Institutionen Flashcards

1
Q

Ist die EU ein Staat?

A

kein Staat, wenn auch staatsähnliche Funktionen

Staat meist anhand der Kriterien: Staatsgebiet, Staatsvolk, und Staatsgewalt
-> Staatsgebiet ja
-> Staatsvolk: eher nein, gibt keine belastbare politische Identität, keinen Wohlfahrtsstaat mit Umverteilung
-> Staatsgewalt: keine Institution der Exekutivgewalt, die Befehls- und Zwangsgewalt ausübt, kein Gewaltmonopol

zeigt sich zb dass EU Staaten eig nicht zu Umsetzung von zb Eu Richtlinie zwingen kann, nach EuGH Urteil nur informelle Möglichkeiten -> ist fundamental auf Kooperationsbereitschaft der Mitgliedsstaaten angewiesen

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2
Q

Kriterien eines politischen Systems

A

nach Easton und Almond:

  1. stabile und klar definierte Institutionen für kollektive Entscheidungsfindung
  2. Regeln, die die Beziehungen zwischen und innerhalb dieser Institutionen regeln -> horizontale und vertikale Kompetenzverteilung
  3. BürgerInnen, die direkten (Wahl) oder indirekten (Gruppierungen, Parteien) Zugang haben
  4. Entscheidungen, die vom politischen System getroffen werden, sind von Bedeutung über die Verteilung von ökonomischen Ressourcen und der Verteilung von Werten
  5. Laufende Interaktion zwischen politischen Output, Forderungen an das System, neue Entscheidungen usw.
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3
Q

EU Institutionen

A

European Commission - EU Kommission
European Parliament
Council - Rat der europ. Union
European Council - Europäischer Rat
European Court of Justice

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4
Q

Kommission

A

-supranationale Institution
-Art der Exekutive
-arbeitet im allgemeinen europäischen Interesse -> fragwürdig ob es das gibt

-Initiativmonopol: Legislativvorschläge -> System davon abhängig, dass Kommission ihre Aufgabe wahrnimmt
-Hüterin der Verträge -> Überwachung der Einhaltung der Legislation
-> kann Vertragsverletzungsverfahren einleiten
-Kompetenzen vor allem in Bereichen exklusiver EU Kompetenz
-delegierte Legislation in anderen Bereichen -> comitology
-repräsentiert EU nach außen

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5
Q

erkläre comitology

A

Ausschusswesen
post-legislatives Verfahren:
wenn auf Basis einer Richtlinie technischer Regelungs- oder Präzisierungsbedarf entsteht, wird dieser von Ausschüssen wahrgenommen -> Komotologieausschüsse

Entscheidungen über oft sehr technische Fragen

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6
Q

Organisation der Kommission

A

27 Kommissäre -> 5 Jahre

Directorates General (DGs) and Services
-> adminstration

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7
Q

Ernennung Kommissionspräsident

A

-Europäischer Rat nominiert Kandidat durch qualifizierte Mehrheit
-Europäische Parlament bestätigt Kandidat

-> seit Lissabon: Europäischer Rat muss die Zusammensetzung des EU Parlament berücksichtigten -> stärkste Fraktion hat Anspruch auf Präsidentschaft
-> Spitzenkandidatenverfahren soll Kommission demokratischer und transparenter machen
wurde aber 2019 nicht angewendet

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8
Q

Ernennung Kommission

A

Hearing der Kommissare vor dem entsprechenden EP-Komitee
-> kann einzelne Kommissare blockieren
-> EP bestätigt Kommission als Ganzes

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9
Q

Entscheidungen in der Kommission

A

Abstimmungen:
-einfache Mehrheit (gesetzlich)
-in der Praxis meist Konsens

Unabhängigkeit:
-unabhängig von Mitgliedsstaaten (formal)
-> MS nutzen ihre Kommissare für Zugang/Lobbying der Kommission

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10
Q

Europäisches Parlament Aufteilung

A

Straßburg:
-offizieller Sitz
-Plenarsitzungen -> 1x/Monat

Brüssel:
-Komiteearbeit
-außerordentliche Plenarsitzungen

Luxemburg:
-Sekretariat des Parlaments

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11
Q

Europäisches Parlament

A

-supranationale Institution
-vertritt EU Bürger
-> einzig direkt gewählte Institution
-> alle 5 Jahre
-derzeit 705, nach Wahl 720 Sitze

Kompetenzen:
-Leglisativ
-Haushaltskompetenzen
-Aufsichts- und Kontrollfunktion

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12
Q

Legislativkompetenzen des EP

A

-ursprünglich beratende Versammlung -> nicht-bindende Stellungnahmen
-> Rolle stark ausgeweitet

Mehrheit der Gesetzgebungsprozesse durch ordentliches Gesetzgebungsverfahren -> EP gleichgestellt mit Rat

->Zustimmungsverfahren für internationale Handelsverträge und Vergrößerungsentscheidungen

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13
Q

Haushaltskompetenzen des EPs

A

ursprünglich Recht das Budget abzulehnen und Teile davon zu modifizieren

nach Lissabon: gemeinsame Budgetkontrolle mit dem Rat

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14
Q

Kontrollfunktionen des Ep

A

EU Institutionen berichten an EP:
-Europäischer Rat: nach jedem Gipfeltreffen
-Ratspräsidentschaft: alle 6 Monate
-Kommissionspräsident: jährliche State of the Union Ansprache

EP untersucht Umsetzung des jährlichen EU Budgets

kann Kommission entlassen

Abgeordnete können mündliche oder schriftliche Anfragen an Kommission oder Rat stellen -> kann über diese Funktion durchaus Einfluss nehmen

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15
Q

EP: second order elections

A

-als weniger wichtig wahrgenommen als nationale Wahlen
-Regierungsparteien schneiden in EP Wahlen oft schlechter als in nationalen Wahlen ab
-kleine Parteien oft besser als in nationalen
-Wahlen werden eher von nationalen Parteien als europäischen Parteigruppen organisiert
-Thema sind eher nationale als EU Themen

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16
Q

EU Wahl

A

-Zusammensetzung des Parlaments wird vor jeder Wahl überprüft -> Prinzipien in den Verträgen:
-> max. 750 Abgeordnete + Präsident
-> mind. 6 und max. 96 Sitze/Land, je nach aktuellen Bevölkerungszahlen
-> nach 2024 Wahl: 720 Abgeordne

17
Q

Rat der EU

A

Council of the EU
Ministerrat
Rat

repräsentiert nationale Interessen
(Kommission: gemeinsames europ. Interesse; EP: BürgerInnen)

-Rat ist eine Institution, die sich aber in unterschiedlichen Konfigurationen trifft
->aktuell 10
-> handeln alle im Namen des Rats

18
Q

Einheiten im Rat

A

Arbeitsgruppen

COREPER

Secretariat General

19
Q

Arbeitsgruppen im Rat

A

-nationale Experten zu einem Thema, das Teil der EU Legislation ist
-berät und verhandelt technische Aspekte von vorgeschlagener EU Legislation
-ca 150 Gruppen

20
Q

COREPER

A

Committee of Permanent Representatives
I & II
-Arbeitsgruppe auf höchstem Rang, unter Ministerrang
-bestehend aus nationalen Botschaftern zur EU

21
Q

Generalsekretariat des Rats

A

permanente Mitarbeiter, die Arbeit des Rats unterstützen

bereiten Sitzungen vor und nach

22
Q

Ratspräsidentschaft

A

-wechselt alle 6 Monate zwischen den Ländern -> rotating presidency
-organisiert und hält Ratssitzungen
-hält neutrale Position, handelt nicht als nationale Vertretung
-Ziel ist es Kompromisse zwischen Staaten zu finden
-aktuelle Präsidentschaft arbeitet eng zusammen mit vorhergehender und nachfolgender, um Kontinuität zu sichern

23
Q

Funktionen des Rats

A

legislative Kompetenzen:
-ursprünglich Hauptgesetzgeber
-nun meistens geteilt mit EP -> Co-Decision oder OLP

Budgetkompetenzen

Außenpolitik
-Annahme von gemeinsamen Positionen, Strategien und Handlungen
-> High Representative of the Union for Foreign Affairs and Security Policy hat Vorsitz im Foreign Affairs Council
-> ist gleichzeitig Vizepräsident der Kommission
-zuständig für European External Action Service (EU Diplomatie Service)

Koordination von Wirtschaftspolitik

Zustimmung internationaler Vereinbarungen

24
Q

Entscheidungen im Rat

A

-Abstimmungen je nach Policy area
-> Einstimmigkeit oder qualifizierte Mehrheit
-> meiste Legislation über QMV

QMV:
-55% der Mitgliedsstaten
-65% der Bevölkerung

25
Q

Europäischer Rat

A

-besteht aus Staats- und Regierungschefs der Staaten
- Treffen = Gipfel
-Kommissionspräsident und Ratspräsident nehmen an Gipfel teil, ohne Stimmrechte
-mind 4x/Jahr

-keine ursprüngliche Institution -> als informelles Forum etabliert, seit Lissabon formal

EU-Ratspräsident:
-vom europ. Rat durch QMV gewählt
-für 2,5 Jahre

26
Q

Funktionen europäischer Rat

A

politische Führung für EU

Steuerungsfunktion: politische Richtung für generelle Entwicklung der EU

Impulse für neue Policy-Initiativen

wichtige und sensible Themen, Krisenmanagement

keine formale legislative Funktion

27
Q
A
27
Q
A
28
Q
A
28
Q
A
29
Q

Europarat

A

Council of Europe

keine EU Institution

europas führende Menschenrechtsorganisation
-> Europäische Menschenrechtskonvention

Sitz in Straßburg
47 MG Staaten

29
Q

Europäischer Gerichtshof

A

27 Richter, aus jedem MG-Land
bestellt für 6 Jahre
+ 8 Advocate Generals (bereiten Entscheidungen vor)
-in Luxemburg

Aufgaben:
-Überwachung der Interpretation und des Einsatzes von EU-Recht, auf Einhaltung und Einheitlichkeit

Prinzipien des EU-Rechts
-direkte Wirkung
-Überlegenheit über nationalen Recht bei Widersprüchen
-gegenseitige Anerkennung zwischen Ländern

Gerichtshof ist angewiesen auf MG-Staaten, dass diese Entscheidungen akzeptieren und einhalten

30
Q

Vergangene öster. EU Kommissare

A

Franz Fischler

Benita Ferrero-Waldner

Johannes Hahn