Eignungsmerkmale Flashcards
Ziel der psychologischen Berufseignungsdiagnostik
Ziel der psychologischen Berufseignungsdiagnostik ist es, den Zusammenhang zwischen menschlichen Merkmalen und Ausprägungen mit einer erfolgreichen beruflichen Tätigkeit aufzuklären.
Welche Eigenschaften sind relevant für den beruflichen Erfolg (zum Teil für bestimmte Berufe)?
Kognitive Fähigkeiten: Intelligenz
▪ Persönlichkeitsmerkmale
▪ Motive
▪ Einstellungen und Werthaltungen
▪ Selbstbezogene Disposition (Selbstkonzept)
▪ Körperliche, sensorische, psychomotorische Fähigkeiten ▪ Physische Attraktivität
▪ Verhaltensmerkmale
Wie kann man Intelligenzarten unterscheiden?
Es wird unterschieden zwischen fluider Intelligenz (abstraktes Denken, Problemlösefähigkeit) und kristalliner Intelligenz (Fähigkeiten, die von Wissen und Erfahrung abhängen)
Was versteht man unter Intelligenz?
Unter „Intelligenz“ versteht man die Gesamtheit der kognitiven und geistigen Fähigkeiten.
Welche Hauptmerkmale werden in der Eignungsdiagnostik untersucht?
Intelligenz, Persönlichkeit, spezifische berufliche Fähigkeiten.
Was versteht man unter fluider und kristalliner Intelligenz?
Fluide Intelligenz: Fähigkeit, neuartige Probleme zu lösen, unabhängig von erworbenem Wissen (z. B. abstraktes Denken).
Kristalline Intelligenz: Nutzung von Wissen und Erfahrung, um Probleme zu lösen (z. B. Wortschatz, Allgemeinwissen).
Unterschiede: Fluide Intelligenz nimmt mit dem Alter ab, kristalline bleibt relativ stabil oder nimmt zu.
Welche Rolle spielen Persönlichkeitseigenschaften im beruflichen Kontext?
Big Five: Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit, Offenheit für Erfahrungen.
Berufserfolg:
Gewissenhaftigkeit: Wichtig für alle Berufe (z. B. Zuverlässigkeit, Planung).
Neurotizismus: Negativer Einfluss, da emotionale Instabilität zu Stress führt.
Extraversion: Relevant für soziale Berufe (z. B. Vertrieb).
Verträglichkeit: Hilft in kooperativen Arbeitsumfeldern.
Offenheit: Vorteilhaft für kreative oder forschungsorientierte Berufe.
Was sind die ‘Big 3’ der Motivationsforschung nach McClelland?
Leistungsmotiv: Streben nach Erfolg bei schwierigen Aufgaben, motiviert durch Stolz.
Machtmotiv: Wunsch nach Kontrolle und Einfluss, wichtig für Führungspositionen.
Bindungsmotiv: Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit und Akzeptanz.
Anwendung: Analyse der Arbeitsmotivation und Passung zu Jobanforderungen.
Welche Gütekriterien sind zentral für eignungsdiagnostische Verfahren?
Validität: Misst der Test, was er vorgibt zu messen?
- Inhaltliche Validität (passt der Inhalt zum Ziel?).
- Kriteriumsbezogene Validität (korreliert das Ergebnis mit dem Berufserfolg?).
Reliabilität: Messgenauigkeit und Reproduzierbarkeit von Ergebnissen.
Objektivität: Ergebnis ist unabhängig von der Person, die den Test durchführt oder auswertet.
Was ist die Rolle der Organisation in der Eignungsdiagnostik?
Organisation als Moderator:
- Erfolg einer Person hängt auch von der Passung zur Organisation ab, nicht nur von ihren Fähigkeiten.
- Beispiele: Teamkultur, Arbeitsstil, Werte der Organisation.
Selektionsprozess:
- Organisation wählt Person (Einstellungsentscheidungen).
- Person wählt Organisation (Selbstselektion durch Bewerbung).
Wie wird emotionale Intelligenz definiert und gemessen?
Definition (Salovey & Mayer, 1990): Fähigkeit, Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen, zu regulieren und zu nutzen.
Komponenten:
- Wahrnehmung (Erkennen eigener und fremder Emotionen).
- Verstehen (Zusammenhänge und Entwicklung von Emotionen).
- Regulation (gezielter Umgang mit Emotionen).
Nutzung (Förderung kreativen und adaptiven Denkens).
Messung: Tests wie der Mayer-Salovey-Caruso Emotional Intelligence Test (MSCEIT).
Warum ist Intelligenz besonders relevant für den Berufserfolg?
Zusammenhang: Intelligenz erklärt ca. 25–45% des Berufserfolgs, besonders in komplexen Berufen.
Begründung:
Schnelle Problemlösungsfähigkeit.
Effektive Informationsverarbeitung.
Gute Lernfähigkeit und Anpassung an neue Aufgaben.
Beispiel: Höhere Intelligenz korreliert mit höherem Bildungsgrad und Einkommen.
Welche Bedeutung haben Assessment Center in der Diagnostik?
Definition: Kombination von Simulationen, Übungen und Tests zur Beurteilung von Fähigkeiten.
Typische Elemente:
- Gruppendiskussionen, Rollenspiele, Präsentationen, Fallstudien.
- Tests zur Messung von kognitiven Fähigkeiten und Persönlichkeit.
Ziel: Ganzheitliche Bewertung von Kompetenzen, wie Teamfähigkeit, Führungsstärke oder Problemlösungsfähigkeit.
Wie unterscheiden sich implizite und explizite Motive?
Implizite Motive:
Unbewusst, schwer verbalisierbar.
Erfassen durch projektive Verfahren (z. B. Thematischer Apperzeptionstest, TAT).
Explizite Motive:
Bewusst, gut formulierbar.
Erfassen durch Selbstberichtsinstrumente (z. B. Fragebögen).
Unterschied: Implizite Motive steuern langfristiges Verhalten, explizite beeinflussen bewusste Entscheidungen.
Welche Tests werden zur Messung von Intelligenz eingesetzt?
Kulturfreie Tests:
Messen fluide Intelligenz (z. B. CFT-20, Raven Matrices).
Minimieren sprachliche und kulturelle Einflüsse.
Kulturabhängige Tests:
Messen fluide und kristalline Intelligenz (z. B. WAIS-IV, IST-2000-R).
Abhängig von Sprache und Bildung.
Auswahl je nach Ziel und Kontext (z. B. internationale Bewerber, spezifische Fähigkeiten).