Embryofetopathien durch Infektionserreger Flashcards
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Definition
- Embryopathie (1)
- Fetopathien (1)
Embryopathie: alle Fehlbildungen des ungeborenen Kindes bis zur 8. SSW
Fetopathien: Infektionen ab der 9. SSW
Embryofetopathien durch Infektionserreger: STORCH
- S (1)
- T (1)
- O (1)
- R (1)
- C (1)
- H (1)
S: Syphilis
T: Toxoplasmose
O: Others: Parvo B19, Listeriose, Varizellen
R: Röteln
C: Cytomegalievirus
H: Herpes simplex
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Allgemeines zu Impunfgen und Schwangerschaft (2)
Lebendimpunfgen (Röseln, Masern, Varizellen, Mumps) sind in der Schwangerschaft kontraindiziert.
Nach Lebendimpfungen sollte 3 Monate lang die Konzeption vermieden werden.
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Pathophysiologie (2)
Primärinfektion der Mutter –> IgM nicht plazentagängig –> Diaplazentäre Infektion des Kindes.
Je früher die Infektion, deste schwerer die FOlgen
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Listeriose
- Ätiologie (1)
- Klinik (2)
- Therapie (2)
Ätiologie: Schwangere haben etwa 10fach erhöhtes Infektionsrisiko
Klinik
- bei transplazentarer Übertragung auf den Fetus
- — Gefahr der Frühgeburtlichkeit und des Fruchttodes
- — Early-onset-Sepsis: schwere systemische Infektion mit Atemnotsyndrom und Hautläsionen (Granulomatosis infanitseptica)
- bei Übertraung im Geburtskanal und postnatal durch Kontakt: Late-onset-Sepsis: Enzephalitis und Meningitis
Therapie
- Mutter während der Schwangerschaft: Ampicillin (Gentamicin ist kontraindiziert)
- Neugeboreneninfektion: Ampicillin und Gentamicin i.v.
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Lues: Ätiologie (2)
bei flordier Syphilis der Mutter ist Übertragung auf Kind sehr wahrscheinlich
frühe Infektion führt zum Abort
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Lues: Stadieneinteilung: Lues connata praecox
- Beschreibung (1)
- Symptome (4)
Beschreibung: Symptome nach Geburt bis Ende des 2. Lebensjahres
Symptome
- blutiger Schnupfen (“Koryza”)
- Blasenbildung an Plantae und Palmae (“Syphilitisches Pemphigoid”)
- Epiphysenlösung (“Osteochondritis syphilitica”)
- Hepatosplenomegalie
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Lues: Stadieneinteilung: sogenannte Rezidivperiode
- Beschreibung (1)
- Symptome (1)
Beschreibung: vom 2. bis 4. Lebensjahr
Symptome: wie bei erworbenem Lues
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Lues: Stadieneinteilung: Lues connata tarda
- Beschreibung (1)
- Symptome (4)
Beschreibung: Symptome im Schul- und Jugendalter
Symptome
- Tabes dorsalis
- Paralyse
- Neuritis nervi acustici
- Defektheilung mit typischen Stigmata(siehe gesonderte Lernkarte)
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Toxoplasmose: Hintergrund (3)
pathologische Relevanz hat ausschließlich die Primärinfektion mit Toxoplasmose
die Infektionsgefahr und -rate nimmt mit Ausreifung der Plazenta (d.h. von Trimenon zu Trimenon) ZU
Aber: je früher die Infektion stattfindet, desto erheblicher die Beeinträchtigung
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Toxoplasmose: Klinik
- Trimenon (1)
- und 3. Trimenon (2)
- Trimenon: häufig Abort
- und 3. Trimenon
- Trias der konnatalen Toxoplasmose
- — Intrazerebrale Verkalkung
- — Hydrozephalus
- — Chorioretinitis
- weitere Symptome: Hepatosplenomegalie, Ikterus
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Toxoplasmose: Therapie
- präpartal bei Schwangeren (2)
- postnatal beim Kind (1)
präpartal bei Schwangeren
- bis 16. SSW: Spiramycin
- ab 16. SSW: Kombination aus Pyrimethamin, Sulfadiazin und Folinsäure
postnatal beim Kind: Pyrimethamin, SUlfadiazin und Folinsäure für mindestens einen Monat
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Toxoplasmose: Prävention
- Primärprävention (1)
- Meldepflicht (1)
Primärprävention: bei negativem Tier: Kein Verzehr von rohem Fleisch, Vermeidung von Katzenkontakt
Meldepflicht: nicht-namentliche Meldepflicht bei Erregernachweis
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatales Varizellensyndrom: Allgemeines
- Epidemiologie (1)
- Prävention (1)
Epidemiologie: selten, da Seroprävalenz in der Bevölkerung 95%
Prävention: Immunität (Impfung oder durchgemachte Infektion)
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatales Varizellensyndrom: Klinik: Infektion während des 1. und 2. Trimenons
- Bezeichnung des Syndroms (1)
- Klinik “Gesamtbild” (2)
- Augen (3)
- ZNS (3)
Bezeichnung des Syndroms: konnatales Varizellensyndrom
Klinik “Gesamtbild”
- Hautveränderungen
- einseitige, hypoplastische, paralytische Atrophie der Extremität
Augen
- Chorioretinitis
- Katarakt
- Mikrophthalmus
ZNS
- kortikale Atrophie
- Ventrikeldilatation
- Kleinhirnhypoplasie
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatales Varizellensyndrom: Klinik: perinatal
- mütterliches Exanthem bis 5 Tage vor Geburt (1)
- mütterliches Exanthem bis 2 Tage vor Geburt (3)
mütterliches Exanthem bis 5 Tage vor Geburt: gute Prognose, weil Mutter wahrscheinlich genug IgG bis zur Geburt bildet, so dass es infolge der perinatalen Infektion lediglich zu einer leichten Erkrankung des Kindes kommt
mütterliches Exanthem bis 2 Tage vor Geburt
- hohes Risiko
- oft schwerwigender Verlauf (hämorrhagisch Exanthem, Enzephalitis, Pneumonie)
- Letalität von 30%
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatales Varizellensyndrom: Therapie: 1. bis 5. Schwangerschaftsmonat (3)
- bis 5. Schwangerschaftsmonat
- sofortige Titerbestimmung
- passive Immunisierung mit Varizezella-Zoster-Immunglobulin innerhalb von 96h: Indikationen
- — Mutter mit fehlender Immunität
- — Neuerkrankung im Zeitraum 5-2 Tage vor Geburt
- Aciclovir (bisher keine Studien)
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Parvo B-19 während Schwangerschaft: Klinik
- bei der Mutter (1)
- beim Kind (3)
bei der Mutter: meinst asymptomatisch –> Diagnose erschwert
beim Kind
- Befall erythropoetischer Zellen –> schwere Anämie –> evtl Hydrops fetalis –> gesteigerte Abortrate
- Risiko für intrauterinen Fruchttod oder Spontanabort im 1. und 2. Trimenon am höchsten
- bei komplikationslosem Verlauf keine Embryopathien / Spätschäden zu befürchten
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Parvo B-19 während Schwangerschaft: Diagnostik
- bei der Mutter (2)
- beim Fetus (3)
bei der Mutter
- Serologie oder besser: Erregernachweis
- AFP-Bestimmung im maternalen Blut: bei Infektion teilweise erhöht
beim Fetus
- Hb-Bestimmung über Nabelvene
- Fruchtwasser- / Blutuntersuchung per PCR (IgM oft falsch-negativ)
- bei V.a. Hydrops fetalis: Dopplersonographie der fetalen Gefäße: erhöhte Strömungsgeschwindigkeit ist Hinweis auf Anämie
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Parvo B-19 während Schwangerschaft: Therapie (1)
intrauteriene Bluttransfusionen, ggf. Immunglobuline
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Röteln: Risiko einer transplazentaren Übertragung bei Röteln-Infektion der Mutter
- bis 10. SSW (1)
- SSW (1)
- Ab 18.SSW (1)
bis 10. SSW: bis 50%
- SSW: 10-20%
Ab 18.SSW: geringes Risiko
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Röteln: Klinik
- Rötelnembryopathie (Infektion im 1. Trimenon) (4)
- Rötelnfetopathie (nach 1. Trimenon) (4)
Rötelnembryopathie (Infektion im 1. Trimenon)
- Abort
- Gregg-Trias
- —- Innenohrtaubheit
- —- Katarakt
- —- verschiedene Herzfehler
- Mikrozephalie
- geistige Retardierung
Rötelnfetopathie (nach 1. Trimenon)
- ggf. auch Symptome der Embryopathie (fließender Übergang)
- Hepatitis, Splenomegalie
- hämolytische Anämie, Thrombozytopenie
- Symptome bilden sich idR zurück
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Röteln: Prävention (2)
Immunität bei Impfung oder durchgemachter Erkrankung
Immunität ist ab IgG-Titer von 1:32 anzunehmen
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Röteln: Therapie seronegativer Frauen nach Kontakt mit Röteln
- Immunisierung (2)
- Interruptio (1)
Immunisierung
- keine aktive Immunisierung, wenn die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht
- ggf. passive Immunisierung mit IgG bis zur 18.SSW innerhalb von 5 Tagen (besser 72h): kann transplazentare Infektion verhindern / abschwächen / verzögern
Interruptio: bis zu 12. SSW kann bei Nachweis einer maternalen Infektion eine Empfehlung zum künstlichen Abort ausgesprochen werden
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Röteln: Meldepflicht (1)
namentliche Meldepflicht beim Nachweis konnataler Röteln
Embryofetopathien durch Infektionserreger: konnatale CMV-Infektion: Klinik: akute Symptome
- Verhältnis symptomatisch : asymptomatisch (1)
- ZNS (4)
- Auge (1)
- GI (3)
Verhältnis symptomatisch : asymptomatisch: 10:90
ZNS
- periventikuläre Verkalkungen
- Hydrozephalus
- Ventrikeleinblutungen
- Mikrozephalus
Auge: Chorioretinitis
GI
- Hepatosplenomegalie
- Ikterus und Acholische Stühle
- Thrombozytopenie und Anämie
Embryofetopathien durch Infektionserreger: konnatale CMV-Infektion: Klinik: Spätfolgen
- Spätfolgen je nach vorausgehender Klinik (3)
- Symptome (5)
Spätfolgen je nach vorausgehender Klinik
- (10% sind symptomatisch, 90% asymptomatisch)
- 10% der symptomatischen sterben. Von den Überlebenden haben 90% Spätfolgen.
- 1% der asymptomatischen sterben. Von den Überlebenden haben 5-15% Spätfolgen
Symptome
- Hörschäden
- Sehschäden
- psychomotorsiche Retardierung
- Intelligenzdefizit (Lernschwierigkeiten)
- Zahndefekte
Embryofetopathien durch Infektionserreger: konnatale CMV-Infektion: Diagnostik: Sono (2)
Sono:
ZNS:
- hydrozephalus und Balkenmangel ("Agenesie des Corpus callosum") - periventrikuläre Verkalkungen - ggf. intraventrikuläre Einblutungen
restlicher Körper:
- Hepatosplenomegalie - ggf. Hydrops fetalis - Wachstumsretardierung
Embryofetopathien durch Infektionserreger: konnatale CMV-Infektion: Therapie: bei schweren Verläufen (1)
bei schweren Verläufen: experimenteller Versuch mit Ganciclovir (keine Zulassung)
Embryofetopathien durch Infektionserreger: konnatale Herpes-simplex-Infektion: Epidemiologie
- Erreger (1)
- Anteil an Gesamtinfektionen
- transplazentäre Übertraung (1)
- intrapartale Übertragung (1)
- postpartale Übertraung (1)
Erreger: HHV-2, seltener HHV-1
Anteil an Gesamtinfektionen
- transplazentäre Übertraung: 5%
- intrapartale Übertragung: 85%
- postpartale Übertraung: 10%
Embryofetopathien durch Infektionserreger: konnatale Herpes-simplex-Infektion: Klinik
- bei transplazentärer Übertragung (3)
- bei intrapartaler und postpartaler Übertragung (3)
bei transplazentärer Übertragung
- Hypotrophie
- Mikrozephalie und -ophtalmie
- intrazerebrale Verkalkung
bei intrapartaler und postpartaler Übertragung
- lokale Infektion mit typischen Herpesblöschen
- Herpes-simplex-Keratitis
- disseminierte systemische Infektion, ggf. mit ZNS-Beteiligung (gleicht einem septischen Krankheitsbild)
Embryofetopathien durch Infektionserreger: konnatale Herpes-simplex-Infektion: Diagnostik und Therapie
- Diagnostik (2)
- Therapie (3)
- Prophylaxe (1)
Diagnostik
- direkter Virusnachweis aus Herpesbläschen
- PCR
Therapie
- Aciclovir i.v.
- Behandlung der Mutter bei Primärinfektion
- Behandlung des Neugeborenen bereits bei Verdacht (bis engative Serologie vorliegt)
Prophylaxe: Sectio bei floridem genitalem Herpesbefall der Mutter (bei vaginaler Geburt: Prophylaxe mit Aciclovir)
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Lues: Stadieneinteilung: Lues connata tarda: Symptome: Defektheilung mit typischen Stigmata (5)
Parrot’sche Furchen (Parrot-Narben)(siehe gesonderte Lernkarte)
Caput natiforme (Quadratschädel)
Sattelnase
Säbelscheiden-Tibia
Hutchinson-Trias
- Keratitis parenchymatose
- Innenohrschwerhörigkeit
- Tonnenzähne
Embryofetopathien durch Infektionserreger: Konnatale Lues: Stadieneinteilung: Lues connata tarda: Symptome: Defektheilung mit typischen Stigmata: Parrot’sche Furchen (Parrot-Narben): Beschreibung (1)
Beschreibung: narbige Furchen im Bereich der Mundwinkel nach chronischen Lippeneinrissen aufgrund syphilitischer Infiltrate