Galle Flashcards

1
Q

Definition Gallenblase

A
  • Speicherorgan der Gallenflüssigkeit (max. 30-80 ml Galle)

- durch Entzug von Wasser wird die Galle eingedickt -> vermehrte Speicherung

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2
Q

Anatomie

A
  • birnenförmig
  • liegt in der Fossa vesicae felleae
  • ist mit der Leber durch feste Bindesgewebszüge verbunden
  • die mit dem Darm zugewandte Seite ist mit dem Peritoneum überzogen
  • ca. 8 cm lang, 4 cm breit (variiert aber sehr)
  • hormonelle Kontraktion der Gallenblasenmuskulatur und Erschlaffung des Verschlussapparates
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3
Q

Wie wird die Gallenblase unterteilt?

A
  • Fundus vesicae biliaris (Gallenblasenboden)
  • Corpus vesicae biliaris (Gallenblasenkörper)
  • Collum vesicae biliaris (Gallenblasenhals)
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4
Q

Was ist die “Heister Klappe” (Verschlussfalte)?

A
  • eine spiralige Schleimhautfalte im Gallenblasenhals und im Ductus cystucus
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5
Q

Gefäßversorgung

A
  • Arteria cystica aus der A. hepatica propia

- Venae cysticae münden im Lig. hepatoduodenale in die V. Portale

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6
Q

Nervale Versorgung

A
  • Gallenblase und Gallengänge: Plexus hepaticus aus Plexus coeliacus
  • Schmerzfasern aus dem Peritoneum über die Gallenblase: in den rechten N. phrenicus
  • Schmerzen rechte Schulter
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7
Q

Diagnostik bei einer Gallenblasenerkrankung

A
  • Anamnese: Schmerzen bei bestimmter Nahrungszufuhr wie Eigelb, Schokolade, Fettspeisen?
  • Palpation: vergrößerte Gallenblase ist palpabel unterhalb des Leberrandes medial der Klavikularlinie tritt atemabhängig unter dem rechten Rippenbogen hervor
  • Oberbauchsonografie: Beurteilung der Gallenblasenwand, Gallenblasenbett, Gallenwege, Steinnachweis
  • Röntgen mit CT Abdomen
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8
Q

Wie wird das Murphy-Zeichen durchgeführt?

A
  • am sitzenden Patienten während einer tiefen Inspiration, mit mehreren Fingern medial der Mamille unterhalb des rechten Rippenbogens: eine entzündliche Gallenblase drückt gegen die palpierenden Finger
  • verlässliche Variante: Sonographisches Murphy-Zeichen: sonographische Aufsuchung der Gallenblase unter Sicht von außen mit dem Finger komprimiert, Patient wird nach einem Druckschmerz aufgebaut
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9
Q

Was ist das Courvoisier-Zeichen?

A
  • durch Tasten ist eine pralle elastische Gallenblase unter dem rechten Rippenbogen spürbar
  • Gallenblase (im Gegensatz zum Murphy-Zeichen) nicht schmerzhaft
  • positives Courvoisier-Zeichen: 1. Ikterus, 2. chronischer Abflussstau der distalen Gallenwege und kann auf folgende Krankheitszustände hinweisen: a) Gallenstein mit Obstruktion des Ausflusses, b) Hydrops der Gallenblase, c) Pankreaskarzinom im Pankreaskopf, d) Distales Cholangiokarzinom bzw. Papillenkarzinom
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10
Q

Physiologie der Gallenblase

A
  • Galle gelangt über den Ductus hepaticus communis und den Ductus choledochus zum Duodenum
  • wird die Einmündungsstelle durch den Musculus sphincter ampullae hepatopancreaticae geschlossen, so kann die Galle nicht in den Darm abfließen: Galle über den D. cysticus in die Gallenblase geleitet und gespeichert
  • Entleerung der Gallenblase durch Kontraktion der Wandmuskulatur –> Kontraktion durch das endokrinen Zellen der Darmwand Hormon Cholecystokinin-Pancreozymin (CKK) und Acetycholin aus paarsympathischen Fasern des N. vagus angeregt
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11
Q

Erkrankung der Gallenblase: Cholezystitis (Definition)

A
  • durch Gallensteine verursachte Entzündung (90-95%)
  • durch Steine Abflussstörung mit Gallerückstau in der Gallenblase –> Hydrops
  • abakterielle Entzündung
  • bakterielle Besiedlung aus Duodenmu und Gallengang oder Lymphbahnen (z.B. E.coli, Enterokokken)
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12
Q

Cholezystitis (Symptome)

A
  • heftige Schmerzen im Oberbauch
  • oft Ausstrahlung in die rechte Schulter
  • Brechreiz, Übelkeit
  • Hautblässe, Schweißausbruch
  • bei Cholestase (Stein): Stuhlentfärbung mit dunklem Urin
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13
Q

Cholezystitis (konservative Therapie)

A
  • Bettruhe, Medikamente: a) Butylscopolamin -> Spasmolyse oder Metamizol -> Spasmolyse u. Analgesie, b) Nitrospray ->relaxiert Gallengang und Sphinkter (Papilla vateri)
  • keine morphinhaltigen Schmerzmittel -> Erhöhung des Sphinktertonus
  • Fieber: Antibiose
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14
Q

Cholezystitis (operative Therapie)

A
  • Cholezystektomie nach Abklingen der Entzündung

- sofortige OP bei Gallenblasenperforation, Entzündung mit Empyem, Gallenblasennekrose, Gallestau

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15
Q

Cholezystitis (Komplikationen)

A
  • Gallenblasenhydrops
  • Biliäre Pankreatitis
  • Gallensteinileus
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16
Q

Erkrankung der Gallenwege: Akut eitrige Cholangitis: 1. Definition, 2. Symptome, 3. Therapie

A
  1. Def: entsteht meist durch Besiedlung mit Bakterien wie E.coli, Klebsiellaarten
  2. Symptome:
    - Charcot Trias: einseitiger Schmerz im rechten Oberbauch, Fieber mit Schüttelfrost, Ikterus
    - Schockzustand bei schwerer eitriger Cholangitis
  3. Therapie:
    - Endoskopisch mit ERCP –> Wiederherstellung des Galleabflusses
    - Radiologisch mit PTCD: perkutane transhepatische Cholangiographie –> Darstellung der Gallenwege und ggf. Einbringen einer Gallendrainage zur Gallenableitung nach außen
17
Q

Erkrankung der Gallenwege: Primär sklerosierende Cholangitis: 1. Definition, 2. Verlauf, 3. Therapie

A
  1. Def:
    - chronische Entzündung der Gallenwege innerhalb und/oder außerhalb der Leber
    - führt zu narbiger Verhärtung und Verengung der Gallenwege
    - seltene Erkrankung
    - Ursache unklar
    - Männer doppelt betroffen
    - häufig mit Colitis ulcerosa verbunden
  2. Verlauf: Langzeitverlauf mit rezidivierenden schweren Schüben -> Antibiose, Antimykotika
  3. Therapie:
    - konservativ: a) Ursodesoxycholsäure –> Senkung der erhöhten Leberwerte bes. AP, GGT, Pruritusminderung, b) Cholestyramin, c) ERC–> Stenteinlage
    - operativ: Lebertransplantation
18
Q

Erkrankung der Gallenwege: Klatskin- Tumor: 1. Def, 2. Ätiologie, 3. Symptome, 4. Diagnostik, 5. Therapie, 6. Prognose

A
  1. Def:
    - extrahepatisches Gallenwegkarzinom
    - an der Hepatikusgabel lokalisiert
  2. Ätiologie:
    - unklar, Assoziation mit primär sklerosierender Cholangitis, Leberfibrose, Choledochuszyste
    - Einteilung nach Bismuth-Corlette in 4 Stadien: a) Typ I: Tumor knapp unterhalb der Hepatikusgabel, definitiv kein Klatskin-Tumor, b) Typ II: Tumor bezieht Hepatikusgabel gerade mit ein, c) Typ IIIa und IIIb: Tumor betrifft den rechten bzw. linken Hepatikushauptast (der jeweils andere Ast ist frei), d) Typ IV: Tumor betrifft beide Ductus hepaticus, Hepaticushauptäste
  3. Symptome:
    - früher Ikterus
    - Oberbauchschmerzen, Müdigkeit, Inappetenz
    - Pruritus
    - Steatorrhoe
  4. Diagnostik:
    - Labor –> konjugiertes Bilirubin, AP GGT
    - ERCP
    - MRT
    - CT
  5. Therapie:
    - endoskopisch: Gallenwegsdrainage oder perkutane transhepatische Drainage –> zur Überbrückung des Tumors in einem Leberlappen, Ligatur einer A. hepatica: Hypoplasie des einen (nicht drainierten) sowie Hyperplasie des anderen (drainierten) Leberlappen wird forciert
  • chirurgisch: nur möglich wenn keinerlei Infiltration der Gallengänge, Lymphgefäße, Nervenscheiden, Fernmetastisierung
  • Resektion der Hepatikusgabel mit Anastomose Jejunum und Hepatikussegmentästen sowie Lymphadenektomie im Lig. hepatoduodenale und Cholezsytektomie
  • bei distalen Karzinomen: OP nach Whipple
  1. Prognose:
    - schlecht, 90% Palliative OP, Überleben 5 Jahre –> 10-20 %