Interkulturelle Fallstudien Flashcards
Anwendungsgebiete der CIT
So dient sie u.a. zur Beantwortung von Forschungsfragen in folgenden Themenfeldern:
•Messung von Einstellungen und Persönlichkeitseigenschaften
•Personalauswahl und Personalbeurteilung
•Arbeitsplatzgestaltung
•Interkulturelles Management
Klassischer Ablauf CIT
- Bestimmung der Zielkriterien
- Konzeption der Datenerhebung
- Stichprobe
- Durchführung der Interviews
- Auswertung der CI/ Datenanalyse
Folgende Anforderungen muss eine interkulturelle Fallstudie erfüllen:
- Relevanz
- Offenheit der Handlungen:
- Nachvollziehbarkeit
- Vermeidung tendenziöser Inhalte
- Angemessener Abstraktionsgrad
- Itemschwierigkeit
- Keine Lösungsvorgaben
- Beeinflussbarkeit der Situationen
Was sind CI?
Interkulturelle Critical Incidents (kritische Ereignisse) beschreiben sehr konkret und knapp eine Interaktionssituation zwischen in der Regel zwei handelnden Akteu-ren. Im Mittelpunkt stehen die kulturellen Dimensionen, die in dieser Fallstudie wirken.
Unterschied Verhandlung Deutschland Italien.
Machtdistanz (H, G) –Die Delegation von Entscheidungskompetenzen an Mit-arbeiter ist in Italien weniger üblich als in Deutschland.
Humanorientierung (G)– Für den Erfolg einer Partnerschaft hat die persönliche Beziehung zu den Entscheidungsträgern einer Unternehmung in Italien eine größere Bedeutung als in Deutschland. Die fehlende Präsenz des deutschen Geschäftsführers stellt für die Italiener eine Kränkung dar, auf die sie mit fehlender Kompromissbereitschaft reagieren
Erklärung von Unsicherheitsvermeidung. Italien/Deutschland
Unsicherheitsvermeidung (H) – Deutsche tendieren dazu, sich an Projekt- und Zeitplänen zu orientieren (hohe Unsicherheitsvermeidung). Italiener dagegen zie-hen es vor, lediglich sehr grob zu planen und flexibel auf Veränderungen zu reagie-ren (geringe Unsicherheitsvermeidung).
Interaktionen mit Indern, welche Dimensionen?
Machtdistanz (H, G) – Aufgrund der steileren Hierarchien werden in Indien keine Entscheidungen ohne den Chef getroffen.
Humanorientierung (G) – Inder wollen ihren Geschäftspartner zunächst kennen-lernen, bevor sie Geschäfte mit ihm machen
Bestimmtheit, Humanorientierung (G) – Deutsche Geschäftsleute zeigen häufig Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Bestimmtheit und direkte Kommunikation, während Inder oft indirekt und weniger bestimmt kommunizieren, um die Beziehung zum Partner nicht zu gefährden.
Machtdistanz (H, G) – Steilere Hierarchien in Indien als in Deutschland: In Indien zeigen die Mitarbeiter typischerweise eine stärkere Tendenz der Rollenkonformität als in Deutschland. Das bedeutet, es gibt ein relativ eng umrissenes Rollenprofil und das eigene Aufgabenspektrum wird strikt befolgt.
Ambiguitätstoleranz (H, G) –Auch hier wird die Tendenz zur Orientierung an Standards in Deutschland im Gegensatz zur indischen Vorliebe zur Improvisation und flexiblen Reaktion deutlich.
Ur-italienischen Lebensprinzip des l’arte d’arrangiarsi
Das italienische Verb arrangiarsi steht für die Kunst, jegliche noch so aussichtslose Situation oder jedes noch so komplexe Problem auf irgendeine Art und Weise in den Griff zu bekommen oder zu umgehen. Die Notwendigkeit, sich in Italien zu arrangieren, kann sicherlich anhand der bewegten Geschichte Italiens erklärt werden. Heute ist dieser kreative Umgang mit Problemen und die Fähigkeit, schnell auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren, häufig die Antwort auf die wenig funktionsfähigen Systeme des Landes, unabhängig davon, ob es sich dabei z.B. um Regierungssysteme, Steuersysteme, Rechtssysteme oder die Straßenverkehrsordnung handelt. Italiener beherrschen es in der Regel, vorgegebene Systeme, wenn nötig, auf geschicktem Wege zu umgehen, um ihr Ziel zu erreichen.