Einführung (1) Flashcards
Baubetrieb als Wissenschaftszweig
Zweig der Industriebetriebslehre, der sich mit allen baubetriebswirtschaftlichen Fragen befasst (wirtschaftliche und technische Effizienz und Effektivität der Bauausführung, Bauabwicklung/Projektmanagement, baurechtliche Randbedingungen)
Baubetrieb als Einheit
örtliche, technische und organisatorisch selbstständige Einheit, die mittels Produktionsfaktoren (menschliche Arbeit, Maschinen, Werkstoffe, Disposition) Bauleistungen erbringt, zum Beispiel Bauunternehmen oder Niederlassungen
Definition Unternehmung
rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und soziale Einheit, in der wirtschaftliche Aufgaben mit dem Ziel erfüllt werden, wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen
▪ Klassifikation nach verschiedenen Merkmalen:
− nach dem Träger des Eigentums (privat, öffentlich, Mischformen)
− nach der Unternehmensgröße (klein, mittel, groß)
− nach dem räumlichen Betätigungsfeld (regional, national, multinational, global)
− nach der Rechtsform (privatrechtlich, öffentlich-rechtlich)
Definition Firma
Name einer Unternehmung, der auch die Rechtsform (zum Beispiel AG, GmbH) beinhalten muss.
Definition Betrieb
örtlich gebundene, technische Einheit zur Produktion von Gütern oder zur Erbringung von Dienstleistungen
▪ ist wirtschaftlich unselbstständig (folgt auch wirtschaftlichen Zielsetzungen)
▪ mehrere Betriebe in einem Unternehmen sind möglich
▪ die Begriffe „Fabrik“, „Werk“ oder „Niederlassung“ stellen die produktionswirtschaftliche Seite des Betriebes heraus
Besondere Bedingungen der Bauproduktion
▪ Auftragsfertigung
▪ Einzelfertigung
▪ Baustellenfertigung
▪ Langfristfertigung
▪ Preisbildung vor Produktionsbeginn
▪ Witterungseinflüsse
▪ Vielzahl von Projektbeteiligten
Merkmale Auftragsfertigung
− starke Abhängigkeit von Kapazitätsbedarf und -auslastung von der sich ständig ändernden Auftragslage
− individuelle Wünsche des Auftraggebers (Leistungsverzeichnis, Leistungsprogram, Entwürfe, Pläne)
Merkmale Einzelfertigung
− jedes Objekt ist anders (Einmaligkeit)
− erfordert für Vorbereitung und Durchführung eine besonders große Zahl an menschlichen Eingriffen
Merkmale Baustellenfertigung
− Bauwerke können vorwiegend nur am vorausbestimmten Standort hergestellt werden
− Bereitstellung einer für jede Baustelle neu zu errichtenden, möglichst effektiven Baustelleneinrichtung
− Baugrund beeinflusst bautechnische Lösung
Merkmale Langfristfertigung
− Fertigungszeiten über mehrere Monate bei großen, komplexen Objekten
− schwierige Personaldisposition wegen oft mehrerer, gleichzeitig fertigzustellender Objekte mit unterschiedlichen Fristen
Preisbildung vor Produktionsbeginn
− Kosten können in der Regel nur (mittels vergleichbarer (Teil-)Projekte) abgeschätzt werden
− konkreter Produktionsmitteleinsatz zum Kalkulationszeitpunkt häufig noch nicht festgelegt
− Preisänderungen insbesondere von Materialien während der Bauzeit
Witterungseinflüsse
− Einflüsse von Trockenheit, Wind, Regen, Frost etc.
− Kälteempfindlichkeit/-abhängigkeit vieler Baustoffe und Bauverfahren
mögliche Projektbeteiligte
− Auftraggebervertreter, Planer, Projektsteuerer, Juristen
− andere (Vor- und Nach-) Gewerke
− Kreditinstitute, Öffentlichkeit
mögliche Baubeteiligte
▪ Betroffene (Nachbarn etc.)
▪ Eigentümer, Nutzer
▪ Planer
▪ ausführendes Unternehmen
▪ Projektsteuerer
▪ Bauherr (öffentlich/privat)
▪ Berater
▪ Finanzierer
▪ Behörden
Anforderungen an eine effektive und effiziente Bauproduktion
▪ projektbezogene Auswahl geeigneter Bauverfahren, Baustoffe, Ressourcen (produktives und Overhead-Personal, Baustelleneinrichtung) etc.
▪ möglichst belastbare Abbildung der entstehenden Kosten im Rahmen der Kalkulation
▪ optimiertes Projekt-, Ressourcen-, Vertrags- und Schnittstellenmanagement