Handel und internationales Marketing Flashcards
Funktioneller und institutioneller Handel
- funktioneller Handel beutet hier mehr einen weiteren Teilbereich eines Unternehmens (z.B. Bosch als Händler)
- institutioneller Handel meint hingegen Marktteilnehmer mit ausschließlichem Fokus auf Handelstätigkeiten
Verbundsysteme/Verbundgruppen
- Horizontale Verbundsysteme sind i.d.R. auf die gemeinsame Durchführung von betrieblichen Aktivitäten ausgerichtet
- Vertikale Verbundsysteme streben einen “joint competitive advantage” an (Potenzialharmonisierung); arbeitsteiliger Wertschöpfungsprozess
Vertikale Verbundgruppen
- Freiwillige Kette sind Allianzen zwischen mehreren Großhändlern und Einzelhändlern
- Freiwillige Gruppen sind Allianzen zwischen einem Großhändler und Einzelhändlern
- Franchise: Kernelemente sind ein Vertrag, eine Gebühr, Rechte (auf Marke etc.) und die Unterstützung des Franchise-Nehmers durch den Franchise-Geber
- Vertragshandel wird unterteilt in Controlled Distribution (kooperative Systeme zwischen Hersteller und Händler → Vorwärtsintegration) und Secured Distribution (Direktvertrieb)
Faktoren im Makro Umfeld
- Politisches-Rechtliches Umfeld
- Sozio-Ökonomisches Umfeld
- Technologisches und infrastrukturelles Umfeld
Politisch-Rechtliches Umfeld
- Liberalisierung des Welthandels
- Regionale Integration (Beispiel EU!)
- Sektorale Deregulierung (Öffnung von regulierten Branchen, Schaffen von Wettbewerb)
Sozio-Ökonomisches Umfeld
- Soziologischer Aspekt: Bevölkerungsentwicklung, Verschiebung der Altersstruktur (Silver Generation), Mobilitätszunahme
- Ökonomischer Aspekt: Arbeitslosenzahl, verfügbares Einkommen (→ Konsum)
Technologisches und infrastrukturelles Umfeld
- Informations- und Kommunikationstechnologie: Internet (E-Business, E-Commerce), Mass Customization, zweiseitige Märkte (eBay)
- Transportsysteme und -netze:** **Güterverkehr → multimodaler Verkehr (Waren werden mit Wechsel des Verkehrsträgers transportiert, z.B. LKW → Bahn → LKW)
Faktoren im Mikro-Umfeld
Porter’s 5!
- Abnehmer: Sozio-kulturelle Entwicklungen (Individualisierung, Digital Lifestyle, etc.)
- Konkurrenten: Wettbewerbsintensität, Strukturwandel und Konzentration
- Potenzielle neue Konkurrenten: Neue Konkurrenten resultieren aus absatzorientierter Vertikalisierung
- Lieferanten: Gewinn an Einfluss durch Konzentration auf eine Handelsebene
- Substitute: Substitutionen durch “pure players” im E-Commerce (z.B. Amazon)
Definition Betriebstyp
Als Betriebstypen wird eine Gruppe von Handelsbetrieben mit gleichen oder ähnlichen Merkmalsausprägungen (Standort, Sortiment) bezeichnet, die über einen längeren Zeitraum beibehalten werden.
Hierbei gilt der stationäre Charakter zu beachten, nicht-stationäre Formen, z.B Versandhandel, sind als Vertriebstypen einzustufen.
Betriebslebenszyklus
- Entwicklungsphase (Betriebstypeninnovation)
- Einführungsphase (Umsatz- Gewinnzuwächse)
- Wachstumsphase (Erreichen des Gewinn- bzw. Deckungsbeitragsmaximum)
- Reifephase (Verlust von Marktanteilen)
- Abschwungsphase (Verfall des Konzepts → Absterben des Betriebstyps)
Wheel of Retailing
- Entstehung: neue Betriebstypen, aggressive Preisstrategie
- Aufwertung: Trading-Up, d.h. Qualitätssteigerung (dadurch den Kostenvorteilen der Newcomer entgegenwirken)
- Annäherung: Ausbau des Einsatzes des absatzpolitischen Instrumentariums
- Integration/Rückzug: neue Wettbewerber mit preisaggressiver Strategie
Teleologischer Ansatz
Evolutionsmuster der Betriebstypen: Trading-Up (Qualität und Image zu Kaufargumenten machen); Trading-Down (Niedrigpreispolitik)
Preisreduzierung oder Verbesserung!
→ Anpassung beim Preis oder der Qualität!
Betriebstypen des Großhandels
Unterscheidungskriterien sind hier Marktgebiet bzw. geographisches Aktionsfeld, Warenverwendungszweck, Marktausrichtung, Sortimentsausrichtung, Verkaufsform und DIspositionsfähigkeit.
- Sortimentsgroßhandel: breites, i.d.R. flaches Sortiment (z.B. Lekkerland)
- Spezialgroßhandel: schmales, aber tiefes Sortiment → Spezialisierung (z.B. Delticom)
- Zustellgroßhandel: Lieferung der Waren, eher regional → Serviceorientierung (z.B. Profi Parts)
- Versandgroßhandel: Lieferung der Waren, aber hier über große räumliche Distanz
- Cash & Carry: Abholgroßhandel, Kunde stellt Ware selbst zusammen und transportiert diese ab → Residenzprinzip (z.B. Metro C&C)
- Rack Jobber: Regalgroßhändler, Mieten und Betreuen Regalflächen in anderen Groß- oder Einzelhandelsbetrieben
- Strecken- und Lagergroßhandel: Streckengeschäft ⇔ Zeitüberbrückung
Betriebstypen der Handelsvermittlung
Es handelt sich hier um eine vermittelnde Tätigkeit, d.h. der Absatz der Ware wird getätigt, ohne dass Eigentum an der Ware entsteht → fremde Namen und fremde Rechnungen.
1. Handelsvermittlung “Down Stream”
Handelsvermittler erhalten hier Aufträge von z.B. Großhandelsunternehmen den Auftrag geeignete Käufer für deren Waren zu finden
- Handelsvertreter: Vermittelt Kaufabschlüsse in einem dauerhaften Vertragsverhältnis
- Handelsmakler: Vermittelt Kaufabschlüsse ohne dauerhaftes Vertragsverhältnis → wechselnde Auftraggeber
- Vertriebsagenturen und Vertriebshandelsvertreter: werden der EZH-Ebene zugeordnet, Kunden meist private Verbraucher
2. Handelsvermittlung “Up-Stream”
Hier handelt es sich um die Vermittlung im Bereich von Beschaffungsvorgängen und der Suche nach geeigneten Lieferanten.
Betriebstypen Einzelhandel
Unterscheidungskriterien sind hier Sortimentspolitik, Betriebsgröße, Bedienungsprinzip, Art des Inkasso und des Warenabgangs, Diszanzüberwindung, Preispolitik, Integration eines Betriebs in eine Agglomeration und die rechtliche Anbindung.
- Traditionelle Betriebstypen
- Food- und Near-Food Betriebstypen
- Non-Food und neuere Betriebstypen
- Traditionelle und neuere Vertriebstypen
Traditionelle Betriebstypen (des Einzelhandels)
- Fachgeschäfte: branchenspezifischer oder bedarfsgruppenorientiertes Sortiment (diverse Qualitäts- und Preislagen) (z.B. Douglas)
- Spezialgeschäft: sehr tiefes Sortiment, hohe bis exklusive Preise (z.B. Hussel)
- Boutiqe: klein, Textilbereich (z.B. BiBA)
- Warenhaus: Prinzip “Alles unter einem Dach”, breites und tiefes Sortiment, >3000m2 (z.B. Kaufhof)
- Kaufhaus: Sortiment etwas schmaler und auf ausgewählte Warengruppen konzentriert (z.B. Peek & Cloppenburg)
Food- and Near-Food Betriebstypen (des Einzelhandels)
- Supermarkt: Bereich Nahrungs- und Genussmittel, Sortiment breit, aber flach; Verkaufsfläche 400m2-1000m2 (z.B. Edeka)
- Verbrauchermarkt: auch Near-Food, mittelfristiger Bedarf, 1500m2-5000m2 (z.B. Kaufland)
- SB-Warenhaus: breites Angebot; >3000m2; Selbstbedienung größtenteils ohne Serviceleistung (z.B. Globus)
- Discounter: enges, auf raschen Umschlag ausgerichtetes Sortiment, aggressive Niedrigpreisstrategie, Differenzierung Soft-Discounter (1200-1500 Artikel) und Hard-Discounter (600-800 Artikel)
- Convinience-Store: “Nachbarschaftsläden”, begrenztes Sortiment mit Waren für täglichen Bedarf; wohnungsnah; eher gehobenes Preissegment (z.B. Rewe City)
- Drugstore: Im Bereich Drogeriartikel breites, stark in der Tiefe variierendes Sortiment (z.B. Müller, dm)
Non-Food und neuere Betriebstypen (des Einzelhandels)
- Fachmarkt: großflächige Einzelhandelsbetriebe, niedriges bis mittleres Preissegment (z.B. Media Markt)
- Kiosk: enges Sortiment, Befriedigung des spontanen Bedarfs
- Gemischwarengeschäft: relativ enges Einzugsgebiet; täglicher Bedarf; vor allem ländliche Gebiete
- Ambulanter Handel: nicht an Standorte und offene Verkaufsstellen gebunden, kommt zum Kunden (z.B. Josi’s Kartoffeln)
- Automatenhandel: mechanisierte Verkaufsmethode, totale Selbstbedienung (z.B. Coca-Cola Automaten)
- Factory Outlet: Direktvertrieb der Hersteller in mittel- bis großflächigen Fabrikläden
- Off-Price-Store: spezielle Form des Fachdiscounters; aggressive Preispolitik, wesentlich unter dem üblichen Preisniveau (z.B. 1€-Läden)
Traditionelle und neuere Vertriebstypen
- Direktvertrieb: Absatz von Herstellern an gewerbliche Verwender und private Haushalte ohne Einschaltung von Handelsvertrieben
- Distanzhandel: traditioneller Versandhandel (Kataloge/Prospekte um Kunden anzusprechen → z.B. Otto) vs. elektronischer Distanzhandel (Vertrieb über elektronischen Weg → E-Commerce, Teleshopping, M-Commerce)
Ebenen von Strategien
- Unternehmensgesamtstrategien: Charakterisiert die Geschäftsfelder, in denen ein Unternehmen tätig sein will (Produkt/Markt-Strategien) und wie es in diese eintreten will (Eintrittsstrategien)
- Geschäftsfeldstrategien: Aktivitätsstrukturen im Bezug auf ein Strategisches Geschäftsfeld (SGF) bzw. eine Strategische Geschäftseinheit (SGE): “Wie werden die Ziele für ein SGF erreicht?”
- Funktionale Strategien: Betreffen Aktivitäten mit Bezug auf die Funktionsbereiche eines Unternehmens wie Marketing und Personal; Ziel ist die Entwicklung und der Einsatz von Ressourcen.
Sichtweise von Strategien (5 P’s of Mintzberg)
- Strategy As Plan: Strategien sind hier als Pläne definiert, die Ex-ante-Aktivitäten beschreiben und zukünftige Unternehmensentscheidungen und -handlungen steuern.
- Strategy As Ploy (Trick): Strategien können Manöver darstellen, um einen Konkurrenten zu überlisten; dynamisch und temporär
- Strategy As Pattern: Strategien sind Verhaltensmuster, die sich ex post als eine Struktur in einem Fluss von Entscheidungen ergeben; Strategien in diesem Sinne “bilden sich heraus”
- Strategy As Position: Hier erfolgt eine strategische Positionierung in eine näher definierende Umwelt.
- Strategy As Perspective: Strategie als grundlegendes Verständnis, Vision
Strategieverständnis der Veranstaltung
In Unternehmen werden mehrere Strategien kombiniert. Ex ante beabsichtigte Strategien, die realisiert werden, bezeichnet man als „deliberate strategies“. Strategien, die aufgrund sich ändernder Umweltzustände realisiert werden und ungeplant waren, bezeichnet man als „emergent strategies“.
Das Strategieverständnis dieser Veranstaltung geht von deliberate/emergent Strategien, sowie der Design und Positioning School als Basis aus! Dafür gibt es folgenden Gründe:
- Dominanz der strategischen Planung: Strategische Planung bildet hier ein zentrales Paradigma. In der Handelspraxis steht man der langfristig ausgerichteten Planung skeptisch gegenüber und legt vermehrt den Fokus auf flexible kurzfristige Reaktionen.
- Dominanz der Kunden- und Wettbewerbsorientierung: Das Verhalten der Handelsunternehmen ist primär auf Marktänderungen (Verhalten der Abnehmer und Konkurrenz) zu begreifen, aufgrund ihrer unmittelbaren nähe zur Zielgruppe.
- Dominanz der empirischen Forschung: Die Bedeutung der Empirie leitet sich aus den vorstehenden Begründungen ab.
Begriff der Wettbewerbsstrategie
Wettbewerbsstrategien sind Strategien auf Ebene der Geschäftseinheiten, deren Ziel die Schaffung sowie Verteidigung von Wettbewerbsvorteilen ist.
Ein Wettbewerbsvorteil muss sowohl (1) ein Merkmal betreffen, das für den Kunden wichtig ist, als auch (2) vom Kunden als relevant wahrgenommen werden und (3) eine gewisse Dauerhaftigkeit aufweisen. Diese Definition beinhaltet zwei Perspektiven:
- Aus kundenorientierter Perspektive können Wettbewerbsvorteile nur dann realisiert werden, wenn die Leistungen gegenüber der Konkurrenz von den Konsumenten als überlegen beurteilt werden.
- Aus konkurrentenorientierter Perspektive sind nach Porter Stärken- und Schwächenanalysen der eigenen Position entscheidend für die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen.
Auch hier gilt: In der Handelspraxis sind die Perspektiven oft nicht zu trennen!
Typologie von Wettbewerbsstrategien nach Porter
Unter Berücksichtigung zentraler Wettbewerbsfaktoren beschreibt Porter unterschiedliche Wettbewerbsstrategien, die auf verschiedenen Wegen zum Aufbau und zur langfristigen Absicherung von Wettbewerbsvorteilen beitragen. Demzufolge kann ein Unternehmen oder SGE über zwei Arten von Wettbewerbsvorteilen verfügen: niedrige Kosten oder Differenzierung.
- Differenzierungsstrategie (Qualitätsführerschaft): Schaffung von Leistungsvorteilen; Porter folgend, müssten die durch die Differenzierung entstandenen Kosten durch höhere Preise kompensiert werden
- Kostenführerschaft: Konsequente Nutzung von Kostenvorteilen mit dem Ziel kostengünstigster einer Branche zu werden
- Konzentration auf Schwerpunkte: Beschränkung auf tragfähige Teilmärkte; kein Vollsortiment; Konzentration der Ressourcen auf ein Marktsegment
Typologie von Myles/Snow
Die Strategietypen auf Corporate werden hinsichtlich der Unternehmensadaption an die Umwelt gesehen, wobei im Adaptionszyklus wiederholt drei Kernproblemkreise zu lösen sind:
- unternehmerische Probleme (z.B.: In welchen Produkt/Marktbereichen sind wir tätig)
- technologische Probleme (z.B.: Welche Technologien/Systeme sollen genutzt werden?)
- administrative Probleme (z.B.: Wie ist die Organisation zu strukturieren?)
Die Kernaussage der Autoren besagt, dass die Defender-, Analyzer- und Prospector-Strategien der Reactor-Strategie überlegen sind. Sie unterscheiden sich weiter in ihrer Anpassung an die Umwelt:
- Defender: Verteidigen ihre erreichte Marktposition; typische Organisationsstruktur , geringes Innovationsniveau, Nieschenverhalten
- Prospector: Aggressive Strategie -> definieren unaufhörlich ihre Märkte neu, passen neue Systeme und Technologien an und weisen typische dezentrale Organisationsstrukturen auf
- Analyzer: hybride Vorgehensweise (mal Defender, mal Analyzer)
- Reactor: Strategie ohne Muster in der Reaktion auf die Adaption
Wettbewerbsverhalten
Wettbewerbsverhalten ist zunächst zu unterteilen in aktives und passives Wettbewerbsverhalten. Ein passives Verhalten liegt vor, wenn die Aktivitäten von Konkurrenten in keiner Weise in den eigenen Unternehmensentscheidungen berücksichtigt werden. Aktives Verhalten hingegen berücksichtigt die Aktivitäten in ihrer Strategieplanung.
Basisoptionen des aktiven Wettbewerbsverhalten
Ob ein Unternehmen sich dem Wettbewerb stellt oder ihn vermeidet, kommt insbesondere zum Ausdruck, wann es Maßnahmen im Wettbewerbsumfeld einleitet. Ein wettbewerbsvermeidendes Verhalten zieht nach, lässt also die Konkurrenz zunächst Entscheidungen treffen. Beim wettbewerbsstellenden Verhalten reagieren Unternehmen direkt auf erste schwache Signale von wettbewerblichen Anstrengungen von Konkurrenten.
- Kooperationsstrategien: Werden häufig von Unternehmen angestrebt, die über wenig ausgeprägte Wettbewerbsvorteile bzw. Ressourcen verfügen
- Konfliktstrategien: Bewusste, direkte Konfrontation mit einem Bewerber
- Ausweichstrategien: Durch vergleichsweise innovative Aktivitäten dem Wettbewerbsdruck entgehen
- Anpassungsstrategie: Bloße Erhaltung der einmal realisierten Position; Reaktionen erst dann, wenn diese Position durch Konkurrenten gefährdet ist
Begriff der Postionierung
- planmäßiges Schaffen und Herausstellen von Stärken, durch die sich ein Produkt oder Dienstleistung in der Wahrnehmung der Zielgruppe klar und positiv von der Konkurrenz unterscheidet.
- Einkaufsstätten mit ihrer Vielzahl von aus Sach- und Dienstleistungen zusammengesetzten Leistungsprogramm Gegenstand der Positionierung.
- Imagepositionierung im Gegensatz zur Produktpositionierung
Aufbau einer Einkaufsstättenidentität:
- Image: Durch die Kenntnis der Kundenvorstellungen sollen Präferenzen geschaffen werden. Ziel ist ein positives Einkaufsstättenimage (Store Image)
- Standort: Der starke Wettbewerb im Handel vor allem zwischen mehreren Handelsbetrieben einer Branche am jeweiligen Standort ist elementar. Damit ist die Wahl des Standorts nicht nur für einen Store der jeweiligen Unternehmung relevant, sondern für alle! An verschiedenen Standorten kann das Image desselben Händlers variieren.
- Inter- und intrabetriebstypische Konkurrenz: Interbetriebsypenwettbewerb bedeutet hier, dass verschiedene Betriebstypen auf Grund eines ähnlichen Warenangebots um dieselben potenziellen Abnehmer konkurrieren (z.B. Boutique und Kleiderabteilung Warenhaus). Der Intrabetriebstypische Wettbewerb betrachtet hingegen ausschließlich den Wettbewerb zwischen gleichen Betriebstypen (z.B. zwischen Warenhäusern)
Typologie von Meffert
Meffert kombiniert die Grunddimensionen Kosten- oder Leistungsvorteile mit der Entscheidung bezüglich der Gesamtmarkt- oder Teilmarktbearbeitung und bestimmt damit unterschiedliche Position ausgewählter Betriebsgrößen. Diese werden entsprechend der Marktgröße zugeordnet.
Typologie von Ahlert/Schröder
Ahlert/Schröder unterscheiden hier vor dem Hintergrund der Diskussion um Erlebnis- und Versorgungshandel - neben der Preis- und Qualitätsorientierung - zwischen dem erlebnisorientierten und versorgungsorientierten Wettbewerb. Daraus gehen vier Positionierungsstrategien hervor:
- Discountstrategie: Aggressive Preispolitik bei begrenztem Sortiment
- Erlebnisstrategie: Befriedigung von Erlebniswerten für die Wohlstandskonsumenten
- Mischstrategie Typ 1: Versorgung im Fokus, zugleich qualititative Zusatzleistungen
- Mischstrategie Typ 2: Waren mit hohen Erlebnisprofil zu Niedrigpreisen
Strategie der Erlebnisorientierung
Langfristige Positionierung, die für den Kunden vor allem durch Ladengestaltung interessant wird.
Ziel: Positives Empfinden beim Kunden erzeugen; dadurch wird versucht einen Teil zur Lebensqualität beizutragen.
Anforderungen:
- Es dürfen nicht einfach emotional ausgerichtete Erfolgskonzepte der Konkurrenz imitiert werden.
- Es ist ein unverwechselbares Erscheinungsbild aus Sicht der Kunden aufzubauen.
- Es soll ein Erlebnisthema gewählt werden, das in der Ladengestaltung visualisiert wird.
- Die Einkaufsatmosphäre nimmt eine besondere rolle ein; Erlebnisgeschäfte sollten für die Besucher viele Überraschungen bereit halten, lebendig sein, ein Wechselspiel von entspannenden und aktivierenden Stimuli bieten
- Erlebnisorientierte Einkaufsstätten dürfen zudem nicht pauschal mit luxuriös schillernden Konsumpalästen aus Glas und Marmor gleichgesetzt werden.
Faktoren des Misserfolgs für Qualitätsführerschaft
- Preisunterschiede zu hoch
- Qualitätsmerkmale erscheinen den Konsumenten irrelevant
- Nachahmungen durch die Konkurrenz → Verlust der Einzigartigkeit