Diuretika Flashcards
Saluretika
Kompensation der Diuretikawirkung
- Volumensverluste bei nierengesunden Hypertonien nur gering
- Natriumbilanz wird langfristig wieder ausgeglichen (RAS-Aktivierung)
- Diuretikumwirkung durch hohe NaCl-Zufuhr “antagonisierbar”
therapeutisch relevante Wirkungen Thiazide
renal:
- Inhibition des Na+/Cl- Cotransport-System im distalen Tubulus, Hemmung der Na+- und Cl- -Resorption (Ausscheidung bis max. 10% der GFR/ des filtrierten Na+)
- indirekt: Zunahme der K+- Ausscheidung (Aldosteronaktivierung)
- zusätzlich: Hemmung der Calcium- und Harnsäureexkretion
extrarenal:
- Vasodilatation, Senkung des peripheren Gefäßwiderstandes
- Verschlechterung der Glucosetoleranz (Hyperglykämie)
- Kaliumkanal-Aktivierung
Indikationen Thiazide
- Hypertonie
- Ödeme bei Leber- und Nierenerkrankungen
- Ödeme bei chronischer Herzinsuffizienz
- Prophylaxe von Harnsteinleiden bei idiomatischer Hypercalcurie
Präparate Thiazide
- Hydrochlorothiazid
- Chlortalidon: Indikation alle (außer Diabetes insipidus)
- Indapamid: Thiazidanalogon mit sehr schwacher diuretischer Wirkung; Indikation nur Hypertonie
- Xipamid: Indikation Hypertonie und Ödeme
- HCT + Amilorid/ Triamteren: Kombination zur Vermeidung von Kaliumverlusten
- Butizid + Spironolacton: Indikation Hypertonie und Ödeme
Pharmakokinetik Thiazide
- Wirkstoffe gelangen an den Wirkort durch tubuläre Sekretion
- Gabe p.o.
- langsamer Wirkungseintritt auch für diuretische Wirkung
UAWs –> Kontraindikationen Thiazide
- Hypotonie –> zu starke Blutdrucksenkung (Information des Patienten)
- Hypokaliämie, hyponatriämie, Hypercalciämie –> entsprechende Elektrolytstörungen (evtl. Kaliumzufuhr, DIät)
- Hyperglykämie –> Verschlechterung eines Diabetes mellitus
- Hyperurikämie –> Gichtpatienten
- TG-, LDL-Cholesterinanstieg –> meist mild und transient
- Abnahme der GFR –> GFR < 30 ml/min oder Kr > 2mg%
- erhöhtes Hautkrebsrisiko (für HCT) nach Langzeittherapie –> Hinweise aus epidemiologischen Studien
- Störungen des Fötus/ Neugeborenen –> Schwangerschaft, Stillperiode
Kombinationspräparate Thiazide
- Kombination mit K+-sparenden Diuretika –> Vermeidung von Hypokaliämie
- Kombination mit ACE-I/ ARBs –> Hemmung der kompensierenden RAS-Stimulation
- Kombination mit A, B (hauptsächlich zur Hypertonietherapie) –> Vermeidung hoher Thaziddosen, UAWs
wichtige Arzneimittelinteraktionen Thiazide
- Antihypertensiva, ACE-I bei Diuretikabehandlung –> Hypotonie (Wirkungsverstärkung, First Dose Effekt)
- Aspirin, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) –> Wirkungsabschwächung der antihypertensiven und natriuretischen Wirkung (Hemmung realer und extrarealer PG-Synthese)
- Antidiabetika –> Verminderung der Wirkung von Antidiabetika (Hemmung der Insulinsekretion)
Entwicklung von Diabetes mellitus unter Behandlung mit verschiedenen Antihypertensiva
–> Metaanalyse (22 Studie, 143.153 Patienten)
==> möglichst “Low-dose” Thiazide und Betablocker mit geringem Einfluss auf die Glucosetoleranz
Therapeutisch relevante Wirkungen Schleifendiuretika
renal:
- Inhibition des Na+/K+/2Cl- Carrier im aufsteigenden Teil der Henleschleife = “Motor des Harnkonzentrationsmechanismus” und in Macula densa
- Zunahme des Harnflusses um das 15-fache (25% der GFR/ des filtrierten Na+)
- Zunahme der Nierendurchblutung/ GFR: keine Reduktion der GFR wie Thiazide
- Zunahme der Calciumexkretion
extrareal:
- Venodilatation direkt
- ähnlich Thiazide; aber schwächere antihypertensive Wirkung
Indikationen Schleifendiuretika
- akute und chronische Herzinsuffizienz
- Hypertonie
- Nierenversagen, Wirkung auch noch bei GFR < 5 ml/min
- forcierte Diurese bei Vergiftungen
- Ödeme bei Leber- und Nierenerkrankungen
- akute Therapie der Hypercalciämie
Präparate Schleifendiuretika
- Furosemid: Kumulation bei Nierenfunktionseinschränkung
- Torasemid: hauptsächlich hepatischer Metabolismus
- Bumetanid: auch hepatische Elimination
- Piretamid
Pharmakokinetik, Anwendung Schleifendiuretika
- Wirkungseintritt i.v. erst nach wenigen Minuten
- Wirkstoffe gelangen an den Wirkort durch tubuläre Sekretion (bei schlechter Nierenfunktion “schlechterer Zugang”, daher höhere Dosierung erforderlich)
- bevorzugt morgendliche Einnahme; abendliche Dosis nicht zu spät (nächtliches Wasserlassen –> Timing!)
- sinnvolle fixe Kombinationen mit K+-sparenden Diuretika
UAWs –> Kontraindikationen Schleifendiuretika
- Hypotonie –> zu starke Blutdrucksenkung (Information des Patienten)
- Hypokaliämie, Hyponatriämie –> entsprechende Elektrolytstörungen
- Hyperglykämie –> Verschlechterung eines Diabetes mellitus
- Hyperurikämie –> nur Gichtpatienten
- Überdosierung: Hämokonzentration, Thrombosen, Elektrolytstörungen –> Zeichen z.B. Durstgefühl, Muskelschwäche
- Hörverlust, Schwindel, Sehstörungen –> v.a. in Kombination mit anderen Arzneimitteln
- Hautausschlag, Blutbildveränderungen –> Sulfonamidallergie
- passiert Plazentaschranke/ Muttermilch –> Schwangerschaft, Abstillen
wichtige Arzneimittelinteraktionen Schleifendiuretika
- wie Thiazide
- ACE-Hemmer, (ARBs) –> verstärktes Ansprechen, Diuretikum u.U. 2-3 Tage vorher absetzen
- nierentoxische/ ototoxische Pharmaka (v.a. Antibiotika wie Cephalqsporine, Aminogylkoside) –> Verstärkung der Oto-/Nierentoxizität