Interpretation Flashcards
Auswertung:
➢ Festlegung von signifikanten, belastbaren Ergebnissen, Handlungsempfehlungen und generell: Welche Info steckt hinter gewonnenen Daten?
➢ Definition des Ziels und Untersuchungsrahmens der Studie
- „Prüfvorschrift“ für Interpretation: Wurden die Vorgaben des Untersuchungsrahmens eingehalten? Welche Auswirkungen haben Abweichungen auf das Ergebnis? Welche Auswirkungen haben die Annahmen und Einschränkungen auf das Ergebnis (z.B. Weglassen Wirkungskategorien, Systemgrenzen, Daten, …)?
➢ Sachbilanz
- Einfluss der erreichten Datenqualität und der Datenlücken auf das Ergebnis?
- Einfluss der Modellierung und Annahmen?
- „Rohergebnisse“
➢ Wirkungsabschätzung
- „Einschränkungen durch Wirkungsumfang“ für Interpretation
- Welche Umweltwirkungen wurden nicht berücksichtigt?
- Berücksichtigung „klassifizierter“, aber nicht „charakterisierter“ Umweltwirkungen
- Berücksichtigung der immanenten Einschränkungen der Wirkungsabschätzung
- „Rohergebnisse
Ergebnisdarstellung:
➢ Tabellen dienen zur genauen Erläuterung eines Sachverhalts
➢ Tabellen dienen zur schriftlichen Hinterlegung der Daten von Diagrammen
➢ Diagramme hingegen dienen zur übersichtlichen Darstellung eines Sachverhalts
➢ Diagramme stellen funktionale Zusammenhänge dar
Ziel der Auswertung:
➢ Ergebnisanalyse (aufbauend auf Sachbilanz & Wirkungsabschätzung)
- Was stellen Sie wie dar? Und was tragen Sie gegen was auf?
➢ Schlussfolgerungen, Empfehlungen geben
➢Einschränkungen erläutern
➢transparenter Bericht der Ergebnisse der Auswertung
Bestandteile der Auswertung:
(1) Identifizierung signifikanter Parameter
(2) Beurteilung (evaluation) von Vollständigkeit, Sensitivität, Konsistenz
(3) Schlussfolgerung, Empfehlungen
Identifizieren und Strukturieren von Informationen
➢ 4 Arten von Informationen:
- Ergebnisse der Sachbilanz, Wirkungsabschätzung, kombiniert mit Informationen zur Datenqualität; Balkendiagramme, Tabellen, …
- „methodische Wahlmöglichkeiten“ (Allokationsregeln, Systemgrenzen, Modelle der Wirkungsabschätzung)
- Wertmaßstäbe, die in der Studie verwendet werden
- Rolle, Verantwortlichkeit der verschiedenen interessierten Parteien
Bestimmung der signifikanten Parameter
➢ Flüsse in der Sachbilanz (Energieverbrauch, …)
➢ Prozesse, Prozessgruppen in der Sachbilanz
➢ Wirkungsindikatoren
a) Beitragsanalyse, in der die Beiträge der Lebenswegabschnitte oder Prozessgruppen zum Gesamtergebnis untersucht werden, z. B. indem der Beitrag in Prozent der Gesamtmenge ausgedrückt wird
b) Dominanzanalyse, in der mit Hilfe statistischer Werkzeuge oder anderer Methoden, wie z. B. quantitativer oder qualitativer Rangbildung (z. B. ABC-Analyse), bemerkenswerte oder signifikante Beiträge untersucht werden
c) Einflussanalyse, in der die Möglichkeit des Einflusses umweltrelevanter Parameter untersucht wird
Beurteilung (evaluation)
(Priorisierung einzelner Parameter)
➢ Vollständigkeitsprüfung
➢ Sensitivitätsprüfung (sensitivity check): Beeinflussen Unsicherheiten die Schlussfolgerungen?
- Norm: „Die Unmöglichkeit, mit Hilfe einer Sensitivitätsprüfung signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Studienalternativen herauszufinden, führt nicht automatisch zu der Schlussfolgerung, dass derartige Unterschiede nicht existieren“.
➢ Konsistenzprüfung:
- Sind Annahmen, Methoden und Daten in Übereinstimmung mit dem Ziel und UR?
- Unterschiede in der Anwendung von Annahmen, Methoden, Verwendung von Daten?
Sensitivitätsanalyse
➢ Ziel - Überprüfung von Annahmen und/oder Festlegungen, wie z.B. Allokationsansätze, Abschneidekriterien, Datenauswahl etc.
➢ Vorgehen - durch Veränderung des zu untersuchenden Parameters wird die Größe des Einflusses dieser Veränderungen auf das Gesamtergebnis überprüft.
Sensitivitätsanalysen als „Fehlerrechnung“
➢ Eines der Problemfelder der Ökobilanzierung ist die Fehlerabschätzung bzw. die Angabe der Unsicherheit oder eines Vertrauensbereichs für die Ergebnisse.
➢ Seit mehreren Jahren wird versucht, eine Methode zur Fehlerrechnung im Rahmen von Ökobilanzen zu entwickeln. Dazu gehören:
➢ Keine Methode zur Fehlerabschätzung von Ökobilanzen hat bisher zu einer Lösung des Problems geführt.
➢ Um die Problematik der Fehlerabschätzung von Ökobilanzen zu verdeutlichen, sind zunächst die möglichen Fehlerquellen und Fehlerarten zu betrachten. Als Fehlerarten sind systematische und zufällige Fehler zu unterscheiden.
Für systematische Fehler können folgende Quellen genannt werden:
➢ methodische Fehlerquellen/Unsicherheiten
- Definition des Bilanzraums (zeitliche, räumliche, techn. Systemgrenzen)
- Definition der Nutzeneinheit
- Allokationsverfahren
- Abschneidekriterien
- Wahl des Wirkungsabschätzungsmodells, etc.
➢ Daten
- Auswahl allgemeiner Daten aus Literatur und Datenbanken
- Auswahl des Untersuchungsgegenstandes zur Erhebung spezifischer Daten
- Repräsentativität der erhobenen Daten -Datenlücken
- Kalibrierung von Messgeräten, etc.
➢ Zufällige Fehler, z.B. durch die Genauigkeit verwendeter Messverfahren, treten lediglich bei der Fehlerquelle Daten auf.
Zusammenfassung Fehlerrechnung
➢ Die wegen komplexen und umfassenden Untersuchungsgegenstandes sind eine Vielzahl systematischer Fehlerquellen vorhanden, die keiner statistischen Analyse zugänglich sind
➢ Zufällige Fehler, wie sie in der Fehleranalyse in den Naturwissenschaften bestehen, tragen weniger zur gesamten Unsicherheit des Ergebnisses bei.
➢ Eine Charakterisierung der zufälligen Fehler ist aber häufig auch nicht möglich, da bei der Bilanzierung Daten aus mehreren hundert statistischen Grundgesamtheiten verarbeitet werden müssen, die zudem oft nur als Einzelwerte und nicht als Verteilung vorliegen.
➢ Aufgrund des Fehlens einer geschlossenen Methode zur Fehlerabschätzung von Ökobilanzen, kann die Genauigkeit der Bilanzergebnisse mittels Sensitivitätsanalysen abgeschätzt werden. Diese bezieht sich sowohl auf systematische als auch auf zufällige Fehler.