Kapitel 2: Informations-, Kommunikations- und Entscheidungsmodelle Flashcards

1
Q

Wie ist Information nach Völz 1994 definiert?

A

Information existiert nur in einer Interaktion zwischen einem komplexen System und einem Botschafter, welche beide durch Material und Energie gekennzeichnet sind. Als Ergebnis wird die Information vom Botschafter zum System übergebracht. Diese Information enthält viele Merkmale des Systems. Informationseingabe ist hauptsächlich eine aktive Operation. Der Botschafter verursacht meist eine komplexe Reaktion mit dem empfangenen System.

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2
Q

Welche 6 Dimensionen einer Information gibt es nach Bode 1997?

A
  • Träger: Mensch oder Medium
  • Neuheitsgrad: Unterscheidung eines subjektiven oder objektiven Informationsbegriffs bzgl. Des Wissenstands des Empfängers
  • Wahrheitsgehalt
  • Zeitbezug: prozessualer Ansatz(Information als Prozess des Informierens) oder statischer Ansatz(Information als Zustandsgröße, die nur Voraussetzung und Ergebnis des Informierens betrachtet
  • Semiotik: Information als reine Zeichenreihen(Syntaktik), zur Abbildung von Teilen der Welt(Semantik) oder zur Vorbereitung von Entscheidungen(Pragmatik)
  • Repräsentation: numerisch, linguistisch, universell(z.B. mit Audio, Bildern)
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3
Q

Wie lautet das Informationsmodell der klassischen ökonomischen Theorie?

A

Reibungslose Koordination zwischen Wirtschaftssubjekten und eine optimale Alloaktion von Ressourcen aufgrund der folgenden Bedingungen:

  • vollständige Information über Gegenwart und Zukunft
  • fehlende Präferenzen der Entscheider
  • unendlich hohe Reaktionsgeschwindigkeiten
  • vollständig rationales Verhalten der Entscheider
  • Vernachlässigung von Transaktionen und damit verbundener Kosten
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4
Q

Algorithmischer Informationsbegriff

A

Ein Maß für Größe als Maßstab für Informationsgehalt nehmen. Informationen können gleichen Informationsgehalt haben, sich aber in der Informationstiefe unterscheiden.

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5
Q

Nutzenorientierter Informationsbegriff

A

Der Nutzen einer Information für eine Person wird definiert als Aufwand, die die Person bereit ist zu betreiben, um diese Information zu beschaffen

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6
Q

Wie lassen sich Informations- und Kommunikationsaktivitäten unterscheiden?

A
  • Informationsgewinnung und Informationsverarbeitung (IV)
  • Informationsspeicherung
  • Informationsbewertung
  • Informationsaustausch
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7
Q

Wie ist das pragmatische Kommunikationsmodell nach Watzlawick, Beavin and Jackson, 1996?

A
  1. Man kann nicht nicht kommunizieren
  2. Jede Kommunikation hat Inhalt und einen relationalen Aspekt
  3. Die Beziehungen zwischen den Kommunikationspartnern sind durch Interpunktionen von Kommunikationsabläufen geprägt.
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten.
  5. Kommunikation kann auf symmetrischen und komplementären Beziehungen beruhen
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8
Q

Klassische Informationstheorie nach Shannon und Weaver:

A

Die klassische Informationstheorie beschäftigt sich mit der theoretischen Beschreibung der Kommunikation zwischen Quelle und Empfänger. Datenübertragung ist dabei der einzige Betrachtungsgegenstand, Inhalt hat keine Relevanz.
Information als „Maß der Reduktion der Unbestimmtheit“. Je unwahrscheinlicher eine Information ist, desto größer ist die Information, falls sie gesendet wird.

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9
Q

Welche 4 Ebenen gibt es in der Semiotik (Sprachtheorie)?

A
  • Syntaktik
  • Sigmatik
  • Pragmatik
  • Apobetik
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10
Q

Was ist Syntaktik in der Semiotik?

A

Strukturlehre, das Verhältnis von Zeichen uns Signalen untereinander und die formalen Regeln, nach denen die Zeichen zusammengesetzt werden

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11
Q

Was ist Sigmatik in der Semiotik?

A

Bezeichnungslehre, beschreibt die formalen Beziehungen zwischen Zeichen und bezeichnenden Gegenständen

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12
Q

Was ist Pragmatik in der Semiotik?

A

betrachtet zusätzlich zur Sigmatik Beziehungen zwischen Zeichen und den zeichengebrauchenden Verwendern, d.h. Konsequenzen für Sender und Empfänger

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13
Q

Was ist Apobetik in der Semiotik?

A

Bei Unterscheidung von Sender und Empfänger werden hier die Zielvorgaben des Senders mit einbezogen

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14
Q

Welche Kommunikationsprobleme gibt es?

A

Beispiele:

  • Problem Genauigkeit: Hausmitteilungen, Rechnungsstellungen
  • Problem Schnelligkeit, Bequemlichkeit: kurze Anfrage bei Arbeitspartnern
  • Problem Vertraulichkeit: Personalangelegenheiten
  • Problem Komplexität: arbeitsteilige Lösung neuartiger Probleme, Verhandlungen, Mitarbeitergespräche
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15
Q

Was ist die klassische normative Entscheidungstheorie

A

Basiert auf den Homo Oeconomicus, dem rational handelnen Menschen, der seinen Nutzen maximieren will, die Grundlagen sind, dass alle Entscheidungsalternativen und alle möglichen Umweltzustände bekannt sind, Entscheider haben identisches Rezeptionsniveau

Entscheidungsprozess besteht also daraus:
1. eine Nutzenfunktion unter Beachtung individueller Präferenzen (Risikobereitschaft des Entscheiders) aufzustellen
2. Auswahl der möglichen Alternativen auf der Basis bekannter Methoden
Merkmale einer klassischen Entscheidungssituation

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16
Q

Was ist Game Theory?

A

Beschäftigt sich mit Problemstellungen, wie z.B. Konkurrenten bei einer Firmenübernahme reagieren könnten, denn die eigene Entscheidung steht mit erwarteten Reaktionen in der Konkurrenz in Verbindung, so dass es zu einem Gesamtergebnis kommt, der alle betrifft

Man unterscheidet zwischen:

  • Kooperative Spiele: Vereinbarung zwischen den Handelnden möglich, deren Einhaltung erzwungen wird
  • Nicht-Kooperative Spiele: Kooperationen sind von vornherein ausgeschlossen, oder es wird unterstellt, dass Vereinbarungen nicht eingehalten werden
17
Q

Was ist Naming und Framing?

A

“Wir benennen die Dinge und schaffen gleichzeitig den Rahmen, wie wir an sie herangehen”

Prozess der Problem Feststellung:

  • eigene Rolle und Entscheidungssituation „framen“
  • betrachtete Aspekte „namen“
18
Q

Wie funktioniert die analytisch-systematische Entscheidungsfindung?

A

im Sinne der Phasenmodelle von Entscheidungsprozessen sind Probleme zu analysieren und zu strukturieren, um dann zu einer quantitativen Lösung zu gelangen

19
Q

Wie funktioniert die heuristisch-intuitive Entscheidungsfindung?

A

Ganzheitliche Problemwahrnehmung, wobei einzelne Problemaspekte nicht formuliert werden. Entscheider verfügt über Modell, formuliert dieses aber nicht explizit oder kann dies nicht explizit formulieren

20
Q

Wie klassifiziert man Entscheidungsinformationen?

A
  1. Informationen über die Ziele, die mit der Lösung eines Problems verfolgt werden sollen
  2. Informationen über die Handlungsalternativen bzw. die Variablen eines Problems
  3. Informationen über die ökonomisch relevanten Konsequenzen von Entscheidungen
21
Q

Was ist das Satisficing Concept nach Simon?

A

-Mensch ist kein maximizing Animal, sondern ein satisficing Animal, es liegt kein Ziel der Nutzenmaximierung vor, sondern eher eine Anpassung der Ansprüche auf Rationalität an vorgegebene bzw. bequem erreichbare Informationen

22
Q

Welche Faktoren sollte man beachten um Informationen zu berücksichtigen laut O’Reilly?

A
  1. Bedeutung für die Aufgabenerfüllung
  2. Deutlichkeit der Verknüpfung mit dem für den Entscheider relevanten Planungs-, Kontroll- und Bewertungssystem, d.h. den Möglichkeiten von Belohnung und Bestrafung
  3. Positive Sanktionierung durch das Kontrollsystem
  4. Einklang mit den persönlichen Zielen des Entscheiders
  5. Wenige Konflikte mit arbeitsteilig erforderlichen Kooperationspartnern
  6. Zugänglichkeit (organisatorisch, räumlich, intellektuell)
  7. Darstellung (Verständlichkeit, Kompaktheit)
  8. Vertrauen in die Informationsquelle
  9. Macht des Informanten gegen Macht des Entscheiders
23
Q

Welche Hypothesen von Witte (1972) gibt es in Bezug zu Informationsaktivität und Anspruchsniveau?

A
  1. Erhöhung der Informationsaktivität kann zunächst Entscheidungseffizienz erhöhen
  2. Es gibt jedoch einen Sättigungspunkt, ab dem zusätzliche Informationen nur noch Kosten verursachen und keinen Nutzen bringen
  3. Bei steigender Komplexität steigt die Effizienz dezentraler Netzstrukturen, je komplexer das Problem, desto notwendiger ist eine Unterstützung durch formalisierte Regeln und Prozeduren
24
Q

Was ist das Nash Equilibrium?

A

Ein Nash Gleichgewicht ist ein Strategiepaar, wo es sich für beide Spieler nicht lohnt, von der Strategie abzuweichen

25
Q

Was ist die neue Institionsökonomie?

A

Informations- und Kommunikationsbeziehungen als Koordinationsaufwand betrachten, wobei Transaktionskosten im Mittelpunkt stehen.

26
Q

Was sind Transaktionskosten?

A

Transaktionskosten sind Kosten für die Produktion einer Koordinationsleistung. Beinhaltet die Anbahnung, Vereinbarung, Abwicklung, Kontrolle und Anpassung einer Transaktionsbeziehung. Transaktionskosten entstehen größtenteils durch Beschaffung, Verarbeitung und Bereitstellung von Informationen.

27
Q

Was ist die Property-Rights-Theorie?

A

In einer Organisation will jedes Individuum seinen Nutzen maximieren. Property Rights, Handlungsalternativen eines Individuums, werden dabei explizit vergeben.

Man unterscheidet:

  • Usus: Recht zur Nutzung eines Gutes
  • Abusus: Recht zur formalen und materiellen Veränderung eines Gutes
  • Usus Fructus: Recht zur Einbehaltung von Nutzungserträgen
  • Recht zur vollständigen oder teilweisen Veräußerung eines Gutes
28
Q

Was ist die Transaktionskostentheorie?

A

Man kann Transaktionskosten begrenzen, in dem man Koordinationsformen bildet, wo man die Transaktionspartner stärker einbindet und opportunistisches Verhalten unterdrückt, z.B. durch die Bildung hierarchischer Strukturen mit längerfristigen Beziehungen und Anreiz- und Kontrollsystemen.

29
Q

Was ist die Agency-Theorie?

A

Man unterscheidet Prinzipale und Agenten. Es gibt folgende Kosten:

  • Monitoring Costs: Ressourcenverbrauch des Prinzipals durch Installation von Überwachungs- und Anreizsystemen(Kontrollkosten)
  • Bondings Costs: Kosten, die der Agent aufwenden muss, um den Prinzipal zu informieren(Signaling) und Kosten, die durch Unterlassung von den Prinzipal schädigenden Aktionen entstehen
  • Residual Loss Costs: Opportunitätskosten optimaler, aber unvollständig durchsetzbarer Verträge(Differenz zwischen optimaler und realisierter Lösung)