Epilepsie Flashcards
Definition Epilepsie
= rekurrierende, unprovozierte epileptische Anfälle
z.B. durch
- Imbalancen zw. inhibitorischen & exzitatorischen Transmittersubstanzen
- Störung des neuronalen Energiestoffwechsels
aber Ursachen nicht genau bekannt
epileptischer Anfall
= plötzliche, vorrübergehende, kurze Funktionsstörung eines Teils des oder des gesamten Gehirns mit sensorischen, motorischen, vegetativen, psychischen Reiz-/ Hemmungserscheinungen
ungleich Epilepsie
Epidemiologie Epilepsie
- Krampfanfälle sind die häufigste neurologische Erkrankung im KA
- 5% aller Menschen erleiden in ihrem Leben einen epileptischen Anfall
- 0,5-1% aller Menschen leiden an einer Epilepsie
- Inzidenz am höchsten in den ersten LJ und im Alter
- 50% der Epilepsien manifestieren sich vor dem 10. LH
Epilepsie/Krampfleiden ist abzugrenzen zu
- Gelegenheitsanfällen, ausgelöst durch Noxen, Hyperglykämie, Infektionen o. Traumata
- Fieberkrampf (1.-5-LJ.)
- status epilepticus, bei K. länger als 5-10 min andauernder Krampfanfall
Klassifikation epileptischer Anfälle
- generalisierte Anfälle –> beide Hemisphären betroffen
- fokale (partielle, Herd-) Anfälle –> gehen von einem Punkt aus, nicht das gesamte Gehirn muss betroffen sein
generalisierte Anfälle
- Absencen (Bewusstseinspausen
- myoklonischer Anfall
- klonischer Anfall (rythmisches Muskelzucken)
- tonischer Anfall (kurz dauernde Verkrampfung)
- atonischer Anfall (kurzer Tonusverlust)
am häufigsten:
- generalisierter tonisch-klonischer Anfall = Grand mal (kurze, plötzliche Verkrampfungen, die in Zuckung übergeht)
fokale (partielle, Herd-) Anfälle
- einfach fokale (ohne Bewusstseinsstörung)
- komplex-fokale (mit Bewusstseinsstörung) = psychomotorischer
- sekundär generalisierter
- Aura (bunte Kreise, Geräusche)
- postikale, vorübergehende Lähmung nach längerer Anfallsdauer möglich
Fieberkrampf
- im Rahmen von extrazerebralen, hochfieberhaften Infektionen
- meist beim Fieberanstieg zu Beginn der Erkankung
- zw. 6LM & 5 Jahren
- Risiko von späterer Epilepsie: 1,5 - 15%
- meist generalisierter tonisch-klonischer Anfall
komplizierter Fieberkrampf:- außerhalb der Zeitspanne
- mehrere Anfälle
- andere Anfälle als Grand mal, Halbseitenanfälle
- > 15min
- familiäre Epilepsiebelastung, Vorschädigung
- Meningitis/ Enzephalitis
Anfälle bei Frühgeborenen und Neugeborenen
- oft organische Ursache, z.B. Unterzuckerung, Sauerstoffmangel
- äußern sich meist weniger fassbar und vielgestaltiger
- orale Automatismen, komplexe Bewegungsmuster, Augen verdrehen, Apnoen + Trachykardie/Bradykardie
- tonisch, klonisch, myoklonisch
Diagnostik Epilepsie
- Anamnese
- körperliche und neurologische Untersuchung
- Labor
- EEG in unterschiedlichen Bedingungen
- MRT
- evtl. ander wie Lymbalpunktion
EEG
= Elektroenzephalogramm = Hirnstrommessung
Ätiologie Epilepsie
- zelluläre & synaptische Defekte (Ionenkanäle)
- meist multifaktoriell & polygenetisch bedingt
- idiopathisch
- symptomatisch
- kryptogen
Differentialdiagnosen
- Affektkrämpfe (v.a. Trotzalter)
- Synkopen (Ohnmacht)
- Schlafwandeln
- Narkolepsie (gen.Schlafanfall)
- Migräne
- Pavor nocturnus (Nachtschreck)
dissoziative = psychogene Anfälle