Die Formierung der Kirche in der Spätantike Flashcards

1
Q

Was passierte mit den Christen im 3. und 4. Jahrhundert?

A
  • Christenverfolgung, da radikales ablehnen vom Götterkult
  • breitete sich dennoch im römischen Reich aus bzw. drohte Mehrheitsreligion zu werden
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2
Q

Wie änderte sich der Polytheimus angesichts der Vermehrung von Christen?

A

Tendenz zu einem „höheren“ Gott kristallisierte sich bald heraus mit z.B. einem Göttervater, Sonnengott ect., der am mächtigsten/wichtigsten ist

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3
Q

Was ist die Mailänder Vereinbarung (Edict of Milan), und wann fand sie statt?

A

(313 n. Chr.)

  • Konstantin und sein Mitkaiser Licinius erließen das Edikt von Mailand, das die Religionsfreiheit garantierte.
  • Christen durften öffentlich ihren Glauben ausüben, und beschlagnahmte Besitztümer der Kirche wurden zurückgegeben.

=> Galt nicht für Religion mit menschlichen Opfern (z.B. Druidismus)

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4
Q

War Konstantin selbst Christ?

A
  • sah darin eine göttliche Legitimation seiner Herrschaft
  • nutzte christliche Symbole wie das Chi-Rho (☧)/Christogramm
  • ließ sich erst kurz vor seinem Tod 337 n. Chr. taufen.

=> Kaiser nach ihm waren Christen

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5
Q

Religio licita - Was bedeutet das und was ist das Problem?

A

“erlaubte Religion” => Lässt sich nur in einer römischen Quelle finden, die den Status der Juden im Römischen Reich beschreibt. (Apologeticum von Tertullian)

Das Konzept der religio licita/illicita ist anderweitig nicht in Quellen belegbar.

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6
Q

Wie wurde Christentum den wohlhabenden Römern und Senatoren schmackhaft gemacht?

A

Diese hattenn die Wahl und mussten überzeugt werden: Dafür musste Christentum heidnische Züge annehmen.

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7
Q

Wann war das Konzil von Nicäa und was war das genau?

A

(325 n. Chr.)

Konstantin förderte die Einheit der Kirche und leitete das erste ökumenische Konzil ein, um theologische Streitfragen wie die Arianer-Kontroverse zu klären. Damit begann die enge Verbindung von Kirche und Staat.

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8
Q

Welche heidnischen Feiertage übernahm das Christentum?

A

Viele christliche Feiertage wurden über heidnischen Festen gelegt:

  • Das Weihnachtsfest am 25. Dezember fiel auf den römischen Feiertag des Sonnengottes Sol Invictus („der unbesiegte Sonnengott“)
  • Ostern übernahm Elemente der Frühlings- und Fruchtbarkeitsfeste
  • Einführung des Sonntags (statt des jüdischen Sabbats) als heiliger Wochentag kann mit dem Kult des Sol Invictus zu tun haben, der ebenfalls am „Tag der Sonne“ verehrt wurde.
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9
Q

Welche heidnische Architektur und Kulturpraktiken übernahm das Christentum?

A

Monumentale Kirchen:
Die ersten christlichen Basiliken übernahmen den Baustil der römischen Verwaltungsgebäude und Tempel

Rituale und Priesterschaft:
Elemente wie Weihrauch, Kerzen und Prozessionen in der christlichen Liturgie erinnern an heidnische Tempelrituale.

Bischof übernahm teils die Rolle eines pontifex maximus („oberster Priester“) in der römischen Gesellschaft.

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10
Q

Wie ersetzten die Christen die heidnischen Gottheiten?

A
  • Heiligenkult ersetzte römische Schutzgötter
  • Märtyrer statt Heroen und Halbgötter
  • Madonnenkult: Parallelen zu heidnischen Muttergottheiten wie Isis oder Cybele.
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11
Q

Welche Symboliken übernahm das Christentum von den römischen Heiden?

A

Christus Pantokrator: Jesu als mächtiger Herrscher auf Thronen oder in militärischer Pose

Symbol der Sonne:
Christus wurde oft mit Sonnenmotive verknüpft, was Parallelen zu Sol Invictus und Apollo zog.

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12
Q

Wer spielte eine große Rolle in der kulturellen “Übersetzung” christlicher Philosophien in heidnische?

A

Augustinus von Hippo (354–430); Lehrer, Rhetoriker, ehemaliger Heide, Bischof

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13
Q

Wie wurden christliche Philosphien in heidnische übersetzt?

A

Neoplatonismus:
- christlicher Gott wird mit dem platonischen Begriff des „einen höchsten Guten“ und des unbedingten Seins identifiziert, welches der Ursprung aller Realität ist.

  • alle Realität in einer Hierarchie vom „Einen“ über den „Nous“ (Intellekt) bis zur materiellen Welt
  • Seele als göttlich inspiriertes Element; noch dazu unsterblich
  • materielle Welt als niederrangig im Vergleich zu spirituellen Realitäten
  • das Böse nicht als eigenständige Substanz existiert, sondern als Privatio boni (Entzug des Guten)
  • Civitas Dei (Gottesstadt) [Erinnert an: ewiges Imperium] VS. Civitas Terrena (irdische Stadt)
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14
Q

Wieso war ein struktureller Wandel nötig? (2 Gründe)

A

In Zeiten der Verfolgung braucht es keine festen Strukturen außer die, die zum Überleben helfen (Netzwerke); Staatsreligion aber braucht bessere Strukturen mitsamt Hierarchien und Amtsträgern.

Kleine Gruppen können ad hoc-Regel anweden, aber große Gruppen brauchen dann Diözesen.

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15
Q

Welcher Klerus braucht nur niedere Weihen?

A

Lektor, Türsteher, Exorzist: Niedere Weihen für Einzelfunktion

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16
Q

Wofür ist ein Diakon(at) zuständig?

A

Zahlreiche Spenden => Verwaltung und Verteilung an ärmere Gemeindemitglieder

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17
Q

Wofür waren Priester zuständig?

A

Priester waren die Ältesten der Gemeinde mit der vornehmsten Aufgabe: Sonntäglicher Gottesdienst und Abendmahl, später auch Eucharestie genannt

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18
Q

Wer hatte die oberste Leitungsfunktion?

A

Aufseher gr. Episcopus => Bischöfe: Eine Stadt ein Bischof, eine Provinz ein Erzbischof. => Jede größere Gemeinde braucht einen Vertreter (Papst seit 4. Jhd: Erster Bischof von Rom)

19
Q

An wen konnten sich Bischöfe bei Streitfragen wenden?

A

Ein Bistum/Diöszese kann sich an Erzbischof wenden, der für die Kirchenprovinz zuständig ist und diese leitet, berät, und mitentscheidet

20
Q

Wann und wie entstanden Patriarchate?

A
      1. Jahrhundert; Ursprünlgich Bischofssitze in besonders bedeutenden Städten, die geistliche und administrative Führungsrollen in ihren Regionen übernahmen
21
Q

Welche waren die fünf Patriarchate?

A

Seit Konzil von Nicäa (325): Rom, Antiocha, Alexandria

Seit Konzil von Konstantinopel (381): Konstantinopel, da das “neue Rom” des oströmischen Reichs

Seit Konzil von Chalcedon (451): Jerusalem, da heiligste Stadt

22
Q

Wie passte die militia christi in das römische Reich?

A

Parallele zu:

  • militia armata (Heer des römischen Reiches; eigentliche milita, Hierarchisch aufgebaut)
  • militia inermis (Kaiserliche Verwaltung; versucht selbe Privilegien zu haben wie das Heer)

=> milita christi tritt als dritte Gewalt auf

23
Q

Was ist eine Synode?

A

Versammlung von Klerikern und manchmal auch Laien:

Umfang: Regional oder spezifisch begrenzt

Teilnehmerkreis: Regionale Kirchenvertreter, evtl. Laien

Themen: Regionale oder organisatorische Fragen

Autorität: Bindend für eine Region, Bedarf oft Bestätigung

Beispiele: Diözesansynode, Provinzialsynode

24
Q

Was ist ein Konzil?

A

Größere Versammlung von Kirchenvertretern zur Lösung von Streitfragen

Umfang: Universell (ökumenisch) oder überregional

Teilnehmerkreis: Internationale Kirchenvertreter, vor allem Bischöfe

Themen: Grundlegende dogmatische, disziplinarische und organisatorische Themen

Autorität: Universell bindend (nach Bestätigung, z.B. durch den Papst)

Beispiele: Konzil von Nicäa/Konstantinopel/Chalcedon, Vatikanisches Konzil

25
Q

Formuliereung des Glaubensbekenntnisses durch Konzilien/Synoden?

A

Sie formulieren nicht positiv (was richtig ist), sondern urteilend (derjenige der xy denkt/tut, sei verdammt)

26
Q

Wichtige Fragen:

A

Ist Jesu eines Wesens mit Gott oder Ähnlichen Wesens? (Nur ein griechischer Buchstabe macht im Text den Unterschied)

Was ist die Natur Christi?

Ist Jesu aber wirklich Gott?

=> Wenn ja, wie gibt es nur „einen“ Gott, wenn es Vater und Sohn gibt?

=> Welche Rolle spielt dann der „Heilige Geist“?

Dreifaltigkeit = Nur ein Gott, der einem als drei Personen entgegentritt? (es wurde immer die „unverständliche“ Version der Dreifaltigkeit bevorzugt, denn Gott hat zu entscheiden wie er sich offenbartm er lässt sich in seiner Größe nicht in menschliches Erfassungsvermögen zu sperren)

27
Q

Warum sind Konzilien/Synoden so wichtig?

A

Christen müssen sich bei ihrem Glaubens einig sein; Juden sind eine Gesetzesreligion, müssen sich nicht einig sein (Witz: 3 Juden, 4 Meinungen)

=> Worte, also „Meinungen“ bestimmen ob ein Christ „gerecht/ungerecht“ ist

28
Q

Welche Konzilien bestimmten das Zölibat der Priester?

A

Konzil von Elvira (ca. 306): Dieses regionale Konzil in Spanien verlangte von Bischöfen, Priestern und Diakonen sexuelle Enthaltsamkeit.

Konzil von Nicäa (325): Es bestätigte die Enthaltsamkeit als Ideal für Priester, ließ jedoch verheiratete Männer als Kleriker zu.

29
Q

Was war das Arianistische Christentum?

A
  • christliche Strömung aus dem 4. Jahrhundert, die sich auf die Lehren von Arius (ca. 260–336) stützte

=> Arius glauibte, dass Jesus nicht wesensgleich (homoousios) mit Gott Vater sei, sondern ihm untergeordnet (homoiousios). => Erstes und edelstes Geschöpf Gottes, aber nicht von ewigem Bestand wie Gott Vater => „Es gab eine Zeit, da war der Sohn nicht.“

Das Erste Konzil von Nicäa (325): Arianismus wurde als Häresie (Irrlehre) verurteilt. Trinität => zentrales Dogma der orthodoxen Kirche.

Germanische Anhänger: West- und Ostgoten, Vandalen; Arianismus begann ab dem 6. Jahrhundert zu verschwinden (Konvertierung von gotischen Herrschern zum Katholizismus)

30
Q

Gründe zum Zölibat:

A
  • nur religiöse und überzeugte Männer werden Priester/Bischof/Dekan, statt diejenigen, die Geld und Macht wollen
  • Ehe macht das Schweigegebot schwieriger
  • Sexualmoral: Sex von Außen durch „Verführung“ herangetragen, gehört nicht zum Inneren des Menschen, da Gott kein Sexualverhalten hatte (nach seinem Bild geschaffen)
31
Q

Wieso wird Sex als Konsequenz der verbotenen Frucht betrachtet?

A

Seid fruchtbar und vermehret euch => Dieses Gebot macht nur Sinn, wenn Adam und Eva nicht aus eigener Lust aufeinander treffen, sondern erst „gesagt bekommen“ müssen, dass sie Sex haben müssen. => Strafe Gottes, wie Evas Schmerzen beim Gebären, und Adams Brot im Schweiße seines Angesichts

Augustinus fügt dritte Strafe hinzu: Adams Geschlechtsorgane sind dem Mann nicht mehr unterworfen wie die anderen Körperteile (erektile dysfunktion)

32
Q

Stufen der Enthaltsamkeit

A
  1. Jungfräulichkeit (höchste Berufung)
  2. “fräuhlich sein”: Nach Verwitwung auf Wiederheirat und Sex verzichten
  3. Ehe; Erlaubt Sex, aber je enthaltsamer desto besser
33
Q

Wieso durften Priester verheiratet sein und unter welchen Bedingungen?

A

Priester: Bedeutet eigentlich „Älterer“; Angesehene Männer erreichen normalerweise kein hohes Alter ohne verheiratet gewesen zu sein => Frühchristliches Recht: Priester kann nur Mann einer einzigen Frau gewesen sein. Wenn Frau gestorben, lebt er als Witwer weiter

=> Paulus: Ehe nur wenn man sich sexuell nicht beherrschen kann; Nach Priesterweihe darf man auch mit der eigenen Frau keinen Sex mehr haben.

Thomas von Aquin: Ein Mann, der nur für Sex mit seiner eigenen Frau vekehrt, der begeht sogar mit der eigenen Frau Ehebruch

34
Q

Zölibat von Bischöfen

A

In orthodoxer Kirche: Bischöfe dürfen auch nicht verheiratet sein, also gibt es nur Mönchsbischöfe;

Im Westen wird das Enthaltsamkeitszölibat kaum bis gar nicht eingehalten, verheiratet und vermutlich nicht enthaltsam in dieser Ehe (ALL DAS IM FRÜHMITTELALTER)

=>Erblichkeit teil davon; Sohn des Priesters übernimmt dessen Position und wird ebenso Priester, Kein Sohn vorhanden => Ämterverkauf

35
Q

Wann wurde Zölibat durchgesetzt (und abgeschafft)?

A

Ab 11. Jahrhundert Forderung von tatsächlichem Zölibat; bis zum 15. Jahrhundert immer wieder diskutiert und durch Luther wieder „Abgeschafft“

36
Q

Warum waren im Westen Mönche nicht als Priester geeignet?

A

Unterliegen besonderer Bescheidenheit und das Priestum mit teuren Gewändern und Authorität steht dem entgegen

37
Q

Anfänge des Mönchstums

A

Eremitisches Mönchtum (Eremitentum): Von weltlichem losgelöst, aus der Gesellschaft „ausgestiegen“
=> Darunter: Säulenheilige Stehen auf Säule und bewegen sich nicht, wurden bewundert und besucht, nach Rat gefrat und haben Schenkungen erhalten (=> Frühe Form der Fürbitte)

Koinobitisches Mönchtum (gemeinschaftliches Mönchtum):
Organisierte Formen des Mönchtums, in denen Menschen gemeinsam nach festen Regeln lebten + Soziale Kontrolle

38
Q

Wozu braucht man die Mönche zur Jenseitsvorsorge?

A

Jüngstes Gericht => Fürbitte hilft denen, die weder ganz gut, noch ganz schlecht waren. (Außerdem wäre es Hubris zu behaupten man sei von selbst gut genug für den Himmel!)

39
Q

Wann wird das Fegefeuer (lat. purgatorium) konzeptualisiert?

A

Augustinus (354–430): „Reinigungsfeuern“ (lat. ignis purgatorius)

  1. Jahrhundert: Petrus Lombardus und andere Scholastiker etablierten das Fegefeuer als spezifischen „Ort“

Das Zweite Konzil von Lyon (1274) bestätigte das Fegefeuer als offizielles Glaubensgut der Kirche. (=> Führte zu Ablassbriefen

Konzil von Trient (1545–1563): Bestätigte die Existenz des Fegefeuers und verwarf protestantische Kritik.

Bibliche Grundlage: 1 Kor 3,12-15: Paulus spricht davon, dass Gläubige durch „Feuer geprüft“ werden

40
Q

Todesstunde als Weichenstellung des Jenseits

A

Kleriker: Beim Sterbebett anwesend, können dem sterbenden sakramentale (Sakramente: Zeichenhafte Handlungen, die mit der Gnade Gottes zusammenkommen z.B. Brot&Wein sind äußere Zeichen) Hilfe leisten

41
Q

Was ist der “Gnadenschatz”?

A

Opfertod Christi: Jesu starb “für unsere Sünden” => endloser Gnadenschatz zur Vergebung.

Heilige und Märtyrer (also Menschen mit positiver Bilanz) fühllen diesen Gnadenschatz wieder auf und dienen als Vergebungs-Ansprechpartner => Heiligenorte existieren dafür.

42
Q

Wer, außer Mönchen, konnte noch vermehrt beten?

A

Frauen (besonders adelige) und Kinder beteten für die Familie.

43
Q

Wofür dienten Gräber der Märtyrer?

A

=> Wallfahrtsort
=> Reliqienverehrung