Handschriftenbeschreibung Flashcards
- Standort
Welche (Staats-)Bibliothek oder Archiv besitzt nun die Handschrift?
- Provinienz
Wer war z.B. der Vorbesitzer, Wer hat es anfertigen lassen? Raum? Dunstkreis?
- Schreibstoff
Hochmittelalter: Pergmant, später auch Hanf-/Hadernpapier aus Lumpen
- Schrift
Capitalis Rustica (Spätantike; im Mittelalter eher bei Incipit-Formeln verwendet)
Unziale (Spätantike) + Halbunziale (Frühes Mittelalter)
Karolingische Minuskel (ca. 800-1200): Große Schreibreform unter Karl den Großen; entwickelt sich zur nachkarolingischen & romanischen Minuskel
Gotische Minuskel (nach 1200)
- Blatt- und Lagenzählung
Blatt bzw. folio:
Recto, Verso
Lage:
Unio (I) Lage mit 1 Doppelblatt
Binio (II) Lage mit 2 Doppelblättern
Ternio (III) 3 Doppelblätter
Quaternio (IV) 4 Doppelblätter
Quin(tern)io (V) 5 Doppelblätter
Sexternio (VI) 6 Doppelblätter
- Format
zunächst Tendenz zu quadratischem Format, dann meist Seitenverhältnis 3 : 2; Gebrauchsschriften eher klein, Prachthandschrift natürlich viel größer
Blattgröße und beschriebener Raum wird erst der Höhe, dann Breite nach in Millimeter gemessen.
- Einrichtung
Angaben zur Spaltengliederung, zur Zeilenzahl pro Seite, zum Umfang der Initialen, zur Absetzung der Verse, etc.
Zeilen, die mit Bleistift eingezeichnet werden um das Blatt zu gestalten, Beschreibstoff zu wertvoll um einfach „drauf los zu schreiben“
- Ausstattung/Schmuck
Miniaturen, eingefärbte Buchstaben, prachtvolle oder schlichte Initialen, Goldpapier, Wappen ect. werden genau beschrieben.
- Einband
Einband oft jünger als Handschrift. Kann dennoch manchmal Indizien für Provinienz liefern durch künstlerische Gestaltung, Alter des Materials, etc.
Leder (mit Prägung) um Holzdeckel; Bei Prachthandschriften auch Gold, andere Metalle, Elfenbein ect.; “Schnelle” Umschläge aus (manchmal benutztem) Pergament (Kopert)
- Sprache u. Dialekt
Dialektale Formen, keine festen Grammatikregeln, ect. Dialekt hilft zu bestimmen wann/wo das Werk entstanden ist