Asphyxie in der Perinatalperiode Flashcards

1
Q

Perinatale Aspyxie -> Ätiologie (5)

A

Tritt meist unter der Geburt auf, kann aber auch schon während der Schwangerschaft erfolgen -> wichtige und häufige Ursachen sind:

  • Vorfall der Nabelschnur/ Nabelschnurumschlingung um den Hals
  • Verlegung der Atemwege: Aspirationvon Fruchtwasser (“Wet lung”) oder Mekoniumaspirationssyndrom
  • Frühgeburtlichkeit => Lungenunreife => pulmonale Globalinsuffizienz
  • Suchtmittelmissbrauch der Mutter (v.a. Opioide)
  • Medikamente (v.a. bei Sectio in Vollnarkose)
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2
Q

Asphyxie in der Perinatalperiode -> Pathophysiologie (2)

A

Präpartal plazentarer oder postpartal pulmonaler Gasaustausch gestört => Minderversorgung der Organe mit O2 => durch Empfindlichkeit des ZNS: Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie => intrazerrebrale Gewebsazidose => osmotische Dysregulation in den Zellen => zelluläres Ödem => Apoptose

Kurze Hypoxie => primäre Apnoe (blaue Asphyxie) => keine Reaktion des Atemzentrums im Verlauf bzw nicht ausreichende Stimulation des Neugeborenen => sekundäre Apnoe => RR-Abfall (weiße Asphyxie) => Bradykardie => Herzkreilaufstillstand

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3
Q

Asphyxie in der Perinatalperiode => blaue vs weiße Asphyxie

A

Blauverfärbung der Haut: O2-Mangel im Blut steht im Vordergrund

Weißverfärbung der Haut: wenn es im Verlauf zum Kreislaufzusammenbruch kommt

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4
Q

Mögliche Folgen einer perinatalen Asphyxie (2)

A

Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie

  • > akute Symptome abhängig vom Schweregrad
  • mild: 24h Übererregbarkeit
  • moderat: Lethargie, muskuläre Hypotonie über 2-14 Tage
  • schwer: Stupor, fehlende Primitivreflexe

Porenzephalie (multizystische Enzephalopathie) = umschriebene, intrazerebrale Bildung von Hohlräumen unterschiedlichsten Ausmaßes
- Klinik: Zerebralparesen, geistige Retardierung, zerebrales Krampfleiden

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5
Q

Akute Symptome einer Hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie (3 Schweregrade)

A
  • mild: 24h Übererregbarkeit
  • moderat: Lethargie, muskuläre Hypotonie über 2-14 Tage
  • schwer: Stupor, Fehlen der Primitivreflexe
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6
Q

Porenzephalie

  • Definition
  • Epidemiologie
  • Ursache
  • Klinik (3)
A

= multizystische Enzephalopathie
= umschriebene, intrazerebrale Bildung von Hohlräumen unterschiedlichen Ausmaßes

Epidemiologie: selten

Ursache: prä- oder perinatale hypoxisch-ischämische Insulte

Klinik:

  • Zerebralparesen
  • geistige Retardierung
  • zerebrales Krampfleiden
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7
Q

Sarnat-Score -> wofür?

A

Score zur Indikationsstellung für eine Hypothermiebehandlung bei perinataler Asphyxie
-> Indikation gestellt, wenn mindestens ein Kriterium erfüllt:

Asphyxiekriterien:

  • APGAR in 10. Minute unter 5
  • Reanimation länger als 10 Minuten
  • Nabelarterien-pH unter 7
  • arterieller pH während der ersten Lenensstunde unter 7
  • arterielles Basendefizit über 15mmol/l

Enzephalopathiekriterien

  • Bewusstseinseintrübung
  • muskuläre Hypotonie/Hypertonie
  • auffällige Reflexe
  • Krampfanfälle
  • EEG
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8
Q

Sarnat-Score => Kriterien (5Asphyxiekriterien, 5 Enzephalopathiekriterien)

A

Score zur Indikationsstellung für eine Hypothermiebehandlung bei perinataler Asphyxie
-> Indikation gestellt, wenn mindestens ein Kriterium erfüllt:

Asphyxiekriterien:

  • APGAR in 10. Minute unter 5
  • Reanimation länger als 10 Minuten
  • Nabelarterien-pH unter 7
  • arterieller pH während der ersten Lebensstunde unter 7
  • arterielles Basendefizit über 15mmol/l

Enzephalopathiekriterien

  • Bewusstseinseintrübung
  • muskuläre Hypotonie/Hypertonie
  • auffällige Reflexe
  • Krampfanfälle
  • EEG
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9
Q

Perinatale Aspyxie -> Therapie (3)

A
  • Hypothermiebehandlung bei 33,5 Grad Körpertemperatur für 72 Stunden
  • bei respiratorischem Versagen: Intubation und Beatmung
  • bei kardialem Versagen: Reanimation beginnen
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10
Q

Komplikationen einer perinatalen Asphyxie (5)

A
  • langfristige Schäden bei hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie (zB parasagittale Hirnschädigung, periventrikuläre Leukomalazie, Status marmoratus, selektive neuronale Nekrose)
  • Beeinträchtigung der myokardialen Kontraktilität bei 30-50%
  • akutes Nierenversagen bei 50-70% (meist konservativ behandelbar, selten dialysepflichtig)
  • Hämatopoese: Knochenmarksdepression
  • Leber/GI-Trakt: Transaminasenanstieg, bei schwerer Minderperfusion des Darms ggf NEK
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11
Q

Parasagittale Hirnschädigung

  • Defintion
  • Ätiologie
A

= Nekrosen der kortikalen grauen Substanz, insbesondere Motorkortex: Folge sind spastische Paresen
- Folge hypoxisch-ischämischer Enzephalopathie nach perinataler Asphyxie

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12
Q

Periventrikuläre Leukomalazie

  • Definition
  • Ursache
  • Morphlogische Veränderung im Verlauf
  • Klinik
  • Therapie
A

= ischämische, meist beidseitige Läsionen im Bereich der periventrikulären weißen Substanz (deszendierende Fasern des Motorkortex)

  • insbesondere bei Frühgeborenen mit Asphyxie (also Folge einer hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie)
  • im Verlauf kommt es zur Zystenbildung in dieser Region

Klinik:

  • milde Schädigung: meist Fasern der unteren Extremität betroffen => spastische Diplegie
  • schwere Schädigung: alle Fasern betroffen => spastische Tetraplegie

Therapie: keine kausale Therapie möglich => langjährige Physiotherapie zur frühen Förderung der motorischen Fähigkeiten

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13
Q

Status marmoratus

  • Ursache
  • Klinik
A
  • durch Schädigung der Basalganglien im Rahmen einer hypoxisch-ischämischen Enzephalopathie zB nach perinataler Asphyxie
  • Klinik: choreoathetotische Auffälligkeiten
  • meist Reifgeborene betroffen
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14
Q

Selektive neuronale Nekrose als Folge perinataler Hypoxie

- Klinik

A

Meist mentale Entwicklungsverzögerung, zerebrale Krampfanfälle

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15
Q

Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie-> Prognose (unterscheide nach Schweregraden)

A
  • milde HIE: nahezu immer neurologisch unauffällig
  • moderate HIE: 50-60% versterben bzw. weisen moderate bis schwere neurologische Defizite auf
  • schwere HIE: ca 80% versterben bzw. weisen schwere neurologische Defizite auf
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16
Q

Kausaler Zusammenhang von:

Asphyxie, hypoxisch-ischämische Enzephalopathie, periventrikuläre Leukomalazie, Cerebralparese

A

Asphyxie = O2-Mangel durch unzureichenden Gasaustausch -> Hyperkapnie und Azidose

=> Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie durch unzureichende Versorgung des Gehirns mit O2 -> kann zu irreparablen neurologischen Schäden führen, wie zB periventrikuläre Leukomalazie

Die Läsion der periventrikulären Leukomalazie kann wie auch Infektionen, Hirnblutungen oder Gefäßverschlüssen zum Klinischen Bild der infantilen Zerebralparese führen => spastische Erhöhung des Muskeltonus etc.