Gedächtnis+Emotionen Flashcards
Kurze Wiederholung:
Erläutern Sie bitte den Begriff der Wahrnehmung. Welche Funktion hat diese ?
Wahrnehmung= Aufbau interner Repräsentationen der externen Umwelt
—> bestimmt Erleben und soziale Infos
1.) Erkenntnisfunktion der Wahrnehmung (Was?)
2.) Interaktion von Wahrnehmung und Motorik
—> Unterstützung dynamischen Handelns des Körpers in dynamischer Umwelt
—> Handlungsleitende Funktion der Wahrnehmung (Wo ?)
Definieren Sie bitte den Begriff der Aufmerksamkeit.
Auswahl relevanter Informationen zum Aufbau der internen Repräsentation der Umwelt
Definieren Sie bitte den Begriff des Gedächtnisses. Was hat das Gedächtnis für Funktionen ?
—Fähigkeit, interne Repräsentationen zu halten und zu verändern (Gobet er aI, 2011)
FUNKTIONEN:
- Informationen speichern
- Informationen manipulieren
- Informationen abrufen
Erläutern Sie bitte das generelle Prinzip der Gedächtnisprüfung/-Tests
1.) LERNPHASE
- Lernmaterial
- Lernmethode
- Lerndauer
- )BEHALTENSPHASE
- Dauer
- „Qualität“ (z.B Anzahl der gelernten Fächer; Schlaf etc.) - ) Prüfphase
- Prüfmethode
Erläutern Sie bitte die „Ersparnismethode“ von Hermann Ebbinghaus
Die Vergessenskurve – oder auch ebbinghaussche Kurve genannt – veranschaulicht den Grad des Vergessens innerhalb einer bestimmten Zeit.
- Trigramme: Konsant-Vokal-Konsant
- Lernliste: 6,12,20 oder mehr Trigrammen
- Soll zeigen, wie lange der Mensch neu Gelerntes behält und wie viel Prozent er vergessen hat
- Im Zusammenhang mit der Vergessenskurve maß der Berliner Professor auch die Anzahl der Wiederholungen in Abhängigkeit von der Zeit, die nötig waren, um nach einer Pause die auswendig gelernten Silbenreihen fehlerfrei reproduzieren zu können. (Ersparnismethode)
Erläutern Sie kurz einen Reproduktionstest
„Paarassoziationstest“
LERNPHASE:
Berg-Hase
Kraut-Auto
= Wortpaare werden vorgegeben
TESTPHASE:
Berg-?
Kraut-?
Weitere Beispiele: Gebet aufsagen, Abitur-Prüfung etc.
Nennen und erläutern Sie bitte ein Beispiel eines Wiedererkennungstests
- 15 1 Cent Münzen präsentiert
—> Welche davon ist die Richtige ?
— AUFMERKSAMKEIT notwendig, um komplexe Objekte zu erkennen
—> Keine Kontrolle über Lern oder Behaltensphase
WElche verschiedenen Strukturkomponenten des Gedächtnisses gibt es und wie heißen diese ?
- ) Sensorisches Gedächtnis
- ) Kurzzeitig-/Arbeitsgedächtnis
- ) Langzeitgedächtnis
Was genau versteht man unter dem Sensorischen Gedächtnis ?
- Auch sensorische Register/ Ultrakurzzeitgedächtnis genannt
—> Schnittstelle zwischen Wahrnehmung und Gedächtnis
—> Gedächtnissysteme, die Input auf analoge (unverarbeitete Weise) speichern ( ohne Weiterverarbeitung)
—> IST EXTREM FLÜCHTIG (sehr kurze Dauer, bis Inhalte verfallen)
—> existiert für spezielle sensorische Modalitäten (z.B Ikonisches Gedächtnis; Echoisches Gedächtnis)
Was ist das Ikonische Gedächtnis ?
— zuständig für visuelle Informationen
—> sehr kurzfristiges Aufrechterhalten eines visuellen Reizes, z.B Blitz
Erläutern Sie den ersten systematischen Versuch zum Ikonischen Gedächtnis.
-Wundt (1899;Külpe1904)
—> Frage: Wie viel visuelle Informationen kann der Mensch in einem Augenblick wahrnehmen und für weitere Verarbeitung speichern ?
ERGEBNIS: 4-5 Items bei 50ms Darbietung
Erläutern Sie bitte die weiterführende Frage von George Sperling (1960) zu dem Versuch von Wundt.
—> Was ist die Ursache für diese Beschränkung ?
A) Sensorische Aufnahmekapazität ist beschränkt
B) Speicherung zu flüchtig, um alle Informationen weiterzuleiten
EXPERIMENTE VON SPERLING
FOLIE 23
Nennen Sie kurz die wichtigsten Schlussfolgerungen von Sperling (1960) zum ikonischen Gedächtnis
-Teilbericht besser ausgefallen als Ganzbericht = TEILBERICHTSVORTEIL
—> Beschränkung NICHT durch Beschränkung der sensorischen Aufnahmekapazität (Keine periphere Erklärung)
= Beschränkung durch begrenzte Speicherkapazität des visuell-sensorischen Speichers (kognitive Erklärung)
—> Nach Bildung visueller Gedächnitsspur im sensorischen Speicher = Zerfallsprozess
—> weitere Informationsbearbeitung nicht möglich
Erläutern Sie bitte die Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses
—Aufnahme von Informationen aus sensorischen Gedächtnis durch Zuwendung von Aufmerksamkeit
—Weiterleitung von Informationen zum LZG durch Konsolidierung
Wie nennt sich das Hauptinstrument der Weiterleitung Im Bezug auf die Funktion des KZG ?
—>Memorieren/ Rehearsal (Inneres Nachsprechen)
Erläutern Sie bitte das Experiment von Peterson&Peterson (1959) für die Bedeutsamkeit des Memorierens.
- Methode:
- Präsentation/Memorieren von 3 Konsonanten
- Präsentation Zahl und darauffolgenden Subtraktionsaufgabe =Memorieren der 3 Konsonanten wird an dieser Stelle unterdrückt
—Dann 3 Konsonanten nach vorgegebener Zeit reproduzieren
= Nach 18 Sec. Sind Reproduktionsleistung gegen 0
= Bedeutsamkeit des Memorierens
Erläutern Sie im Kontext des Experimentes von Rundus (1971), was mit den Begriffen des Primacy Efffekt, sowie den Receny Efffekt gemeint ist.
—>Eine zu memorierende Wortliste (20 Wörter; 1 Wort alle 2 sek)
= Free Regal
PRIMACY EFFEKT: Elemente, die am Anfang stehen/ öfter memoriert werden, werden mit größerer Wahrscheinlichkeit ins LZG übertragen+sind besser reproduzierbar
RECENY EFFEKT: Abruf von gerade präsentierten Wörtern aus KZG
= Trennung der Komponenten KZG/LZG
Welche Versuche wurden unteranderem übernommen, um die Kapazität des KGZ herauszufinden ?
—Messung der Gedächtnisspanne (Wechsler, 1981)
z.B Zahlen anhören, dann beginnend von vorn niederschreiben
Erläutern Sie den Begriff der „magischen Zahl“ von Miller (1956).
—„Magische Zahl“ von Miller beschrieb Kapazität des KZG
—>Schätze Kapazität auf 7+-2 Elemente ein (siehe an Zahlen Wiederholung)
—7 ist dabei die „Obergrenze“
Erläutern Sie die Einwände von Cowan er aI (2001) zu Miller´s „magical number Seven“.
—Cowan geht von Überschätzung der Kapazität von Miller aus
= 7+-2 Gedächtniselemente nur bei hoch überlernten Inhalten (z.B Buchstaben, Zahlen etc.)
= Besser: 4+-1 Einheit (Zahl kommt bekannterweise schon beim Ganzbericht/Teilberichtsverfahren vor=Prob. Konnten sich nur 4/5 Buchstaben merken)
Wie benannte Miller die Einheiten des KZG ?
CHUNKS (engl. Klumpen)= Gedächtniseinheiten
CHUNKS: Einheiten höherer Ordnung
—> entstanden durch Zusammenfassen von Elementen durch Inbeziehungsetzen benachbarter Elemente
Erläutern Sie die verschiedenen Methoden des Chunkings
—Suche nach bekannten, sinnvollen Einheiten in Buchstaben (z.B CIA VW SPD etc.)
—Identifikation von Erzeugungsregeln (z.b bei Sequenz 1,3,2,4 (immer +2, dann -1)
—Rhythmisieren z.B 3er Rythmus
Nennen Sie zwei Kritikpunkte an der KZGannahme.
—Strenge Trennung von KZG/ LZG als unabhängige Speichersysteme
—Annahme von KZG als eher passives Speichersystem
Welche Funktion soll das Arbeitsgedächtnis übernehmen ? Was genau versteht man unter diesem Gedächtnis ?
—Notwendigkeit von aktiven Gedächtnis zur Planung von aktuellen Handlungen
—Integration von aufgenommen Informationen/ Neustrukturierung von Informationen
—Annahme von passiven KZG als Durchgangsstruktur von Infos ins LZG nicht ausreichend/adäquat
Aus welchen Komponenten besteht das Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley (1974)
— Aus:
- ) Phonologische Schleife (Auditive Informationen)
- ) Visuell-räumlicher Notizblock
- ) Episodischer Puffer
- ) Zentrale Exekutive
Erläutern Sie die Phonologische Schleife genauer.
—Besteht aus zwei Subkomponenten:
PHONOLOGISCHER SPEICHER:
—Speicherstruktur zur Speicherung von Lautinformation
—Sprachliche Signale werden hier passiv aufgenommen+an phonologische Schleife weitergeleitet
—In phonologischer Schleife: Wort wird aktiv wiederholt+mit nichtsprachlichen Informationen (z.B Vorwissen über Wort) kombiniert, bis neues Wort in Schleife eintritt
—Durch PROZESS DER SUBVOKALISATION:
—Art „Inneres Sprechen“/inneres Wiederholen ermöglicht, dass Informationen auch jenseits Zeitfenster im Zugriffsbereich der bewussten Verarbeitung bleiben
—hängt stark mit gesprochener Sprache zusammen
Erläutern Sie den Empirischen Befund zum Zusammenhang mit gesprochener Sprache von Baddeley, Thompson&Buchanan
—Memorieren von 5 Wörtern
-> in Länge variable (z.b 1-silbig, also „sum“,“harm“,“Bad“ bis 5-silbig, also „university“ etc.)
=Je länger Wort, desto langsamer spricht man auch Wort aus etc.
—> Phonologische Schleife u. Sprachmotorisches System im Zsmhang
= Perfekter Zusammenhang zwischen Reproduktionsrate und Leserate
Was versteht man unter dem phonologischen Ähnlichkeitseffekt ?
- Conrad, 1964
- sich reimende Buchstabenfolgen („BDTGC“) werden schlechter behalten als nicht reimende Buchstaben („BRHLC“)
Was versteht man unter dem Befund der „begleitenden artikulatorischen Unterdrückung“ ?
—Z.B Wiederholtes Sagen von „the“ senkt Behaltensleistung, nicht jedoch andere Aufgaben, die nicht-sprachlich sind (z.b Weg abgehen)
Erklären Sie kurz das Experiment von Ellis&Hennelly (1980) im Bezug auf die Kapazität der Phonologischen Schleife
—Messten die Zeit, die man brauchte, um walisische Wörter, sowie englische Wörter auszusprechen
-> Ziffern im Walisischen haben gleiche Silbenzahl wie im Englischen, aber längere Vokale
WALISISCHE ZIFFER: ung. 385 ms/Ziffer
VS.
ENGLISCHE ZIFFER: ung. 321 ms/Ziffer
D.H: Walisische Sprecher können sich weniger Ziffern merken als Englische Sprecher, da Worte langsamer ausgesprochen werden (also passt „weniger“ in die 2 Sekunden als bei Engländer, die Worte schneller aussprechen können)
—> Alles was nach einer bestimmten Zeit nicht wiederholt werden kann, wird nicht weiter verarbeitet
Erläutern Sie kurz die Funktionen des Visuell-Räumlichen Notizblock
—>Hilfssystem für zentrale Exekutive
—> Informationen werden visuell-räumlich bereitgehalten
Z.B: Behalten von Bildern, Mentale Rotationen (Wie sieht Objekt z.B andersherum aus ?)
Erläutern Sie kurz das Experiment von Shepard und Metzler (1971). Was war das Ziel dieser Untersuchung ?
—ZIEL: Empirischer Nachweis, dass Inhalte im R.V Notizblock auch räumlich-visuell sind.
—AUFBAU: VPN bekamen 2-D Bilder von dreidimensionalen Objekten
—> Identisch oder nicht ? („Same“/Different“ Taste drücken)
—> VPN mussten mentale Rotationen durchführen, um zur Antwort zu gelangen
—ERGEBNIS: Je länger Rotationswinkel, desto länger dauert Antwortgabe
Erläutern Sie kurz das Experiment von Kosslyn zum „Mental Scanning“ (1978)
- AUFBAU: VPN mussten sich Landkarte von fiktiver Insel einprägen
- Nennung eines Objektes= VPN sollten sich auf dieses Objekt mit Augen zu konzentrieren
—Nennung eines weiteren Objektes: VPN mussten Objekt auf mentaler Karte finden+Knopf drücken sobald Objekt gefunden
—>Zeit wurde gemessen, die sie zum mentalen Absuchen
—ERGEBNIS: Gemessene Suchzeit abhängig von Distanz zwischen Objekten
Erläutern Sie kurz die Funktion der zentralen Exekutive.
—Kontrolle/Austausch zwischen anderen Speichersystemen
—Integration von Wissen aus LZG in temporäre Informationsverarbeitung
—>Eng mit Aufmerksamkeit verbunden, d.h bestimmt, worauf Aufmerksamkeit gerichtet wird
—EXEKUTIVE FUNKTIONEN:
- Kontrolle von Verhalten in schwierigen/gefahrvollen/neuen Situation
- Planung/Koordination von simultanen Aufgaben
- Flexibler Wechsel von Handlungsstrategien
Beschreiben Sie kurz die Funktion des „Episodischen Puffers“
—Synchronisation von Informationen aus phonologischer Schleife+Visuell Räumlichen Notizblock
Was genau ist das LZG ?
—Medium zu dauerhaften Speicherung von Informationen
—>besitzt keine Kapazitätslimitationen/Keine Limitationen der Zeit (vgl. sensorischer Speicher)
In welche beiden Substrukturen wird das LZG unterteilt ?
—DEKLARATIVES GEDÄCHTNIS (Versprachlichte Inhalte)
—PROZEDURALES GEDÄCHTNIS (Inhalte die nicht versprachlicht werden können)