Internationale Aspekte Flashcards
Ziele des Kyoto Protokolls
- Weltweite Temperaturerhöhung sollte 2°C nicht überschreiten
- bis 2050:
-50% THG-Emissionen weltweit
-80% in Industrieländern (gegenüber 1990) - Ziel bis spätestens 2100: weltweit keine Netto-Emissionen mehr
Wichtigste Bestimmungen des Kyoto Protokolls
- Bestimmte THG in CO2-Äquivalente umgerechnet
- Reduktion von THG-Emissionen im Zeitraum 2008-2012 um 5,2% gegenüber 1990
- 1.Schritt betrifft nur Industrieländer (Annex-B Länder) – feste Vorgaben
- Für Entwicklungsländer (Nicht Annex-B Länder) keine feste Vorgaben
Kyoto-Protokoll: Daten
1997: beschlossen
2005: in Kraft getreten
ratifiziert von 192 Staaten
Klimaschutzkonferenz in Doha, Katar (COP 18)
- 2012
- Verlängerung der Laufzeit des Kyoto-Protokolls von 2013-2020 („Kyoto II“) mit
verschärften Emissionszielen - Bisher nicht in Kraft getreten
- Kanada, Japan, Neuseeland und Russland treten aus
Klimaschutzkonferenz in Lima, Peru (COP 20)
- 2014
- Vereinbarung weitergehender Klimaziele (unabhängig vom Kyoto-Protokoll):
- EU-28: -40 % Emissionen bis 2030
- Deutschland: -40 % bis 2020
Klimaschutzkonferenz in Paris, Frankreich (COP 21)
- 2015
- Nov 2016: in Kraft getreten
- Nachfolge-Vereinbarung des Kyoto-Protokolls ab 2020
- unterzeichnet von 195 Staaten, ratifiziert von 191 Staaten
- selbst gewählte Verpflichtungen (NDCs) zur Senkung der Emissionen
-> EU: 40% Reduktion an Treibhausgasen bis 2030 (Basisjahr 1990)
-> USA: 50-52% Reduktion bis 2030 (Basisjahr 2005), zwischenzeitlicher Austritt und Wiedereintritt - Kein Durchsetzung- oder Bestrafungsmechanismus
- Ziel: Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 2 °C, idealerweise 1,5 °C
- Momentane NDCs implizieren Erwärmung von 2,6-3,1 °C bis 2100
Klimaclubs als Lösung des Freifahrer-Problems
- Verbünde von Handelsräumen, die Strafzölle auf importierte Waren ohne Emissionsausgleich erheben
- XXXX VORLESUNG NACHSEHEN
Voraussetzungen erfüllen, sobald 2 der 3 großen Wirtschaftsräume (China, EU, USA) Mitglied sind
Internationale Kooperation im Klimaschutz: Bedingungen
- selbstdurchsetzende (self-enforcing) Abkommen
Notwendige Bedingungen:
≡ rational (profitabel) → individuelle Besserstellung der Nationalstaaten durch Kooperation (notwendig aber nicht hinreichend)
≡ stabil → Anreiz zur Beibehaltung der Mitgliedsstrategie
Öko-Dumping
- Bewusste Einsetzung von niedrigen Umweltstandards als Mittel zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit (aus nationaler Sicht rational)
- Folgen: carbon leakage, race to the bottom, protektionistische Gegenmaßnahmen
- Exportsubventionen als Antwort lohnt sich nicht bei vollständiger Konkurrenz; im Oligopol individuell rational + können nationale Wohlfahrt erhöhen
- GATT: erlaubt Ökodumping + verbietet Protektionismus als Antwort darauf
Parallelen zum nationalen Fall
- Emission -> Nutzen und Schaden
- Schäden für Unbeteiligte in eigener Wohlfahrtfkt nicht berücksichtigt -> zu hohe Emissionen
- opt. Emissionsniveau für jedes Land verschieden -> unterschiedliche GK und GN
Unterschiede zum nationalen Fall
- keine übergeordnete Institution, die wohlfahrtsoptimale Schädigung durchsetzen kann
- Wohlfahrtssteigerung nur durch Kooperation der Staaten möglich
- bei entsprechenden Komperationszahlungen können alle Staaten profitieren
- rechnerisch sind alle Akteure sowohl Geschädigte als auch Schädiger
Ist das globale Optimum individuell und global rational?
- globale Optimum muss nicht, kann aber für alle Staaten individuell rational sein
ABER: immer global rational
- Globales Optimum: Maximierung aggregierte Wohlfahrt
- Nash-GGW: Maximierung individuelle Wohlfahrt der Länder
-> globale Wohlfahrt im globalen Optimum immer (strikt) höher als im Nash-GGW
Problem internationaler Kooperation im Umweltschutz
- Kooperation global rational ABER keine supranationale Institution, die Verträge durchsetzen kann
- Problem internationaler Kooperation
Abkommen nicht für alle Staaten individuell rational, da Verschlechterung der eigenen Position trotz globalem Wohlfahrtsgewinn
- Problem internationale Kooperation
Freifahreranreiz
- selbst bei individueller Rationalität für alle Staaten; Länder können sich bei Nicht-Einhalten besser stellen, solange sich die anderen Staaten an den Vertrag halten
-> marginale Erhöhung der Schäden, erhebliche Steigerung des Nutzen
-> da jedes Land diesen Anreiz hat, braucht es glaubwürdige Drohungen im Abkommen, um Freifahrer zu sanktionieren