Grundlagen der BWL Flashcards
Was beschreibt die allgemeine BWL?
Die allgemeine BWL beschreibt Sachverhalte, die für alle Betriebe gleich sind.
Wie kann die allgemeine BWL unterteilt werden?
Die allgemeine BWL kann in eine funktionale und in eine spezielle, institutionale
Betriebswirtschaftslehre unterschieden werden, um diese Aufgabe optimal zu er-
füllen.
Was wird unter den Funktionen eines Unternehmens verstanden?
Ein Unternehmen gliedert sich z. B. in verschiedene allgemeine Funktionen, die
einen Auftragsabwicklungsprozess beeinflussen, z. B. Führungslehre, Material-
wirtschaftslehre, Produktionswirtschaftslehre, Marketinglehre, Personalwirt-
schaftslehre, Finanzwirtschaftslehre, Informationswirtschaftslehre, Organisati-
onslehre, Controllinglehre.
Was beschreibt die spezielle BWL?
Die spezielle Betriebswirtschaftslehre orientiert sich an den einzelnen Wirt-
schaftszweigen, um eine optimale Erfüllung der Kundenansprüche und -erwar-
tungen leisten zu können. Hier geht man davon aus, dass in einem Wirtschafts-
zweig mehr oder weniger gleichförmige Aufbau- und Ablaufstrukturen
vorhanden sind sowie gleichartige Tätigkeiten ausgeführt werden. Wirtschafts-
zweige können z. B. sein: Industrie, Handel, Banken, Versicherungen, Verkehr,
Touristik, Handwerk oder Landwirtschaft. Die speziellen Ausprägungen der be-
trieblichen Funktionsbereiche werden dann für die Wirtschaftsbereiche geson-
dert betrachtet.
Warum sollte eine Informationsverwaltung mithilfe einer Datenbank
vorgenommen werden?
Der Verlauf der Angebots- und Auftragsabwicklung durch die einzelnen Unter-
nehmensfunktionen muss von einem ständigen transparenten Informationsfluss
begleitet werden. Deshalb werden diese Abläufe und Prozesse in einem Unter-
nehmen auch meistens durch ein PC-gestütztes Informationsmanagement be-
gleitet, wodurch die Informationen ausgetauscht werden können. Wenn die ein-
zelnen Abteilungen Zugriff auf diese Informationen z. B. mithilfe einer
Datenbank haben, dann sind die einzelnen Information und Abwicklungsschrit-
te jederzeit aktuell und schnell für alle Beteiligten zu kommunizieren.
Welche Klassifikationen von Wirtschaftszweigen werden in Deutschland vor-
genommen?
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei.
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden.
Verarbeitendes Gewerbe..186
Energieversorgung
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen
Baugewerbe
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen
Verkehr und Lagerei
Gastgewerbe
Information und Kommunikation
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Grundstücks- und Wohnungswesen
Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung
Erziehung und Unterricht
Gesundheits- und Sozialwesen18
Kunst, Unterhaltung und Erholung
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch Private Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt
Exterritoriale Organisationen und Körperschaften
Welche Klassifikationsmerkmale werden gewählt?
Gebräuchliche Gliederungsmerkmale zur Charakterisierung von Unternehmen
basieren auf:
* Produktionsaufgabe (Stellung im volkswirtschaftlichen Güterkreislauf)
* Produktionsfaktor (vorherrschende Einsatzgüter mit der Einteilung in mate-
rial-, anlagen- oder arbeitsintensive Betriebe)
* Erzeugungsvorgang (Art der betrieblichen Betätigung mit der Einteilung
nach Branchen, Industriezweigen oder Wirtschaftsgruppen)
* Enderzeugnis (Verwendung der Erzeugnisse bspw. in der Investitions- und
Konsumgüterindustrie)
* Organisationstypologie der Fertigung (z. B. Werkstatt-, Fließ- oder Baustel-
lenfertigung)
* Rechtsform
* Größe der Betriebe, gemessen an Umsatz, Beschäftigtenzahl oder
Bilanzsumme; basierend auf § 267 HGB
Wie lassen sich große, kleine und mittelgroße Unternehmen einordnen?
Nach § 267 HGB anhand der Bilanzsumme, der Umsatzerlöse, der Arbeitnehme-
ranzahl.
Was bedeutet primärer Sektor, sekundärer Sektor, tertiärer Sektor?
Primärer Sektor * Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei
Sekundärer Sektor * produzierendes Gewerbe
Tertiärer Sektor * Dienstleistungen (Handel, Gastgewerbe und Verkehr, Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienst-
leister, öffentliche und private Dienstleistungen sowie
Staat, private Haushalte und private Organisationen
ohne Erwerbszweck)
Woran kann der Wandel der Sektoren festgemacht werden?
Anzahl der Erwerbstätigen oder Anteil des Sektors am Bruttosozialprodukt
Wie hat sich der Wandel der Sektoren vollzogen und warum?
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war Deutschland eine Agrargesellschaft. Danach
bis in die 1970er gab es in Deutschland die Vorherrschaft des sekundären Sek-
tors. Erst seit den 1980er-Jahren kann von einer Tertiarisierung der Wirtschaft
gesprochen werden. Der Dienstleistungssektor ist u. a. dadurch immer größer ge-
worden, dass die produktfernen Dienstleistungen ausgegliedert wurden und sich
neue reine Dienstleistungsunternehmen gründeten.
Was sind Dienstleistungen am Produkt oder am Kunden?
Dienstleistungen am Produkt sind bspw. Feasibility-Studies, Software-
Anpassung, Dokumentation, Inbetriebnahme, Wartung, Reparatur und Entsor-
gung.
Dienstleistungen am Kunden sind bspw. Beratung, Kundendemo, Präsentation,
Bedienerschulung, Finanzierungshilfen, Kompensationsgeschäfte, Hotline, Wei-
terbildung, Kulanzleistungen, Absatzhilfe, Absatzgarantien.
Warum nimmt die Ressource „Wissen“ einen immer größeren Stellenwert ein?
Das Dienstleistungsangebot basiert auf Wissen, sodass auch die Implementie-
rung eines Wissensmanagements immer wichtiger wird.
Welche Kriterien kennzeichnen ein System?
Ein System ist offen, dynamisch und zielgerichtet.
Was bedeutet das Systemkriterium „offen“?
Das Systemkriterium „offen“ verdeutlicht, das die technischen, gesellschaftli-
chen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Ausgestaltung
und Entwicklung eines Unternehmens beeinflussen. Das Unternehmen ist kein
abgeschlossenes Konstrukt, sondern von außen beeinflussbar. Einfluss auf die
Unternehmenszielgrößen nehmen diverse Anspruchsgruppen aus diesem gesell-
schaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und technologischen Umfeld.
Was ist ein Umsystem?
Ein System ist in ein Umfeld eingebunden, d. h., es wird von einem Umsystem
begleitet. Als Umsystem sind u. a. die Volkswirtschaft und Weltwirtschaft sowie
deren Rahmenbedingungen gemeint.
Was sind Teilsysteme?
Das Unternehmen selbst besteht noch aus Teilsystemen, die auch als Subsysteme
bezeichnet werden können. Dies sind die einzelnen Unternehmensfunktionen
und Unternehmensbestandteile, z. B. Produktion, Absatz, Beschaffung, Finanzie-
rung, Personal.
Warum sollte in ein System nur mit Bedacht eingegriffen werden?
Kein Eingriff in ein vernetztes System bleibt ohne Folgewirkung, weil sich Sys-
teme anders verhalten als die Summe ihrer Teile.
Was sind fehlerhafte Handlungen in einem System?
Fehlerhafte Handlungen sind u. a.: falsche Zielbeschreibung, unvernetzte Situa-
tionsanalyse, irreversible Schwerpunktbildung, unbeachtete Nebenwirkungen,
Tendenz zur Übersteuerung, Tendenz zu autoritärem Verhalten.
Was sind Stakeholder?
Stakeholder sind solche Individuen, Gruppen oder Institutionen, die durch die
Zielerreichung des Unternehmens berührt werden und von denen auch das Un-
ternehmen selbst abhängig ist, weil sie die Zielerreichung beeinflussen.
Welche Stakeholder hat ein Unternehmen?
Stakeholder eines Unternehmens sind u. a.: Eigentümer, Anlieger, Medien, Versi-
cherungen, Banken/Kreditinstitute, Mitarbeitende, Eigentümer/Aktionäre, poli-
tische Parteien, Kunden, Konkurrenz, Wissenschaft.
Welchen Rahmenbedingungen bzgl. des Markt- und Wettbewerbsdruck ist ein
Unternehmen heutzutage ausgesetzt?
Unternehmen bewegen sich heute unter folgenden Rahmenbedingungen: Globa-
lisierung und Internationalisierung der Märkte, Deregulierung des Wettbewerbs,
schnellere technologische Entwicklungen, kürzere Produktlebenszyklen, Homo-
genisierung der Produkte, Preisverfall und Kostendruck, Wertewandel, steigende
Ansprüche der Kunden, gesättigte Käufermärkte
Welche Faktoren sind ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unterneh-
men?
Kosten – Zeit – Qualität
Warum ist ein Qualitätsmanagement wichtig?
Zeit ist zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Denn wer schneller, effizienter und kundennäher agiert, steigert dadurch auch seine Umsätze, die wiederum Auswirkungen auf den Marktanteil und den Unternehmensgewinn haben.
Die Qualität ist ein zweiter entscheidender Wettbewerbsvorteil, denn mangelnde Qualität kann zu immensen Kosten führen. Rückruf mangelhafter Produkte führt meist zu Imageschäden. Diese wirken sich dann in einem Rückgang der Umsatzzahlen und des Gewinns aus, was zur Existenzbedrohung führt. Darüber hinaus kannsich ohne ein Qualitätsmanagement einezeitliche Lücke zwischen Fehlerentstehung und Fehlerbehebung bilden, was zu höheren Kosten führt. Denn je später die Fehler entdeckt werden, desto höher werden die Beseitigungskosten sein.
Die Qualitätssteigerung kann sich einerseits auf das Produkt beziehen und andererseits auf die Abwicklung der Unternehmensprozesse. Mithilfe eines Qualitätsmanagementsystems kann die Effizienz gesteigert werden, u. a. durch die Verbesserung von Prozessabläufen sowie Identifikation und Motivation der Mitarbeiter,
was zu Kostensenkungspotenzialen führt. Ein Qualitätsmanagement hat positive Auswirkungen auf die Faktoren Kosten und Zeit.