Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft Flashcards

1
Q

Übung 1.1:
Beschreiben Sie kurz den Ablauf des Beschaffungsvorgangs!

A

Der Beschaffungsvorgang wird ausgelöst durch eine Bedarfsmeldung (i. d. R. vom Lager); der zuständige Einkaufssachbearbeiter analysiert daraufhin die verfügbaren Bezugsquellen und richtet an die potentiellen Lieferer entsprechende Anfragen. Die zurückfließenden Angebote werden kritisch geprüft und verglichen, und nach evtl. noch zusätzlich erforderlichen Verhandlungen wird durch eine Bestellung ein Kaufvertrag abgeschlossen. Danach ist zu kontrollieren, ob
die vereinbarten Liefertermine eingehalten, die richtigen Waren ordnungsgemäß angeliefert und die Rechnungen sachlich und rechnerisch richtig geschrieben worden sind.

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2
Q

Übung 1.2:
Erläutern Sie den Ablauf der materiellen Angebotsprüfung!

A

Die materielle Angebotsprüfung analysiert alle für die Liefererwahl relevanten Faktoren, wie etwa Preise, Rabatte und Zahlungsbedingungen (Boni, Skonti, Zahlungsziel), Qualität und Leistungen, Lieferbedingungen (Lieferzeit, Terminzusage, Transportkosten und -risiko), Serviceleistungen usw. und rechnet die ermittelten Werte mithilfe eines Kalkulationsschemas so um, dass sie vergleichbar werden.

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3
Q

Übung 1.3:
Was versteht man unter einem „Fixkauf“?

A

Beim „Fixkauf“ handelt es sich um einen Kaufvertrag, bei dem der Lieferungstermin von so entscheidender Bedeutung ist, dass mit seiner Einhaltung der Kaufvertrag steht oder fällt (z. B. Ostern, Weihnachten, Muttertag, Hochzeitstag). Wird der Fälligkeitstermin nicht eingehalten, so tritt unverzüglich Lieferungsverzug ein, der den Käufer u. a. berechtigt, eine verspätete Lieferung abzu-
lehnen.

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4
Q

Übung 1.4:
Der Büromöbelhersteller Fabritz GmbH, Bielefeld, schickt dem Kunden Neus GmbH,
Minden, auf dessen Wunsch ein verbindliches Angebot über die Winkelkombination
Arronda 803-99/Edelholz zum Preis von 3.720,00 Euro abzügl. 30 % Rabatt. Der
Kunde Neus GmbH bestellt daraufhin umgehend 20 Kombinationen des angebote-
nen Typs zum Preis von 3.270,00 Euro abzügl. 30 % Rabatt. Die Firma Fabritz liefert
die Kombinationen ordnungsgemäß und fristgerecht aus.
Wann ist der Kaufvertrag zustande gekommen? Welcher Preis ist verbindlich? Be-
gründen Sie Ihre Antwort!

A

Da die Inhalte des bindenden Angebotes und der Bestellung nicht übereinstimmen (unterschiedliche Preise!), kommt der Vertrag erst zustande durch die Bestellung und die daraufhin erfolgte Lieferung, die als Bestellbestätigung interpretiert werden kann. Demzufolge ist auch der Preis, der in der Bestellung angegeben wird (3.270,– Euro), rechtlich verbindlich.

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5
Q

Übung 1.5:
Bei der Anlieferung der 20 bestellten Winkelkombinationen (siehe Fall 1.4) wurde
beobachtet, dass drei Tischplatten verkratzt und zwei Kombinationen aus kunststoff-
beschichtetem Material waren.
Wie haben sich die Mitarbeiter bei der Warenannahme zu verhalten? Welche Konse-
quenzen sollten dem Lieferer Ihres Erachtens angekündigt werden? Begründen Sie
Ihre Entscheidung!

A

Hier liegt eine mangelhafte Lieferung vor, denn bei den verkratzten Tischplatten handelt es sich um Mängel in der Beschaffenheit (beschädigte Ware) und bei den kunststoffbeschichteten Kombinationen um Mängel in der Art (falsche Ware). Auf jeden Fall sind diese „offenen“ Mängel sofort festzuhalten und dem Einkauf mitzuteilen, damit dieser unverzüglich reklamieren kann, um nicht Gefahr zu laufen, die zugesicherten Rechte zu verlieren. In diesem Fall scheiden die Möglichkeiten der Wandlung und des Schadenersatzes aus, da sie keinen Sinn erge-ben (15 der 20 Kombinationen sind in Ordnung, konkrete Schäden des Kunden sind nicht auszumachen). Minderung könnte u. U. erstrebenswert sein, wenn der Käufer möglicherweise die beschädigten bzw. ungewollten Kombinationen günstig verkaufen kann. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Ersatzlieferung für die fünf mangelhaften Kombinationen.

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6
Q

Übung 1.6:
Was versteht man unter dem „Fifo-Prinzip“?

A

Nach dem Fifo-Prinzip (fifo = first in, first out) sind die Lagergüter grundsätzlich in der Reihenfolge der Beschickung des Lagers auch wieder zu entnehmen.

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7
Q

Übung 1.7:
Welche Vorteile besitzt die zentrale Lagerung gegenüber der dezentralen Lagerung?

A

Vorteile der zentralen Lagerung sind: niedriger Lagerbestand, hohe Umschlagshäufigkeit, Möglichkeiten zur Mechanisierung und Automatisierung, geringer Raumbedarf, niedrige Personal-und Verwaltungskosten

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8
Q

Übung 1.8:
Inwiefern können die Prinzipien zentraler und dezentraler Lagerhaltung miteinander
kombiniert werden?

A

In den dezentralen Lägern werden nur die Güter gelagert, die dort eine hohe Umschlagshäufigkeit haben („Schnelldreher“). Im Zentrallager werden die Güter gelagert, die bezogen auf jedes einzelne der Außenläger eine niedrige Umschlagshäufigkeit aufweisen („Langsamdreher“).

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9
Q

Übung 1.9:
Wie würden Sie den optimalen Standort eines Lagers ermitteln, wenn nur eine be-
grenzte Zahl von Alternativen in Frage kommt?

A

Der optimale Standort eines Lagers kann hierbei ermittelt werden mittels Berechnung der mit jeder Standortalternative zusammenhängenden Transportleistung. Der Standort mit der niedrigsten Transportleistung ist der optimale.

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10
Q

Übung 1.10:
Welche Grundregel ist bei der Festlegung des Lagerlayouts zu beachten?

A

Bei der Festlegung des Lagerlayouts ist zu beachten, dass die Entfernung zwischen dem Lagerplatz eines Gutes und dem Beschickungs- und Entnahmepunkt des Lagers im umgekehrten Verhältnis zur Umschlagshäufigkeit des Gutes stehen soll.

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11
Q

Übung 1.11:
Begründen Sie die Notwendigkeit eines „Sicherheitsbestandes“!

A

Der Sicherheitsbestand soll Fehlmengen in Folge einer Entnahme- oder Liefer-
zeitüberziehung vermeiden. Weiterhin erfüllt er die Spekulationsfunktion bei
Preisänderungen für Rohstoffe.

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12
Q

Übung 2.1:
Erklären Sie den „dispositiven“ Produktionsfaktor!

A

Der „dispositive“ Produktionsfaktor umfasst die „Leitung“, „Planung“ und „Organisation“. Die Bezeichnung „dispositiv“ (anordnend, verfügend) ist abgeleitet aus der spezifischen Funktion dieses Produktionsfaktors, nämlich:
Ziele und Ablauf der betrieblichen Leistungsprozesse festlegen, strukturieren und kontrollieren; wobei die Entscheidungsträger mit der dazu nötigen Vollmacht ausgestattet sind.

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13
Q

Übung 2.3:
Zeigen Sie anhand
a) der Automobilproduktion, wann ein breites/enges Produktionsprogramm und
b) der biologischen Brotproduktion, wann ein tiefes/flaches Produktionsprogramm
vorliegt!

A

Automobilproduktion
Ein breites (Gegensatz: enges) Produktionsprogramm liegt z. B. vor, wenn neben PKWs auch LKWs und Busse hergestellt werden, wobei die Produktpalette jeweils auch mehrere Fahrzeugtypen in verschiedenen Farbnuancen umfasst.
Biologische Brotproduktion
Ein tiefes (Gegensatz: flaches) Produktionsprogramm liegt z. B. vor, wenn Brot Getreide von Öko-Landwirten angebaut, in einer Öko-Mühle zu Mehl gemahlen und von dem in diesem Verbund herrschenden Unternehmen (Öko-Brotfabrik) zu Bio-Brot gebacken wird.

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14
Q

2.4: Welche Aussage ist korrekt?
a) Bei der Werkstattfertigung werden Arbeitsplätze, Maschinen und Materialfluss
nach dem Produktionsablauf organisiert.
b) Besonderes Kennzeichen der Handwerksbetriebe ist die Herstellung von Massen-
gütern.

A

Beide Aussagen sind falsch.

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15
Q

Übung 2.7:
Unterscheiden Sie Vor- und Nachteile für die Produktion in:
* Fließfertigung als Reihenfertigung
* Fließfertigung als Bandfertigung
* vollautomatische Fließfertigung (Transferstraße)

A

Fließfertigung als Reihenfertigung
* unterschiedliche Arbeitszeiten für die Verrichtungen möglich
* Fertigungsplanung flexibler
* Arbeiter können das Arbeitstempo in Grenzen selbst bestimmen
Fließfertigung als Bandfertigung
* Arbeitszeit für jede Verrichtung muss gleich groß sein (oder ein Vielfaches
dieser Größe)
* Arbeiter müssen sich der Taktzeit unterordnen
vollautomatische Fließfertigung (Transferstraße)
* Arbeitskräfte haben nur noch Überwachungsaufgaben
* hoher Kapitalbedarf
* hohe Fixkosten
* Abhängigkeit gegenüber Beschäftigungsschwankungen

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16
Q

Übung 2.8:
Sie haben den Übergang von Fließbandarbeit zur Reihenfertigung als eine Maßnah-
me zur Humanisierung der Arbeit kennen gelernt. Suchen Sie noch andere Möglich-
keiten, die unter Beibehaltung der Fließfertigung gegen Monotonie, einseitige Belas-
tung und frühe Ermüdung eingesetzt werden könnten!

A
  • Musik bei der Arbeit, Werksport, sogar gemeinsame Gymnastik am Arbeits-platz;
  • der einzelne Arbeiter führt mehrere Arbeitsschritte selbstständig durch
    (Jobenlargement), z. B. verschraubt er mehrere Einzelteile mit dem Produkt;
  • Arbeiter können höherwertige Verrichtungen mit übernehmen, z. B. spannen sie selbst ihre Werkzeuge ein oder führen Wartungsarbeiten durch (Jobenrichment);
  • die Arbeiter wechseln untereinander die Arbeitsplätze (Jobrotation).
17
Q

Welche der folgenden Aussagen ist richtig?
a) Die Produktionsfunktion vom Typ B wurde aus dem Ertragsgesetz abgeleitet.
b) Die Produktionsfunktionen zeigen den Zusammenhang zwischen Input und Out-
put.
c) Die Produktionsfunktion vom Typ A berücksichtigt die im industriellen Bereich
vorherrschende Limitationalität der Produktionsfaktoren.
d) Verbrauchsfunktionen sind wichtiger Bestandteil der Produktionsfunktionen
vom Typ B.

A

Die Aussagen b) und d) sind richtig.

18
Q

Übung 2.10:
Erarbeiten Sie mögliche Fragestellungen, die mithilfe der Produktionstheorie beantwortet werden können!

A

Fragen, die mithilfe der Produktionstheorie beantwortet werden können, sind
z. B.:
* Wie verändert sich ein Produktionsergebnis, wenn sich die Mengen der ein-
gesetzten Produktionsfaktoren verändern?
* Mit welchem Einsatz an Produktionsfaktoren kann ich ein bestimmtes Pro-
duktionsergebnis erreichen?

19
Q

Übung 2.11:
Was versteht Gutenberg unter einer „Verbrauchsfunktion“?

A

Nach Gutenberg gibt eine Verbrauchsfunktion den Zusammenhang zwischen
dem Verbrauch an Faktoreinsatzmengen und der Leistung eines Betriebsmittels
an.

20
Q

Welche der folgenden Aussagen ist falsch?
a) Die Kostenhöhe ist abhängig von der Betriebszeit, vom Leistungsgrad menschlicher und maschineller Arbeit, von der Menge der im Betrieb befindlichen Produktionsfaktoren.
b) Eine zeitliche Anpassung an veränderte Beschäftigungslagen kann durch Überstunden bzw. Kurzarbeit erfolgen.
c) Die Minimalkostenkombination ist dann erreicht, wenn die Erträge der Produktionsfaktoren gleich ihren Preisen sind.
d) Mithilfe der Kostenfunktionen, die auf den Produktionsfunktionen vom Typ A basieren, kann der optimale Leistungsgrad ermittelt werden.

A

Die Aussagen a), c) und d) sind falsch.

21
Q

Übung 2.13:
Wie kann die in einer Periode hergestellte Produktmenge an veränderte
Beschäftigungslagen angepasst werden?

A

Die Ausbringungsmenge kann im Hinblick auf die jeweilige Beschäftigungslage
durch eine zeitliche, intensitätsmäßige, quantitative, selektive und qualitative
Anpassung verändert werden.

22
Q

Teilbereiche Materialwirtschaft

A

Beschaffung (Einkauf), Lagerung, Verteilung

23
Q

Teilbereiche Beschaffungsplanung

A

Einzelbeschaffung, produktionssynchrone Beschaffung, Vorratsbeschaffung

24
Q

Aufgaben der Lagerhaltung

A

Ausgleichsmotiv, Versorgungsmotiv, Spektulationsmotiv, Sortimentenbildungsmotiv

25
Q

Bereiche des Fertigungsverfahren

A

Fertigungsarten (Wie? -> Einzelfertigung)
Fertigungstypen (Wo? -> Fliessbnandfertigung)
Fertigungstechnik (Wodurch? -> automatische Fertigung)

26
Q

Was beschreibt das Ertragsgesetz?

A

Ein zentrales Konzept der Produktionstheorie ist das Ertragsgesetz, das beschreibt, wie sich die Erträge entwickeln, wenn nur ein Produktionsfaktor vermehrt eingesetzt wird. Anfangs steigen die Erträge, aber schließlich kommt es zu negativen Ertragszuwächsen. Die Produktionstheorie hilft somit zu bestimmen, mit welcher mengenmäßigen Kombination von Produktionsfaktoren die höchsten Erträge erzielt werden können.

27
Q

Verwendung der Produktions/Kostentheorie

A

Produktionsfunktionen und Kostenfunktionen: Die Produktionstheorie analysiert die Beziehungen zwischen den Faktoreinsatzmengen (Input) und dem Produktionsergebnis (Output) durch Produktionsfunktionen. Diese Funktionen helfen zu verstehen, wie verschiedene Kombinationen von Produktionsfaktoren zu unterschiedlichen Ausbringungsmengen führen. Die Kostentheorie baut darauf auf, indem sie Kostenfunktionen entwickelt, die die Produktionsfunktionen mit den entsprechenden Kosten verknüpfen. Diese Funktionen zeigen, wie sich die Kosten bei Änderungen der Ausbringungsmengen entwickeln.

Minimalkostenkombination: Eine zentrale Aufgabe in der Planung ist die Ermittlung der Minimalkostenkombination. Diese basiert auf dem Ertragsgesetz und geht von substitutionalen Produktionsfaktoren aus. Ziel ist es, die Kombination von Produktionsfaktoren zu finden, die die Kosten minimiert, während ein bestimmtes Produktionsniveau erreicht wird.

Optimaler Leistungsgrad: Die Kostentheorie hilft auch, den optimalen Leistungsgrad zu bestimmen, der auf der Produktionsfunktion vom Typ B basiert. Diese Funktion geht von limitationalen Produktionsfaktoren aus und hilft, die effizienteste Nutzung der Produktionskapazitäten zu planen.

Anpassung an Beschäftigungslagen: Beide Theorien bieten Methoden, um die Ausbringungsmenge an unterschiedliche Beschäftigungslagen anzupassen. Dies kann durch quantitative, selektive und qualitative Anpassungen der Produktionsfaktoren geschehen, um auf Veränderungen in der Nachfrage oder anderen externen Faktoren zu reagieren.

Durch die Kombination dieser Theorien können Unternehmen ihre Produktionsprozesse effizienter gestalten, die Kosten optimieren und flexibel auf Marktveränderungen reagieren. Dies ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung in der betrieblichen Planung und Steuerung.

28
Q

(Gutenberg TypB) Bestimmung Ausbringungsmenge

A

-Betriebszeit
-Intensität (Leistungsgrad) menschl/maschineller Arbeitsleistung
-Menge der im Betrieb befindlichen Produktionsfaktoren