Betablocker Flashcards
Doppelprodukt
SP * HF
–> relatives Maaß für den myokardialen O2-Verbrauch
Doppelprodukt sinkt nach Gabe von Betablockern immer mehr bei steigender Belastung –> Betablocker ökonomisieren die Herzaktion
therapeutisch nutzbare Wirkungen mit raschen Wirkungseintritt
- Erhöhung der Belastbarkeit bei Angina pectoris
- entlastet Myokard bei akutem Infarkt
- entlastet Myokard nach Infarkt und bei chronischer Herzinsuffizienz (Remodelling!)
- antiarrhythmatische Wirkung bei akuter/ chronischer Ischämie, Herzinsuffizienz
Senkung des erhöhten Ruheblutdrucks
- Wirkungseintritt langsam
- keine/ schlechte Korrelation zwischen Wirkungseintritt und Plasmaspiegelverlauf
- Tage bis Wochen!!
Unterscheidung nach pharmakodynamischen Eigenschaften
- kompetitive, reversible Antagonisten: alle Betablocker (L-Stereoisomer wirksamer)
- partielle Agonien an b-Rezeptoren; “intrinisische sympathomimetische Aktivität” (ISA)
- b1- vs. b2-Selektivität
- b-Rezeptorantagonismus + vasodilatorische Eigenschaften (a1-Rezeptorantagonismus, Agonismus an b2-Rezeptoren, NO-Freisetzung)
Unterscheidung nach pharmakokinetischen Eigenschaften
- nach Hydrophobizität (eher hydrophob, eher hydrophil)
2. nach Eliminationshalbwertszeit
wichtige Präparate
nicht-selektiv: Propranolol, Timolol, Sotalol
nicht-selektiv ohne ISA, vasodilatierend über anderen Mechanismus:
- Carvedilol: zusätzlich a1-Rezeptorantagonist, stimuliert endotheliale NO-Freisetzung; lipidneutral, keine Glucosespiegelbeeinflussung, lipophil, zusätzliche Zulassung für die Therapie der Herzinsuffizienz
- Labetalol
nicht-selektiv, mit ISA: Pinolol
b1-selektiv ohne ISA:
- Metoprolol: lipophil, zusätzliche Zulassung für Therapie von Herzinsuffizienz, hauptsächlich hepatisch eliminiert
- Atenolol: hydrophil, unverändert renal eliminiert
- Esmolol: nur i.v., Notfallmedizin
- Bisoprolol: zusätzliche Zulassung für Therapie von Herzinsuffizienz, Renate und hepatische Elimination
b1-selektiv, vasodilatierend:
- Nebivolol: lipophil, zusätzliche Zulassung für Therapie von Herzinsuffizienz, zusätzlich endotheliale NO-Freisetzung, keine Glucosespiegelbeeinflussung
Beachte: Pharmakokinetik
- möglich konstante Plasmaspiegel über 24h (v.a. bei Indikation KHK)
- Sinnhaftigkeit von Kombipräparaten
- einschleichende Dosierung bei Herzinsuffizienz
- individuelle Dosierung v.a. bei CYP2D6-metabolisierten (lipophilen) Präparaten
Unerwünschte Wirkungen –> Kontraindikationen
- zu starke Blutdrucksenkung –> Hypotonie
- Bradykardie, AV-Block –> bradykarde Rhythmusstörungen
- Bronchokonstriktion, Auslösung eines Asthmaanfalls –> Asthma bronchiale, COPD (weniger bei b1-selektiven Betablockern –> unbedenklich bei COPD)
- Müdigkeit (durch Blutdrucksenkung oder ZNS), Depressionen (umstritten), Schlafstörungen (–> UAW mit weniger hydrophopen Präparaten geringer ausgeprägt ?) –> Depressionen, Schlafstörungen
- Impotenz (selten) –> Compliance
- kalte Extremitäten, periphere Durchblutungsstörungen –> periphere Verschlusskrankheit, Prinzmetal Angina, periphere Gefäßspasmen
- verminderte Glucosetoleranz; ungünstige Beeinflussung des Lipidstoffwechsels; Gewichtszunahme –> ungünstig bei Patienten mit metabolischem Syndrom; nicht bei Betablockern mit vasodilatierenden Wirkungen (Bedeutung der Skelettmuskeldurchblutung!)
- Verlängerung/ Maskierung einer Hypoglykämie –> Information bei Diabetes mellitus
- Rebrund-Effekt –> empfohlen: ausschleichend absetzen
Achtung: grundsätzlich gelten dieselben Kontraindikationen für alle Betablocker
Fixe Kombinationspräparate (“erwünschte Arzneimittelinteraktionen”)
- Betablocker + Thiazide (Indikation: Hypertonie): Metoprolol/ Bisoprolol/ Nebivolol + Hydrochlorothiazid –> Beachte: beide Wirkstoffklassen wirken eher ungünstig auf die Glucosetoleranz
- Betablocker + Calciumkanalblocker (Indikation: Hypertonie, stabile Angina pectoris): Atenolol + Nifedipin retard
Arzneimittelinteraktionen
- Calciumkanalblocker (nur Verapamil, Diltiazem !!) –> AV-Block, Bradykardie, Hypotension (pharmakodynamisch)
- Antidiabetika –> Begünstigung von Hypoglykämien
Indikationen
- arterielle Hypertonie
- Angina pectoris: stabile, instabile (Ausnahme: Prinzmetal Angina)
- akuter Myokardinfarkt
- “Reinfarktprophylaxe” (Sekundärprophylaxe)
- chronische Herzinsuffizienz
- Arrhythmien (z.B. Sinustachykardie) –> Klasse II Antiarrhythmatika
weiters:
- Glaukomtherapie als Augentropfen
- Migräneprophylaxe
- Tremor
Beachte: Zusatzindikationen bei Anwendung als Antihypertensivum
Besondere Anwendungshinweise
Schwangerschaft und Stillperiode:
- keine Kontraindikation
- Bevorzugung älterer Präparate (z.B. Metoprolol)
- pharmakologische Wirkungen beim Fötus/ Kind
- Verminderung der Plazentadurchblutung möglich –> Überwachung des Fötus
lokale Anwendung am Auge (Augentropfen) –> beachte systemsicher UAWs und Kontraindikationen
Wechselwirkungen Apotheker - Arzt
fehlende Blutdruckontrolle:
- Compliance (UAWs?)
- fehlendes Ansprechen?
UAW:
- sehr langsamer Herzschlag oder “Herzstolpern”
- häufig/ schere Hypoglykämien bei Diabetes mellitus
- “kalte Hände”
Verdacht auf systemischer UAWs durch Augentropfen