Fragen 3407 Flashcards
Moreno brachte eine einflussreiche Forschungstechnik in die Sozialpsychologie; Welche war das?
Soziometrie
(Der aus Österreich kommende Jakob Moreno (1898-1974) hatte durch seine Techniken der soziometrischen Befragung Gruppenstrukturen sichtbar machen und in Form von Soziogrammen graphisch darstellen können, S.32)
Welche Metapher verwendete Hellpach, wenn er über die Gesellschaft sprach?
Sozialorganismus
(Auseinandersetzungen mit der Gesellschaft als Sozialorganismus, Betrachtungen über den Einfluss des Klimas auf menschliches Handeln, Physiognomik und vieles mehr, S. 38)
Welcher Forscher führte Anfang der 1930er Experimente zu autokrat. und demokrat. Führung durch?
Kurt Lewin
(Lewin, der 1933 Berlin verließ und in die USA emigrierte, führte in der zweiten Hälfte der dreißiger Jahre seine bahnbrechenden Experimente über den Einfluss autokratischer und demokratischer Führung auf die Gruppenatmosphäre in Jugendgruppen durch, S.32)
Wann würde man nach dem Attributionsmodell von Weiner auf Begabung schließen?
internal stabil, unkontrollierbar
(Lokation: Liegen die subjektiv wahrgenommenen Ursachen für das beobachtete Verhalten oder Ereignis in der Person (personale oder in- terne Faktoren) oder liegen sie in der Situation und den Umständen (situationale oder externe Faktoren)?
• Stabilität: Sind die Ursachen stabil (nicht veränderlich oder fix) oder instabil (variabel)?
• Kontrollierbarkeit: Sind die Ursachen für den Handelnden kontrollier- bar oder unkontrollierbar?, S. 70)
Wann würde man nach dem Kovariationsprinzip auf Eigenschaften der handelnden Person attribuieren?
niedriger Konsensuns, niedrige Distinktheit, hohe Konsistenz
(Kovariationsprinzip: Dieses Prinzip besagt, dass ein beobachteter Effekt derjenigen Ursache zugeschrieben wird (der Person, dem Stimulus oder den Umstände), mit der er über die Zeit hinweg kovariiert.
Konsensusinformationen resultieren aus Beobachtungen der Reaktionen anderer Personen auf den Stimulus. Im Beispielfall wäre der Konsensus hoch, wenn andere Schüler sich ähnlich wie Tim gegenüber Lars verhalten (z.B. ihm ebenfalls drohen oder ihn drangsalieren).
Beschreibt, wie sehr auch andere Personen in derselben Situation in gleicher Weise reagieren wie der Akteur. Der Konsensus ist hoch, wenn viele andere Personen ähnlich reagieren und niedrig, wenn wenige andere Personen so reagieren.
• Distinktheitsinformationen resultieren aus Beobachtungen des Verhaltens der Person in anderen Situationen (gegenüber anderen Stimuli). Im Beispielfall wäre die Distinktheit hoch, wenn Tim außer Lars keinen seiner Mitschüler je bedroht oder drangsaliert hat.
Beschreibt, ob das Verhalten eine Reaktion auf einen spezifischen Stimulus ist. Die Distinktheit ist hoch, wenn sich die Person nur in wenigen Situationen so verhält und niedrig, wenn sich die Person auch in vielen anderen Situationen so verhält.
• Konsistenzinformationen resultieren aus Beobachtungen des relevanten Verhaltens über die Zeit. Im Beispielsfall wäre die Konsistenz hoch, wenn Tim Lars zu verschiedenen Zeitpunkten wiederholt bedroht und drangsaliert hat, S. 73)
Von wem ist die Theorie sozialer Vergleichsprozesse und die Theorie kognitiver Dissonanz?
Festinger
(Leon Festinger hatte mit seiner Theorie sozialer Vergleichsprozesse und der kurze Zeit später vorgestellten Theorie der kognitiven Dissonanz (Festinger, 1957) in den fünfziger Jahren ein plausibles Modell entworfen, mit dem Einstellungsänderungen vorhergesagt wurden. Die Theorie der kognitiven Dissonanz war lange Zeit nicht nur in der Sozialpsychologie, sondern auch z.B. in der Markt- und Werbeforschung ein viel benutzter theoretischer Rahmen, S.34,35)
Was sagt die Sapir-Whorf- Hypothese, die in der Völkerpsychologie Humboldts eine Rolle spielte?
Denken wird wesentlich durch die Sprache bestimmt und unterscheidet sich zwischen Verhalten unterschiedlicher Sprachen
(Humboldt hatte behauptet, dass das Denken wesentlich durch die Sprache bestimmt werde. Verschiedene Völker wür- den durch ihre verschiedenen Sprachen verschiedene Weltsichten haben. Diese These ist immer wieder aufgestellt worden und wird heute meist als Whorf- oder Whorf-Sapir-Hypothese bezeichnet, S27)
Was untersuchten Snyder, Tanke, Bescheid in dem Versuch, in dem männlichen Probanden erzählt wurde, sie telefonieren jetzt mit einer attraktiven/unattraktiven Frau?
Sich selbst erfüllende Prophezeiung
(Eine weitere experimentelle Untersuchung, die das Phänomen der selbst- erfüllenden Prophezeiung belegt, stammt von Snyder, Tanke und Ber- scheid (1977). Diese zeigten männlichen VPn ein Foto einer Frau, mit der sie angeblich anschließend ein Telefongespräch führen würden. Je nach experimenteller Bedingung wurde den VPn entweder das Foto einer sehr attraktiven oder das Foto einer weniger attraktiven Frau gezeigt, S. 96)
Welche der folg. Aussagen entspricht einer der Hauptannahmen des Weight-Average-Modells von Anderson?
Das W-A-Modell besagt, dass einzelne Attribute je nach ihrer Gewichtung unterschiedlich stark in die Bildung des Gesamteindrucks eingehen, der sich dann aus den gemittelten Werten der Attribute zusammensetzt.
(Die Tatsache, dass die durchgezogenen Linien nicht perfekt parallel verlaufen, lässt sich laut Lampel und Anderson durch das Weight Average Modell erklären, das besagt, dass einzelne Attribute je nach ihrer Gewichtung unterschiedlich stark in die Bildung des Gesamteindrucks eingehen, der sich dann aus den gemittelten Werten der Attribute zusammensetzt, S82)
Welche der Aussagen gibt aktive und passive Informationssuche bei der Eindrucksbildung korrekt wieder?
Aktive und passive Sucher unterscheiden sich nicht in der Qualität der Bewertungen
(Unterschiede konnten also nicht daraus resultieren, dass bei aktiver Informationssuche zusätz- liche oder andere Informationen genutzt wurden. Die Ergebnisse zeigten zwar keine unterschiedliche Qualität der Bewertungen, dennoch unter- scheiden sich die Vergleichsgruppen: passiv Wahrnehmenden fiel die Be- urteilung von Persönlichkeitseigenschaften fremder Personen leichter und sie waren sich insgesamt sicherer mit ihrem Urteil. Außerdem gaben sie im Vergleich zu den aktiven Informationssuchern eine positivere Sympa- thieeinschätzung über die zu bewertenden Personen ab. Andersherum gesprochen scheint es bei aktiver Informationssuche mehr Unsicherheit bei der Eindrucksbildung zu geben. Ein mögliches Mehr an Informationen geht nicht zwingend mit höherer Sicherheit einher.S93)
Was beschreibt der Begriff “looking-glass self” von Cooley?
?Welche Aussagen zum Experiment von Ross „Tendenz zur Beharrung“ beschreiben den Begriff „looking glass self“ von Cooley (1902)?
A) Das soziale Gegenüber verhält sich immer genauso wie man es sich wünscht.
B) Soziale Interaktionen fungieren wie ein sozialer Spiegel, der das Bild der eigenen Person reflektiert.
C) Menschen erhalten Informationen über sich selbst ausschließlich durch Reflektion über sich selbst. Soziale Interaktion spielt dabei keine Rolle.
D) Menschen können immer nur einen kleinen Teilaspekt ihres Selbst wie durch eine Lupe betrachten.
E) Aus sozialen Interaktionen lassen sich keine Rückschlüsse auf das Selbst ziehen.
B (S.127 Kapitel 6.1.2)
Soziale Interaktionen fungieren wie ein sozialer Spiegel, der das Bild der eigenen Person reflektiert.
(Cooley hat für diesen Zusammenhang die Metapher des „looking-glass self“ (d.h. das Spiegel-Selbst) geprägt. Das Selbst bzw. die Identität einer Person entsteht dieser Auffassung gemäß also nicht aus der bloßen Reflektion einer Person über sich selbst, sondern es bedarf der sozialen Interaktion und eines sozialen Gegenübers. Der Soziologe George H. Mead (1934) hat dieser Auffassung die Überlegung hinzugefügt, dass es nicht unbedingt eines tatsächlichen Interaktionspartners bedarf, der als Spiegel für die eigene Person fungiert, sondern dass es für die Selbst- erkenntnis ausreichend ist, sich selbst aus den Augen eines „generalisier- ten Anderen“ zu betrachten – einer abstrakten Instanz, die die Vorstel- lungen und Normen der Gesellschaft repräsentiert (zur Ideengeschichte dieser häufig mit dem Begriff „symbolischer Interaktionismus“ bezeich- neten theoretischen Position s. z.B. Markus & Cross, 1990).S126)
Welches zentrale Ergebnis a. d. Untersuchung von Rosenthal und Jacobson zum “Pygmalioneffekt” ist korrekt?
Schüler, für die ein Entwicklungsschub vorhergesagt wurde, schnitten im Durchschnitt besser ab als Mitschüler. Besonders deutlich war dies in den ersten beiden Klassen.
S.95
Kammrath, Ames und Scholer (2007) untersuchten die Einschätzungen von Persönlichkeitsvariablen im Sinne der „Big Five“ darauf, ob sich durch zusätzliche Informationen anfängliche Einschätzungen auf diesen Dimensionen korrigieren ließen. Was war ein Ergebnis?
Während Bewertungen von Offenheit und Extraversion weitgehend stabil blieben, auch trotz gegensätzlicher Informationen, waren Einschätzungen von Gewissenhaftigkeit, emotionaler Stabilität und Verträglichkeit variabler
(Von der unterschiedlichen Wahrnehmung positiver und negativer Attribute haben wir bereits gehört. Es gibt aber auch Untersuchungen, die zeigen, dass bestimmte Persönlichkeitseigenschaften unabhängig von ihrer Aus- prägung unterschiedlich dauerhaft oder reversibel in der Wahrnehmung sind. Kammrath, Ames und Scholer (2007) untersuchten die Einschätzun- gen von Persönlichkeitsvariablen im Sinne der „Big Five“ darauf, ob sich durch zusätzliche Informationen anfängliche Einschätzungen auf diesen Dimensionen korrigieren ließen. Während Bewertungen von Offenheit und Extraversion weitgehend stabil blieben, auch trotz gegensätzlicher Infor- mationen, waren Einschätzungen von Gewissenhaftigkeit, emotionaler Stabilität und Verträglichkeit variabler. Als Ursache dafür vermuten die Au- toren, dass den Eigenschaften unterschiedliche metakognitive Konzepte zugrunde liegen, die z.B. Informationen über Veränderbarkeit und Stabili- tät der Eigenschaften beinhalten.S97)
Was ist nach Tesser keine Strategie für die Aufrechterhaltung eines positiven Selbstwertgefühls? A) Abwertung der Relevanz des Kriteriums B) Distanzierung zur Vergleichsperson C) Verbesserung der eigenen Leistung D) Wechsel der Vergleichsdimension E) Reduktion der sozialen Distanz
E (S.138 Kapitel 6.3.3)
Reduktion der psychologischen Distanz i.S.v. Aufbau von Nähe
(Abraham Tesser (1988) unterstreicht in seinem Modell der Selbstwert- erhaltung v.a. die Rolle von sozialen Vergleichsprozessen für die Regulation des Selbstwertgefühls. Wenn man sich bezüglich einer Leistung mit anderen vergleicht, kann dies sowohl zur Selbstwertsteigerung als auch zur -minderung führen. Welche dieser Konsequenzen eintritt, ist Tesser zufolge u.a. von der persönlichen Relevanz der Vergleichsdimension sowie der sozialen Nähe zur Vergleichsperson abhängig. Wenn man z.B. von einem engen Freund (oder einer der eigenen Person ähnlichen Person) in einem Bereich übertroffen wird, der für die eigene Selbstdefinition von hoher Relevanz ist, sollte dies eher zu einer Bedrohung des Selbst- wertgefühls führen, als wenn man von einer fremden oder unähnlichen Person in diesem Bereich übertroffen wird. Um nun das Selbstwertgefühl aufrechtzuerhalten, könnte eine Person folgende Strategien verwenden: Sie könnte:
(1) versuchen, ihre eigene Leistung zu verbessern, oder
(2) sich von dem Freund zu distanzieren, oder
(3) die subjektive Bedeutung der Vergleichsdimension abwerten. (Wie andere Autoren herausgearbeitet haben, könnte sie auch die Vergleichsdimension wechseln und sich mit dem Freund auf einer Dimension vergleichen, auf der sie selbst besser abschneidet; sie könnte auch das Vergleichsobjekt wechseln, indem sie sich mit einem anderen und zwar schlechteren Freund vergleicht.) S136)
Was ist das Ergebnis der Studie von Biesanz, West und Millevoi (2007) zu, Einfluss von Alter und Länge von Bekanntschaft auf die Personenwahrnehmung?
????Ältere Menschen revidieren erste Eindrücke leichter als jüngere Menschen.????
Alter und Länge der Bekanntschaft: In einer Studie fragten sich Hess und Pillen (1994), ob ältere Menschen sich schwerer damit tun, erste Ein- drücke zu revidieren. Diese Vermutung konnte nicht bestätigt werden, es fanden sich zwar Einflüsse des Alters, insofern dass ältere VPn negative Informationen stärker gewichteten, insgesamt war Alter aber kein Prädiktor für die Änderung von Eindrücken. Ein weiterer Faktor mit Einfluss auf die Personenwahrnehmung stellt die Länge der Bekanntschaft dar. Generell werden Personen je länger und näher man sie kennt, auch differenzierter und individueller wahrgenommen. Es gibt mehr soziale Interaktionen und Situationen die Hinweise auf die Eigenschaften der Person liefern können. Dennoch fanden Biesanz, West und Millevoi (2007) in ihrer Studie, dass die Länge der Bekanntschaft einen geringeren Einfluss auf die Einschätzung eines Gegenübers hat, als man vielleicht annehmen würde. Die Übereinstimmung der Einschätzung von Persönlichkeitseigenschaften wird mit steigender Dauer der Bekanntschaft nicht signifikant besser (s.a. Kenny, 2004).S93
Die Einstellung einer Person gegenüber einem Objekt …
????…ist der Prozess des Erwerbs, der Organisation u. Anwendung von Wissen über sich selbst und die soziale Welt
evtl soziale Kognition
Soziale Kognition: Der Prozess des Erwerbs, der Organisation und An- wendung von Wissen über sich selbst und die soziale Welt. Konkret bein- haltet dieser Prozess a) mentale Repräsentationen über sich selbst, über andere und über soziale Beziehungen zu erstellen und im Gedächtnis zu speichern, und b) diese mentalen Repräsentationen flexibel anzuwenden, um Urteile zu bilden und Entscheidungen zu treffen.S46)
Wie heißt das Modell der Elemente des Korrespondenzprinzips von Ajzen und Fishbein?
TACT
(In ihrem einflussreichen Artikel weisen Ajzen und Fishbein (1977) darauf hin, dass sich die Maße für Einstellungen und Verhalten im Hinblick auf vier Elemente entsprechen müssen, um eine zuverlässige Verhaltens- vorhersage zu gewährleisten („TACT“ bzw. Korrespondenzprinzip):
• Target = Zielelement: Auf welches Objekt bzw. Ziel ist das Verhalten gerichtet?
• Action = Handlungselement: Welches Verhalten soll untersucht werden?
• Context = Kontextelement: In welchem Kontext wird das Verhalten ausgeführt?
• Time = Zeitelement: Zu welchem Zeitpunkt soll das Verhalten aus- geführt werden?S148)
(S.149 Kapitel 7.3.1)
Experiment Petty und Cacioppo: Bei welcher Konstellation war die Zustimmung insgesamt am geringsten?
↓ geringe persönliche Relevanz, ↓ niedriger Expertenstatus, ↓ schwache Argumente
(Ob die zentrale oder die periphere Route der Informationsverarbeitung beschritten wird, hängt laut Petty und Cacioppo (1986) v.a. von der Moti- vation und der Kapazität des Zuhörers ab. Die zentrale Route ist mit er- heblichem kognitivem Aufwand verbunden, daher sollte sie nur dann be- schritten werden, wenn sowohl die Kapazität als auch die Motivation zur genauen Informationsverarbeitung vorhanden sind. Ein Faktor, der die Verarbeitungskapazität beeinträchtigt, ist Ablenkung…..
…Wenn das Thema für die Vpn persönlich relevant war (und nur dann), wurde ihre eigene Einstellung von der Qualität der Argumente beeinflusst, und zwar unabhängig vom Status der Quelle (d.h., die Überzeugung fand auf zen- tralem Wege statt). Bei geringer persönlicher Relevanz spielte hingegen der Status der Quelle eine wichtige Rolle für die Bildung der Einstellung (d.h., die Überzeugung fand auf peripherem Wege statt). Wenn Sie also jemanden inhaltlich überzeugen wollen, sollten Sie sich nicht allein auf die Kraft Ihrer Argumente verlassen. Bevor Sie argumentieren, stellen Sie erst sicher, dass die Person die Relevanz des Themas für sich selbst erkennt! S155, 156)
Was ist der Halo-Effekt?
Wissen über eine bestimmte Eigenschaft einer Person strahlt auf den Gesamteindruck aus und prägt diesen.
Welche Bindungsstile für Erwachsene unterscheiden Hazan & Shaver?
sicher, vermeidend, ängstlich (abweisend = falsch)
Sicher
Es fällt mir relativ leicht, anderen Menschen nahe zu kommen. Ich habe keine Probleme damit, mich auf andere zu verlassen oder damit, dass andere sich auf mich verlassen. Ich habe nur selten Sorge, verlassen zu werden oder dass mir jemand zu nahe kommt.
56%
Vermeidend
Mir ist etwas unbehaglich, wenn ich anderen sehr nahe bin. Es fällt mir schwer, ihnen vollständig zu vertrauen oder mich selbst auf andere einzulassen. Ich werde nervös, wenn mir jemand zu nahe kommt. Oft ist es auch so, dass meine Partnerin/mein Partner sich mehr Intimität von mir wünscht, als ich geben kann.
25%
Ängstlich
Ich habe das Gefühl, dass Andere zögern, mir so nahe zu kommen, wie ich es gern hätte. Ich sorge mich häufiger, dass meine Partnerin/mein Partner mich nicht richtig liebt oder nicht mit mir zusammen bleiben will. Ich möchte eins mit meinem Partner sein und dieser Wunsch schreckt die Menschen manchmal ab.S111
Wer kritisierte den sozialbiologischen Ansatz zur Partnerwahl und verwies auf soziale Strukturen und Geschlechterrollen?
Welche Theoretiker / In vertrat eine gegnerische Position zu evolutionistischen Ansätzen bezüglich der Partnerwahl und arbeitete die Bedeutung sozialer Strukturen für Geschlechterunterschiede im Verhalten heraus?
?Wer hat auf biologische Theorien reagiert?
A) Waiste
B) Wortman
C) Trapp
D) Alice Eagly
E) Magaret Clark
D (S.114 Kapitel 5.4.1)
Alice Eagly
Dazu gehört auch ein entsprechend angepasstes Verhaltens- repertoire. Das Verhalten wird dabei von Geschlechtsrollenbildern beein- flusst, sozialen geteilten Vorstellungen darüber, über welche erwünschten Eigenschaften und Fähigkeiten Frauen oder Männer verfügen sollten. Die- se Bilder wirken im Sinne von Geschlechtsstereotypen und damit verbun- denen Verhaltenserwartungen von außen auf uns ein (vgl. sozialer Ein- fluss, Kapitel 2, Kurs 03408). Sie werden aber ebenso auch internalisiert und zu einem festen Teil des individuellen Selbstkonzeptes (Kapitel 6). Eagly schlussfolgerte, dass Geschlechtsunterschiede im Verhalten vor dem Hintergrund dieser Theorie eher die jeweiligen gesellschaftlichen Zu- stände widerspiegeln, als dass sie Schlüsse auf biologische Prädispositio- nen zuließen.S113
Was sind sekundäre Bindungsstile nach der Klassifikation von Lee? A) Ludus, Storge, Eros B) Venus, Bacchus, Questor C) Amor, Anteros, Urania D) Hathor, Epana, Milda E) Pragma, Agape, Mania
E (S.116 Kapitel 5.4.2)
Pragma, Agape, Mania (Mischformen)
primäre Liebes-Stile: Eros, Ludos, Storge S.114,115
Was sind nach Sternberg basale Komponenten der Liebe?
Welche Komponenten verwendet Sternberg in seiner Taxonomie der Liebe?
Was sind die 3 Komponenten der Liebe von Sternberg?
A) Intimität, Leidenschaft, Bindung
B) Vertrautheit, Erregung, Loyalität
C) Emotionale Komponente, instrumentelle Komponente, Support
D) Selbst, Erfahrung, Enthüllung
E) Sympathie, Attraktion, Kohäsion
A (S.116. Kapitel 5.4.2)
Intimität, Leidenschaft, Bindung
Sternberg (1986; 1987) unternahm den Versuch, die Dimensionen zu identifizieren, die den mit Liebe assoziierten Gefühlen und Kognitionen zugrunde liegen. Seiner Taxonomie zufolge können unterschiedliche Varianten (oder „Spielarten“) von Liebe durch die jeweils unterschiedliche Kombination dreier basaler Komponenten erklärt werden: Intimität, Lei- denschaft und Bindung. Intimität steht in diesem Modell für Zuneigung und für Wohlwollen und Verbundenheit gegenüber der Partnerin/dem Partner. Indikatoren für eine intime Beziehung sind z.B. gegenseitige emotionale Unterstützung oder der Wunsch, das Wohlergehen der Partnerin/des Partners zu fördern. Demgegenüber steht Leidenschaft als eine Art Motor für Romantik, physische Anziehung und sexuelle Handlungen. Die Bindungskomponente entspricht der kognitiven Entscheidung, eine andere Person zu lieben und der langfristigen Festlegung auf eine Beziehung. Sternberg spricht daher auch von Intimität als der warmen Komponente, von Leidenschaft als der heißen Komponente und von Bindung als der kalten Komponente. Die Abbildung 5.1 gibt eine Übersicht über die resul- tierenden acht Varianten der Liebe. Es ist zu beachten, dass es sich bei diesen Varianten um Idealtypen handelt. In der Realität basieren Liebes- beziehungen nicht selten auf Mischformen, da die Komponenten dieses Modells unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.S114
Wie sehen sich Personen, die retrospektiv zu ihrer Trennung befragt wurden (Gray und Silver (1990)?
A) Personen sehen sich selbst in der Rolle des Opfers, den Partner in der Rolle des Initiators der Trennung
B) Personen sehen sich und den Partner sowohl in der Rolle des Opfers als auch Initiator der Trennung
C) Personen sehen sich selbst sowohl als Opfer, als auch Initiator der Trennung
D) Personen sehen sich selbst typischerweise in der Rolle des Initiators der Trennung, den Partner in der des Opfers
E) Personen sehen sich selbst und den Partner als Opfer der Umstände, die zur Trennung geführt haben
C (S.122 Kapitel 5.5.3)
Beide Ex-Partner gaben an, dass sie die Trennung im Vergleich zum Partner gewollt haben und sie nahmen sich selbst jeweils als Opfer wahr.
Die soziale Kognitionsforschung hat sich auch mit der mentalen Reprä- sentation der Scheidung bei den Betroffenen auseinandergesetzt. Per- sonen, die retrospektiv zu ihrer Trennung befragt wurden, sahen sich selbst mehrheitlich in der aktiven Rolle. Sie gaben also an, die Trennung im Vergleich zu ihrem Partner gewollt zu haben. Dieses Erinnerungsmus- ter ist relativ stabil über die Zeit. Gray und Silver (1990) berichten, dass die Befragten auch noch nach drei Jahren an dieser Version festhielten. Zudem nahmen sich jeweils beide Ex-Partner eher in der Rolle des Opfers wahr. Die individuelle Wahrnehmung, selbst aktiv die Scheidung herbei- geführt zu haben, wird mit dem Bedürfnis nach Kontrolle assoziiert. In der genannten Untersuchung war diese Kontrollüberzeugung mit weniger Be- dauern, weniger psychologischem Distress und einer besseren Bewäl- tigung der Situation korreliert. S121