Kapitel 5 - Organisation in international tätigen Unternehmen Flashcards

1
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Zentrale Fragestellung der Organisationsgestaltung: Wie sind Entscheidungsbefugnisse zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften zu handhaben?

Was ist die Ausgangssituation und was ist eine Mögliche Lösung?

A

Ausgangssituation:

  • Zielkonflikt bei Verteilung der Entscheidungskompetenzen zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft
  • Muttergesellschaft delegiert Entscheidungsbefugnisse an Tochtergesellschaft, die lokale Anpassung ermöglichen sollen
  • Problem: Muttergesellschaft kann Effizienz der dort getroffenen Entscheidungen nicht überprüfen (Informationsasymmetrie bzw. Principal-Agent-Problem)

Lösung: Einsatz von Koordinations- und Steuerungsinstrumenten

  • Konsistenz von Entscheidungen zwischen Mutter- und Tochtergesellschaft
  • Möglichkeit der Anpassung an lokale Gegebenheiten
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2
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Spektrum der Koordinations- und Steuerungsinstrumente international tätiger Unternehmungen

Was sind die Steuerungsinstrumente

A
  • Strukturelle Instrumente
    bilden den strukturell langfristig angelegten Rahmen der Beziehungen
    • unspezifische Strukturen
    • differenzierte Strukturen
    • integrierte Strukturen
  • prozessuale Instrumente
    dienen der inhaltlichen Ausgestaltung dieser Beziehungen
    • technokratische Instrumente
    • marktliche Instrumente
    • personen orientierte Instrumente
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3
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Koordinations- und Steuerungselemente

Beschreibe unspezifische Strukturen

A
  • Keine nennenswerte Veränderung der Organisationsstruktur
  • Leiter der ausländischen Tochtergesellschaft berichtet direkt an Unternehmensleitung der Muttergesellschaft.
  • „Zufällige“ Entstehung in frühen Phasen mit geringem Import- und Exportanteil
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4
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Koordinations- und Steuerungselemente

Beschreibe Differenzierte Strukturen

A
  • Organisatorische Trennung von Inlands- und Auslandsgeschäft
  • Zusammenfassung der internationalen Aktivitäten in eigenständiger organisatorischer Einheit
  • Auslandsholding als Profit Center
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5
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Koordinations- und Steuerungselemente

Beschreibe Integrierte Strukturen

A
  • Aufheben der Trennung von In- und Auslandsgeschäft
  • Bildung von Organisationseinheiten, die sowohl für inländische als auch ausländische Aktivitäten zuständig sind
  • Überwindung der Dichotomie zwischen nationalem und internationalem Geschäft (weltweite Orientierung):
    • Integrierte Funktionalstruktur
    • Integrierte Produktstruktur
    • Integrierte Regionalstruktur
    • Mehrdimensionale Struktur
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6
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

International Division

A
  • Vorteile
    • Zusammenfassung internationalen Wissens und internationaler Erfahrungen in einer Abteilung
    • Kurze Kommunikationswege
  • Nachteile
    • Isolierungstendenzen
    • Doppelgleisigkeiten bei zentralen Stabsabteilungen
    • Erschwerte Übertragung von Innovationen im Heimatland auf ausländische Märkte
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7
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Integrierten Funktionalstruktur

A
  • Es findet eine Integration der ausländischen Aktivitäten in die funktionalen Bereiche statt
  • Vorteile
    • Leichte Abstimmung der Hauptfunktionen
    • Erzielung von Spezialisierungs- und Synergieeffekten
    • Hohe Effizienz bei geringem Diversifikationsgrad
  • Nachteile
    • Problematische Zuordnung von Tochter- gesellschaften, die mehrere Funktionen ausüben
    • Hohe Koordinationserfordernisse
    • Hohe Belastung der Konzernführung
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8
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Integrierten Produktstruktur

A
  • Es werden die gesamten Auslandsaktivitäten in die Verantwortlichkeit der Produktdivisionen übertragen
  • Vorteile
    • Leichte weltweite Produktkoordination
    • Vermeidung von Programmzersplitterungen
    • Leichte Ergebniszuordnung
  • Nachteile
    • Ungenügende Berücksichtigung geographischer Besonderheiten
    • Koordinationsprobleme bei Mehrspartentochtergesellschaften
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9
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Integrierte Regionalstruktur

A
  • Es kommt zu einer Zusammenfassung der gesamten in- und ausländischen Aktivitäten zu regionalen Teilbereichen
  • Vorteile
    • Leichte Anpassung an regionale Besonderheiten
    • Möglichkeit zur Nutzung marktorientierten Wissens
  • Nachteile
    • „Not-invented-here“-Syndrom
    • Schwierigkeiten bei der Koordination von F&E Programmen und bei der Produktkoordination
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10
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Matrix-Organisation

A
  • Es werden zumeist gleichzeitig Funktional- und Regionalbereiche gebildet
  • Vorteile
    • Gleichzeitige Berücksichtigung funktionaler, regionaler und produktspezifischer Anforderungen
    • Förderung des Kommunikationsflusses und des kreativen Potenzials
  • Nachteile
    • Hoher Koordinationsaufwand
    • Hohes Konfliktpotenzial
    • Langwierige Entscheidungsprozesse
    • Gefahr einer zu starken Innenorientierung
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11
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

technokratische Instrumente

Was ist Planung?

A
  • periodisch wiederkehrende Vorgaben der Muttergesellschaft an die ausländische Tochtergesellschaft
  • Zielplanung:
    • Festlegung erwünschter Sollzustände
    • Orientierung der Entscheidungen an Zielen der Gesamtunternehmung
    • Voraussetzung: Kennzahlensystem
  • Maßnahmenplanung:
    • Festlegung der grundlegenden unternehmenspolitischen Strategien
    • Beispiel: Einführung eines neuen Produktes
  • Ressourcenplanung:
    • Ermittlung, Entwicklung und Bereitstellung der zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen erforderlichen finanziellen, sachlichen und personellen Ressourcen
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12
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

technokratische Instrumente

Was ist Formalisierung?

A
  • Schriftlich fixierte Vereinheitlichung von Regeln, Handlungsabläufen und Verfahrens- richtlinien
  • Voraussetzung:
    • Vorhersagbarkeit von Aufgaben
    • Repetitivität von Aufgaben
    • Beobachtbarkeit und Kontrollierbarkeit der Aufgaben
    • Stabilität und Homogenität der Umweltbedingungen
  • Vorteile:
    • Erhöhung der Transparenz über Prozesse in allen Ländern
    • Reduktion von Unsicherheit
    • Leichtere internationale Vergleichbarkeit
    • Reduzierung von Schnittstellenproblemen
  • Nachteile:
    • Verringerung der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Tochtergesellschaft
    • Empirische Studien: Einsatz insbesondere in technischen, selten in verhaltensbezogenen Bereichen vorteilhaft
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13
Q

5.1 Organisatorische Gestaltung der Mutter-Tochter-Beziehungen

Was sind Personenorientierte Instrumente?

A
  • Persönliche Weisung:
    • Einschränkung des Entscheidungs- und Handlungsspielraums der Tochtergesellschaft auf eine einzelne Aktivität
  • Selbstabstimmung:
    • Nicht-hierarchische Koordinations- und Steuerungsinstrumente
    • Bei den Unternehmenseinheiten ohne Einschaltung der Muttergesellschaft Entscheidungen treffen (z.B. globale Teams)
  • Sozialisation:
    • Kognitive, affektive und verhaltensbezogene Assimilation der Mitarbeiter durch wiederholte bewusste und unbewusste Beeinflussung (wie Unternehmenskultur oder Entsendung von Stammhausdelegierten)
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14
Q

5.2 Organisation in Multinationalen Unternehmen

Was sind die Mermale einer koordinierte Föderation (international)

A
  • Konfiguration von Werten und Fähigkeiten
    • Kernkompetenzen zentralisieren, andere Kompetenzen dezentralisieren
  • Rolle der Auslandsniederlassung
    • Anpassung und Anwendung von Kompetenzen der Muttergesellschaft
  • Entwicklung und Diffusion von Wissen
    • Erwerb von Wissen in der Muttergesellschaft und Transfer in Auslands- niederlassungen
  • Zentrale Aufgabe
    • Transfer von Wissen in Auslandsmärkte, die in Bezug auf Technologie und Marketing weniger entwickelt sind
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15
Q

5.2 Organisation in Multinationalen Unternehmen

Was sind die Mermale einer dezentralisierten Föderation (multinational)

A
  • Konfiguration von Werten und Fähigkeiten
    • Dezentralisiert und im nationalen Rahmen unabhängig
  • Rolle der Auslandsniederlassung
    • Erkennung und Nutzung lokaler Marktchancen
  • Entwicklung und Diffusion von Wissen
    • Erwerb und Sicherung von Wissen in jeder Einheit
  • Zentrales Ziel
    • Sicherstellung der Etablierung der Produkte auf den wichtigsten Märkten und Erhöhung der Effizienz der autonom handelnden Tochtergesellschaften
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16
Q

5.2 Organisation in Multinationalen Unternehmen

Was sind die Mermale einer zentralisierten Knotenpunktstruktur (global)

A
  • Konfiguration von Werten und Fähigkeiten
    • Zentralisiert und weltmarktorientiert
  • Rolle der Auslandsniederlassung
    • Umsetzung von Strategien der Muttergesellschaft
  • Entwicklung und Diffusion von Wissen
    • Erwerb und Sicherung von Wissen in der Muttergesellschaft
17
Q

5.2 Organisation in Multinationalen Unternehmen

Was sind die Mermale eines integrierten Netzwerks (transnational)

A
  • Konfiguration von Werten und Fähigkeiten
    • Weit gestreut, interdependent und spezialisiert
  • Rolle der Auslandsniederlassung
    • Differenzierte Beiträge der nationalen Einheiten zu weltweit integrierten Aktivitäten
  • Entwicklung und Diffusion von Wissen
    • Gemeinsame Entwicklung und Nutzung von Wissen
18
Q

5.2 Organisation in Multinationalen Unternehmen

Vergeleiche die Orientierungsmodelle anhand der Grundlagen der Interdependanz

A
  • koordinierte Föderation (international)
    • Ausgeprägter Fluss von Produkten und Prozess- technologien von der Muttergesellschaft an die Tochtergesellschaft
    • Geringer Fluss von Wissen und Personen von der Mutter- an die Tochtergesellschaft
  • dezentralisierte Föderation (multinational)
    • Geringer Fluss von Produkten, Technologien und Personen in beide Richtungen
    • Vor allem finanzielle Ressourcen und Informationen
  • zentralisierte Knotenpunktstruktur (global)
    • Ausgeprägter Fluss von Produkten von der Muttergesellschaft an die Tochtergesellschaft
    • Geringer Fluss von lokalem Marktwissen von den Tochtergesell- schaften an die Mutter- gesellschaft
  • integriertes Netzwerk (transnational
    • Ausgeprägter Fluss von Produkten, Technologien, Wissen und Personen in beide Richtungen
19
Q

5.2 Organisation in Multinationalen Unternehmen

Vergeleiche die Orientierungsmodelle anhand des Grades der Interdependanz

A
  • koordinierte Föderation (international)
    • mittel
    • Tochtergesellschaften sind von der Mutter- gesellschaft abhängig
  • dezentralisierte Föderation (multinational)
    • gering
  • zentralisierte Knotenpunktstruktur (global)
    • mittel
    • Tochtergesellschaften sind von der Mutter- gesellschaft abhängig
  • integriertes Netzwerk (transnational)
    • hoch
20
Q

5.2 Organisation in Multinationalen Unternehmen

Vergeleiche die Orientierungsmodelle anhand der Form der Interdependanz

A
  • koordinierte Föderation (international)
    • einfach
    • relativ stabil
    • geringe Kodifizierbarkeit
    • festgelegte Interaktions- punkte
    • mehrere interagierende Akteure
    • Interaktionen zwischen mehreren Ebenen
  • dezentralisierte Föderation (multinational)
    • moderat
    • stabil
    • einfache Kodifizierbarkeit
    • festgelegte Interaktions- punkte
    • wenige interagierende Akteure
    • Interaktion auf der Top- Ebene oder einer einzigen Ebene
  • zentralisierte Knotenpunktstruktur (global)
    • moderat
    • stabil
    • einfache Kodifizierbarkeit
    • festgelegte Interaktions- punkte
    • mehrere interagierende Akteure
    • Interaktionen zwischen mehreren Ebenen
  • integriertes Netzwerk (transnational)
    • komplex
    • instabil
    • geringe Kodifizierbarkeit
    • Interaktionspunkte a priori schwer spezifizierbar
    • mehrere interagierende Akteure
    • Interaktionen zwischen mehreren Ebenen und Funktionen