Die Feudalgesellschaft: Entwicklung und Funktionsweise Flashcards
gesellschaftliche Dichotomie
Herrschaft – Dienst/ Freiheit - Unfreiheit
Ordo-Gedanke
Gottgewollte hierarchische Gliederung der Welt; die Menschen leben natürlicherweise in verschiedenen Über- und Unterordnungsverhältnissen
=> Das Heraustreten aus dieser Ordnung ist eine Sünde.
Ordnungs-Dreiteilung
Freidank: phaffen ritter gebûre
Antike: oratores pugnatores laboratores
→ Lehr-, Wehr- und Nährstand
Staufische Klassik
(1150 - 1250)?
- Dichotomie zw. Höhepunkt der höfischen Dichtung u. öffentlicher Wirrnisse
- staufisch-welfischer Thronstreit 1197-1218
- Ermordung Philipps von Schwaben(!) 1208 in
Bamberg - Blüte höfischer Kultur und höfischer Dichtung
→ sog. STAUFISCHE KLASSIK
Der Hof
Ergebnis des zivilisatorischen Prozesses
=> königlicher, adeliger o. geistlicher (Fürsten-) Hof als Sitz der:
1) Landesverteidigung
2) Wirtschaft (Sicherung d. Zolleinnahmen)
3) repräsentativen Verwaltung u. Herrschaft
Hierzu gehört die Produktion und öffentliche Aufführung
von Literatur
→ Ausdruck des eigenen Selbstverständnisses
Feudalgesellschaft (Aufbau)
1) König/Kaiser
2) Fürstlicher Adel (v.a. Kurfürsten) =>“kirsen“ den König
3) Nicht fürstlicher (Land-)Adel
4) Ministerialen (Dienstmänner)
Wechselseitige Bindung der Feudalgesellschaft
➢ Schutz u. Schirm vs. Dienst
➢ Rat u. Hilfe (consilium et auxilium)
➢ KERN: wechselseitige triuwe (Aufrichtigkeit) → Lehenswesen
Zeit der tiefgreifenden politisch- gesellschaftlichen
Wandlungen in:
- Gesellschafts- (soziale Mobilität)
- Wirtschafts- u. (Geld – Ware –Beziehung)
- Herrschaftsordnung: vom Personenverbandsstaat zum institutionalisierten Flächenstaat
→ Beginn bürokratischer Verwaltungsorganisation; Herrschaft = Recht
KERNZELLE der Feudalgesellschaft
eigener Hof bzw. Haus als Friedens- bezirk, Bezirk des eigenen Rechts, der Gewalt des Hausherrn (munt) über alle Sachen u. Personen (mhd. massenîe – vgl. frz. maison)
Adelsherrschaft
„Die eigentliche Macht liegt über viele Jahrhunderte hinweg in der Hand einer relativ kleinen Gruppe hochadeliger Familien, in die es kaum einen Aufstieg gab.“ (Joachim BUMKE)
Biblische Rechtfertigung für mittelalterliche Ordnung
Noahs Söhne; Scham findet den betrunkenen, entblößten Vater und holt seine Brüder ohne ihn zu bedecken; er stellt den zukünfitgen Bauern als Bestrafung seines Fehlverhaltens ab; die anderen Söhne, die Noahs nackten Körper nicht betrachten und bedecken werden mit Kleriker- und Adelsstand belohnt.
Zeit der tiefgreifenden politisch-gesellschaftlichen Wandlungen in:
- Investiturstreit: Machtgerangel zwischen Kaiser und Papst => Kaiser erst wichtiger, aber im Spätmittelalter wird er vom Papst überschattet
- Gesellschaft (soziale Mobilität)
- Wirtschaft (Geld – Ware – Beziehung)
- Herrschaftsordnung
=> Herrschaft über bürokratische Strukturen)
Wandel der Herrschaftsordnung
Herrschaftsordnung vom frühmittelalterlichen Personenverbandsstaat (Verwandschaftslinien wichtig; kognatische Vererbung => Frauen sind in Geschlechtslinie mitbezogen)
=> zum institutionalisierten Flächenstaat (männliche Geschlechtslinien; z.B. Stauffer, Welfen, ect.; Geschlechter herrschen über gewisse Terrirotorien, es wird alles verrechtlicht
=> Herrschaft über bürokratische Strukturen)