Geflügel Flashcards

1
Q

Wie ist der Allgemeine Untersuchungsgang beim Huhn?

A

Ohne Manipulation am Tier:

Nationale
Anamnese
Adspektion der Herde:
Allgemeinverhalten
Körperhaltung
Federkleid, Haut, Hautanhangsgebilde
Augen, nase
Kropf
Atmung
Kot und Harn
Extremitäten
Zentralnervöse Störungen
Ei

-> erst dann Einzeltieruntersuchung

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2
Q

Was ist sind wichtige Parameter bei der Anamnese bei Hühnern?

A

Daten zu Besitzer und Bestand
Anzahl erkrankter bzw. toter Tiere
Dauer der Erkrankung
Vorausgegangene Erkrankungen /Therapien
Impfungen
haltungsart
Besatzdauer
Stallruhe
Reinigung udn Desinfektion
Parasitenbekämpfung
Vorhergehende Erkrankungen
technische Stallprobleme

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3
Q

Adspektion der Herde

A

Allgemeinverhalten in der ruhenden und aufgeescheuchten Herde

Erste Beurteilung möglichst ohne die Tiere zu stören
Verhalten artypisch und altersentsprechend?
Sozialverhalten
Beurteilung Kopf-, Augen- und Ohrenbewegungen
Beurteilung Ruheverhalten
Zuletzt Beurteilung der Reaktion auf Umweltreize

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4
Q

Beurteilung Federkleid

A

Federkleid im Ganzen und Einzelfeder
Hautoberfläche (wunden, Ektoparasiten)
Hautanhangsgebilde inklusive Bürzeldrüse
Hydratation

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5
Q

Beurteilung Atmung

A

Physiologische Atemfrequenz 20 - 30 Atemzüge pro Minute
Hühner benötogen tendenziell mehr Sauerstoff
Lungen und 8 Luftsäcke
Kein Zwerchfell

Luftsäcke:
Kein gasaustausch
Halten Partialdruck in Lunge stabil
Dienen als Motor bzw. Blasebälge (kein gasaustausch)
Beteiligt an Stimmbildung und Thermoregulation
Ruheatmung: hinteres Luftsacksystem aktiv
Forcierte Atmung: auch vorderes Luftsacksystem beteiligt

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6
Q

Was ist ein physiologischer Puls beim Huhn?

A

200 - 450 Pulsschläge
An Flügelarterie
sehr variabel

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7
Q

Wie ist die innere Körpertemperatur von Hühnern?

A

39.6 - 43.6

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8
Q

Ernährungszustand

A

Keel bone: prominent and easily palpable
subcutaneous fat: minimal, not in excess
breast muscle: easily palpable, moderately developed with a firm texture

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9
Q

Kropf-, Magen-, Darmanschoppungen:

A

Vor allem bei Auslaufhaltung
Grashalme bilden Futterpfropf, der Verdauungsprobleme verursacht
Anorexie, Abmagerung
Vorbeugung: Grasnarbe niedrig halten, Gabe von Grit (Quarzsand als Magensteinchen

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10
Q

Leberverfettung

A

Fütterung mit zu viel Protein und Energie
Brüchige, helle Leber, die reissen kann
Kleine Eier, Rückgang Legeleistung, plötzliche Todesfälle
Vorbeugung: Tiere nicht zu dick werden lassen

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11
Q

Calciummangel

A

Wichtig für Muskelfunktion, Knochenaufbau und Eischalenbildung
Vitamin D auch wichtig -> Calciumaufnahme aus Darm
Schwäche, schlechte Eischalenqualität, weniger Eier, Stehprobleme, plötzliche Todesfälle
Häufig bei Käfighaltung, junge Hennen zu Beginn der EIproduktion
Vorbeugun: Ausreichend Vitamin D / Calciumversorgung

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12
Q

Wie werden infektiöse Krankheiten in Hühnerbestand eingeschleppt? Was ist die wichtigste Art?

A

Mensch (90% der Eischleppungen)
Infizierte Tiere
Vektoren und Vehikel
Aerosole und Staub
Kontakt mit Wildvögeln

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13
Q

Was sind Beispiele für Krankheiten durch Ektoparasiten?

A

Rote Vogelmilbe
Nordische Vogelmilbe
Kalkbeinmilbe
Luftsackmilbe
Federmilben
Ohrmilben
Hühnerflöhe
Federlinge

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14
Q

Was sind Beispiele für Krankheiten durch Endoparasiten?

A

Kokkiziden, rote Kükenruhr
Trichomonaden, gelber Kropf
Histomoniasis, Blackhead Disease / Schwarzkopfkrankheit
Bandwürmer
Fadenwürmer
Luftröhrenwürmer

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15
Q

Wie können Krankheiten durch Parasiten vorgebeutgt werden?

A

Gute Hygiene / regelmässige Reinigung und Desinfektion
Regelmässige Entwurmung
Kontakt zu Zwischenwirten unterbinden

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16
Q

Was sind Beispiele für hochansteckende, auszurottende Tierseuchen?

A

Aviäre Influenza (Vogelgrippe, Klassische Geflügelpest)
Newcastel Disease (Pseudo-Geflügelpest)

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17
Q

Was sind zu bekämpfende Tierseuchen?

A

Infektiöse Laryngotracheitis
Chlamydiose
Salmonellose

18
Q

Was sind zu überwachende Tierseuchen?

A

Campylobacteriose
Cryptosporidiose

19
Q

Cryptosporidiose

A

Meldepflichtig, zu überwachende Tierseuche

Zoonose

C. parvum, C. hominis, C. baileyi (geflügel)
Vor allem Jungtiere betroffen
Kälber Lämmer, Ferkel, Vögel, Reptilien, Küken
Symptome: fauliger Durchfall, grünliche-wässriger Kot, allgeimeine Schwäche
Symptome Mensch: wässriger Durchfall, Bauchkrämpfe
indirekte oder direkte Ansteckung
Diagnose: Nachweis von oozysten im Kot, PCR

20
Q

Campylobacteriose

A

Zoonose
Meldepflichtig, zu überwachende Tierseuche

durch thermotolerante Campylobacter spp. ausgelöst
eine der häufigsten Ursachen von lebensmittelbedingten Durchfällen
Reservoir: Nutztiere (SChwein), Geflügel, Wildvögel, haustiere, Nager, mensch
Infektion beim Tier asymptomatisch
hohe Prävalenz bei Schweinen und Nutzgeflügel
Durchseuchungsrate bei Hühnerbeständen sehr hoch
Aufbau erregerfreier Bestände angestrebt durch hygienische Massnahmen (eher Schutz des Menschen)

Symptome Mensch: bauchschmerzen, wässrige - blutige Durchfälle, gelegentlich Fieber, Erbrechen
Übertragung durch Kot -> Kontamination Fleisch, nicht-pasteurisierte Milch

21
Q

Salmonellose

A

Zoonose
Meldepflichtig, zu bekämpfende Tierseuche

Weltweite Verbreitung
Erkrankung und Symptome anhäng. von Tierarte, Alter, Immunstatus, Erreger-Virulenz
Alle Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien
je nach Serovar an bestimmte Spezies adaptiert oder nicht adaptiert
Unterschiedliche Tenazität in Umwelt
alle Salmonellen gelten als pathogen (krankheit verursachend)

Niedrige Prävalenz in Tierbestände der Schweiz
neben Campylobacter Hauptursache von bakteriellen Lebensmittelinfektionen vom Mensch

22
Q

Salmonellose S. galinarum-pullorum

A

Kükenruhr
Küken kännen bereits über Brutei infiziert werden

Symptome: Schlupf lebensschwacher Küken, Leistungsrückgang, Durchfall, Atemnot, Todesfälle… oder symptomlos
Therapie: keine, Keulung des Bestandes
Prophylaxe: gute Hygiene, Monitoring, Ankauf von Küken aus Salmonellen-freien Beständen

23
Q

Wie ist die Prophylaxe bei Salmonellosen und das Bekämpfungsprogramm für Geflügelherden?

A

Bio-Sicherheit (hygiene, Schadnager-Bekämpfung, Quarantäne bei Zukauf
Impfstoffe existieren (In CH nicht zugelassen)

regelmässige Beprobung und Überwachung auf s.enteridis und S. typhimurium

24
Q

Was sind Symptome beim Menschen bei Salmonellose?

A

eintzündliche Darmerkrankung mit Durchfall, Fieber, Erbrechen, Kopf- und Bauchschmerzen
Häufigste Übertragung Mensch: kontamineirte Lebensmittel (Eier, Fleisch, Rohmilchprodukte)

25
Q

Wann handelt es sich um einen Verdachtsfall Salmonellose?

A

beim nachweis tierseuchenrechtlich relevanten Serovare in Umgebung von Geflügelherden

26
Q

Wann handelt es sich um eine Seuchenfall?

A

beim Nachweis Salmonellen in Organen oder Muskulatur in 20 Tieren der Herde. betrieb wird gesperrt (keine infizierten Tiere dürfen Betrieb verlassen)

Felisch und Eier solcher Herde dürfen nur verwendet werden nach Hitzebehandlung zur Tilgung der Salmonellen
Sperrung des Betriebes kann aufgehoben werden, wenn alle Tiere des verseuchten Bestandes getötet oder geschlachtet sind und Örtlichkeiten gereinigt, desinfiziert und negativ auf Salmonellen untersucht worden sind

27
Q

Chlamydiose

A

Zoonose
Meldepflichtig, zu bekämpfende Tierseuche

Befällt v.a. Papageien, Sittiche, Tauben, Truthühner
weit verbreitet
Symptome Tier: gesträubtes Federkleid, Abmagerung, Konjunktivitis, Augen- und Nasenausfluss, Entzündung der oberen Atemwege, hellgrün verfärbter Kot
Hohe Sterberate
bei Hühnern und Enten symptomlos
Monatelange Ausscheidung über Kot und Nasensekrete
Tilgung schwierig
Im Seuchenfall Tätung sichtbar kranker Vögel, Behandlung oder Tötung der überigen Vögel

28
Q

Symptome Mensch Chlamydiose

A

grippeähnlcieh Symptome bis hin zu atypischer Lungenentzündung
Risikogruppen: Angestellte in Vogelbehandlungen, -Zuchten und Geflügelschlachtbetrieben
Impfstoff für Truthühner existiert

29
Q

Infektiöse Laryngotracheitis der Hühner (ILT)

A

Meldepflichtige und zu bekämpfende Tierseuche

Befällt Hühner, Fasane, Truthühner und Pfauen
Für Menschen ungefährlich
Alphaherpesvirus (Gallid Herpesvirus 1)
-> läst schwere Erkrankung der oberen Atemwege aus
-> blutige, eitrig-fibrinöse Laryngotracheitis
-> Tenazität in Umwelt gering

30
Q

Welche Verlaufsformen von ILT gibt es?

A

Schwere akute Form: Schnupfen, Schwellung Gesicht, erschwerte Atmung (Schnabelatmung), Röcheln, Nasenausfluss, Husten, erstickungstod möglich, massiver Rückgang der Legeleistung

Mildere, subakute Form: Ausmass der Krankheitsanzeichen weniger ausgeprägt

Subklinisch infizierte Tiere können monatelang Ausscheider sein! Virusausscheidung bei Stress erhöht

31
Q

Wie ist die Übertragung bei ILT?

A

Übertragung direkt > indirekt
Einschleppung häufig durch Zukauf latent infizierter Tiere
Erreger weit verbreitet in Schweiz, vor allem bei Rassegeflügel
Diagnose: Virusnachweis, Serologie

Impfstoffe existieren, nicht zugelassen in CH

32
Q

Newcastle DIsease

A

Zoonose
Hochansteckende Virus-Erkranung des Geflügels
Meldpflichtige, auszurottende Tierseuche

Paramyxovirus, Gattung Avulavirus
Aviäres Avulavirus 1; Variante Pigeon Avulavirus 1
Wird häufig durch Wildvögel verbreitet
Hühner, Gänse, Enten, Tauben, Zier- und Wildvögel empfänglich
Tenazität: mehrere Wochen (z.B. in Fleisch, Eiern, Federn, Staub)
Ansteckung über Luft, Kot, transovariell

Zoonose, Ansteckung jedoch sehr selten
Symptome Mensch: Konjunktivitis (Bindehautentzündung), Schwellung Lymphknoten

33
Q

Was sind Symptome von Newcastel Disease beim Tier?

A

Symptomloser bis schwerer Verlauf möglich (je nach Virusstamm)
Reduziertes Allgemeinbefinden, erhöhte Temperatur, Schnabelatmung, Tiere sondern sich in dunkle Ecken ab, schnarchende Atmung, Niesen
Sterberate bei akutem Verlauf 90 - 100 %

Leitsymptome / Erste Symptome: drastische Reduktion Eiproduktion, missgebildete Eier mit dünner oder fehlender Eierschale, grünlich-gelber, dünnflüssiger Kot, plötzliches Verenden vieler Tiere

34
Q

Was sind vier Verlaufsformen von Newcastle Disease?

A

je nach Stamm und Wirtstier verschiedene Verlaufsformen

Velogener Verlauf: akute, letal verlaufende Infektion aller Altersgruppen bei Hühnern, Todesfälle oft ohne wahrnehmbare Symptome

Protahierter Verlauf: Hgr.Apathie, Anorexie, Dyspnoe mit Schnabelatmung, Lidödem, zyanotischer Kamm, ZNS-Symptome

Mesogener Verlauf: Rückgang Futteraufnahme und Legeleistung, eier haben Formfehler und Schalenfehler, Einzeltiere mit respiratorischen Symptomen

Lentogener Verlauf: Milde Symptome

35
Q

Übertragung von Newcastle Disease

A

Klinisch inapparent (nicht wahrnehmbar) infizerte Tiere bilden VIrusreservoir
Einschleppungsgefahr durch Import / Zukauf, möglicherweise auch durch Tauben und Zugvögel
Diagnose; Virusnachweis / Serologie (15 Blutproben, 15 Kloaken / Choanentupfer von kranken oder frisch toten Tieren)
Krankheit lässt sich kaum von Vogelgrippe unterscheiden!

36
Q

Behandlung Newcastle Disease

A

Impfung vorhanden, weltweit eingesetzt
Impfung in CH verboten, Spezialregelung für Tauben
Letzter Ausbruch in CH: 2022 Hühner und Wild- und Haustauben

Massnahmen im Seuchenfall: Einrichtung Schutz- und überwachungszone: Keulung es gesamten Bestandes

37
Q

Aviäre Influenza - Vogelgrippe / Geflügelpest

A

Zoonose
Hoch ansteckende, fieberhaft verlaufende Viruserkrankung bei Vögeln
Meldepflichtige, auszurottende Tierseuche

Familie Orthomyxoviridae, Genus Influenzavirus A
behülltes RNA-Virus
Huhn, Truten, andere Vogelarten, Schwein (=Mischgefäss -> Potenzial für neue Virus-Typen)
Potentiell auf Menschen übertragbar (H5N1, hochpathogen)
Virusreservoir in Wasservögel

schwach virulente Stämme
hoch virulente Stämme
-> Vermehrung in allen Zellarten und Organen -> schwere generalisierte Infektion

38
Q

Symptome / Pathologie Aviäre Influenza

A

je nach Virustyp variabel
bei HPAI meist deutliche Symptome
Struppiges Gefieder, Apathie, Anorexie, Fieber, respiratorische Symptome, Ödeme, Kammnekrosen
Mortalität variabel, bei HPAI bis 100% möglich
Jungtiere am empfänglichsten

bei protahiertem Verlauf wässrig-grünlicher Durchfall, ZNS-Symptome, Legeleistung reduziert, Eischalen werden dünn oder fehlen
Verdacht bei ausgeprägten respiratorischen Symptomen, Rückgang legeleistung, hohe Mortalität

39
Q

Übertraagung Aviäre Influenza

A

Ausscheidung v.a. via Kot und Aerosole über Wochen
Übertragung durch Luft, durch direkten Tierkontakt sowie indirekt über kontaminierte Geräte, Kot, viruskontaminiertes Hühnerfleisch, Eier, Wasser, Fahrzeuge oder Personen
Wirtswechsel scheint möglich
Wildvögel, vor allem Wasservögel stellen bedeutsames Virusreservoir dar

40
Q

Nachweis von Aviäre Influenza

A

Virusnachweis, Serologie

Impfstoffe vorhanden, in Schweiz verboten
Ausschluss-Untersuchung: 15 Blutproben plus 15 Kloaken / Choanentupfer

41
Q

Was sind Massnahmen des BLV in Bezug auf Aviäre Influenza?

A

Importverbot Geflügel und Geflügelfleischerzeugnisse aus Staaten mit HPAI
Einschränkung Freilandhaltung
Bei Verdacht / Auftreten von HPAI: strenge Bekämpfungsmassnamhem = Tötung Geflügelbestand, Einrichten von Schutz- und Überwachungszonen

42
Q

Vorbeugende Massnahmen gegen Aviäre Influenza

A

Tiere dürfen nur in solchen Stallungen gefüttert und getränkt werden, die für Wildvögel nicht zugänglich sind
Auslaufflächen müssen mit Netzen abgedeckt sein
Wenn Aussenbereich nicht bedeckt werden kann, muss Geflügel in geschlossenen Ställen oder Aussenklimabereich gehalten werden
Vor Betreten der Stallung müssen Schuhe gewechselt werden und Überkelidung angezogen werden
Geflügelhaltungen müssen sich in der kantonalen Behörde registrieren