F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen Flashcards

1
Q

F43 Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

A

-> außergewöhnliches belastendes Lebensereignis

-> Störung Direkte Folge davon

Trauma: Ereignis, das von jedem menschen als extrembelastend erlebt werden würde (Folter, Vergewaltigung, Naturereignisse, Terror)

Kritische Lebensereignisse: Vorkommnisse, die Lebensentwurf bedrohen (Arbeitsplatzverlust, Partnerverlust)

Biographische Übergänge: Verlassen des Elternhauses, Heirat, körperliche Einschränkung im Alter -> Lebensveränderung über längeren Zeitraum, vorhersehbar

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2
Q

F43.0 akute Belastungsreaktion

A

A. Erleben einer außergewöhnlichen psychischen oder physischen Belastung

B. Beginn der Symptome unmittelbar (innerh. 1h) nach der Belastung

C. 2 Symptomgruppen. Akuter Belastungsreaktion wied unterteilt in:
F43.00 leicht (nur Sy. aus Gruppe 1)
F43.01 mittelgradig (Symptome aus Gruppe 1 und 2 Sy. aus Gruppe 2)
F43.02 schwer (Sy. aus Gruppe 1 und 4 Sy. aus Gruppe 2 oder dissoziativer Stupor (F44.2))

  1. Kriterien B., C. und D. der generalisierten Angststörung F41.1
    (B: vegetativ, Thorax/Abdomen, psychisch, allgemein, Anspannung, unspezifisch)
  2. a. Rückzug von erwarteten sozialen Interaktionen
    b. Einengung der Aufmerksamkeit
    c. Offensichtliche Desorientierung
    d. Ärger oder verbale Aggression
    e. Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit
    f. unangemessene oder sinnlose Überaktivität
    g. unkontrollierbare und außergewöhnliche Trauer (zu beurteilen nach den jeweiligen kulturellen Normen)

D. wenn die Belastung vorübergehend ist oder gemildert werden kann, beginnen Sy. nach spätestens 8h abzuklingen. Hält die Belastung an, beginnen die Sy. nach spätestens 48h (2 Tage!) nachzulassen.

E. Ausschlussvorbehalt: derzeit keine andere psychische oder Verhaltensstörung der ICD 10 vorliegend (außer gen. Angstst. und Persönlichkeitsst.). Das Ende einer KH-Episode einer anderen psych. Erkrankung oder Verhaltensstörung muss mehr als 3 Monate zurückliegen.

-> vorübergehende Störung bei psychisch nicht manifest gestörten Menschen!

Begriffe: akute Krisenreaktion, psych. Schock, Nervenzusammenbruch

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3
Q

Akute Belastungsreaktion allgemein

A

Symptome gemischt wechselhaft

Individuelle Aspekte:
- neurobiolog. (erhöhte Stressreaktion)
- Entwicklungs-, Lerngeschichte
- spezif. Persönlichkeitszüge

  1. Phase
    - mit Betäubung, innerer Leere (Bewusstseins-, Aufmerksamkeitsstörung)
  2. Phase:
    - Antriebsminderung, sozialer Rückzug
    - Orientierungsst., gestörte Reizverarbeitung
    - Angst, Panik, Unruhe, Überaktivität, Fluchtreaktionen, Fugue mögl.
    - Verzweiflung
    - vegetative Sy.
    - Ärger oder Dissoziativer Stupr
  3. Phase:
    - depr. Sy.
    - SMG + Suizidhandlungen
    - Amnesie für auslösendes Ereignis möglich

bei Persistenz der Sy. >48h: andere Psychische Störung (Anpassungsstörung, depressive Episode, PTBS)

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4
Q

DD zu akuter Belastungsreaktion

A

-> Erregungszustand bei vorbestehender psychischer oder organischer Erkrankung

psychisch: Angststörung, Panikstörung, depressive Episode, Schizophrenie akut, PTBS, Boderline + andere PSST (narzist., histrion., dissoz., paranoid), Intox. bei Suchterkrankung, Anpassungsst., dissoziative Störung, Zwangsst.

organisch: alle Ursachen für Delir! bzw. Verwirrtheitszustand; endokrin (Hypoglykämie bei DM, Hyperthyreose), neurolog. (Demenz, Epilepsie, zerebrovask. - TIA, INfarkt), Med.intox., Drogeneinnahme, kardiovask. (zB Herzrhythmusstörung)

daher: Labor, EKG, Schädel-CT

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5
Q

Therapie der akuten Belastungsreaktion

A

-> keine Medikation
-> sichere Umgebung, Unterstützung

bei früher Gabe von Benzos begünstigt bei Entwicklung von PTBS oder depressiver Entwicklung!
Bevorzugt sedierende Antidepressiva, Beta-Blocker
-> v. Unfallort weg, nicht alleine lassen

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6
Q

F43.1 Posttraumatische Belastungsstörung

A

A. Betroffene Person war einem kurz- oder langanhaltenden Ereignis oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das bei nahezu jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde. (= Trauma-Definition)

B. Anhaltende Erinnerungen (Flashbacks) oder Wiedererleben (Intrusion) der Belastung durch aufringliche Nachhallerinnerungen, lebendige Erinnerungen, sich wiederholende Träume oder durch innere Bedrängnis in Stuationen, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen.

C. Umstände, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen, werden tatsächlich oder möglichst gemieden. Dieses Verhalten behand nicht vor dem belastenden Erlebnis.

D. Entweder 1. oder 2.
1. Teilweise oder vollständige Unfähigkeit, einige wichtige Aspekte der Belastung zu erinnern
2. Anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung (nicht vorhanden vor der Belastung) mit 2 oder mehr der folgenden Merkmale:
a. Ein- und Durchschlafstörungen
b. Reizbarkeit oder Wutausbrüche
c. Konzentrationsschwierigkeiten
d. Hypervigilanz
e. erhöhte Schreckhaftigkeit

E. Kriterien B., C. und D. treten innerhalb von 6 Monaten nach dem Belastungsereignis oder nach Ende der Belastungsperiode auf

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7
Q

PTBS Allgemeines

A

= ausgelöst durch traumatisches Ereignis von außergewöhnlicher Schwere (vitaler Bedrohung), entweder innerhalb v. 6 Monaten oder danach (verzögerter Typ) auftretend

unausweichliche Erinnerung oder Wiederinszenierung des Ereignisses im Gedächtnis, in Tagträumen oder Träumen

häufig Gefühlsabstumpfung, emotionaler Rückzug, vegetative Störung, Vermeidung v. Reizen die eine Wiedererinnerung an das Trauma hervorrufen können

verzögerte Reaktion mit Latenz von wenigen Wochen bis Monaten möglich

Dauer: Frauen 24 Monate, Männer 12 Monate, abhängig vom Trauma

Symptome länger als 3 Monate prognostisch ungünstig
-> 1/3 Spontanremission
-> 1/3 noch nach 10 Jahren PTBS

8-Fach Erhöhtes Suizidrisiko im Vgl. zur Normalbevölkerung

Typ I Trauma kurz dauernde einmalige Ereignisse
Typ II Trauma lang anhaltend, mehrfach
intendiertes vs. akzidentelles Trauma (beabsichtigt vs. zufällig)
-> Typ II Trauma und intendiert -> höheres PTBS Risiko

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8
Q

PTBS Neurobiologie

A

genetische Disposition (Serotonin System)

pränataler Stress

frühe Trennungserfahrungen

problemat. Bindungen an frühe Bezugspersonen

anhaltende Veränderungen der HPA-Achse: chron. Stressreaktion -> Corticotropin-Releasinghormon steigt -> ACTH steigt -> Cortisolfreisetzung

Trauma: erhöhte Katecholaminausschüttung, erhöhte Aktivität der Amygdala
-> Traumagedächtnis (unverarbeitete Erinnerungen)
-> noradrenerge Aktivität
-> Hemmung kortikaler und hippokampaler Funktionen zur abgleichenden Bewertung

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9
Q

PTBS Psycholog. Modelle

A

1) 2 Phasen Modell Mowrer
unkonditionierter Reiz (schwere Bedrohung) -> unkonditionierte Reaktion (Todesangst)
Stimuli in Situation werden zu konditionierten Stimuli
operanta Konditionierung -> künftig auslösende Stimuli werden vermieden -> konditionierte Angstreaktion

2) Psychodynamisch:
Einfluss des Traumas auf das Selbstkonzept, Mobilisierung bestehender Abwehrmechanismen
Erarbeitung der Bedeutung des Traumas für das Selbstkonzept
Aufzeigen unreifer Abwehrmechanismen
Beziehung zu füheren traumat. Erlebnissen / unbewussten Konflikten

Protektive Faktoren
gut entwickelte Frustrationstoleranz
Kontrolle über eigene Pers.
stabile Lebensphilosophie
Religiösität
Kohärenzerleben
Wertschätzung des Erlebten
Anerkennung als Traumaopfer

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10
Q

PTBS Komorbiditäten

A
  • Depression
  • Alkoholabusus
  • Benzoabusus
  • Angststörung
  • Somatisierungsstörung
  • Boderline PSST
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11
Q

PTBS Symptome

A

4 Leitsymptome

1. Intrusive Symptome
- Intrusionen
- Flashbacks
- Depersonalisation/Derealisation
- dissoziativer Stupor

2. Vermeidungsverhalten

3. Veränderungen des Erregungsniveaus
erhöhte psych. Reagibilität, Reizbarkeit, Anspannung, Wut, Schreckhaftigkeit, Hypervigilanz, vegetative Hyperarousal (Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern, Schlafstörungen), Selbstverletzung, Alkohol

4. negative Veränderung von Kognition und Stimmung
Entfremdung, Isolation, Unfähigkeit f. pos. Geühle, anhaltende neg. Emotionen wie Scham, Schuld, Furcht, Wut; aggressives Verhalten, Rückzug, Interessensverlust, anhaltende neg. oder verzerrte Gedanken, dissoziative Amnesie

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12
Q

PTBS Differentialdiagnosen

A
  • Folgen einer organischen verletzung
  • Komorb. psych. St. (Alkohol, Drogenkonsum)
  • Agoraphobie mit Panikstörung
  • Panikstörung
  • gen. Angststörung
  • Boderline PSST
  • dissoziative Störung
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13
Q

komplexe PTBS

A

nach längerfristigen traumatischen Ereignissen

  • Flashbacks
  • Vermeidung
  • anhaltendes Gefährdungsgefühl
    • Affektdysregulation (u.a. Dissoziation, Impulskontrollverluste, multiple Somatisierungen)
    • negatives Selbstkonzept (Beeinträchtigung des Identitäterlebens, Täteridealisierung, Rückzug, Isolation)
    • Beziehungsstörungen

-> Funktionelle Beeinträchtigung

-> Übergang in
F62.0 Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (mind. 2 Jahre!)

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14
Q

PTBS Frühintervention + Therapie

A

Behandlung
1) primär sichere Umgebung schaffen!
2) Krisenintervention, ((Debriefing (n. mehr empf.)))
3) Watchful waiting

-> Traumafokussierung der Psychotherapiemethode = 1. Wahl und am wirksamsten (CBT)

Traumafokussierte KVT:
Exposition mit traumat. Ereignis (Reizkonfrontation, Reaktivierung der Erinnerung an das Trauma), kognitive Neubewertung bis Habituation eintritt (abgeschwächte Reaktion), sekundäre Verarbeitung, dadurch Integration des Traumas

-> Imaginery Rescripting and Reprocessing Therapy (IRRT):
in Situation direkt or Trauma, was sieht, hört, fühlt man? Zu Hilfenahme von Erwachsenen-Ich+Therapeut, Situation kann verändert werden

-> Imagination des Sicheren Ortes

-> Narrative Expositionstherapie

Psychodynamische Kurzzeittherapie
Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung, mehrfache Schilderung v. Trauma, Bearbeitung Konflikteicher Beziehungsmuster, die Trauma verstärken

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing)
während Schilderung des Traumas, Fixierung des bewegten Fingers des Therapeuten mit den Augen -> bilaterale zerebrale Stimulation durch Sensorischen Reiz

Psychoedukation/Aufklärung

Entspannungstraining, Atemtraining (Angstbewältigung)

Symptomtagebuch

Konsensus Angststörungen:
Psychotherapie PTBS: weiterhin Täterkontakt? sichere Umgebung schaffen, psychosoziales Helfersystem?

traumafokussierte Methoden:
traumafokussierte Psychotherapie (Verarbeitung der Erinnerung und/oder seiner Bedeutung),
traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie (TF-KVT; enthält zu KVT zusätzlich imgatinative Exposition, narrative Expositopn, Exposition in vivo und/oder kognitive Umstrukturierung bezügl. traumabezogener Überzeugungen), Eye-Movement Desentization and Reprocessing (EMDR), Imagery Rescripting, zusätzlich: Emotionsregulation, Umgang mit PTBS-Sy., Lösung aktueller Probleme

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15
Q

PTBS Pharmakotherapie

A

Zusätzlich zur Psychotherapie nur bei therapieresistenten Verläufen bei gleichzeitiger Depression, keine gesicherte Evidenz, evt. Induktion v. Flashbacks/Alpträumen durch Antidepressiva

-> generell höhere Dosis als bei Depression
-> späterer Wirkeintritt 8-12 Wochen
-> Dauer für 1-2Jahre

  1. Wahl SSRI:
    Sertralin (zugel.): 25-150mg
    Paroxetin (zugel.): 10-50mg
    Fluoxetin 10-60mg
    -> niedrig beginnen wegen NW
  2. Wahl SNRI:
    Venlafaxin 150-375mg

Trizyklika:
Imipramin 25-150mg
Amitryptilin 25-150mg
-> depressiv, Unterdrückung v. Alpträumen

Frühintervention:
(Beta-Blocker Propanolol (Inderal®) 2-3x 20-40mg ?)
vegetative Symptome: Clonidin (Catapresan®) 0,0375-0,15mg, zentraler Alpha2Agonist
(Prazosin 2-6mg, postsynaptischer Alpha1-Adrenalin-Rezeptor-Antagonist)

wenn therapierefraktär:
Aripiprazol

auch möglich (bei psychot. Sy.):
Risperidon
Olanzapin

Stimmungsstabilisierung
Carbamazepin
Lamotrigin

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16
Q

Folgen der PTBS

A
  • sek. Traumatisierung (ablehnende Reaktionen, juristische Auseinandersetzungen)
  • Chronifizierung
  • komorb. psychische Störung
17
Q

F43.2 Anpassungsstörung

A

A. Psychosoziale Belastung von nicht außergewöhnlichem oder katastrophalem Ausmaß. Beginn der Symptome innerhalb 1 Monats

B. Symptome und Verhaltensstörungen (außer Wahngedanken und Halluzinationen) wie sie bei affektiven Störungen (F3), Störungen des Kapitels F4 und bei Störungen des Sozialverhaltes F91 vorkommen. Kriterien werden nicht erfüllt. Symptome können in Art und Schwere variieren.

Erscheinungsbild an 5. Stelle:

F43.20 kurze depressive Reaktion (leicht depresiv, max. 1 Monat)

F43.21 längere depressive Reaktion (leicht depressiv als Reaktion auf länger anhaltende Belastung, max. 2 Jahre)

F43.22 Angst und depressive Reaktion gemischt (nicht in größerem Ausmaß als bei Angst und depressiver Störung gemischt oder anderen gemischten Angststörungen)

F43.23 mit vorwiegender Störung von anderen Gefühlen (versch. affektive Qualitäten -> Angst, Depression, Besorgnis, Anspannung, Ärger; Kriterien f. F41.2 und F41.3 jedoch nicht erfüllt; auch für Reaktion im Kindesalter (Bettnässen))

F43.24 mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens (aggressiv, dissozial)

F43.25 mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten (emotionale Sy.+Störung des Sozialverhaltens)

*F43.28 mit sonstigen n.n.b. vorherrschenden Sy.

F43.9 n.n.b. Anpassungsstörung*

C. Symptome dauern nicht länger als 6 Monate nach Ende der Belastung (außer bei F43.21)

F43.8. sonstige Reaktionen auf schwere Belastung

F43.9 Reaktion auf schwere Belastung, n.n.b

Trauerreaktionen, die angemessenen Inhalt überschreiten <6 Monate F43.20, F43.22, F43.23, F43.24, F43.25

Trauerreaktionen, mit angemessenem Inhalt >6 Monate = F43.21

18
Q

F43.2 Typische Belastungsfaktoren bei Anpassungsstörungen

A

Jugendliche: Schulprobleme, elterliche Zurückweisung, Trennung der Eltern, Trennung von FreundIn, Arbeitsplatzproblem, rechtl. Problem, Umzug

Erwachsene: Ehe/Beziehungsprobleme, Trennung/Scheidung/Tod, Problem mit Kindern, Arbeitsplatzproblem, finanz. Problem, Krankheit, Alkohol/Drogenproblem, rechtl. Problem

19
Q

Symptome der Anpassungsstörungen

A
  • Depressive Verstimmung
  • Angst
  • Sorge
  • Gefühl nicht zurecht zu kommen
  • vegetative Symptome: Herzklopfen, Zittern, muskuläre Anspannung, Schlafstörungen
  • Suizidgedanken, Impulse, erhöhte Suizidrisiko
20
Q

Ätiologie der Anpassungsstörungen

A

Vulnerabilitäts-Stress-Modell:
- Individuelle lebensgeschichtliche Ereignisse
- Persönlichkeitszüge
- verfügbare Bewältigungsstrategien
- genetische Faktoren

21
Q

Differentialdiagnosen der Anpassungsstörungen

A

Depression (bei >2 Wochen)
PTBS
Angststörung
organische Grunderkrankung

22
Q

Therapie der Anpassungsstörungen

A
  1. Psychotherapie
    initiale Krisenintervention (Schonungsbedingungen, Krankschreibung, soziale Unterstützung), Bewältigungsmöglichkeiten, Ressourcenaktivierung, Aktivierung des sozialen Netzes
  2. Medikation
    evt. Antidepressiva SSRI
    evt. kurzfristig Benzos
    evt. sedierende Antidepressiva
    pflanzl. Baldrian, Johanniskraut
    sedierende Neuroleptika (Buronil)

Prognose: günstig bei Erwachsenen -> 10-20% Chronifizierung
ungünstiger bei Kinder und Jugendlichen

23
Q

Was ist eine abnorme Trauerreaktion?

A

Art, Intensität, Dauer, Inhalt außergewöhnlich oder von gesellschaftlichen/kulturellen Normen abweichend

24
Q

Phasen der Trauer

A
  1. Nicht wahrhaben wollen (Betäubung) -> Verlust als Realität akzeptieren
  2. Sehnsucht -> Herbeisehnen des Verstorbenen, Verleugnung, intensive Gefühle -> Schmerz verarbeiten
  3. Desorganisation -> Schwierigkeiten den Alltag zu meistern -> sich an eine Welt ohne die verstorbene Person anpassen (extern, intern, spirituell)
  4. Neuorientierung -> Versuch den Verlust zu integrieren, sich in der Welt wieder zurechtzufinden -> dauerhafte Verbindung mit der verstorbenen Person finden inmitten des Aufbruchs in ein neues Leben
25
Q

Pathologische Trauer

A
  1. chronische Trauerreaktion (>2 Jahre)
  2. verzögerte Trauerreaktion
  3. übertriebene Trauerreaktion
  4. larvierte Trauerreaktion