Evolution von Kommunkationssystemen Flashcards
1
Q
Was sind Signale?
A
- Verhaltensweisen oder Strukturen, die das Verhalten anderer Organismen (Empfänger) beeinflussen und die sich wegen dieses Effekts in der Evolution herausgebildet haben
- D. h. Signale sind ritualisierte Versionen von Vorläuferverhaltensweisen und/oder strukturen
2
Q
Was ist Evolution (kurz)?
A
Die Veränderung von Allelfrequenzen über Generationen hinweg
Mechanismen:
- genetische Drift
- Selektion (Variation, Fitnessunterschiede (Zhg. zwischen Ausprägung von Merkmalen und dem Reproduktionserfolg), Vererbung)
3
Q
Wie kann der Beginn eines Kommunikationssystems aussehen?
A
Gleichzeitige Evolution von Signalerzeugung und Empfängermechanismen unwahrscheinlich
- Zwei Szenarien:
- der Sender fängt an (Sender-Vorläufer)
- der Empfänger fängt an
4
Q
Beschreiben Sie Sender-Vorläufer visueller Signale
A
Sendervorläufer visueller Signale:
Intentionsbewegungen:
- Bewegungen , die einem Verhalten vorausgehen, können vom Empfänger gelesen werden (“Intention” des Senders);
- klassische Beispiele sind Drohgebärden, Submissive displays
Autonome Reaktionen:
- autonomes Nervensystem kontrolliert schnelle physiologische Reaktionen auf Stress:
- Hautdurchblutung, Atmung, Plustern von Fell/ Federn, Pupillenerweiterung
5
Q
Beschreiben Sie Sender-Vorläufer akustischer Signale.
A
- Visuelle, taktile, chemische Signale:
- z. B. Stridulation bei Grillen/Laubheuschrecken (visuell),
- Gesang bei manchen Faltern (chemisch),
- Balzflug bei Bekassinen
- Fortbewegungs-/Nahrungssuchverhalten
- Moskitos: geschlechtsspezifische Flügelschlagfrequenz Antennen der Männchen abgestimmt auf Weibchenflügelschlag
6
Q
Beschreiben Sie Sender-Vorläufer chemischer Signale.
A
Sender- Vorläufer chemischer Signale
- Chemische Substanzen können über den Zustand eines Tieres informieren; können ritualisiert werden
- Quellen: Nahrung: Terpene bei Borkenkäfer; Fortpflanzung: oft von Steroidhormonen abgeleitet; abgegeben von Speichel, Urin, Genitalien, Schweiß
7
Q
Nennen Sie Beispiel für den Beginn des Kommunikationssystems durch den Empfänger?
A
- Ursprüngliche Empfängerpräferenzen können versteckte Nebenprodukte von Sinnesverarbeitung sein, sich aus Transmissionseigenschaften des Habitats ergeben oder durch Anpassung in anderem Kontext bestimmt sein (sensory trap)
- Die Chucks von Tungarafroschmännchen sind sowohl für Weibchen als auch Frosch fressende Fledermäuse attraktiv
- Bei verwandter Froschart sind Chucks ebenfalls attraktiv für Weibchen, werden aber von den Männchen nicht produziert
- Ausnutzung einer versteckten anzestralen Präferenz beim Tungarafrosch
- Latente Weibchenpräferenz bei Zebrafinken (Weibchen verbringen mehr Zeit mit Männchen mit weißer Feder)
8
Q
Wie geht es weiter mit der Signalevolution?
A
- Weitere Entwicklung hängt vom jeweiligen Vor oder Nachteil für den Kommunikationspartner ab (verfeinerte Reaktion des E, Ritualisierung des Signals; verbesserte Signaldiskriminierung des E)
- Änderung von Signalen in Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen, falls sich Wahrnehmbarkeit der Signale ändert
- z.B. Änderung der Transmissionseigenschaften des Habitats (z. B. Wassertrübung ändert spektrale Eigenschaften des Lichts); Änderung von Habitateigenschaften können zu Signaländerungen führen
- Ehrliche Signale oder Manipulation des Empfängers?
- Ehrliche Signale sind teure ” Signale , die nicht billig zu fälschen sind
- Was sind Kosten für Sender?
- Risiko durch Fressfeinde und Parasiten
- energetische Kosten
- Extremheit von Signalen kann durch Kosten begrenzt werden → ehrliche Signale)