Flüssig Chromatographie Flashcards

1
Q

Wie funktioniert die Säulen-Flüssigchromatographie?

A

Flüssige mobile Phase (Eluens, Fließmittel) wird über eine Säule (od.
Kapillare) bewegt, in der sich die stationäre Phase befindet.

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2
Q

Was ist Eluationstechnik?

A

Elutionstechnik: die in der mobilen Phase gelöste Probe wird am
Säulenanfang aufgegeben, um im Eluensstrom an der stationären Phase
vorbei nach einer für jede Substanz charakteristischen Verweilzeit in der
Säule an deren Ende eluiert zu werden.

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3
Q

Was ist Flash-Chromatographie und wie funktioniert sie?

A

• 1978, W. Clark Still et al., Columbia University, New York:
- Schnelle Trennung von organischen Komponenten aus organischen
Synthesen im Adsorptionsmodus
• Verwendung von Glassäulen
• Druck von 1,5 - 2,0 bar
Auftrennung von Substanzmengen von 0,01 - 25 g in 5 - 10 min
• Erweiterung auf Umkehrphasen-Modus

geht schneller

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4
Q

Auf welchem Trennprinzip beruht die Verteilungschromatographie, welche Vorteile hat sie und wo wird sie angewandt?

A

• Trennprinzip beruht auf Verteilungssatz von Nernst: Verteilung der
Substanzen zwischen einer flüssigen stationären und einer mobilen
Phase, die nicht miteinander mischbar sind
- stationäre Phase: meist Flüssigkeit, die durch Aufsaugen auf ein poröses
festes Trägermaterial (meist Kieselgel) gebracht wird
- flüssige mobile Phase (Elutionsmittel): darf mit der stationären Flüssigkeit
nicht mischbar sein und diese nicht lösen;
• Vorteile:
- Variationsbreite in der Wahl der beiden Phasen
- irreversible Adsorptionen sind ausgeschlossen, da ohne feste stationäre
Phase
• Anwendung: Gegenstromchromatographie (multiplikative oder CraigVerteilung)

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5
Q

Wofür steht DCCC?

A

Tröpfchen-Gegenstromchromatographie: engl. droplet countercurrent chromatography

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6
Q

Wofür steht HSCCC?

A

engl. high-speed countercurrent chromatography

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7
Q

Wie funktioniert die Ionenaustauschchromatographie?

A
• Trennung von Molekülen nach ihrer elektrischen Ladung
• Stationäre Phase wird mit geladenen Gruppen
modifiziert
- Anionenaustauscher:
positiv geladene Gruppen binden negativ
geladene Moleküle, neutrale und kationische
Moleküle werden direkt eluiert
Bsp. Diethylaminoethyl- (DEAE)
Oder:
- Kationenaustauscher:
negativ geladene Gruppen binden positiv
geladene Ionen
Bsp. Carboxymethyl- (CM)
• Elution der gewünschten Fraktion durch
Verdrängung mit z.B. Kochsalzlösung
• Chromatographieverhalten stark abhängig vom
pH-Wert der verwendeten Lösungen
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8
Q

Wie funktioniert die Affinitätschromatographie?

A
• Nutzt die spezifischen
Bindungseigenschaften von Molekülen
• Der zum zu reinigenden Analyt
passende Ligand wird an die
stationäre Phase gebunden
• Bindung von Analyt und Ligand muss
reversibel sein
 Freisetzung des Analyts möglich
durch Änderung der experimentellen
Bedingungen
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9
Q

Was beschreibt Affinität?

A

Der Begriff Affinität beschreibt die meist sehr
spezifische Wechselwirkung von biologischen
Makromolekülen mit bestimmten Liganden, z.B.
vom aktivem Zentrum eines Enzyms mit
Substraten oder von Rezeptoren mit
Transmittern.

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10
Q

Wie funktioniert die Metallchromatographie?

A

Immobilized metal ion affinity chromatography (IMAC)
• Proteinmotive mit mehreren His- oder Cys-Resten in geeigneter
Anordnung binden an Säulen, die kovalent gebundene Metallchelate
tragen.
• His-Tags (tag engl. Etikett) werden als zusätzliche Codons in die DNASequenz des zu isolierenden Proteins am C- oder N-Terminus um die
Codons eingeführt
• Durch Zusatz von Imidazol kann Protein von der Säule eluiert werden

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11
Q

Welche Trennsysteme gibt es bei der Ausschlusschromatographie und wie funktioniert das Trennprinzip?

A

• engl. Size exclusion chromatography (SEC)
• Wässrige Trennsysteme: Gelfiltrationschromatographie (GFC)
- Quervernetztes, gelartiges Dextran und wässrige Puffer
• Nichtwässrige Trennsysteme: Gelpermeationschromatographie (GPC)
- Polystyrolmatrix, organische Lösungsmittel
• Trennprinzip: Fraktionierung nach Molekülgröße (~ Molekülmasse
- Kleine Moleküle können in die Gelkügelchen (Durchmesser 10-250 µm)
eindringen, große Moleküle nicht.
- Große Moleküle (Proteine) eluieren schneller als kleine.

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12
Q

Wie lässt sich die Ausschlusschromatographie steuern? Welche weiteren Parameter sind von Bedeutung?
Was gilt für injizierte Moleküle und adsorptive Wechselwirkungen? Wo wird sie angewandt?

A

• Steuerung des Trennprozesses über Auswahl des Säulenmaterial
Unterschiedliche Porengrößen bzw. Ausschlussgrenzen
• Weitere Parameter:
- Lösungsmittel/Puffer
- pH-Wert
- Probenvolumen/Säulendimension
• Alle injizierten Moleküle werden eluiert.
- Ende der Totzeit = Ende des Chromatogramms
• Adsorptive Wechselwirkungen werden ausgeschlossen.
- Kaum Überladungseffekte
• Anwendung:
- Trennung von Oligomeren bzw. Polymeren (z.B. Proteine)
- Molekulargewichtsbestimmung

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13
Q

Was ist die HPLC?

A

• High Pressure Liquid Chromatography • Stationäre Phase fest, mobile Phase flüssig • Hohe Trennleistung durch:

  • sehr kleine, druckstabile Teilchen (< 10 µm)
  • Pumpen für hohe Drücke (bis 400 bar)
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14
Q

Welche Eigenschaften bestimmen stark die Funktion der Säule bei der HPLC?

A

• Eigenschaften, die die Funktion der Säulen stark bestimmen:

  • Art der chemischen Modifizierung
  • Teilchengrößen
  • Qualität der Säulenpackung
  • Porenstruktur
  • Druckstabilität der Packung
  • Säulenmaße (Länge, Durchmesser)
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15
Q

Was gilt bei der Normalphasen-HPLC für stationäre Phase, Eluent und Trennmechanismus?

A

Stationäre Phase: polar
• Eluent: unpolar
• Trennmechanimus: Adsorption

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16
Q

Was sind Eluotrope?

A

• Eluotrope (elutrope) Reihe

- Empirische Anordnung von organischen Lösungsmitteln nach ihrer Elutionswirkung bei der Adsorptionschromatographie

17
Q

Was gilt bei der Umkehrphasen-HPLC (RP-HPLC) für stationäre Phase, Eluent und Trennmechanismus?

A
• Engl. reversed phase HPLC
• Stationäre Phase: unpolar
• Eluent: polar
• Trennmechanimus: Van-der-Waals-Anziehung zwischen
Gruppierungen der Probenmoleküle und
(Alkyl-)Gruppen des Trägermaterials
18
Q

Welche Beispiele gibt es für Umkehrphasen?

A
Kieselgel
- Umkehrphasen:
Butyl-Phase, Octyl-, Octadecyl-, Phenyl-
polare gebundene Phase:
Amin-Phase, Nitrit-, Diol
19
Q

Wie sind Monolithische HPLC Säulen aufgebaut?

A

• Säule besteht aus einem porösem Zylinder statt aus Partikeln

  • Makroporöser Kieselgel –Block
  • Organische Polymere • Porengröße der Skelettstruktur
  • Makroporen mit einem Porendurchmesser von durchschnittlich 3 µm:
  • dichtes Netzwerk von Poren.
  • Mesoporen (Gesamtporosität > 80%) mit einem Porendurchmesser von durchschnittlich 12 nm sind gut zugänglich, geringe Diffusionslänge; schnelle Adsorptions- und Desorptionskinetik gewährleistet.

• Höherer Durchfluss möglich

  • aufbauender Druck ist deutlich geringer
  • bis zu 5-fach kürzere Analysenzeiten
20
Q

Welche Schritte gibt es bei der Methodenentwicklung? (Wahl des Eluenten und Laufmittel und so?)

A

• Ein unpolarer Stoff erfordert ein unpolares Laufmittel und eine polare
stationäre Phase.
• Silicagel und Aluminiumoxid setzen sich nur langsam mit der mobilen
Phase ins Gleichgewicht
-> Diese Adsorptionssäulen sind für die Gradientenelution wenig geeignet.

• Ein polarer Stoff erfordert ein polares Laufmittel und eine unpolare
stationäre Phase (auch mittelpolare Substanzen)
• RP-Säulen sind für einen breiteren Anwendungsbereich geeigneter als
jeder andere Säulentyp.
-> Bei unbekannten Substanzen wird die Trennung zuerst mit einer RPSäule versucht.
• Die Gleichgewichtseinstellung zwischen mobiler und stationärer Phase
erfolgt rasch, so daß meistens Gradientenelutionen durchgeführt
werden.

21
Q

Wie kann die RP-HPLC optimiert werden?

A

• Säulenvorauswahl:
Testen von verschiedenen handelsüblichen RP-18 Säulen
- Hydrophob
- Mittelpolar
- Polar bzw. Nitril- oder Diol-Phase
• Variation der verwendeten Lösungsmittel
in einem „Standard-Gradienten“:
- Unterschiedliche Polarität des org. Lösungsmittels
B
• Acetonitril (100 %)
• Methanol (z.B. 50 %)
• Tetrahydrofuran (z.B. 20 %)
- Unterschiedliche pH-Bereiche
• Standard: pH: 2-3; 4-5; 7-8
• Anpassung bei Vorinformation: z.B. Trennung starker Basen pH: 9; 10; 11

22
Q

Wie funktioniert die Trennung von Sauen-Komponenten mittels RP-HPLC?

A

• pK
s-Wert der sauren Komponente bekannt?

• pH-Wert des Eluenten:
- ca. 1,5 bis 4,0
- Einstellung mit Säuren oder Pufferlösungen (ab pH 3-3,5)
- Einstellung des optimalen pH-Wertes in pH-Einheiten von 0.5 bzw. 0.2
- Säuren zur Einstellung des pH-Wertes im Eluenten: bevorzugt mit
Trifluoressigsäure, Phosphorsäure, Essigsäure, Ameisensäure (kann
Peakform beeinflussen)

• Auswahl der Säule:
- Undissozierte Form der sauren Komponente: „neutrales Molekül“:
Verwendung von hydrophoben Phasen
- Ionische Form der sauren Komponente:
Verwendung von polaren Phasen
- Bei stark saurem Eluenten: pH 1.5
Verwendung von Säulen ohne Endcapping oder Spezial-Säulen

• Ionenpaarreagenzien bei stark sauren Komponenten:
- Maskierung mit z.B. Tetrabutylammoniumchlorid

23
Q

Welche Schritte gibt es bei der (HPLC)-Methodenentwicklung?

A

• Probenvorbereitung
• Auswahl der stationären Phase: Art des Trennvorgang
s
- Adsorptionschromatographie (Normalphasen)
- Verteilungschromatographie (Umkehrphasen)
- Ionenchromatographie
- Größenausschlusschromatographie
- Affinitätschromatographie
• Auswahl der mobilen Phase
- Zusammensetzung aus mehreren Lösungsmitteln
- pH-Wert
• Optimierung der Temperatur
- z.B. 15°C oder 40°C
• Optimierung des Gradientenprogramms und der Säulenlänge
• Wahl eines geeigneten Detektors

24
Q

Was ist die ASE?

A

Beschleunigte Lösemittelextraktion

• engl. accelerated solvent extraction
• auch engl. pressurized solvent extraction (PSE)
• Durchfluss-Lösemittelextraktionssystem
- Erhöhter Durchsatz möglich
• Verfahren für feste und pastöse Proben
- Boden, Sediment, Schlamm
- Lebensmittel
- Pharmaka
• Extraktion mit konventionellen Lösemittel
- bei Drücken von 0,3 bis 20 MPa statt: Lösemittel liegt weiterhin flüssig vor
- bei Temperaturen von bis zu 200
°C: verkürzte Extraktionszeiten (12–18 min);
Verringerung des Lösemittelverbrauchs (15–40 mL)
• Anwendungsbeispiele: Extraktion folgender Analyten aus Matrix (s.o.)
- Organometall-Verbindungen
- Dioxine
- Pestizide

25
Q

Wozu dient die FSE?

A
• engl. solid phase extraction
• Entfernung von Matrix
• Anreicherung eines Analyten
• Module/MTP-Format
• Online SPE-LC
- (Schaltung als Vorsäule)
26
Q

Was ist Überladung in der Chromatographie und wie wirkt sie sich auf das Chromatogramm aus?

A

• Überladung durch Aufgabe einer sehr großen Probenmenge (Konzentration oder ggf. Volumen) in der präparativen Chromatographie
->Peakform im Chromatogramm ist nicht mehr symmetrisch (gekrümmter Bereich der Adsorptionsisotherme), Verlust an Trennleistung
• Verbreiterung der Peaks im Abstieg (Tailing)
• Verbreiterung der Peaks im Anstieg (Fronting)

27
Q

Welche (HPLC)-Detektoren gibt es, wofür sind sie spezifisch und welche Nachweisgrenzen haben sie?

A

UV/VIS-Detektor: konjugierte Doppelbindungen, Aromaten; ~100 pg/ml

Fluoreszensdetektor: starre Aromaten; ~0,1-1 pg/ml

Massenspektrometer: je nach Ionisationsart; ~1 ng/ml

Refraktometrischer Detektor: Zucker; ~1 mikrogramm/ml

Elektroanalytischer Detektor: Elektrochemisch aktive Substanzen; ~10 pg/ml

28
Q

Wie funktioniert der Lichtstreudetektor?

A

• Nutzt Mechanismus der Lichtstreuung, Berücksichtigung mehrerer Effekte: Rayleigh-Streuung, Mie-Streuung, Refraktion, Reflektion.
• Detektor-Typen:
- Multiangle Light Scattering Detector (LSD)
- Evaporative Light Scattering Detector (ELSD): Verdampfungs- Lichtstreudetektor
• Photomultiplier fängt das durch Probenteilchen erzeugte Streulicht auf. Lichtquelle: Wolframlampe. • Stoffe mit ähnlichen molaren Massen zeigen ähnliche Signalstärken
• Anwendung: Detektion UV-inaktiver Substanzen, z. B. Zucker, Fette, Aminosäuren
• Vorteil: Universell einsetzbarer HPLC-Detektor, Gradientenfähig, auch UV-aktive Eluenten können verwendet werden • Nachteil: Puffer-Bestandteile können stören

29
Q

Zusammenfassung des Themas kann man ruhig auch mal auswendig lernen. (?)

A

• Vor der experimentellen Erarbeitung einer geeigneten chromatographischen Methode sollten Informationen zum Analyten, zu abzutrennenden Verunreinigungen sowie zur Matrix beschafft werden.
• Im Schritt der Probenvorbereitung sollten alle störenden Matrixbestandteile entfernt werden und ggf. der Analyt angereichert werden.
• Die Wahl des chromatographischen Verfahrens sollte auf das Trennproblem abgestimmt werden.
• Startpunkt für die Optimierung der säulenchromatographischen Phase ist besonders bei unbekannten Proben eine C18-Phase.
• Die Zusammensetzung des Eluenten wird nach erfolgter Säulenauswahl optimiert.
- Umkehrphasen: Acetonitril, Methanol, THF, wässrige Lösungen
- Ionenaustauscher: Einstellung von pH-Wert und/oder Ionenstärke
- Größenausschlußchromatographie: Eluent beeinflusst ggf. Ausschlußgrenze
- Affinitätschromatographie: spezifische Abstimmung erforderlich.
• Der Detektor wird je nach gewünschter Information und Empfindlichkeitsbedarf ausgewählt.