Finanzmärktefragen Flashcards

1
Q

1.1 Worin besteht die zentrale ökonomische Bedeutung der Finanzmärkte?

A
  • Gesamtwirtschaftliche Kapitalvermittlung

- Transport von finanziellen Mittel von den Kapitalanbietern (Sparern) zu den Kapitalnachfragern (Investoren)

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2
Q

1.2 Erklären Sie die Beziehung zwischen der Ersparnis, der Investition und dem Nettokapitalverkehr eines Landes. Warum entspricht der Nettokapitalexport bzw. -import ex post immer dem Nettogüterexport bzw. -import dieses Landes?

A
  • Die Ersparnis eines Landes = inländischen Investitionen + Nettokapitalexporte (=Nettoauslandsinvestition)
  • Einkommen eines Landes - Ausgaben für privaten Konsum und den Staatsverbrauch –> kann für Investitionen im Inland oder Ausland verwendet werden.
  • Die Gleichheit von Nettokapital- und Nettogüterverkehr ergibt sich daraus, dass jede internationale Gütertransaktion mit einem entsprechenden, entgegen gerichtet fließenden Geld- bzw. Forderungsstrom (accounts receiveable) verbunden ist.
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3
Q

1.3 Wie wird sich ein Anstieg des Nettokapitalexports bei konstanter inländischer Ersparnis auf die inländische Sachvermögensbildung (Investition) eines Landes auswirken?

A

Bei konstanter Ersparnis muss ein Anstieg des Nettokapitalexports die inländischen Investitionen reduzieren.

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4
Q

1.4 Angenommen, in Deutschland seien die Ersparnis und der Nettokapitalexport konstant. Wie würde sich der deutsche Nettogüterexport infolge eines Anstiegs des Einkommens im Ausland ändern? Welche Wirkung ergäbe sich für den Wert des Euro auf dem Devisenmarkt?

A
  • Ein Einkommensanstieg erhöht zunächst den deutschen Nettogüterexport über die steigende Güternachfrage.
  • Die Nachfrage nach Euro am Devisenmarkt nimmt deshalb zu –> Aufwertung des Euro.
  • Bei konstantem Nettokapitalexport wird die Euroaufwertung solange anhalten, bis dadurch der Anstieg des Nettogüterexports wieder kompensiert ist.
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5
Q

1.5 Worin liegt also letztlich die Ursache der beobachtbaren Ungleichgewichte im globalen Güterverkehr?

A
  • Diskrepanzen im Spar- und Investitionsverhalten der Nationen.
  • Länder mit Sparüberschüssen (z.B. China, DE): Nettokapitalexporteure
  • Länder mit Spardefiziten (z.B. USA, IT, GR): Nettokapitalimporteure
  • Verwendung des Geldes zur Finanzierung der Güterimportüberschüsse = Kapitalexportüberschüsse der Nettokapitalexporteure
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6
Q

1.6 Wie lautet die „weltwirtschaftliche Finanzierungsgleichung“?

A

Weltersparnis = Weltinvestition

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7
Q

1.7 Nennen Sie drei weitere Funktionen der Finanzmärkte.

A
  • Losgrößentransformation
  • Fristentransformation
  • Risikotransformation
  • Informationsfunktion für Marktteilnehmer: Aus dem Zusammenspiel von Kapitalangebot und -Nachfrage bilden sich die Zinsen und Wertpapierkurse.
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8
Q

1.8 Warum ist der reibungslose und ausreichende Geldtransport auf den Finanzmärkten volkswirtschaftlich notwendig?

A
  • Um die im Wirtschaftsprozess entstehenden Finanzierungsdefizite der Unternehmen, des Staates und des Auslands zu decken.
  • Andernfalls müsste es zu einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Ausgaben und ein drastisches Sinken der globalen Wirtschaftsleistung kommen.
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9
Q

1.9 Was versteht man unter der sogenannten „Finanztiefe“?

A

Summe der Bruttoinlandsprodukte aller Länder

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10
Q

1.10 Welche realwirtschaftlichen Konsequenzen ergeben sich aus der Größe und der damit verbundenen Dominanz der Finanzmärkte? Veranschaulichen Sie Ihre Antwort anhand eines Beispiels.

A

Schwankungen der Finanzmarktpreise (Zinsen und Kurse) können die Güterproduktion stark beeinflussen, da sehr viele Schuldner, Gläubiger und Investoren davon betroffen sind.

Beispiele:

  • die große Weltwirtschaftskrise von 1929
  • der Aktiencrash von 1987
  • das Platzen der New Economy-Blase 2002
  • die Finanz- und Wirtschaftskrisen seit 2007
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11
Q

2.1 Worin besteht der Unterschied zwischen Kassamärkten und Terminmärkten?

A
  • Kassamärkte: Tätigung des vereinbarten Finanzmitteltransports sofort bzw. innerhalb weniger Tage
  • Terminmärkte: heutige Festlegung der Bedingungen des Finanzmitteltransports (Preis, Lieferung, …), entsprechende Ausführung zu zukünftigem Zeitpunkt
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12
Q

2.2 In welchen Teilmärkten können die Kassamärkte nach dem Kriterium der Fristigkeit der zur Verfügung gestellten Finanzmittel unterschieden werden?

A

Märkte für kurz. und mittelfristige Kredite (bis zu 4 Jahre)

  • Geldmärkte
  • Märkte für Bankkredite und –einlagen

Märkte für langfristige Kredite (mehr als 4 Jahre)

  • Kapitalmärkte
  • Märkte für Hypothekendarlehen
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13
Q

2.3a Was versteht man unter Wertpapierpensionsgeschäften?

A
  • Wertpapierpensionsgeschäfte gehören zur Offenmarktpolitik der EZB
  • Sie ist eine zeitlich befristete, mit Wertpapieren besicherte Bereitstellung bzw. Entgegennahme von Zentralbankgeld
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14
Q

2.3b Wie wirken expansive Wertpapierpensionsgeschäfte?

A
  • Zentralbank kauft Wertpapiere von Geschäftsbanken gegen Hergabe von Zentralbankgeld
  • Nach Fristenablauf: Geschäftsbank muss Wertpapiere wieder zurückkaufen
    → Rückgabe des vorher erhaltenen Zentralbankgeldes an die Zentralbank
    → sinkender Bestand an Zentralbankgeld in Händen der Geschäftsbanken
  • Geschäftsbanken bezahlen vorher vereinbarten Zinssatz für die Zeit der Geldaufnahme an die Zentralbank
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15
Q

2.3c Wie wirken kontraktive Wertpapierpensionsgeschäfte?

A
  • Zentralbank verkauft Wertpapiere an die Geschäftsbanken gegen Hereinnahme von Zentralbankgeld
  • Nach Fristenablauf: Zentralbank muss Wertpapiere wieder zurückkaufen
    → Rückgabe des vorher entzogenen Zentralbankgeldes an die Geschäftsbanken
    → Steigender Bestand an Zentralbankgeld in Händen der Geschäftsbanken
  • Geschäftsbanken erhalten vorher vereinbarten Zinssatz für Zeit der Geldanlage von der Zentralbank
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16
Q

2.4 Wie unterscheiden sich internationale von nationalen Finanzmärkten

A

An nationalen Finanzmärkten agieren ausschließlich Inländer allein in der Währung ihres Landes.

An internationalen Finanzmärkten:

  • Geschäftspartner stammen aus unterschiedlichen Ländern ODER
  • Beteiligung von einer Fremdwährung
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17
Q

2.5a In welche Teilmärkte lassen sich die internationalen Geld- und Kreditmärkte einteilen?

A
  • traditionellen Außenmärkte
  • Euromärkte
  • Devisenmarkt
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18
Q

2.5b Definieren Sie die Marktsegmente der traditionellen Außenmärkte und finden Sie jeweils ein Beispiel für ein Geschäft auf diesen Teilmärkten.

A
  • Auslandskredite werden in aus Gläubigersicht heimischer Währung vergeben
  • Bsp.: Vergabe von einem auf Euro lautenden Kredit von einer deutschen Bank an ein koreanisches Unternehmen
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19
Q

2.5c Definieren Sie die Marktsegmente des Euromarkts und finden Sie jeweils ein Beispiel für ein Geschäft auf diesen Teilmärkten.

A
  • Eurokredit lautet auf eine aus Gläubigersicht fremder Währung
  • Bsp.: Vergabe von einem auf japanische Yen lautenden Kredit von einer deutschen Bank
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20
Q

2.5d Definieren Sie die Marktsegmente des Devisenmarkts und finden Sie jeweils ein Beispiel für ein Geschäft auf diesen Teilmärkten.

A
  • Tausch von Währungen

- Bsp.: deutsches Unternehmen importiert Ware aus den USA und muss für die Zahlung Euro in US-Dollar tauschen

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21
Q

2.6 Definieren Sie den Begriff des Eurokapitalmarktes und geben Sie ein Beispiel für ein Geschäft auf diesem Teilmarkt

A
  • Eurokapitalmarkt = Markt für Anleihen und Aktien, die von großen Banken oder Bankenkonsortien meist gleichzeitig in mehreren Ländern platziert werden
  • Bsp.: Luxemburger Bank platziert eine in englischen Pfund denominierte Anleihe unter anderem in Deutschland.
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22
Q

2.7 Welche Gründe gibt es für die günstigeren Zinsen an den Euromärkten im Vergleich zu den nationalen Finanzmärkten?

A
  • Euromarkt-Transaktionen unterliegen keiner unmittelbaren geldpolitischen Steuerung oder bankenaufsichtsrechtlichen Kontrolle
  • Euroanlagen sind typischerweise von Mindestreserveverpflichtungen oder Quellenbesteuerung befreit.
  • Resultat: große Volumina und günstige Kostenstruktur
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23
Q

2.8 In welche Teilmärkte lässt sich der Euromarkt unterteilen?

A

Der Euromarkt umfasst:

  • den Euromarkt im engeren Sinne (europäische Finanzplätze)
  • den Asien-Dollar Markt
  • die amerikanische Offshore-Märkte.

Weitere Offshoreplätze existieren und entstehen in andere Teilen der Welt.

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24
Q

2.9 Was kennzeichnet einen sogenannten Offshore-Markt?

A
  • Gebietsfremde Kapitalgeber und –nehmer
  • Die Transaktionen der Gebietsansässigen sind von denen der Gebietsfremden getrennt.
  • Die Geschäfte der Gebietsfremden unterliegen kaum der staatlichen Kontrolle
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25
Q

2.10 Welche zentrale ökonomische Funktion erfüllt der Devisenmarkt?

A
  • Auf dem Devisenmarkt werden Währungen getasucht.

- Das ist immer bei Währungsraum übergreifenden Geschäften notwendig; Ohne Devisenmärkte gäbe es keinen Welthandel

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26
Q

2.11 Wie lautet die Vereinbarung, die bei Termingeschäften getroffen wird?
Warum spricht man diesbezüglich von „derivativen“ Finanzprodukten?

A
  • In Termingeschäfte wird heute vereinbart, zu einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt einen bestimmten Basiswert (z.B. eine Aktie) zu einem bestimmten Preis und in einer bestimmten Menge abzunehmen bzw. zu liefern.
  • Da sich Termingeschäfte immer auf einen zugrunde liegenden (originären) Basiswert beziehen, nennt man sie derivative (=abgeleitete) Finanzprodukte
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27
Q

2.12 Veranschaulichen Sie den Grundgedanken von Termingeschäften anhand eines Beispiels

A

Einkaufsleiter eines Supermarkts:

  • im Juni bei einem Geflügelzuchtbetrieb 100 Weihnachtsgänse mit einem Gewicht von jeweils 5 kg zum Preis von 100€/Stück bestellt und
  • als Liefertermin 23. Dezember vereinbart.
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28
Q

3.1 Definieren Sie die Begriffe Primärmarkt, Sekundärmarkt und Börse.

A
  • Primärmarkt: erstmalige Kapitalvermittlung (Erstemission)
  • Sekundärmarkt: Markt für den Handel mit umlaufenden Wertpapieren
  • Börse: räumlich abgegrenzter, organisierter Sekundärmarkt
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29
Q

3.2 Welche ökonomische Bedeutung haben Zinsen? Erläutern Sie, warum Zinszahlungen volkswirtschaftlich gesehen keine bloße „Umverteilung“ von Einkommen darstellen

A
  • Zinsen = Preis für die zeitliche Überlassung von Fremdkapital.
  • Die durch heutiges Sparen der Kapitalgeber finanzierten Investitionen ermöglichen ein zukünftig höheres Produktionsniveau.
  • Aus dem damit verbundenen Mehreinkommen können die Kapitalnehmer die Zinszahlungen finanzieren.
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30
Q

3.3 Wie wird der Kurs einer Anleihe ermittelt? Welcher Zusammenhang zwischen den Zinsen von Neuemissionen und den Kursen umlaufender Wertpapiere resultiert daraus?

A

Berechnung: Die über die Restlaufzeit anfallenden Anleihezinsen sowie die Kapitalrückzahlung bei Fälligkeit werden mit dem Zinssatz neu emittierter Anleihen abgezinst.

Daraus resultiert ein gegenläufiger Zusammenhang zwischen den jeweiligen Marktzinsen und den Kursen der umlaufenden Wertpapiere.

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31
Q

3.4 Wie lautet die Formel zur Berechnung der Rendite einer Anleihe?

A

Anleiherendite = (Nominalzins/Anschaffungskurs)*100 + (Verkaufkurs - Anschaffungskurs) / (Zeit * Anschaffungskurs) * 100

32
Q

3.5 Welche Rolle spielen Ratingagenturen auf den Finanzmärkten?

A
  • Ratingagenturen wie Standard und Poor’s, Moody’s, Fitch beurteilen die Bonität von Anleihen bzw. der diese emittierenden Unternehmen und Staaten
  • Je schlechter die Bonitätseinstufung, desto höher der Zinsaufschlag, den die Anleger an den Finanzmärkten zur Kompensation ihres Risikos verlangen
33
Q

3.15a Erläutern Sie den Begriff nominaler Wechselkurs.

A

Der Preis, zu dem zwei Währungen ausgetauscht werden.

34
Q

3.15b Erläutern Sie die Begriffe Preisnotierung und Mengennotierung.

A

Der Wechselkurs in Preisnotierung bezeichnet den Preis einer Fremdwährung, gemessen in heimischer Währung, also etwa Euro pro Dollar.

Der Wechselkurs in Mengennotierung gibt an, wie viele Einheiten Fremdwährung man für eine Einheit heimischer Währung erhält, also etwa Dollar pro Euro.

35
Q

3.15c Erläutern Sie die Begriffe Aufwertung und Abwertung.

A

Änderungen der Wechselkurses können Auf- oder Abwertungen sein.

Steigt der Dollarkurs beispielsweise in Preisnotierung, so bedeutet dies eine Dollaraufwertung. Dem entspricht eine Abwertung des Euros.

Sinkt der Dollarkurs beispielsweise in Mengennotierung, so bedeutet dies eine Dollaraufwertung. Dem entspricht eine Abwertung des Euros.

36
Q

3.16 Wie ist der Swap-Satz definiert und wovon hängt seine Höhe ab?

A

Swapsatz = Terminkurs - Kassakurs

Seine Höhe ergibt sich aus der Zinsdifferenz zwischen den betreffenden Währungsgebieten. Über den Terminkurs spiegelt der Swap-Satz gleichzeitig die von den Banken für die Zukunft erwartete Wechselkursänderung wider.

37
Q

3.17 Wie bilden sich die Kassakurse von Währungen, und wovon hängt ihre Entwicklung ab?

A
  • Die Kassakurse von Währungen ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage am Devisenkassamarkt.
  • Dieses widerum resultiert aus den Güterexporten und Kapitalimporten (Angebot) bzw. den Güterimporten und Kapitalexporten (Nachfrage).
  • Somit hängt die Entwicklung der Wechselkurse letzlich von der ökonomischen Entwicklung in den beteiligten Ländern ab, denn diese bestimmt Höhe und Richtung der internationalen Güter- und Kapitalströme zumindest auf längerer Sicht maßgeblich.
  • Dabei speilen das Einkommen, die Preise und die Zinsen eine große Rolle.
38
Q

3.18a Welche Aussage machen die absolute und die relative Kaufkraftparitätentheorie?

A

Langfristig gesehen:

  • Absolute Kaufkraftparitätentheorie (nicht mehr akzeptiert): Kurs einer Währung muss durch das Preisniveauverhältnis zwischen den betreffenden Ländern bestimmt sein.
  • Relative Kaufkraftparitätentheorie (heute akzeptiert): Veränderung des Preisniveauverhältnisses zweier Länder führt zu einer gleichberechtigten Veränderung des Wechselkurses.
39
Q

3.18b Welche Aussage macht die Zinsparitätentheorie

A

Kurzfristig gesehen:
- Zinsparitätentheorie: Der Wechselkurs ändert sich, wenn die Zinsdifferenz zwischen den betreffenden zwei Ländern von den Kurssicherungskosten in Höhe des Swapsatzes abweicht.

40
Q

3.19 Beschreiben Sie die grundsätzliche Vorgehensweise eines Arbitrageurs im Falle der Zinsausgleichsarbitrage.

A
  • Ziel der Zinsarbitrage: Ausnutzung von Zinsunterschieden zwischen zwei Ländern.
  • Zinsausgleichsarbitrage: Investor legt sein vorhandenes Vermögen bevorzugt in dem Landmit dem höheren Zins an.
  • Um sich gegen eine mögliche Abwertung der Fremdwährung zu schützen, verkauft er den Anlagebetrag einschließlich Zinsen bereits heute wieder per Termin der Fälligkeit gegen die heimische Währung.
  • Die Geldanlage im Ausland ist so lange attraktive, wenn die Kurssicherungskosten in Höhe des Swapsatzes (TK - KK) niedriger sind als der ausländische Zinsvorteil.
  • Bei Gleichheit von Zinsdifferenz und Swapsatz besteht Zinsparität, und die Zinsarbitrage lohnt sich dann nicht mehr.
41
Q

4.1a Durch welche Merkmale sind Geldmarktpapiere gekennzeichnet?

A

Typische Laufzeit von bis zu 2 Jahren, i.d.R nicht börsennotiert

42
Q

4.1a Was sind Euronotefazilitäten?

A

Sie ermöglichen es dem Kapitalnehmer, sich durch revolvierende Platzierung kurzfristiger Euronotes langfristig zu Geldmarktbedingungen zu finanzieren.

43
Q

4.2 In welche zwei Arten lassen sich Bankeinlage, Bankkredite und Hypothekendarlehen hinsichtlich ihrer Zinsgestaltung unterscheiden?

A
  • Festverzinsliche
  • variabel verzinsliche
    Kreditbeziehungen.
44
Q

4.3 Sowohl Straight Bonds als auch Zero Bonds gehören zu den festverzinslichen Anleihen. Worin unterscheiden sie sich?

A

Hauptunterschied:

  • Straight Bonds: über die gesamte Laufzeit hinweg fallen Kuponzahlungen (Zinsen) an
  • Zero Bonds: keine laufenden Zinsen werden bezahlt. Zero Bonds werden mit einem Diskont (Abschlag) begeben und am Laufzeitende zu ihrem vollen Wert zurückgezahlt.
45
Q

4.4 Beschreiben Sie, wie die Verzinsung variabel verzinslicher Anleihen erfolgt.

A
  • Der Zinssatz wird zu bestimmten Terminen meist mehrmals im Jahr an die Marktentwicklung angepasst.
  • i.d.R dient der Libor oder Eurobor als Referenzwert, und es wird ein Aufschlag (Spread) vereinbart, dessen Höhe von der Bonität des Schuldners abhängt.
46
Q

4.5 Welche Arten von Indexanleihen gibt es, und wie funktionieren sie?

A
  • Bull- und Bear-Anleihen
  • Die Verzinsing / Rückzahlungskurs ist an die Entwicklung eines Marktindexes (z.B. DAX) gekoppelt.
  • Bull-Anleihe: steigender Index –> steigende Verzinsung bzw. Rückzahlung
  • Bear-Anleihe: steigender Index –> sinkende Verzinsung bzw. Rückzahlung der Bear-Anleihe.
  • Das Umgekehrte gilt bei einem Sinken des Index.
47
Q

4.6a Worin liegen die Wesensmerkmale von Wandelanleihen?

A

Die Anleger können die Anleihe:
- innerhalb einer bestimmten Frist und
- zu einem bestimmten Kurs
in Aktien des betreffenden Unternehmens umtauschen.

48
Q

4.6b Worin liegen die Wesensmerkmale von Optionsanleihen?

A

Berechtigung des Anleihekäufers zum zusätzlichen Erwerb von Aktien des Unternehmens:

  • zu einem festen Basispreis
  • in einer bestimmten Periode.
49
Q

4.6c Worin liegen die Wesensmerkmale von Doppelwährungsanleiehen?

A

Einzahlungen der Anleger und Zinszahlungen erfolgen in einer anderen Währung als die Rückzahlung bei Fälligkeit.

50
Q

4.6d Worin liegen die Wesensmerkmale von Schuldscheinen?

A

Schuldscheindarlehen sind eine weitere Form der langfristigen Fremdfinanzierung, die vor allem für kleinere Unternehmen interessant ist.

51
Q

4.9 Welche Vorteile und Risiken beinhaltet die Verbriefung (securitisation) von Krediten?

A

Vorteile:
- Die Verbriefung von Krediten ermöglicht es Banken, die im Zuge von Kreditgewährungen übernommenen Risiken (z.B. das Ausfallrisiko) an Investoren aus aller Welt abzugeben. Somit behandelt es um ein wichtiges Instrument für das Risikomanagement von Banken.

Nachteil:

  • Die Aussicht, Kredite abzuwälzen kann die Banken zu einer unangemessen großzügigen Kreditvergabe verleiten.
  • Außerdem fällt es den Investoren typischerweise schwer, die den Wertpapieren zugrunde liegenden Risiken zu erkennen.
52
Q

4.10 Was versteht man unter Asset Backed Securities (ABS)? Beschreiben Sie die Grundstruktur von ABS-Transaktionen

A

ABS = Wertpapiere (Securities), die von Forderungen (Assets) gedeckt (Backed) sind.

Grundstruktur:

  • Verkauf von Forderungen an eine für ABS gesondert zu gründende Zweckgesellschaft
  • Zweckgesellschaft begibt Anleihe, die mit diesen Forderungen gedeckt ist
  • Anleihe wird am Ende der Laufzeit aus den Rückflüssen der fällig werdenden Forderungen getilgt.
53
Q

4.11 Was versteht man unter Credit Default Swaps (CDS)? Erklären Sie Ihre Funktionsweise anhand eines Beispiels.

A

CDS = Kreditausfallversicherungen

Funktionsweise mit Beispiel:

  • Bank A besitzt griechische Anleihen über 1 Mio € und will sich gegen den Ausfall der Anleihe versichern.
  • Bank A kauft CDS von Bank B und zahlt eine Prämie.
  • Dafür ist Bank B ist bereit 1 Mio € zu erstatten, falls Griechenland Anleihe nicht zurückzahlt.
54
Q

5.10 Worin besteht der Grundgedanke von Swaps?

A

Swap = Tauschgeschäft.

Der Zweck liegt unter anderem darin, den spezifischen Vorteil, den die Tauschpartner jeweils auf einem Markt besitzen, dem anderen Tauschpartner nutzbar zu machen.

55
Q

5.11 Welche Arten von Swaps kennen Sie und wie sind diese definiert?

A
  • Währungs-Swaps: Tausch von Kapitalbeträgen in verschiedenen Währungen
  • Devisen-Swaps: Tausch von Fälligkeiten in einer bestimmten Währung
  • Zins-Swaps: Tausch von Zinszahlungen
56
Q

5.12 Beschreiben Sie die grundsätzliche Vorgehensweise beim Einsatz eines Zins-Swaps zum Zwecke der Arbitrage.

A
  • Unternehmen A möchte Finanzierung zu variablen Zinsen, Unternehmen B möchte Finanzierung zu festen Zinsen
  • UN A hat UN B gegenüber bei zinsfixen Finanzierung einen vergleichsweise größeren (komparativen) Kostenvorteil.
  • UN A und UN B tauschen den jeweiligen Zinsverpflichtungen.
  • -> Das lässt sich den komparativen Zinsvorteil von A für beide Parteien nutzbar machen.
  • -> Jedes Unternehmen erhält gewünschte Finanzierung zu einem günstigeren Zins als es auf direktem Wege möglich gewesen wäre.
57
Q

9.1 Was versteht man unter Devisen, was unter Sorten?

A

Devisen = auf eine ausländische Währung lautendes Buchgeld, also guthaben bei ausländischen Banken (Währungskonten).

Sorten = ausländische Banknoten und Münzen.

58
Q

9.2 Geben Sie ein Beispiel aus dem internationalen Zahlungsverkehr, in dem es zu einer Gutschrift auf dem Währungskonto einer deutschen Bank kommt.

A

Wenn ein deutscher Exporteur Ware in die USA liefert und die Fakturierung erfolgt in US-Dollar, das in Dollar geführte Währungskonto der deutschen Hausbank des Exporteurs wird mit dem entsprechenden Dollarbetrag erkannt.

59
Q

9.3 Wie werden bargeldlose Zahlungen zwischen den Mitgliedsländern der Europäischen Währungsunion abgewickelt?

A

Über das von deren Zentralbanken betriebene Inerbankzahlungssystem Target 2.

60
Q

9.4 Was geschieht auf dem Devisenmarkt? Aus welchen Transaktionen resultieren Devisenangebot und –nachfrage?

A
  • Die Unterschiedlichkeit der nationalen Währungen bedingt, dass bei Währungsraum übergreifenden Güter- oder Finanztransaktionen ein Umtausch der benutzten Landeswährungen erfolgen muss.
  • Der Devisenmarkt is der - nicht im räumlichen Sinne zu verstehende - Ort, auf dem Währungen getauscht werden.
61
Q

9.5 Welche Größenordnung besitzt der weltweite Umsatz an den Devisenmärkten, und welcher Anteil davon geht ungefähr auf den grenzüberschreitenden Güterverkehr zurück?

A
  • Täglicher Umsatz in den Weltdevisenmarkt = ca. 5 Billionen US-Dollar.
  • 2% des Umsatzes: Zahlungen im Zusammenhang mit Güterex- und Importen
  • ca. 98% des Umsatzes: Zahlungen im Zusammenhang mit international FInanztransaktionen
62
Q

9.6 Wie unterscheiden sich der Devisenkassa- und der Devisenterminmarkt? Definieren Sie den Swap-Satz und erläutern Sie, wovon seine Höhe abhängt.

A

Devisenkassamarkt:

  • Lieferung und Bezahlung des Währungsbetrages erfolgen innerhalb von 2 Werktagen
  • Kassakurs gilt.

Terminmarkt:

  • Kurs und Menge einer Währung werden heute fest vereinbart. Erfüllung geschieht später
  • vereinbarter Terminkurs gilt.

Swapsatz = Die Differenz zwischen dem Termin- und dem Kassakurs

63
Q

9.7 Wer sind die wichtigsten Teilnehmergruppen am Devisenhandel? Welche Rolle kommt den Zentralbanken zu?

A
  • Wichtigste Akteure: Geschäftsbanken.
  • Eine sehr große Rolle speilen daneben Finanzunternehmen (Versicherungs- und Investmentgesellschaften, Hochfrequenzhändler).
  • Zentralbanken beteiligen sich aus gesamtwirtschaftlichen (Geld- und währungspolitischen) Motiven
64
Q

9.8 Geben Sie ein Beispiel für ein typisches Devisenhandelsgeschäft im Zusammenhang mit dem internationalen Güterverkehr.

A
  • Deutsche Bank registriert einen Zahlungseingang auf ihrem Dollar-Währungskonto infolge eines Warenexports in die USA.

Die Bank bietet dann den Dollarbetrag im Devisenhandel an. Das heißt, sie verkauft den Dollarbetrag an:

  • einen Importeur, der aus den USA Güter bezieht (purchase)
  • einen Kapitalexporteur, der Geld in den USA anlegt
  • eine andere Bank.
65
Q

9.9 Wie unterscheidet sich die im Devisenhandel übliche Mengennotierung von der Preisnotierung einer Währung? Was ist der Geldkurs, was der Briefkurs?

A

Mengennotierung aus deutscher Sicht: Verhältnis aus Fremdwährung zu Euro (wie viel der Fremdwährung für 1€).
- Im Devisenhandel ist international die Mengennotierung üblich.

Preisnotierung aus deutscher Sicht: Verhältnis aus Euro zu der betreffenden Fremdwährung (wie viel € für 1$)
- Der Kehrwert der Mengennotierung

Banken/Devisenhändler geben für einen Wärhungskurs immer 2 Preise an:

  • Geldkurs: (niedrigerer) Ankaufskurs
  • Briefkurs: (höherer) Verkaufskurs
66
Q

9.10a Erläutern Sie den Zweck der Devisendifferenz- und -ausgleichsarbitrage.

A
  • Zweck der Devisenarbitrage: Realisierung von Erträgen.
  • Bei Differenzarbitrage (Platz-/ Quotierungsarbitrage): Unterschiede zwischen dem Brief- und dem Geldkurs einer Währung an verschiedenen Handelsplätzen werden gewinnbringend ausgenutzt.
  • Devisenausgleichsarbitrage: Devisenhändler erwerben eine Währung auf dem Umweg über eine (oder mehrere) andere, dritte Währungen billiger als auf direktem Wege. Das führt dazu, dass eine Währung an allen Handelsplätzen und bei der direkten und indirekten Beschaffung gleich teuer ist.
67
Q

9.10b Erläutern Sie den Zweck der Devisenkassa- und terminspekulation.

A

Zweck der Devisenspekulation: Gewinnerzielung.

Devisenkassaspekulation: Kassapositionen (Forderungen oder Verbindlichkeiten) werden in einer Währung aufgebaut, um von einer Aufwertung oder Abwertung dieser Währung zu profitieren.

Devisenterminspekulation:
Spekulanten kaufen oder verkaufen eine Währung per Termin. Wertet sich die betreffende Währung bis zu diesem Termin auf/ab, so lassen sich durch den teureren Verkauf / billigeren Einkauf dieser Währung am (zukünftigen) Kassamarkt Gewinne machen.

Terminspekulation bewirkt, dass der Terminkurs einer Währung der Markterwartung der Spekulanten (Banken) entspricht.

68
Q

9.11 Warum entspricht in einem “effizienten” Devisenmarkt der Terminkurs dem für die Zukunft erwarteten Kasskurs einer Währung?

A

Wenn:
- die Spekulanten alle verfügbaren Information für Devisenkauf- bzw. verkaufsentscheidungen nutzen und
- dabei die ökonomischen Wirkungsabläufe korrekt einschätzen
gilt der Devisenmarkt als effizient.

Folge: Der Terminkurs muss bei einem effizienten Devisenmarkt dem für die Zukunft erwarteten Kassakurs einer Währung entsprechen.

Denn im Falle der Erwartung steigender (fallender) Kurse –> die Spekulanten kaufen (verkaufen) die Wärhung solange per Termin, bis der Terminkurs = erwarteten Kassakurs –> dann: keine Spekulationsgewinne mehr möglich.

69
Q

10.10 Für welche Marktteilnehmer (Kreditnehmer oder Geldanleger) ist jeweils der Kauf eines Cap bzw. eines Collar oder der Kauf eines Floor bzw. eines Korridors überlegenswert?

A
  • Kauf eines Caps oder Collars: Kreditnehmer können sich gegen steigende Zinsen absichern.
  • Kauf eines Floor oder Korridors: Geldanleger können eine variabel verzinsliche Geldanlage gegen sinkende Zinsen absichern.
70
Q

10.11 Von welchen unterschiedlichen Arten des Währungsrisikos sind international tätige Unternehmen und Kapitaldisponenten betroffen?

A
  1. Vergangenheitsbezogene Währungsumrechnungsrisiko (Translation Risk)
  2. Das eher gegenwartsbezogene Währungsumtauschrisiko (Transaction RIsk)
  3. Das Zukunftsorientierte, langfristige ökonomische Risiko (Economic Risk)
71
Q

10.12 Welche Art Währungsrisiko ist in der Praxis Hauptgegenstand des Devisenmanagements? Worin besteht dieses Risiko konkret?

A

Hauptgegenstand des Devisenmanagements = Transactions Risk / Transaction Exposure.

Dieses Risiko = Wechselkursänderung (Abwertung oder Aufwertung der Fremdwährung) in der Zeit zwischen der Entstehung einer Forderung / Verbindlichkeit in Fremdwährung und den dazu gehörigen Ein- bzw. Auszahlungen.

72
Q

10.13 Nennen Sie die zur Absicherung des Währungstransaktionsrisikos traditionell vorhandenen Möglichkeiten.

A
  1. Wahl der Fakturierung in der Heimatwährung
  2. Factoring und Forfaitierung
  3. Das Leading und Lagging
  4. Das Netting und Matching
  5. Der Abschluss von Wechselkursversicherungen
  6. Die Vereinbarung von Währungsklauseln und -optionsrechten
73
Q

10.14 Erläutern Sie, wie sich durch ein Devisenkassageschäft ein zukünftiger Zahlungseingang in Fremdwährung absichern lässt.

A
  • Der Gläubiger (Kreditnehmer) nimmt einen Fremdwährungskredit in Höhe des erwarteten Eingangs (abzgl. der Zinsen für den Kredit) auf und täuscht den Betrag sofort in die heimische Währung um.
  • Die Tilgung und Verzinsung des Kredits erfolgt bei Zahlungseingang direkt durch den ausländischen Vertragspartner.
74
Q

10.15 Unterscheiden Sie die zwei grundsätzlich existierenden Arten von Devisentermingeschäften.

A

Solo- bzw. Outrightgeschäften beinhalten nur den Kauf oder Verkauf einer Währung.

Bei Swapgeschäften wird ein Kaassageschäft typischerweise mit einem Termingeschäft gekoppelt (Devisenswap)

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Q

Geldkurs und Briefkurs in Mengennotierung

A
Geldkurs = Ankaufskurs des €
Briefkurs = Verkaufskurs des €
76
Q

Geldkurs und Briefkurs in Preisnotierung

A
Geldkurs = Ankaufskurs des $
Briefkurs = Verkaufskurs des $