Fragen 3409 Flashcards
T1 Pettigrew
Persönlichkeitsfaktoren und kulturelle Einflüsse
Studien in Südafrika und den USA zu Vorurteilen
Lektüre
Pettigrew, T.F. (1958). Personality and sociocultural factors in intergroup attitudes: a crossnational comparison.
Journal of Conflict Resolution, 2, 29-42
Persönlichkeitstheoretische Erklärungsansätze werden mit Erklärungsansätzen verglichen, die annehmen, dass Vorurteile durch Prozesse der Gruppensozialisation übernommen und durch Konformität verhaltenswirksam werden
Ansätze zur Erklärung von Vorurteilen beziehen sich bis zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen auf Persönlichkeitstheoretische Überlegungen (Externalisierung nach Adorno, Projektion nach Psychoanalyse).
Allerdings gibt es das Beispiel der weißen Mienenarbeiter in West Virginia, bei denen unter Tage ein anderes Verhalten und eine andere Einstellung gegenüber schwarzen Kollegen beobachtet wurde, als über Tage (Bestätigung für Allports Kontakthypothese).
T1
Theorie bei Pettigrew (S 29-30)
Zentrale Hypothese
- Einflussreiche Ansätze zur Erklärung von Vorurteilen konzentrierten sich auf intrapsychische Prozesse, insbesondere den Prozess der Externalisierung innerer Konflikte (Stichwort: Projektion)
- Empirische Untersuchungen weisen allerdings auch auf den Einfluss sozial-kontextueller Faktoren hin
Zentrale Hypothese
Die im Rahmen der Einstellungsforschung herausgearbeiteten persönlichkeitstheoretischen Erklärungen können nur eingeschränkt für die Ausbildung von Einstelllungen und Vorurteilen herangezogen werden. Sozial-kontextuelle Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle bei der Ausbildung von Vorurteilen
T1
Hauptziele der Studie von Pettigrew (S 31)
Überprüfung der Rolle personaler und kultureller Faktoren bzw. ihres Zusammenspiels für die Erklärung von rassistischen Vorurteilen.
Auf Seiten der Persönlichkeitsfaktoren stehen Aspekte der autoritären Persönlickeite bzw. der Bereitschaft zur Konformität im Blickpunkt.
T1
Durchführung der Studie von Pettigrew (S31)
Design: Korrelationsdesign mit einem Messzeitpunkt (zusätzlich: transnationaler Vergleich)
Kausalitäten können daraus nicht abgeleitet werden
Studie 1: Südafrika
Studie 2: USA
Statistische Verfahren
x^2-Tests
Kovarianzanalyse zur „Rausch-Unterdrückung“ der Autoritarismuswerte
Stichprobe:
1. Klumpenstichprobe aus 627 afrikanischen weißen Studierenden, keine Randomisierung
2. Zufallsstichprobe von 366 weißen Amerikanern aus Nord- und Südstaaten, die angeblich
zur Auswirkung von Massenmedien auf die Meinungsbildung befragt wurden
Methode: 3 Fragebögen zu den Skalen
Maße:Operationalisierung der zentralen Persönlichkeitsvariablen und des Kriteriums über Multi-Item-Skalen.
Variablen
Prädiktoren: Autoritarismus (F-Skala), Konformität (C-Skala)
Kriterium: Antiafrikanische Einstellungen (A-Skala), Antisemitische Einstellungen (AS-Skala), Anti-Negro Einstellungen (N-Skala)
Zusätzlich wurden soziodemographische Variablen erfasst (u.a. kulturelle Herkunftsgruppe (Buren, Engländer, Nord-/Südstaaten, Schicht, politische Orientierung)
T1
Diskussion zur Studie von Pettigrew (S40)
Ergebnisse
In Regionen mit historisch gewachsenen rassistischen Traditionen spielen Persönlichkeitsfaktoren im Sinne der autoritären Persönlichkeit zwar eine wichtige Rolle für die Erklärung von Vorurteilen und Diskriminierung; einflussreicher sind allerdings offenbar Sozialisationsfaktoren und sozialer Einfluss.
Studie Südafrika
- Hohes Maß an Vorurteilen beobachtbar (72% sehen Schwarze als faul und aggressiv)
- Korrelation F-Skala x Vorurteile ist hoch - > Zusammenhang wie in bisheriger Literatur berichtet ist da.
Studie USA
Im Wesentlichen waren die Auswertungen zur Südafrikastudie identisch. Die Skalen wurden hierzu entsprechend angepasst (F, C, AS und N).
T1 Pettigrew: Vorherrschender Erklärungsansatz zur Zeit der Studienerstellung? a) persönlichkeitstheoretische Erklärung b) evolutionstheoretische... c) wahrnehmungstheoretische... d) gedächtnispsychologische e) lerntheoretische" f) soziokulturelle ...
A
T1
Pettigrew: Welche unabhängigen Variablen wurden verwendet?
A) Verantwortungsdiffusion und Konformität
B) Autoritarismus und Empathie
C) Relative Deprivation und Altruismus
D) Autoritarismus und Compliance
E) Autoritarismus und Konformität
E
T2
Relative Deprivation und sozialer Protest
Befragung einer Gruppe von Arbeitslosen zur wahrgenommenen Deprivaton und der Bereitschaft an kollektiven Protestaktionen teilzunehmen.
Walker, I.,& Mann, L. (1987) Unemployment relative deprivation and social protest
Personality and Social Psychology Bulletin, 13, 275-283
In einer empirischen Studie werden die Effekte egoistischer und fraternaler Deprivation auf zwei unterschiedliche Reaktionen auf niedrigen sozialen Status untersucht: Zum ersten die Anzahl individueller Stresssymptome der Gruppenmitglieder, zum zweiten die Bereitschaft der Gruppenmitglieder, sich an kollektiven Protestaktionen zu beteiligen (AVs)
T2
Theorie bei Walker/Mann (S.276)
1) Unterscheidung zw egoistischer und fraternaler Deprivation
2) Sozialer Protest setzt Gruppenidentifikation voraus. Daher sollte fraternale Deprivation ein besserer Prädiktor als egoistische Deprivation sein.
T2
Hauptziele bei Walker/Mann (S. 276)
1) Überprüfung der differentiellen Rolle egoistischer und fraternaler relativer Deprivation im Hinblick auf zwei unterschiedlichen Kriterien
2) Egoistische Deprivation sollte ein signifikanter Prädiktor individueller Stresssymptome sein; fraternale Deprivation hingegen ein signifikanter Prädiktor sozialen Protests
Zentrale Hypothese
Relativer egoistische Deprivation ist ein besserer Prädiktor für die Anzahl der Stresssymptome
als relative fraternale Deprivation und relative fraternale Deprivation stellt einen besserer
Prädiktor für die Bereitschaft zu sozialem Protest dar, als relative egoistische Deprivation.
T2
Durchführung bei Walker/Mann (S. 77)
Design: Korrelationsdesign mit einem Messzeitpunkt (Korrelationsanalyse, Hierarchische multiple Regression)
Stichprobe: 64 arbeitslose australische Jugendliche
Methode: Interviews mit Fragebogen, Selbstauskunft
Maße: Operationalisierung der zentralen Prädiktorvariablen über jeweils zwei Maße
Prädiktoren: Egoistische Deprivatione ERD1, ERD2 > Kriterium: Stresssymptome
Prädiktoren: Fraternale Deprivation FRD1, FRD2 > Kriterium: Bereitschaft zum sozialen Protest
Operationalisierung
Deprivation: Self Anchoring Striving Scale (SASS) von Cantril zur Messung der Relativen Deprivation. Dies ist eine Rangskala mit 10 Rängen und zwei Ankern an den Extrempolen, in die sich die Vpn selbst einordnen.
- Egoistische-Deprivation-Skala-Anker (Skala I)
- Sozialer Rang-Skala-Anker (Skala II)
Stresssymptome: Zustimmung zu 13 verschiedene Stresssymptomen wie Herzrasen, Verdauungsstörungen etc.. Der Summenscore ergibt das Stresslevel
Sozialer Protest: Angepasste Skala von Muller & Grofman (Gewaltpotential bei Protest) mit vier Protestarten
1. zugelassene Protestmärsche
2. Rechtsbruch bei ungerechtem Gesetz
3. Sitzblockaden, Massendemos oder Gebäudebesetzung
4. Zerstörung öffentlichen und privaten Eigentums
T2
Diskussion bei Walker/Mann (S. 281-82)
Ergebnisse
1) Ergebnisse bestätigen die differentielle Rolle egoistischer und fraternaler Deprivation
2) Sozialer Protest ist eine soziale Einstellung gegenüber kollektivem Handeln, weshalb fraternale Deprivation von größerer Bedeutung ist als egoistische Deprivation
3) Stress ist ein individuelle Phänomen. Daher ist egoistische Deprivation gegenüber fraternaler Deprivation von größerer Bedeutung
Multiple Regressionsanalyse bestätigte die Hypothese, dass die Messung relativer egoistischer Deprivation ein besserer Prädiktor für die Anzahl der Stresssymptome ist, umgekehrt relative fraternale Deprivation ein besserer Prädiktor für die Bereitschaft zu sozialem Protest ist. Die Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit der konzeptuellen Unterscheidung von egoistischer und fraternaler relativer Deprivation als Erklärung für das Sozialverhalten Deprivierter.
Relative Deprivation muss unterteilt werden in eine individuelle und eine soziale Form: Egoistische und fraternale Deprivation, da sie unterschiedliche psychologische Prozesse beinhalten
Aus der hohen Bereitschaft zu gewalttätigem Protest lässt sich schließen, dass es unter den Arbeitslosen eine unzufriedene Gruppe gibt, die dem sozialen System feindselig gegenüber steht
Egoistische relative Deprivation erklärt hauptsächlich individuelles und nicht gruppen oder sozialspezifisches Verhalten und Einstellungen
Ergebnisse
20% der Stichprobe stimmen gewaltsamen Protesten zu. Ohne eine Gegenstichprobe aus der Gesamtbevölkerung oder der Substichprobe der Arbeitenden ist dieser Wert aber nicht interpretierbar, bleibt aber trotz allem unerwartet hoch
Produkt-Moment-Korrelationen bestätigen die Hypothese:
- Stress korreliert signifikant mit Messungen der egoistischen Deprivation (speziell ERD2)
- Protestorientierung korreliert signifikant mit beiden fraternalen Deprivationsmessungen
ERD1 und 2 korrelieren signifikant, was für eine geringe konvergente Validität spricht
Der zusätzliche Vorhersagebeitrag von egoistischer relativer Deprivation zu Stresssymptomen ist nur für die Differenz auf der sozialen Rang-Skala ERD2 signifikant
FRD1 und 2 klären 21% der Varianz zur Vorhersage von Protestbereitschaft auf
T2
Walker/Mann: Wie wurde relative Deprivation operationalisiert?
A) Einkommensvergleich
B) Messung von 13 Stresssymptomen
C) Einschätzung der Lebenszufriedenheit durch Freunde
D) Sich selber und seine Gruppe auf einer Skala verorten /
4 Maße sich selber und seine Gruppe auf einer Skala verorten
E) Stimmungslage 14 Tage
D (?)
T2
Walker & Mann: Wozu wurde die R²-Change-Überprüfung vorgenommen?
A) Prädiktor spezifische Varianzaufklärung
B) Hierarchische multiple Regression
C) Zur Erklärung der kausalen Zusammenhänge
D) Aufklärung der Varianzen aller Variablen
E) Reihenfolge für Prädiktoren
A
R²-Change/Increase Überprüfung der differentiellen Rolle von egoistischer und fraternaler Deprivation. Damit lässt sich die Prädiktor spezifische Varianzaufklärung im Kriterium statistisch absichern, d. h. die Varianzaufklärung, welche über die Effekte anderer Prädiktoren hinausgeht. /
Ob die prädikativen Beiträge der Variablen nicht überzufällig sind (Stichwort: Determinationskoeffizienten) /
Um zu überprüfen, ob ein zusätzlicher Prädiktor einen überzufälligen Beitrag leistet (Stichwort: Determinationskoeffizienten) /
Zuwachs im Determinationskoeffiziente bei Hinzunahme von Prädiktoren überzufällig?
T2
Die Befunde von Walker und Mann (1987) belegen?
A) Differenzielle Effekte von egoistischer relativer und fraternaler relativer Deprivation auf individuelle und kollektive Verhaltensweisen.
B) Einen kausalen Effekt der fraternalen relativen Deprivation auf kollektives Verhalten.
C) Einen kausalen Effekt des sozialen Protests auf fraternale relative Deprivation.
D) Keine Unterschiede in der Wirkung von fraternaler relativer und egoistischer relativer Deprivation
E) Dass Arbeitslosigkeit mit resignativen Tendenzen korreliert.
A
T2
Walker & Mann: Welches der folgenden Ergebnisse ist nicht korrekt?
A) Stress korreliert signifikant mit ERD2 aber nicht mit ERD1.
B) Sozialer Protest ist eine soziale Einstellung gegenüber kollektivem Handeln, weshalb fraternale Deprivation von größerer Bedeutung ist als egoistische Deprivation.
C) Protestorientierung korreliert signifikant mit beiden FRD-Maßen.
D) Stress korrelierte nicht signifikant mit der egoistischen relativen Deprivation.
E) Stress ist ein individuelles Phänomen. Daher ist egoistische Deprivation gegenüber fraternaler Deprivation von größerer Bedeutung.
D
T3
Effekte bloßer Kategorisierung
Experiment mit Schülern zu sozialer Diskriminierung zwischen Gruppen (Minimalgruppenprardigma)
Taijfel, H., Billig, M.G., Bundy, R.P., & Flament, C. (1971)
Social categorization and intergroup behaviour.
European Journal of Social Psychology, 1, 149-178
Untersuchung der Auswirkungen sozialer Kategorisierung auf Intergruppenverhalten unter Bedingungen, in denen weder individuelle Interessen noch vorher bestehende feindliche Einstellungen die Ursache für diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Fremdgruppen sein können
T3 Hauptziele Taijfel (S. 153)
Ziel dieser Untersuchungen war es, die Auswirkungen sozialer Kategorisierungen auf Zwischengruppenverhalten in Bedingungen zu analysieren, in denen weder individuelle Interessen noch vorher bestehende feindliche Einstellungen die Ursache für diskriminierende Verhaltensweisen gegenüber Fremdgruppen sein können. Diese Bedingungen wurden durch den Versuchsaufbau realisiert.
T3
Experimentelles Paradigma Taijfel (S. 153-4)
Minimalgruppenparadigma:
- keine face-to-face Interaktion
- vollständige Anonymität der Gruppenzugehörigkeit
- keine instrumentelle Verbindung zw Gruppenzugehörigkeit und Verhalten
- Verhalten sollte keinen utilitaristischen Wert für die VP haben
- Vergleich konkurrierender Strategien
- möglichst relevante Verhaltensmöglichkeit
T3
Durchführung Experiment 2 Taijfel (S.165)
Design: Within-Subjekt Design (Matrizen als UV); zusätzlich zufällige Zuteilung auf minimale Gruppen
Statistisches Verfahren
Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test für verbundene Stichproben (Bildung einer Ordinalskala durch Transformation in Ränge lässt keine Varianzanalyse zu)
Manipulation Gruppenzugehörigkeit:
Exp1: kurzes Zeigen von Abb. mit Punkten, Schätzung der Punkte
Exp2: Klee, Kandinski Bilder
Stichprobe:
Eyp. 1: 64 Schüler, Exp. 2: 48 Schüler
Maße:
Exp1: Operationalisierung der zentralen Strategien über Matrizen
Exp2: Operationalisierung der zentralen Strategien MJP, MIP, MD über Matrizen (Typ A und Typ B); jede der vier Matrizen wurde acht mal vorgelegt (jeweils zweimal 0/I, I/0, I/I, 0/0)
T3
Ergebnisse und Diskussion Taijfel (S. 167f.)
- Ergebnisse bestätigen, dass Vpn bei der Verteilung von Gewinnen die Eigengruppe begünstigen, auch wenn nur eine relativ unbedeutende Klassifikation Eigen- und Fremdgruppe unterscheiden
- Die zentrale Strategie die die Vergabe von Belohnungen beeinflusste war die Maximierung des Unterschieds zwischen Eigen- und Fremdgruppe - selbst wenn dies mit dem Preis des Verlusts “objektiver” Vorteile verbunden war.
In einer Reihe von Experimenten konnte gezeigt werden, dass die Vpn bei der Verteilung von Belohnungen und Strafen die Eigengruppe begünstigten, obwohl nur relativ unbedeutende Klassifikationen die Eigengruppe und die Fremdgruppe unterschieden.
In weiteren Experimenten wurde ermittelt, dass
- maximaler Gewinn, der in keinem Zusammenhang mit Gruppenzugehörigkeit stand, keinen signifikanten Einfluss auf die Art der Verteilung monetärer Belohnungen hatte
- maximaler Gewinn d. Eigengruppe dagegen die Verteilung der Belohnungen beeinflusste
- der größte Unterschied bei der Verteilung von Belohnungen durch den Versuch der Vpn zustande kam, eine möglichst große Differenz zwischen Eigengruppe und Fremdgruppe herzustellen, selbst um den Preis des Verlustes anderer „objektiver“ Vorteile.
Experiment 1
- Es ergaben sich keine Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen, alle Gruppen bevorzugten die Eigengruppe
Da die Wahl aller Vpn immer in nah am Punkt maximaler Fairness war, sich die Vpn aber aufgrund der verwendeten Matrizen für eine bestimmte Strategie entscheiden mussten, wurden für das zweiten Experiment andere Matrizen entwickelt, bei denen es tatsächlich die Möglichkeit gab, Eigen- und Fremdgruppe gleich viel zuzuteilen
Experiment 2
- Trotz minimaler Gruppenklassifikation fand eine Bevorzugung der Eigengruppe statt
- Maximale Differenz zwsichen Eigen- und Fremdgruppe war die am häufigsten gewählte Strategie, selbst dann, wenn dadurch auf „objektive“ Vorteile verzichtet werden musste
Bestätigung der Hypothese: Einfache Kategorisierung ist ausreichend, um Fremdgruppendiskriminierung und Eigengruppenbevorzugung auszulösen.
T3
Es wurden minimale Gruppen verwendet, was
gehört nicht zur Definition einer minimalen Gruppe?
A) kein face-to-face Kontakt
B) keine rationale oder instrumentelle Verbindung zwischen Gruppeneinteilung und Aufgabe
C) Vpn wissen nicht, wer in der Eigen- und Fremdgruppe ist
D) kein persönlicher Vorteil bei den Aufgaben für Vpn möglich
E) alle Gruppenmitglieder sollten gleich alt sein und ungefähr die selbe Intelligenz besitzen /
Gruppenmitglieder sollen den gleichen Status haben
E
T3
Tajfel et al.: Welche Antworten wurden verglichen, um die bevorzugte Verhaltensstrategie zu ermitteln?
A) MJP (maximaler gemeinsamer Gewinn), MD (maximale Differenz Ingroup und Outgroup) und MIP (maximaler Ingroupgewinn)
B) ?
C) ?
D) ?
E) ?
A
T3
Tajfel et. al.: Welches war keine unabhängige Variable in der Untersuchung zu den Effekten bloßer Kategorisierung?
A) Maximaler gemeinsamer Gewinn = MJP
B) Maximale Differenz zwischen Ingroup und Outgroup = MD
C) Maximaler Outgroup Gewinn = MOP
D) Maximaler Ingroup Gewinn = MIP
E) Außerdem gab es eine UV ohne Messwiederholung (Kleegruppe vs. Kandinskygruppe), die kein Gegenstand der Hypothesenprüfung war
C
T3
Tajfel: Frage zu den Matrizen im zweiten Experiment von Klee/Kandinsky: Bei welcher Matrize fallen MD, MJP und MIP zusammen?
A) ?
B) Ganz rechts war die Summe am größten, der Unterschied am größten und der größere Betrag wurde der Eigengruppe zugeteilt.
C) ?
D) ?
E) ?
B
T4
Umgang mit Diskriminierung: Die Rolle der Gruppenidentifikation
Zwei Studie an Menschen mit Piercings, ob wahrgenommene Diskriminierung die Gruppenidentität erhöht
Jetten, J., Branscope, N.R., Schnitt, M.T., & Spears, R. (2001). Rebels with a cause: Group identification as a response to perceived discrimination from the mainstream.
Personality and Social Psychology Bulletin, 27, 1204-1213
In der ersten Studie mediiert Gruppenidentifikation die positive Beziehung zwischen wahrgenommener Diskriminierung und dem Abgrenzungsversuch der Eigengruppe vom Mainstream.
In der zweiten Studie wurde die wahrgenommene Diskriminierung gegenüber Gepiercten manipuliert und die Zunahme der Gruppenidentifikation beobachtet. Die Vorhersage wurde bestätigt, dass Gruppenidentifikation die Beziehung zwischen der Vorstellung von Diskriminierung und kollektivem Selbstwertgefühl mediiert.
Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig Gruppenidentifikation ist:
Einerseits für den Sinn der Gruppenzugehörigkeit, andererseits für das Wohlbefinden, unter Mitgliedern der diskriminierten Gruppe zu sein.
T4 Theorie Jetten (S.1208)
Jetten, Branscope et al.’s Ablehnungs-Idenfikationsmodell
Zentrale Annahmen/ Hypothesen:
H1: Die Wahrnehmung von Diskriminierung führt zu stärkerer Gruppenidentifikation als positive Behandlung.
H2: Die Wahrnehmung diskriminiert zu werden hat zudem, über die Beeinflussung von Gruppenidentifikation (Mediation), einen indirekten positiven Effekt auf das kollektive Selbstwertgefühl.
H3: Die Wahrnehmung, diskriminiert zu werden, hat nicht zuletzt einen direkten negativen Effekt auf das kollektive Selbstwertgefühl.
T4 Theorie Jetten (S. 1208/9)
1) Experimentelle Prüfung des Modells
2) Ausschluss theoretisch plausibler Alternativmodelle
T4 Methode Jetten (S. 1209)
Design: Befragung und experimentelle Manipulation der wahrgenommenen Diskriminierung in einem 1x3 between subject Design
Stichprobe: 103 Personen mit Körper-Piercings
Stat. Verfahren: Pfadanalyse
UV1: Wahrgenommene Diskriminierung
UV2: Anzahl Piercings (sowie Anzahl Freunde mit Piercings)
AV1: Gruppenidentifikation als Mediator
AV2: kollektives Selbstwertgefühl (PCSE, MSE)
Mediator: Gruppenidentifikation
T4 Diskussion Jetten (S.1211)
1) Ergebnisse bestätigen das Ablehnungs-Identifikationsmodell; für ein getestetes Alternativmodell findet sich keine Unterstützung
2) Der negative Effekt wahrgenommener Diskriminierung auf kollektives Selbstwertgefühl war allerdings relativ schwach, eine mögliche Erklärung könnte darin bestehen, dass es sich bei einem Piercing um ein verdeckbares Stigma handelt
Ergebnisse Signifikante Pfadkoeffizienten:
- wahrgenommene Diskriminierung
- Gruppenidentifikation (Prädiktor → Mediator )
- Gruppenidentifikation und Selbstwertgefühl (Mediator→Kriterium)
- Nicht signifikanter Pfadkoeffizient: wahrgenommene Diskrimierungen → Selbstwertgefühl (Prädiktor → Kriterium)
T4
Jetten et. al: Welches Modell wird in der Untersuchung zum Thema „Umgang mit Diskriminierung“ experimentell geprüft?
A) Soziale Identitätstheorie
B) Ablehnungs-Identifikations-Modell
C) Attributionsmodell
D) Modell zum Hilfeverhalten zwischen Gruppen
E) Theorie des geplanten Verhaltens
B
Rejection-Identification Model
T4
Jetten et al.: Manipulation der wahrgenommenen Diskriminierung wie?
A) Durch (4) fingierte Umfrageergebnisse (angebliche Resultate früherer Studien) negativ, positiv, neutral
B) ?
C) ?
D) ?
E) ?
A
Welches der Pfadmodelle entspricht den Hypothesen im 2.Experiment von Jetten et al.? (Grafiken)
A) wahrgenommene Diskriminierung –> Gruppenidentifikation –> kollekives Selbstwertgefühl
B) wahrgenommene Diskriminierung –> kollektives Selbstwertgefühl –> Gruppenidentifikation
C) wahrgenommene Diskriminierung –> Leugnung der Gruppenmitgliedschaft –> kollektives Selbstwertgefühl
D) wahrgenommene Diskriminierung –> kollektives Selbstwertgefühl –> sozialer Wettbewerb
E) wahrgenommene diskriminierung –> Gruppenidentifikation –> Fremdgruppendiskriminierung
A
T5
Strategien zur Bewältigung negativer sozialer Identität
Stichprobe an Ostdeutschen nach der Wiedervereinigung zu individuellen und kollektiven Bewältigungsstratgien bei niedrigem Status der Eigengruppe
Lektüre: Mummendey, A., Kessler, T., Klink, A., Mielke, R. (1999). Strategies to cope with negative social identity: Predictions by social identity theory and relative deprivation theory.
Journal of Personalty and Social Psychology, 76, 229-245
T5 Theorie Mummendey (S.229f.)
Leitfrage: Prüfung des Einflusses unterschiedlicher Determinanten von Strategien im Umgang mit negativer sozialer Identität bzw. negativem Eigengruppenstatus
Determinanten und Strategien werden aus zwei Theorien abgeleitet
1) Theorie der sozialen Identität
2) Theorien relativer Deprivation
Zentrale Hypothesen
- Vergleich der Vorhersagekraft von SDT und RDT im Hinblick auf Strategien im Umgang mit negativem Status der Eigengruppe.
- Prüfung eines integrierten Modells aus SDT und RDT
- Anwendung von SDT und RDT in einer realen Situation
T5
Prädiktoren (S. 230-1.)
und Kriteriumsvariablen
UVs Theorie der sozialen Identität: - Wahrgenommene Stabilität - Wahrgenommene Legitimität - Wahrgenommene Durchlässigkeit - Soziale Identifikation (Mediator)
Theorie relativer Deprivation:
- Wahrgenommenes Vergleichsergebnis
- Wahrgenommene Wahrscheinlichkeit der Verbesserung
- Wahrgenommene vergleichsbezogene Instrumentalität
- Intergruppale Resentiments (Mediator)
- Kollektive Wirksamkeitswahrnehmung (Mediator)
AVs 6 Bewältigungsstrategien Individuelle Strategien a) Individuelle Mobilität b) Rekategorisierung auf höheren Ebene
Wettbewerb
a) Sozialer Wettbewerb
b) Realistischer Wettbewerb
Soziale Kreativität
a) Wechsel der Vergleichsdimension
b) Abwertung der salienten Vergleichsdimension
T5
Hauptziele (S.232)
und Ergebnisse
1) Vergleich der Vorhersagekraft der SIT und RD Modelle im Hinblick auf die Strategien im Umgang mit dem negativen Status der Eigengruppe
2) Explorative Testung eines integrativen Modells
Ergebnisse
Sowohl die Theorie der sozialen Identität (SIT) wie auch die Theorie der relativen Deprivation (RDT) erklären die Wahl bestimmter Strategien anhand unterschiedlicher Prädiktoren. Faye Crosby erweiterte die Theorie Relativer Deprivation und der Strategiewahl um die Aspekte Wünsche und Verdienste, also um die affektive Bewertung, R. Folger integrierte darin den Aspekt der Gruppeneffizienz und erweiterte zur Theorie der Referenzkognitionen (RCT), wonach einen gegebene Situation anhanhand der möglichen Alternativen bewertet wird und zu unterschiedlichen Bewältigungsstrategien führt.
Die Theorie der Sozialen Identität und der relativen Deprivation sind einzigartige Konzepte im Hinblick auf referent outcome (RDT) und Durchlässigkeit der Gruppengrenzen (SIT). SIT hebt die kognitiven Aspekte der Identifikation hervor, RDT betont eher die Rolle expressiver und motivierender Emotionen, sowie die Erwartung von Benachteiligung durch kollektive oder Gruppeneffizienz.
Im Hinblick auf direkte oder indirekte Wirksamkeit der Prädiktoren ist zu erwähnen, dass individuelle Strategien direkt durch Eigengruppenidentifikation beeinflusst sind, was der SIT entgegensteht, wohingegen individuelle Größen wie Ärger oder die eigene Wirksamkeitserwartung die Wahl kollektiver Strategien beeinflussen, was der RCT widerspricht. Negative Gefühle gegenüber der statushöheren Gruppe sind ein wichtiger Mediator zwischen der Identifikation mit der Eigengruppen und soziostrukturellen Variablen, was auf einen interessanten Zusammenhang zwischen kognitiven und emotionalen Aspekten der intergruppalen Situation hinweist.
Betrachtet man die Strategien unter dem Aspekt der drei unterschiedlichen Kategorien, so fällt auf, dass individuelle Strategien negativ mit Identifikation verbunden sind und Wettbewerbsstrategien positiv mit negativen Gefühlen gegenüber der statushöheren Gruppe zusammenhängen. Die dritte Gruppe kreativer Strategien kann mit keinem der drei Modelle erklärt werden.
T5
Durchführung: Design und Stichprobe (S. 232)
Design: Feldstudie mit korrelativem Design und einem Messzeitpunkt (Fragebogen mit 5stufiger Ratingskala)
Stichprobe: 517 in Ostdeutschland geborene und wohnhafte Deutsche, direkt nach der Wiedervereinigung, die zu ihrer Lebenszufriedenheit befragt wurden
Statistische(s) Verfahren
Pfadanalyse
T5
Welche Methode verwenden Mummendey et al zur Untersuchung von Strategien des Umgangs mit inferioren Gruppenstatus?
A. echtes Experiment
B. Quasi Experiment
C. Ex post facto Untersuchung
D. Qualitatives Design
E. Feldstudie mit (und?) korrelativem Design /
Feldstudie (Korrelationsdesign, Fragebogen, 1 Messzeitpunkt)
E
T5 Welche Methode verwenden Mummendey et al zur Untersuchung von Strategien des Umgangs mit inferioren Gruppenstatus? A. echtes Experiment B. Quasi Experiment C. Ex post facto Untersuchung D. Qualitatives Design E. Feldstudie mit korellativem Design
E
T5
Mummendey: Was waren die Hauptziele der Studie?
A) Vergleich der Vorhersagekraft der Sozialen Identitätstheorie (SIT) und RD Modellen im Hinblick auf Strategien im Umgang mit dem negativen Status der Eigengruppe / Testung eines integrativen Modells, Vergleich der Vorhersagekraft der SIT und der RD Modelle
B) ?
C) ?
D) ?
E) ?
A
wurde auch genannt: Explorative Testung eines integrativen Modells
T5
Mummendey: Was waren die Hauptziele der Studie?
A) Vergleich der Vorhersagekraft der Sozialen Identitätstheorie (SIT) und RD Modellen im Hinblick auf Strategien im Umgang mit dem negativen Status der Eigengruppe
B) ?
C) ?
D) ?
E) ?
A
T5
Mummendey, Kessler et. al.: Aus welchen beiden Theorien leiten die Autoren Strategien zur Bewältigung negativer sozialer Identität ab?
A) Theorie der sozialen Identität, Theorie des überlegten Handelns
B) Theorie des überlegten Handelns, Theorie des geplanten Verhaltens
C) Theorie der sozialen Identität, Theorie der Einstellungsänderung
D) Theorie der relativen Deprivation, Theorie der sozialen Identität
E) Theorie der Rekategorisierung, Theorie der relativen Deprivation
D
T6
Theorie (S. 329)
Kontakthypothese
1) gleicher Status zw den Gruppen
2) gemeinsame Ziele
3) intergruppale Kooperation
4) Unterstützung durch Autoritäten
5) Freundschaftspotential
T6
Reduktion von Vorurteilen durch Kontakt
Feldexperiment zum Zusammenleben von Studenten mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund auf affektive, kognitive und Verhaltensindikatoren von Vorurteilen
Lektüre: Van Laar, C., Levin, S., Sinclair, S., & Sidanius, J. (2005). The effect of university roommate contact on ethnic attitudes and behavior.
Journal of Experimental Social Psychology, 41, 329-345
T6
Hauptfragestellungen / Hypothesen (S. 330)
1) Prüfung des kausalen Effekts von Kontakt auf Intergruppeneinstellungen und Vorurteile
2) Haben spezifische Charakteristika der beteiligten Gruppen einen Einfluss auf die Kontakteffekte?
3) Führen positive Kontakterfahrungen mit Mitgliedern einer bestimmten Fremdgruppe auch zu einer positiven Veränderung der Einstellung gegenüber anderen Fremdgruppen (Generalisierung)?
4) Führt Kontakt mit Eigengruppenmitgliedern in multiethnischen Kontexten zu einer Intensivierung von Vorurteilen
T6
Methode (S.331-334)
Design: Kombination aus feldexperimentellem Vorgehen mit einer Längsschnittstudie mit 5 Messzeitpunkten (5-wellige Panel-Studie), das eine natürliche experimentelle Variation beinhaltet, Fragebogenstudie
Hauptstichprobe: 1130 Studierende, die zufällig unterschiedlichen (multi)ethnischen Kontexten zugeordnet wurden
- mittels eines Feldexperiment-Tests Bestimmung der Vorurteile der Studenten, die im ersten Universitätsjahr mit zufällig verteilten Mitbewohnern zusammengelebt hatten
- abzüglich vorher existierender Einstellungen wurde untersucht, wie sich freiwillige Mitbewohnerkontakte des zweiten und dritten Universitätsjahrs auf die Ausbildung von Vorurteilen im vierten Universitätsjahr auswirkten.
In Übereinstimmung mit der Kontakttheorie verringerte sich sowohl bei zufällig zugewiesenem wie auch bei freiwilligem Kontakt die Ausprägung von Vorurteilen
Statistische Verfahren
Kontraste zwischen Gruppen zur Ermittlung des Vorurteilsniveaus vor Beginn der Studie
Multiple Regressionsanalysen
- Prüfung Einstellungen der beiden Stichproben-subgruppen zufällige/selbstgewählte Zuteilung
- Zusammenhang der jeweiligen Subgruppen und den 11 AVs.
Keine ANOVA, da die unabhängigen Variablen kontinuierlich sind (ANOVA wäre einfacher mit Faktoren), dies wäre dann ein kompliziertes Varianz-Verfahren. Daher wurde einfachere multiple Regression als Auswertungsverfahren gewählt.
Experimentelles Design
- Fünf Jahre dauernde Langzeit-Feldstudie mit jährlichen Erhebungen, beginnend mit dem Zeitpunkt kurz vor Beginn des Studiums.
- Insgesamt befanden sich 3877 Studenten in diesem Jahrgang, 32% weiß, 36% asiatisch, 18% Latinos, 6% afrikanisch, 8% sonstige Ethnien oder keine Angabe.
- Die Daten wurden mittels CATI erfasst.
- Bei der ersten Erhebung No = 2156 Personen, nach einem Jahr N1 = 2016, N2 = 1667, N3 = 1360 und N4 = 1215.
- Verwendet wurden nur die Daten der 4 interessierenden Ethnien, die Gruppe der Latinos bestand zu mehr als ¾ aus Mexikanern.
- Um dem Drop-out in der Gruppe der Schwarzen und Latinos entgegenzuwirken, wurden zum Ende des ersten Universitätsjahres (also für N1) weitere Versuchspersonen dieser Gruppe in die Studie aufgenommen. Diese waren hauptsächlich männlich, was auf die Ergebnisse allerdings keine Auswirkungen hatte. Für N3 wurden weitere 51 Schwarze und binationale Studenten in die Studie mit aufgenommen.
- Die Erhebung der abhängigen Variablen „Affektive, kognitive und Verhaltensindikatoren zu Vorurteilen“ fand in jeder der fünf Wellen vollständig statt.
T6
Maße: Operationalisierung (S.333)
Zentrale Prädiktorvariablen:
- ethnische Heterogenität der Mitbewohner/innen - Anzahl der Angehörigen unterschiedlicher ethnischer Gruppen
Zentrale Kriteriumsvariablen:
Indikatoren von Vorurteilen (affektiv und Konjunktiv) und Intergruppeneinstellungen (Gruppenaffekt
Intergruppenangst, Soziale Dominanz-Orientierung (SDO6-Scale), Freundeskreis-Heterogenität (gewichtet))
T6
Diskussion
1) Die Ergebnisse bestätigen die erwartete positive Rolle von Kontakt für die Reduktion von Vorurteilen. Insgesamt führte die Heterogenität des interethnischen Kontakts zu einer Reduktion ethnischer Vorurteile bzw. zu einer Verbesserung interethnischer Einstellungen
2) Eine Ausnahme ergab sich im Zusammenhang mit dem Kontakt mit Mitbewohner/innern mit asiatischem Hintergrund - hier war eine Zunahme von Vorurteilen gegenüber Angehörigen anderer ethnischer Minoritäten zu beobachten. Ein mögliche Erklärung könnte darin bestehen, dass in dieser speziellen Gruppe Vorurteile besonders stark ausgeprägt waren, was zur Übernahme dieser Vorurteile bei den anderen Mitbewohnern (bzw. Teilnehmern) führte
3) Hinweise für eine Generalisierung positiver Kontakterfahrungen mit Angehörigen einer Gruppe auf andere Gruppen fanden sich im Zusammenhang mit Kontakt mit Schwarzen und Latinos
4) Hinweise auf eine Intensivierung von Vorurteilen durch Eigengruppenkontakte waren im vorliegenden Kontext nicht zu beobachten
T6
Ergebnisse: Auswertungsstrategie (S. 334f.)
1) Vorläufige Analysen zur Prüfung der Annahme, dass Teilnehmer tatsächlich zufällig zugeteilt wurden
2) Regressionsanalysen zur Prüfung der Effekte der Kontaktvariablen auf Vorurteile und Einstellungen (gemessen zum Ende des ersten Jahres)
3) Vergleich unterschiedlicher Gruppen von Teilnehmern
4) Längsschnittsanalysen
In Übereinstimmung mit der Kontakttheorie verringerte sich sowohl bei zufällig zugewiesenem wie auch bei freiwilligem Kontakt die Ausprägung von Vorurteilen. Auch fand sich eine Übertragung auf andere Fremdgruppen, insbesondere zwischen Schwarzen und Latinos. Eine interessante Ausnahme war, dass Kontakt mit asiatischen Mitbewohnern, egal ob zufällig oder freiwillig, die Einstellungen gegenüber anderen Fremdgruppen stärker negativ beeinflusste. Mögliche Erklärungen hierfür werden diskutiert
T6 Was wurde gemacht? A) Prüfung des kausalen Effekts mit experimentellem Design B) ? C) ? D) ? E) ?
A
T6 Van Laar et al: Welche Art der Studie? A) Fragebogenstudie B) ? C) ? D) ? E) ?
A
T6
Van Laar: Was war die besondere Stärke des Untersuchungsdesigns?
A) Möglichkeit der Prüfung des kausalen Effekts von Kontakt auf Vorurteile im multiethnischen Kontext durch Kombination aus Längsschnitt- und experimentellem Design.
B) Möglichkeit der Unterscheidung von Kontakteffekten, die eine bestehende Statushierarchie zwischen Gruppen stabilisieren und solchen, die diese Hierarchie destabilisieren.
C) Möglichkeit der Unterscheidung von Kontakteffekten unter widrigen Kontaktbedingungen.
D) Ziehung von Stichproben aus Grundgesamtheiten, die sich in einem echten gewaltsamen Intergruppenkonflikt befinden.
E) Eine Metaanalyse der Kontakthypothese.
A
T6
In NRW waren im Schuljahr 2007/2008 22% aller Hauptschüler Ausländer aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen. Der Prozentsatz der Ausländer in Nordrhein-Westfälischen Gymnasien betrug im Unterschied dazu 4,7% (Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung NRW, 2008). Berücksichtigen Sie bitte diese Zahlen sowie die Annahmen der Kontakthypothese von Allport und die Ergebnisse der Studie von Van Laar et al. (2005)! Welche psychologischen Ursachen und ethnische Vorurteilsmuster würden Sie in diesem Fall für Hauptschüler und Gymnasiasten in NRW prognostizieren?
A) Die Kontakthypothese legt nahe, dass aufgrund des höheren Prozentsatzes von Schülern mit autoritärer Persönlichkeit an Hauptschulen im Vergleich zu Gymnasien die ethnische Heterogenität an Hauptschulen keinen positiven Effekt auf das Ausmaß der Vorurteile haben sollte. Insgesamt ist ein niedrigeres Ausmaß an ethnischen Vorurteilen bei Gymnasiasten im Vergleich zu Hauptschülern zu erwarten.
B) Die Studie von van Laar et al. (2005) legt nahe, dass sich Hauptschüler verschiedener ethnischer Gruppen aufgrund der höheren ethnischen Heterogenität an Hauptschulen im Vergleich zu Gymnasien in einem realistischen Intergruppenkonflikt untereinander befinden, der bei Gymnasiasten fehlt. Der realistische Intergruppenkonflikt führt zur Intensivierung ethnischer Vorurteile, so dass Hauptschüler insgesamt ein höheres Ausmaß an ethnischen Vorurteilen haben als Gymnasiasten.
C) Da ethnische Heterogenität an Hauptschulen höher ist als an Gymnasien sollte das Ausmaß an ethnischen Vorurteilen gegenüber Fremdgruppen bei Hauptschülern geringer sein als bei Gymnasiasten. Die höhere Bildung von Gymnasiasten kompensiert aber den negativen Effekt der ethnischen Homogenität. Insgesamt sind also keine Unterschiede zwischen Hauptschülern und Gymnasiasten im Ausmaß ethnischer Vorurteile zu erwarten.
D) Da ethnische Heterogenität an Hauptschulen höher ist als an Gymnasien, sollte das Ausmaß an ethnischen Vorurteilen gegenüber Fremdgruppen bei Hauptschülern geringer sein als bei Gymnasiasten. Der positive Kontakteffekt an den Hauptschulen sollte insbesondere bei förderlichen Kontaktbedingungen (gemeinsame Ziele, Kooperation, gleicher Status und Unterstützung durch Autoritäten) zu erwarten sein.
E) Die Studie von van Laar et al. (2005) legt nahe, dass Hauptschüler in stärkerem Ausmaß als Gymnasiasten eine relative fraternale Deprivation empfinden, die zur Solidarität untereinander und einem Gefühl des Ärgers führt. Dieser Ärger richtet sich gegen die Eliten des Landes. Dies führt dazu, dass bei Hauptschülern ein insgesamt niedrigeres Ausmaß an ethnischen Vorurteilen zu erwarten ist als bei Gymnasiasten.
D
Regressionsanalyse
vs
experimentelles Design
Wie ist die Variablenbezeichnung?
Prädiktor und Kriterium
Unabhängige und abhängige Variable
T7
Reduktion sozialer Diskriminierung
Experimentelle Studie zu Strategien zur Reduktion von Eigengruppenfavorisierung mit Bachelorstudenten
Lektüre: Gaertner, S. L., nabb, J., Murrell, A., & Dovidio, J. F. (1989). Reducing intergroup bias: The benefit of recatergorization.
Journal of Personality and Social Psychology, 57, 239-249
Ziel der Studie war herauszufinden, wie sich Eigengruppenfavorisierung (intergroup bias) reduzieren lässt und ob sich die Strategien der Dekategorisierung und Rekategorisierung unterscheiden lassen.
T7
Theorie (S.239)
Es werden zwei alternative Strategien zur Reduktion von Eigengruppenfavorisierung (d. h. der relativen Bevorzugung der Eigengruppe) untersucht
1) Rekategorisierung
2) Dekategorisierung
Es wird angenommen, dass beide Strategien zur Reduktion von Eigengruppenfavorisierung beitragen können, allerdings sollte die Wirksamkeit auf unterschiedlichen Prozessen beruhen.
Rekategorisierung: Anstieg der positiven Bewertung der ursprünglichen Fremdgruppenmitglieder.
Dekategorisierung: Abnahme der relativen Bevorzugung der ursprünglichen Eigengruppenmitglieder.
Die Hypothesen werden mit im Labor kreierten Gruppen getestet, wobei Gruppen von VPn (statt Individuen) die Analyseeinheit darstellen.
T7
Durchführung (S. 241/242)
1) Manipulation der kognitiven Repräsentation der Gruppen durch mehrere Maßnahmen (“Compound manipulation”, Diese gilt als sehr effektiv, ein Nachteil ist allerdings, dass nicht genau klar ist, inwieweit die einzelnen Komponenten zum Ergebnis beisteuern.)
2) Gruppe als Analyseeinheit
UVs: Gruppengröße (1er, 3er, 6er), Manipulationsmaßnahmen (Sitzanordnung, Gruppenname, Erwartetes Ergebnis, Kameraposition, Nachbearbeitung, Anreiz, Zeitpunkt Ergebnispräsentation
AV: Gruppenbewertung (Eigen- Fremdgruppe)
Statistische Verfahren
3 x 2 x 3 MANOVA (multivariate Varianzanalyse)
Die 3 Gruppen-Bedingungen, die zwei Geschlechter und die 3 Einschätzungen des Manipulationschecks (Hat sich angefühlt wie…). Da für jede Person zu den 3 Bedingungen Daten erhoben wurden, war es wie eine Messwiederholung zu werten, daher multivariate Analyse
Geschlecht als Kontrollvariable
Experimentelles Design
Stichprobe, Gruppendiskussion, Fragebogen
360 Studenten (je 180 Männer und Frauen) eines universitären Psychologiekurses, die für das Bestehen zur Teilnahme verpflichtet waren
Aufteilung in je 10 gleichgeschlechtliche 6er-Gruppen
Ablauf
Die Gruppen wurden in zwei Gruppen zu je 3 Personen getrennt und diskutierten gemeinsam ein Thema. Sie sollten sich einen gemeinsamen Gruppennamen geben und Namensschilder für sich entwerfen.
Manipulation
Die Gruppen wurden in unterschiedlichen Anordnungen zur 6-Personengruppe zusammengeführt und sollten das Thema erneut diskutieren bzw. bearbeiten.
T7
Ergebnisse (S.242-245)
Unerwarteter Befund:
In der Dekategorisierungsbedingung werden nicht nur Eigen- sondern auch Fremdgruppenmitglieder weniger positiv als in der Zwei-Gruppenbedingung bewertet (S. 243)
Zusammenfassung
- Eigengruppenfavorisierung sinkt in beiden Bedingungen
- Haupteffekt für Treatment, und Haupteffekt für Gruppe (EG immer positiver als FG)
- Es existiert ein Interaktionseffekt für Treatment x Gruppe
- Es existieren keine Geschlechtsunterschiede (Generalisierung möglich)
Vergleich Individuals- und Kontrollbedingung:
- EG wird bei der individuals-Bedingung negativer bewertet -> Bestätigung der Hypothese
- FG wurde bei der individuals-Bedingung negativer bewertet -> Entgegen der Hypothese
Nur teilweise Bestätigung für den Mechanismus der Dekategorisierung
In der Dekategorisierungsbedingung werden nicht nur Eigen- sondern auch Fremdgruppenmitglieder weniger positiv bewertet als in der Zwei-Gruppenbedingung
Vergleich one-group- und Kontrollbedingung:
- EG wird nicht signifikant anders bewertet als in der Kontrollbedingung
- FG wird deutlich positiver bewertet als in der Kontrollbedingung
Bestätigung der Hypothese für Mechanismus der Rekategorisierung
Dekategorisierung und Rekategorisierung erwiesen sich als wirksame Strategien zur Reduktion von Eigengruppenfavorisierung.
Die Wirksamkeit dieser Strategien beruht auf unterschiedlichen Prozessen
Majoritäten sprechen besser auf Rekategorisierungsinterventionen an als Minoritäten. Vermutlich weil auf die Minoritätsmitglieder ein möglicher Identitätsverslust bedrohlich wirkt.
Auch auf Dekategorisierungsmaßnahmen sprechen Minoritäten schlechter an, weil das Potential sinkt, sich gegen wahrgenommene Ungerechtigkeiten kollektiv zur Wehr zu setzen
T7
Im Artikel von Gaertner, Mann, Murell & Dovidio mit dem Titel „Reducing intergroup bias: The benefits of recategorization” war eine der zentralen Hypothesen?
A) Rekategorisierung und Dekategorisierung reduzieren die Eigengruppenfavorisierung
B) Rekategorisierung und Dekategorisierung erhöhen die Eigengruppenfavorisierung
C) Rekategorisierungen reduzieren die Eigengruppenfavorisierung
D) Rekategorisierung und Dekategorisierung reduzieren die Fremdgruppenfavorisierung
E) Rekategorisierung und Dekategorisierung wirken als Mediator bei Intergruppenkonflikten
A
T7
Gaertner et al. (1989) haben zwecks der Manipulation der kognitiven Repräsentation eines sozialen Aggregats verschiedene Maßnahmen ergriffen. Welche der unten genannten Maßnahmen war nicht Gegenstand der Manipulation?
A) Sitzanordnung (ABABAB vs. AAABBB vs. Einzelzimmer)
B) Formale Identität (ein gemeinsamer Name vs. zwei Namen vs. Einzelne Spitznamen)
C) Art der Interdependenz zwischen den Teilnehmern (von allen anderen vs. von der eigenen Gruppe vs. unabhängig)
D) Ziel der sozialen Interaktion (Konsensus vs. Gruppenlösung vs. Einzellösung)
E) Permeabilität der Gruppengrenzen (offen vs. für 10% durchlässig vs. geschlossen)
E
T7
Gaertner et. al.: Durch welche Maßnahme wurde die kognitive Repräsentation der Gruppen nicht manipuliert?
A) Dauer der Interaktion
B) Sitzanordnung
C) Formale Identität
D) Art der Interdependenz zwischen den Teilnehmern
E) Ziel der sozialen Interaktion
A
T7
(T. Gaertner): Wie wird die Grafik interpretiert?
A) Durch Rekategorisierung werden die ehemaligen Mitglieder der Fremdgruppe positiver bewertet im Vergleich zu einer Intergruppensituation. Durch Dekategorisierung werden die ehemaligen Mitglieder der Eigengruppe und unerwartet auch die ehemaligen Mitglieder der Fremdgruppe negativer bewertet im Vergleich zu einer Intergruppensituation. /
Unerwarteter Befund: In der Dekategorisierungsbedingung werden nicht nur Eigen- sondern auch Fremdgruppenmitglieder weniger positiv als in der Zwei-Gruppenbedingung bewertet.
B) ?
C) ?
D) ?
E) ?
A
T7
(T. Gaertner): Wie wird die Grafik interpretiert?
A) Je größer die Differenz, desto positiver werden die Eigengruppenmitglieder bewertet. Bei der Rekategorisierung noch etwas mehr als bei der Dekategorisierung. /
Verringerung der Eigengruppenbevorzugung in den Varianten “one” und “separate”, insgesamt ist Rekategorisierung aber wirksamer.
B) ?
C) ?
D) ?
E) ?
A
T7
Fiese neue Frage zu T7 (ziemlich lange Texte bei den einzelnen Möglichkeiten)
ich kann es leider nicht genau wiedergeben, aber es ging um die Reduktion von sozialer Diskriminierung: man sollte sich mit Intergroup-Bias auf jeden Fall auskennen und im Zusammenhang zur positiven (oder negativen) Sozialen Identität und Kooperation bei gemeinsamen Aufgaben
??
Dekategorisierung
Durch die Minimierung der Salienz der Gruppenmitgliedschaft Reduktion der sozialen Kategorisierung.
Dekategorisierung findet auf der Ebene des Individuums statt.
Fremdgruppenmitglieder sollen als Individuen wahrgenommen werden und nicht als Mitglieder/Vertreter der Fremdgruppe.
Die Ähnlichkeit zw Eigengruppenmitgliedern wird reduziert und führt zu einer Abnahme der Kategorisierung (Bewertung) von Eigen- und Fremdgruppenmitgliedern
Dekategorisierung
Durch die Minimierung der Salienz der Gruppenmitgliedschaft Reduktion der sozialen Kategorisierung.
Dekategorisierung findet auf der Ebene des Individuums statt.
Fremdgruppenmitglieder sollen als Individuen wahrgenommen werden und nicht als Mitglieder/Vertreter der Fremdgruppe
Kreuzkategorisierung (Criss Cross Categorization)
Kategorisierung wird beibehalten, jedoch die Kriterien anhand die Gruppe gebildet wurde, werden verändert, ggf auch über die ursprünglichen Kriterien gelegt
Kreuzkategoriesierung (Criss Cross Categorization)
Kategorisierung wird beibehalten, jedoch die Kriterien anhand die Gruppe gebildet wurde, werden verändert, ggf auch über die ursprünglichen Kriterien gelegt
Strategie zur Veränderung sozialer Normen und Überzeugungen
Unerwünschtes Verhalten wird sanktioniert
Erwünschtes Verhalten wird durch Anreize gefördert und belohnt
T8
Intergruppenkontakt: Die Effekte von Selbstenthüllungen, Typikalität und Salienz
2 Laborexperimente mit türkischen, sich selbst als säkular einstufenden, Studentinnen und Konföderierte im Interview als typische oder untypische Islamistin.
Lektüre: Ensari, N. & Miller, N. (2002). The out-group must not be so bad after all: the effect of disclosure, typicality and salience on intergroup bias.
Journal of Personality and Social Psychology, 83, 313-329
2 Kontaktstudien (Laborexperimente)
Interviewleitfaden mit allgemeinen Fragen über die Uni (keine SE) oder persönlichen Fragen (SE) aus dem „Relationship Closeness Induction Task“.
1. eine stärkere Reduktion von Vorurteilen zwischen Gruppen durch wechselseitigen Effekte der Selbstenthüllung und Typikalität und der Einfluss von Selbstenthüllung und Typikalität wird interaktiv mit Eigengruppenakzeptanz kombiniert
(Selbstenthüllungs x Typikalitäts Interaktionshypothese: Ein gemeinsamer Effekt von Typikalität und Selbstenthüllung reduziert den Intergroup Bias (die Voreingenommenheit gegenüber der Fremdgruppe) stärker als die Einzeleffekte. Der positive Effekt der Selbstenthüllung allein reicht nicht aus, sondern tritt nur unter der Bedingung auf, dass der Interaktionspartner als typisches Mitglied der Fremdgruppe wahrgenommen wird. Es werden also Interaktionseffekte erwartet)
2.Selbstenthüllung und Salienz
UVs: Selbstenthüllung SE, Typikalität, Gruppenzugehörigkeit
AV: Bewertungsbias
T8
Theorie (S.313/314, 315)
Hauptannahme: Selbstenthüllungen eines Fremdgruppenmitglieds in einer kooperativen Interaktionssituation haben das Potential zur Veränderung der Einstellung gegenüber der Fremdgruppe insgesamt beizutragen (“Generalisierung”)
1) Sie können zur Veränderung der initialen Kategorisierung beitragen
2) entsprechende Selbstenthüllungen beim Interaktionspartner hervorrufen (Reziprozität)
3) Vertrauen stiften
Zentrale Frage: Welche Bedingungen müssen gegeben sein, damit Selbstenthüllungen ihre positiven Effekte entfalten? → wenn das Fremdgruppenmitglied, das persönliche Informationen Preis gibt, prototypisch für die Fremdgruppe ist, bzw. die Salienz der relevanten Kategorien gegeben ist
Zentrale Hypothese (Studie 1):
Selbstenthüllungs x Typikalitäts Interaktionshypothese
Compound Manipulation
T8
Ergebnisse: Besonderheiten (S317-320)
1) Hauptanalyseverfahren: 2x2x2 Varianzanalyse mit Messwiederholung auf dem dritten Faktor (Gruppenzugehörigkeit)
2) Mediationsanalyse
Subjektive Einschätzung d. Interaktionspartners
↑ ↓
Experimentelle . Manipulaton ⇢ Bewertung anderes Mitglied
(Grafik mit Pfeilen bezieht sich auf die Mediationsanalyse)
Interpretation der Grafik:
Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Fremdgruppen-mitglied als typisch wahrgenommen wurde
T8
Diskussion (S.320)
Haupteffekt Messwiederholungsfaktor Gruppenzugehörigkeit
Individuelle Selbstenthüllungen führten, wie erwartet nur dann zur Generalisierung, wenn das Fremdgruppenmitglied als typisch wahrgenommen wurde
T8
Ensari & Miller: Welcher Aussage entspricht die Abbildung?
A) Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Fremdgruppenmitglied als typisch wahrgenommen wurde.
B) Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Fremdgruppenmitglied als atypisch wahrgenommen wurde.
C) Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Eigengruppenmitglied als typisch wahrgenommen wurde.
D) Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Eigengruppenmitglied als atypisch wahrgenommen wurde.
E) ?
A
T8
Ensari: Was war das Hauptergebnis der Untersuchung?
A) Individuelle Selbstenthüllung führt nur dann zu Generalisierung wenn das Fremdgruppenmitglied als typisch wahrgenommen wird.
B) Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Fremdgruppenmitglied als atypisch wahrgenommen wurde.
C) Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Eigengruppenmitglied als typisch wahrgenommen wurde.
D) Individuelle Selbstenthüllungen führten nur dann zur Generalisierung, wenn das Eigengruppenmitglied als atypisch wahrgenommen wurde.
E) ?
A
T9
Kollektive Identifikation und soziale Bewegungsbeteiligung
Panel Studie mit Mitgliedern des SVD zur Vorhersagekraft kollektiver Identifikation auf die spätere aktive Beteiligung an einer sozialen Bewegung
Lektüre: Stürmer, S., & Simon, B. (2004). The role of collective identification in social movement participation: A panel study in the context of the German gay movement.
Personality and Social Psychology Bulletin, 30, 263-277
T9
Theorie (S.263, 264)
1) Das Vier-Stufen-Modell von Klandermann
2) Die Entwicklung der Motivation zur aktiven Teilnahme (Stufe 3) als besonderes Problem
3) Im Mittelpunkt der Analyse stand die Rolle von Kosten-Nutzen-Kalkulationsprozessen
4) Der Kosten-Nutzen-Ansatz ist als übermäßig individualistisch kritisiert worden (Vernachlässigung der Beziehung zwischen Individuum und Gruppe)
5) Sozialer Identitätsansatz: Soziale Bewegungsbeteiligung als Intergruppenverhalten - daher sollte die kollektive Identifikation eines Individuums eine zentrale Rolle für die Teilnahmemotivation spielen
T9
Hauptziele (S.265)
1) Nachweis des eigenständigen prädiktiven Werts kollektiver Identifikation im Hinblick auf die Vorhersage tatsächlicher sozialer Bewegungsbeteiligung
2) Untersuchung der relativen Bedeutung von Identifikation mit zwei unterschiedlichen Gruppen:
a) der benachteiligten Gruppe
b) der sozialen Bewegungsorganisation (“politisierte kollektive Identifikation”)
Vergleich der die relativen Bedeutung dieser beiden Formen der Identifikation für die soziale Bewe-gungsbeteiligung und Untersuchung, ob Identifikation im Zuge eskalierenden Intergruppenkonflikts in einem Maße politisiert werden kann, dass sie selbst zu einem Motivator der Teilnahme wird
T9
Durchführung: Forschungsstrategie (S. 265-6)
1) Vorhersage für ein Zeitintervall von 12 Monaten
2) Kontrolle “traditioneller” Prädiktorvariablen (Kollektives, Normatives und Belohnungsmotiv)
3) “Cross-Lagged-Panel”-Analyse (“Kausalität” zw. kollektiver Identifikation und Protestbeteiligung)
4) Zwei distinkte Kriterien:
a) Teilnahme an kollektiven Protestaktionen
b) ehrenamtliche Mitarbeit in der Bewegungsorganisation
T9 Kontextspezifische Hypothesen (S.265)
Indentifikationsprozesse
- Kollektive Identifikation mit der sozialen Bewegungsorganisation sollte besonders relevant für die Verhaltensvorhersage sein
Kalkulationsprozesse
- Das kollektive und das normative Motiv sollten besonders relevant für die Verhaltensvorhersage sein, während das Belohnungsmotiv weniger bedeutsam sein sollte
(!Der Nachteil des Kosten-Nutzen-Ansatz von Klandermans liegt darin, dass
1) die Beziehung zwischen Gruppe und Individuum vernachlässigt wird und
2) nicht erklärt wird, warum trotz hoher oder sogar steigender Kosten weiterhin eine Teilnahme an sozialen Protesten erfolgt.
Daher wird davon ausgegangen, dass kollektive Identifikationsprozesse im Sinne der Identifikationstheorie eine Erklärung dafür liefern können.
Daher wurden in dieser Studie sowohl Motive wie auch Identifikationen erfasst. !!)
T9
Durchführung: Design und Stichprobe (S.499?)
Design: Fragenbogenstudie mit zwei Messzeitpunkten (Intervall zw. T1 und T2: 12 Monate) und telefonischer Nachbefragung mit Substichprobe ca. 36 Monate nach T1
Panel-Stichprobe (T1 / T2): 199 Mitglieder des Schwulenverbandes in Deutschland (SVD)
Statistische Verfahren
Regressionsanalyse zur Prüfung Zusammenhang AVs und UVs(t2)
Cross-lagged-Panel-Design für Untersuchung zu Richtungsabhängigkeit
x^2-Tests für Cross-laged-Panel-Untersuchung
UVs: Identifikation (Gruppe Schwuler, SMO), Motive (Kollektiv, Normativ, Belohnung), Teilnahme an (Protestaktion, Ehrenamt), Soziodemographische Daten
AVs:
t1: vergangene Teilnahme an Protestaktion, an Ehrenamt
t2: Teilnahme in den letzten 12 Monaten an Protestaktion, Ehrenamt
T9
Diskussion (S. 273-5)
1) Ergebnisse bestätigen die eigenständige Rolle kollektiver Indentifikationsprozesse, insbesondere kollektiver Identifikation mit der sozialen Bewegungsorganisation
2) Im Hinblick auf die Teilnahme an der kollektiven Protestaktion legen CLPA nahe, dass zwischen kollektiver Identifikation und Partizipation eine reziproke Kausalbeziehung vorherrscht. Im Hinblick auf die ehrenamtliche Mitarbeit deuten die Ergebnisse auf eine unidirektionale Beziehung von Identifikation auf die Mitarbeit hin (neuere Untersuchungen z.B. Stürmer, Simon & Loewy, GPIR, 2008 stützen diese Interpretation)
3) Einer der interessantesten neuen Befunde betrifft die Identifikation mit der benachteiligten Gruppe. Ergebnisse der Nachbefragung deuten an, dass diese Identifikation im Zuge eskalierender Intergruppenkonflikte in einem Maße politisiert wird, dass sie selbst als Motivator zur Teilnahme wirksam wird (methodische Einschränkung: kleines N)
4) Unerwarteterweise erwies sich das kollektive Motiv nicht als signifikanter Prädiktor (mögl. Ursache: durchschnittlich nur geringe Erwartung, dass genügend schwule Männer an Protestaktionen teilnehmen).
Das normative Motiv erwies sich im Einklang mit früheren Studien als signifikanter Prädiktor in diesem Kontext.
5) Wie erwartet hatte das Belohnungsmotiv keine Relevanz
Die abschließende Befragung ergab
Aufgrund der Eskalation des Konflikts zwischen der ersten und letzten Messung der Panel-Studie liegt den Schluss nahe, dass genügend Motivation allein aus der Identifikation mit der allgemeinen Gruppe der Schwulen ausreichend war, um an sozialen Protestaktionen teilzunehmen.
Dies bekräftigt das Argument, dass nicht reine Kosten-Nutzen-Erwägungen für den einzelnen wichtig sind, sondern dass im Gegensatz zu Klandermans Annahme Erwartungen dann eine große Rolle spielen, wenn der Konflikt eskaliert
Nach dem Klandermans-Modell gibt es vier Stufen auf dem Weg zur tatsächlichen Beteiligung an sozialem Protest. Muss die Person zunächst mit dem Inhalt der Bewegung sympathisieren (Schritt 1) und Ziel von Informationen werden (Schritt 2), so liegt in dieser Studie der Schwerpunkt auf der Entwicklung der Teilnahmemotivation (Schritt 3).
T9
Stürmer & Simon: Welche der hier aufgeführten Aussagen trifft zu?
A) Die Ergebnisse widerlegen die eigenständige Rolle kollektiver Identifikationsprozesse, insbesondere kollektiver Identifikation mit der sozialen Bewegungsorganisation.
B) Im Hinblick auf die Teilnahme an kollektiven Protestaktionen legen Cross-Lagged- Panel-Analysen nahe, dass zwischen kollektiver Identifikation und Partizipation eine reziproke Kausalbeziehung vorherrscht.
C) Im Hinblick auf die ehrenamtliche Mitarbeit deuten die Ergebnisse auf eine reziproke Beziehung von Identifikation auf die Mitarbeit hin.
D) Einer der interessantesten neuen Befunde betrifft die Identifikation mit der benachteiligten Gruppe. Ergebnisse der Nachbefragung deuten an, dass diese Identifikation im Zuge eskalierenden Intergruppenkonflikts nicht politisiert wird, so dass sie als Motivator zur Teilnahme unwirksam ist.
E) Unerwarteterweise erwies sich das kollektive Motiv als signifikanter Prädiktor. Das normative Motiv erwies sich im Einklang mit früheren Studien nicht als signifikanter Prädiktor in diesem Kontext.
B
T9
Stürmer & Simon: Was waren die Ergebnisse?
A) Alleinige Rolle von Kosten-Nutzen und eine reziproke Kausalbeziehung
B) Unabhängige Rolle von Kosten-Nutzen und reziproke Kausalbeziehung /
Kollektive Identität und Protest sind in einem reziproken Verhältnis, unabhängig vom Kosten-Nutzen
C) Alleinige Rolle von Kosten-Nutzen für Politisierung oder politisierende Rolle
D) Rolle spielen kollektives, normatives und Belohnungsmotiv
E) Ein kausaler Pfad zwischen Identifizierung und Teilnahme wird durch Kosten-Nutzen vermittelt
B
T9
Auf welche Stufe(n) des Klandermannschen Modells der sozialen Bewegungsbeteiligung beziehen sich die Hypothesen der Studie von Stürmer und Simon?
A) Personen werden Teil des Mobilisierungspotentials.
B) Personen überwinden Teilnahmebarrieren.
C) Personen entwickeln Teilnahmemotivation.
D) Personen werden Ziel von Mobilisierungsversuchen.
E) Personen werden Teil des Mobilisierungspotentials und Ziel von Mobilisierungsversuchen.
C
T10
Die Rolle dualer Identität für politische Partizipation
Feldstudie mit türkischen Migranten in Deutschland zur dualen Identität und der Auswirkungen auf politische Partizipation
Lektüre: Simon, B.. & Ruhs, D. (2008). Identity and politicization among Turkish migrants in Germany: The Role of dual identification.
Journal of Personality and Social Psychology, 95, 1354-1366
T10
Theorie (S.1354)
1) Politisierungsprozesss
2) Politisierte kollektive Identität (Politicized Collective Identity, PCI) als duale Identität
Zentrale Hypothesen
H1: Duale Identifikation als Deutscher und als Türke hat einen eigenständigen prädiktiven Wert für Politisierung türkischer Migranten in Deutschland (vgl. S. 1355).
[Im stat. Sinne sollte die Politisierung durch die multiplikative Verknüpfung von den beiden Identifikationskomponenten vorhergesagt werden. Fraglich auch, ob es synchrone oder diachronische Aspekte dualer Identifikation gibt (werden beide Identitäten zu einer verknüpft?), daher wird eine direkte Strategie zur Messung der dualen Identität genutzt.]
H2: Duale Identifikation hat einen kausalen positiven Effekt auf die Politisierung türkischer Migranten in Deutschland.
T10
Hauptziel (S. 1356) und Durchführung
Untersuchung der Beziehung zw dualer Identität und Politisierung
Durchführung
Fragebogen-Längsschnittstudie mit zwei Messzeitpunkten 2006 und 2007
Statistische Verfahren
Multiple Regression, Mediationsanalyse
Design
Korrelationsdesign mit zwei Messzeitpunkten (T1 und T2); die beiden Messzeitpunkte liegen 6 Monate auseinander.
Stichprobe
T1: 333 türkischstämmige Teilnehmer/innen
T2: 66 türkischstämmige Teilnehmer/innen (Panel Design)
Maße: Operationalisierung der zentralen Prädiktor- und Kriteriumsvariablen über Multi-Item-Skalen (s.S. 1357)
Prädiktorvariable: duale Identifikation
Kriteriumsvariable: Politisierung (+weitere unterschiedliche Kriteriumsvariablen bei t1 und t2)
T10
Simon & Ruhs: Zentrale Hypothese?
A) Duale Identifikation als Deutscher und als Türke hat einen eigenständigen positiven prädiktiven Wert für die Politisierung türkischer Migranten in Deutschland. (Duale Identifikation hat einen kausalen Effekt auf Politisierung). /
Duale Identifikation und separatistische Identifikation sind je eigenständige Prädiktoren für Politisierung.
B) Duale Identifizierung als Türke und Deutscher ist ein negativer Prädiktor für die Politisierung der Gruppe.
C) Duale Identifizierung als Muslim und Deutscher ist ein positiver Prädiktor für die Politisierung der Gruppe
D) Duale Identifizierung als Türke und Deutscher ist ein positiver Prädiktor für die Politisierung der Gruppe
E) Duale Identifizierung erhöht die wahrgenommene Selbstwirksamkeit und fördert die Politisierung der Gruppe.
A
T10
Ergebnisse
Preliminary analysis ergab, dass die Türken starke Eigengruppenidentifikation zeigten und sauer waren über die Art der Behandlung durch die Deutschen.
Ergebnisse insgesamt sprachen für das ausreichende Potenzial für Politisierung in dieser Untersuchung
Duale Identifikation und separatistische Identifikation sind signifikante Prädiktoren für Politisierung
Unterstützung von Eigengruppenorganisationen
→ Unterstützung solcher Organisationen mediiert die Beziehung zwischen dualer Identifikation, gemessen zu T1 und Unterstützung moderater Organisationen, gemessen zu T2
→ Es zeigt sich, dass duale Identifikation einen→ signifikanten Effekt auf Politisierung hat → die ihrerseits signifikant das zivile Engagement beeinflusst.
T10
Simon & Ruhs: Welche der folgenden Aussagen zur Untersuchung über die Rolle Dualer Identität für politische Partizipation ist falsch?
A) Die kollektive Mobilisierung zur Durchsetzung eigener politischer Ansprüche durch Migranten ist ein zunehmend relevanter werdendes politisches Thema in Einwanderungsländern.
B) Die Wahrnehmung sozial geteilter Missstände ist eine wichtige Vorraussetzung zur Politisierung kollektiver Identität.
C) Politisierung gilt als zentrale Kriteriumsvariable. Weitere Kriteriumsvariablen sind: Unterstützung von Ingroup Organisationen, Akzeptanz politischer Gewalt, klassische politische Aktivitäten, zivile Aktivität, sozialer Austausch von politischen Infos, Unterstützung von Ingroup Organisationen, Akzeptanz politischer Gewalt.
D) Duale Identifikation und separatistische Identifikation bestätigen sich als signifikante Prädiktoren für Politisierung.
E) Politisierung fungiert als Moderatorvariable.
E
Was ist der 2x2 Chi Quadrat Test
Kreuztabelle, Vierfeldertest
Was bedeutet Auspartialisieren?
Kontrolle der Drittvariablen
Was versteht man unter Pfadanalyse?
Die Pfadanalyse erweitert die multiple Korrelations- und Regressionsrechnung, indem Zusammen-hänge zwischen mehreren unabhängigen und abhängigen Variablen gleichzeitig berücksichtigt werden
Ziel ist die Prüfung ob und wie gut empirische Zusammenhänge zu einem theoretischen Modell passen.
Supressorvariable:
Bei einem Suppressor handelt es sich um eine Prädiktorvariable, die den Vorhersagebeitrag einer oder mehrerer anderer Variablen erhöht, in dem sie für die Vorhersage irrelevante Varianzanteile unterdrückt.
Mediatorvariable / Vermittler
Eine Mediator-Variable spezifiziert, unter welchen Bedingungen welche Art des Zusammenhangs zwischen zwei Variablen besteht. Sie erklärt den Prozess, durch den eine Prädiktorvariable eine Kriteriumsvariable „beeinflusst“ und erklärt damit warum ein Zusammenhang zwischen zwei anderen Variablen besteht.
Nach Baron und Kenny (1986) müssen drei Bedingungen erfüllt sein, damit man von einer Mediation sprechen kann.
1. Der Einfluss der UV auf den Mediator als AV muss mittels Regressionsanalyse signifikant sein (Pfad a).
2. Die Regression der UV auf die AV muss signifikant sein (Pfad c).
3. Mittels Regressionsanalyse wird der Einfluss der UV und des Mediators auf die AV geprüft, wobei der Einfluss des Mediators signifikant sein muss und das Beta-Gewicht der UV schwächer sein muss als in der zweiten Bedingung (Pfade b und c).
Ist das der Fall spricht man von einer partiellen Mediation. Ist unter der dritten Bedingung der Einfluss der AV nicht mehr signifikant spricht man von einer vollständigen Mediation