F. Preispolitik Flashcards

1
Q

Preispolitik des Handels

Allgemeines

A
  • im Handel oft Oligopole
  • 2 Möglichkeiten von Wettbewerb in Oligopolen:
    • Qualität, Leistung der Produkte (Möbel, Autoindustrie)
    • Preis als Konkurrenz (LEH)
  • Preisabsprachen verboten (Kartelle) –> In Praxis häufig durchgeführt
  • Elastizitäten:
    • Lebensmittel: unelastisch < 1
    • Softdrinks: -2, -3
    • Kaffee: -4, -5, -6 (hohe Preiselastizität, hohe Substituierbarkeit)
  • Preiselastizitäten umso elastischer je:
    • Höher Preistransparenz/Preisbewusstsein
    • Leichter substituierbar
    • Problemloser beschaffbar
    • dringlischer der Bedarf
    • Höher der absolute Preis
  • Preissenkung um 20%:
    • Produkt mit geringer Substitutionsfähigkeit (Nahrungsmittel)
      • Marktanteil steigt (geringe Steigerung betrieblicher Absatz)
      • Gesamtmarkt sinkt
    • Produkt mit hoher Substitutionsfähigkeit (Smartphone)
      • Marktanteilsteigt (starke Steigerung betrieblicher Absatz)
      • Gesamtmarkt steigt
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2
Q

Entscheidungsfelder der Preispolitik

A
  • Preisbestimmung für neue Artikel
  • Preisbestimmung für das Sortiment
  • Preisänderung für Artikel
  • Preisdifferenzierung
  • Gestaltung Sonderangebote, Rabatt & Bonussystem
  • Durchsetzung Preis/Preisstrategie
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3
Q

Preispsychologie

A
  • Preiserlebnis: Fabrikverkauf
  • Preisinteresse:
    • abhängig von Herkunft des Kunden
    • Märkte mit hoher Preistransparenz –> hohes Preisinteresse
    • Sehr interessiert in der Mittelschicht
    • Geringes PI: Alte Personen, Sozialschwache
    • PI abhängig vom Involvement (Grad der Betroffenheit) durch das Produkt:
      • High-Involvement: Tablet –> intensive Auseinandersetzung –> extensive Kaufentscheidung
      • Low-Involvement: Wasserflasche –> ha­bi­tu­a­li­sie­rtes Kaufverhalten
    • Bei anderen Produkten selektives Preisinteresse
      • andere Elemente mit großer Rolle (Markenbewusstsein, Mengenunterschiede, Packungsgrößen, Einkaufsstätte, Einkaufszeitpunkt)
  • Preisgünstigkeitsurteil: Preis/Leistung
  • Preiswürdigungsurteil: Preis/Nutzenrelation
  • Preisschwellen: Knapp unter glattem Betrag bleiben
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4
Q

Preiswahrnehmung und sinkende Preissensibilität

A

Die Preiswahrnehmung resultiert aus unterschiedlichen Effekten:

  • Produktalleinstellungseffekt: –> Apple iPhone
  • Kenntnis von Substitutionsprodukten: –> geringe Kenntnis
  • Vergleichskomplexitätseffekt: –> schwierig zB. bei Versicherungen
  • Ausgabengrößeneffekt: –> absolut hoher Preis
  • Teilkosteneffekt: –> Druckerkauf: mit oder ohne Kabel, Kabel teurer aber im Vergleich Gesamtpreis günstiger
  • Kostenteilungseffekt: Allgemeinstrom im Haus
  • Folgekosteneffekt: Drucker –> Patronen
  • Preis/Qualitätseffekt: unelastisch bei Zuordung hoher Qualität zu Marke/Produkt –> Premium Produkte (Rolex, Lacoste)
  • Lagerbarkeitseffekt: nicht lagerbar –> dort unelastische Preisreaktion
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5
Q

Preisfärbung

A
  • Semantische Färbung: Preis verknüpft mit Wörtern, die günstig suggerieren
  • Grafische Aufmachung: je größer Plakatt/Anzeige desto besser
  • Preisschaukelei: zB. Kampfpreise –> Verbraucher lernt Preise nicht
  • Mondpreise: Vergleich mit UVP meistens durchgestrichen
  • Zweitplatzierungen: An prominenter Stelle nochmals platzieren: “es muss daher günstig sein”
  • Regalstandort: Regalbereiche mit mehr und weniger Umsatz
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6
Q

Preis als Qualitätsindikator

A
  • Marken oder Herstellermakren spielen keine Rolle
  • Erfahrungen fehlen oder sind nicht zugänglich
  • Die objektive Qualität ist vor dem Kauf nicht exakt abzuschätzen
  • Er werden erhebliche Qualitätsunterschiede wahrgenommen
  • Der Preis selbst ist ein wichtiges Produktattribut (Statussymbol, Wein, Geschenke)
  • Der absolute Preis ist nicht zu hoch, Sonst wird es lohnender, nach weiteren Qualitätsformationen zu suchen
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7
Q

Preiskalkulation

3 Methoden der Preisbildung

A
  1. Kosten- oder Kalkulationskonzept:
    • Progressive Kalkulation (Stückliste mit Preisen bewerten + GK - Zuschlag + Gewinnzuschlag)
      • Warenbestand + Handlungskosten = NettoVK + Steuer = VK
  2. Retrograde Kalkulation: (heutzutage das Übliche)
    • Möglicher VK - Steuer = NettoVK - Handlungskosten = maximaler EK
  3. Konkurrenzorientierte Preissetzung:
    • bei keinem Alleinstellungsmerkmal; zB. Aldi, Lidl
  4. (Nachfragekonzept: Orientierung an der Nachfrage/abgesetzer Menge)
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8
Q

Preispolitik

Allgemeines

A
  • Preisbildung innerhalb eines Sortiments
  • Ikea 500-800 Artikel
  • Globus ca. 10.000 Artikel
  • Bei vielen Artikeln Mischkalkulation
    • Ausgleichnehmer:
      • Niedrige Preise
      • Bewusster Verzicht auf Spanne
    • Ausgleichgeber:
      • Höhere Preise
      • Höhere Spanne, um auszugleichen
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9
Q

Preispolitik

Welche Artikel eignen sich als Ausgleichsnehmer?

A

Welche Artikel eignen sich als Ausgleichsnehmer?

  • Schlüssel-/Leitartikel
    • Milch/Butter/Fleischprodukte
    • Preiskenntnis vorhanden
  • Ungewöhnliche Artikel
    • passt nicht zum Sortiment, besonders der Preis
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10
Q

Preispolitik

Wo positioniert man sich? (als Händler)

A

Wo positioniert man sich? (als Händler)

  • Preisdominat
    • Preisführerschaft
    • Damit lockt man die Kunden
  • Leistungsdominat
    • Besondere Beratung/Service/breites bzw. tiefes Sortiment
    • Mit preisdominanten Händlern preislich nicht vergleichbar
  • Hybride Strukturen scheitern
  • –> Zweitplazierung notwendig
  • –> Billige Preise immer stark kommunizieren
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11
Q

Taktisch-operative Preisentscheidungen

Preisdifferenzierung ersten Grades

A

Individualpreis (Differenzierung 1. Grades)

  • 2001 Fall des Rabattgesetzes: Händler konnte Individualpreis mit Kunden machen (über Rabattgewährung etc.)
  • Auto, Möbel, Hauskauf

Auktionen:

  • Englische Auktion (“klassische”)
    • von unten nach oben bieten
    • Max. Zahliungsbereitschaft einfordern
    • Nachteil: langwieriges Verfahren, nicht für Massenartikel geeignet
  • Holländische Auktion
    • Massengüter (Fisch/Fleisch/Blumen)
    • von oben nach unten
    • Schnelle Auktion
    • wer zuerst drück, bekommt Produkt zu aktuellem Preis
    • Nachteil: Gefahr von Preisabsprache
  • Reverse Auction
    • Käufer alleine mit vielen Anbietern
    • Käufer setzt Preis und Anbieter unterbieten sich
    • Nachfragemonopol
    • Bei bietenden Verkäufern: Preisdynamik nach unten
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12
Q

Taktisch-operative Preisentscheidungen

Preisdifferenzierung zweiten Grades

A

Segmentspreis (Differenzierung 2. Grades)

  • Leistungsdifferenzierung
    • Produkte unterscheiden sich in ihrer Leistung (Ausstattung/Service)
    • Produkt mit vielen Leistungen hat hohen Preis, Produkt mit wenigen hat niedrigen Preis
  • Mengendifferenzierung
    • Wer viele Produkte abnimmt, bekommt einen besseren Preis
    • Vorteile bei Schüttgut etc.
  • Zeitdifferenzierung
    • Tageszeit/saisonal
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13
Q

Taktisch-operative Preisentscheidungen

Preisdifferenzierung dritten Grades

A

Segmentspreis (Differenzierung 3. Grades)

  • Personelle Preisdifferenzierung
    • Verschiedene Personengruppen ansprechen
    • Versicherung für Beamte und Studenten sich unterschiedlich
  • Räumliche Preisdifferenzierung
    • Preise unterschiedlich in verschiedenen Regionen
    • Differenzierung udn Segmentierung verursachen Kosten
    • Überprüfen, ob Maßnahmen sinnvoll sind
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14
Q

Taktisch-operative Preisentscheidungen

nicht preisliche Differenzierung

A

nicht preisliche Differenzierung

  • Vertriebskanal
    • Fachgeschäft
    • Discount
  • Markenname
    • Markenartikel
    • Handelsmarke
    • No-Name
  • Preisbündelung
    • Verschiedene Artikel zu einem einzigen gleichen Preis anbieten
    • Drucker - PC - Bildschirm
    • immer bei komplementären Produkten
  • Entbündelung
    • Wenn Preis abgeschöpft ist
    • Artikel herausstellen
    • Verschleiern, dass Bündle nicht mehr wettbewerbsfähig ist
    • immer bei komplementären Produkten
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15
Q

Sonderangebots- und Dauerniedrigpreispolitik

A

Primäreffekt:

  • Artikel schlägt sich schneller um
  • durch Preissenkung mehr Kunden im Laden –> pro Kunde mehr Umsatz
  • sollte der dominierende Effekt sein
  • eigentlicher Sinn von Sonderangeboten: Kunden vom Wettbewerber abziehen

Sekundäreffekt:

  • Frequenzeffekt
    • Artikel lockt Kunden an, die sonst nicht da wären
    • Kunde kauft nicht nur reduzierten Artikel, sondern aus Bequemlichkeit noch weitere
  • Spill-over-Effekt
    • Durch den Artikel wird diese Warengruppe in das Bewusstsein des Verbrauchers gerückt
    • nicht sehr stark
  • Carry-over-Effekt
    • Erinnerungswirkung in der Zeit
    • liegt in der Vergangenheit und Artikel ist nicht mehr im Angebot, Kunde kauft ihn trotzdem
    • nicht sehr stark
  • Effekte im Sortimentsverbund
    • Substitutionseffekt: zum Artikel greifen und anderen Artikel liegen lassen
      • Vermeiden
    • Verbundeffekt: passender Artikel zum Angebot wird mehr nachgefragt
      • gezielt generieren
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