D4. Selbstkonzept, Narrative Identität und Wohlbefinden Flashcards

1
Q

Selbstkonzept: Aus der Perspektive von William James (1842-1910)

A

Selbstkonzept als mittelfristig zeitlich stabiles Wissenssystem über die eigene Person
1. Demographie (Alter, Geschlecht, Name, …)
2. Autobiographie (Ausbildung, Beruf, Erfahrungswerte, Lebensereignisse)
3. Eigenheiten (Motive, Eigenschaften, Interessen, …)

Ich (er)kenne mich

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Selbstkonzept: Aus der Perspektive von William James (1842-1910): Globales Selbstkonzept

A

–> “Wer bin Ich?”

  1. Akteur-Selbstkonzept: “Wie bin Ich?”
  2. Idealselbstkonzept: “Wie sollte ich sein?”
  3. Moralisches Selbstkonzept: “Was darf ich?”
  4. Fähigkeitsselbstkonzept: “Was kann ich?”
  5. Agentisches Selbstkonzept: “Was will ich?”
    s. F. 7
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Selbstkonzept: aus der Perspektive von Carl Rogers (1902-1987)

A

Das Selbstkonzept enthält alle Erfahrungen und Bewertungen, die sich auf die eigene Person beziehen (“Wer bin Ich?”) und beinhaltet:
1. Vorstellungen: über die eigenen Person
2. Können: das eigene Können und Funktionieren
3. subjektives Wissen: der Beziehungen der Person zu anderen Personen und zur Außenwelt
4. Bewertung: dieser Aspekte

–> Messung von Merkmalen über Selbstberichte
–> Kongruenz zwischen Real- und Idealselbst

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Selbstkonzept: aus der Perspektive von Carl Rogers (1902-1987): Die Messung des Selbstkonzeptes mittels Q-Sort-Technik

A
  1. Aufbau: ca. 100 Abjetive oder kurze Aussagen auf seperaten Karten (z.B.: “Ich bin ehrgeizig”)
  2. Antworten: Probanten müssen Karten in Kategorien einsortieren (“am ehesten wie ich” oder “am wenigsten wie ich”)
    a) in Bezug auf reales Selbst
    b) in Bezug auf ideales Selbst
    –> Bestimmung der Selbstkongruenz über die Profilkorrelation
    s. F. 9
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Selbstkonzept: Selbstkongruenz

A
  1. Einschätzung: des “Selbst” auf bipolarer Adjektivzuschreibungen
    - meist 7-Punkte-Skala
  2. Möglichkeiten der Erfassung:
    a) Profil des Realselbst
    b) Profil des Idealselbst
    c) Vergleich von Realselbst und Idealselbst bezüglich der Norm
    d) Vergleich von Realselbst und Idealselbst bezüglich der Fremdsicht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Selbstkonzept: Selbstsicht vs. Fremdsicht

A
  1. Subjektiv konstruierte Selbstsicht: wir tendieren dazu, uns so zu sehen, wie wir zu sein glauben und wie wir glauben, dass andere uns sehen (vgl. Kelly)
  2. Selbstkonsistenz: Erinnerungen und Erfahrungen werden im Einklag mit dem aktuellen Selbstkonzept verzerrt. Selbstinkonsistente Erfahrungen, Selbstinkongruenz und ein verzerrtes Selbstkonzept kann zu psychischen Leiden führen
  3. Fremdsicht: Wirkung von sozialer Spiegel in Gruppentherapien
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Selbstbezogene Schemata: Kontrollüberzeugung vs. Selbstwirksamkeitsüberzeugung

A
  1. Kontrollüberzeugung (vgl. Rotter) = Überzeugung, dass man in einer bestimmten Situation potentiell wirsam werden nd die Kontrolle haben kann (internal vs. external)
  2. Selbstwirksamkeitsüberzeugung (vgl. Bandura) = Überzeugung, dass man selbst in einer bestimmten Situation wirksam werden kann

–> beide Konzepte korrelieren zu etwas r = .50

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Selbstbezogene Schemata: Selbstwert - global vs. bereichsspezifisch

A
  1. Global: subjektive Bewertung der eigenen Person, die Zufriedenheit mit sich selbst (Rosenberg, 1965)
  2. Bereichsspezifisch: (Shavelson et al. 1976):
    Intellektuell
    Sozial
    Emotional
    physisch
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Selbstbezogene Schemata: Selbstwert: Wichtige Befunde: Depressionen und Selbstwert

A
  1. Zusammenhang mit Depressionen: In einer Studie an über 5000 Oberschülern konnte gezeigt werden, dass unter den Schülerinnen mit sehr hohem Selbstwertgefühl nur 4% zu Depressionen neigten, während +über 80% der Schülerinnen mit einem sehr niedrigen Selbstwertgefühl eine vergleichbar starke depressive Tendenz zeigten
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Selbstbezogene Schemata: Selbstwert: Wichtige Befunden zu Realselbst, Selbstüberschätzung und Narzissmus

A
  1. Streben nach Selbstwerterhöhung: ( = Macht- und Leistungsmotiv)
    a) Selbstberichtsverzerrung: Tendenz zur selbstwertdienlichen Verzerrung der Selbstwahrnehmung (= Selbstüberschätzung)
    b) Nutzen: führt zu einem ausgeglichenen Selbstwertgefühl und ein stabiles Wohlbefinden
  2. Gnadenloser Realismus und Selbstunterschätzung: führt zu einem niedrigen Selbstwertgefühl und einer Tendenz zu Depressionen
  3. Grandioses und fragiles Selbstkonzept: Narzissmus
    a) labile Stimmungslage und hohe Sensitivität gegenüber Lob und Kritik
    b) Folgen:
    labiles Selbstwertgefühl
    Kompensation durch Status & Leistung
    Dekompensation durch Depression
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Selbstbezogene Schemata: Subjektives Wohlbefinden - Definition

A

negative/ positive Einstellung zum Leben (Lebenszufriedenheit) sowie positive/negative Affektivität in Bezug auf das Leben (Glücklichsein)
s. F. 18

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Selbstbezogene Schemata: subjektives Wohlbefinden: Set-Point Modell des Wohlbefinden

A

nach Headey & Wearing 1989
1. Persönlichkeitsunterschiede: führen zu interindividuellen Unterschieden im Set-Point

  1. Situations- und kontextabhngige Fluktuationen um diesen Set-Point herum
    s. F. 19
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Selbstbezogene Schemata: subjektives Wohlbefinden: Korrelate

A
  1. mit kognitivem (moderat korreliert) und affektiven Wohlbefinden (substantiell korreliert) sind:
    a) Kontrollüberzeugung
    b) Selstwirksamkeitsüberzeugung
    c) Selbstwert
    d) Emotionale Stabilität
  2. andere Persönlichkeitscharakteristiken:
    a) Extraversion und Positivität,
    b) Gewissenhaftigkeit und Lebenszufriedenheit
    c) Religiösität und Glücklichsein

–> Relativ stabile interindividuelle Unterschiede im subjektiven Wohlbefidnen reflektieren relativ stabile Persönlichkeitsprofilunterschiede
s. F. 20

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Selbstbezogene Schemata: subjektives Wohlbefinden: negative Lebensereignisse

A

Einschneidene negative Lebensereignisse (z.B.: Verwitwung, Arbeitslosigkiet, Scheidung) senken das Wohlbefinden auch längerfristig
steht eher im Wiederspruch zum Set-Point-Modell
s. F. 21

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Selbstbezogene Schemata: Selbstdarstellung - Definition

A

Die Tendenz sich so zu Präsentieren, wie man meint, dass andere einen sehen wollen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Selbstbezogene Schemata: Selbstdarstellung - Impression Management

A

wir spielen alle Theater und versuchen, den Eindruck anderer über uns selbst zu steuern

17
Q

Selbstbezogene Schemata: Selbstdarstellung - Persönlichkeitsrelevante Selbstdarstellungsaspekte

A
  1. Aspekte:
    a) Streben nach Selbstwerterhöhung
    b) Selbstüberwachung (Self-Monitoring)
    c) Fähigkeit zur Selbstdarstellung
    -
  2. Konsequenzen: Diese führen zu:
    a) Erhöhung der Selbstkonsistenz (Stabilisierung des Selbstwerts) über selbsterzeugtes soziales Spiegeln
    b) Verzerrung im Selbstbericht (Fragebogen, Interviews)
18
Q

Selbstbezogene Schemata: Subjektive Attraktivität

A
  1. Korrelation: subjektive Attraktivität stimmt häufig nur moderat gut mit der intersubjektiv objektiven Fremdsicht überein (r = .20 - . 40)
  2. Objektive Attrativität: ist der Grad, wie sehr die äußere Erscheinung einer Person dem Schönheitsideal seiner Kultur entspricht - Durch Aggregation über mehrere Beurteilende entsteht ein intersubjektive objektives/reliables Maß der Schönheit
  3. Wohlbefinden: Subjektive Attraktivität ist mit subjektivem Wohlbefinden und Selbstwert assoziiert
  4. Real-Indealselstinkongruenz: je größer sie ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit der Ausprägung psychischer Probleme
19
Q

Narrative Identität: Definition

A
  1. Personen bemühen sich darum, eine kohörente Geschichte ihres Lebens (life story, narrative) zu weben, die ihnen Einheit, Richtung und Sinn verleiht
  2. Ergebnis dieser Bemühung ist die Narrative Identität, die in Form von Erzählungen über sich selbst fortlaufend konstitueirt und ausgebaut wird
20
Q

Narrative Identität: Merkmale der narrativen Identität

A
  1. Autobiographie: Enthält die Autobiographie (vgl. autobiographisches und episodisches Gedächtnis)
  2. Lebensspanne: Konstruiert über die Lebensspanne
  3. Stabiler Kern: aber veränderungs- und differenzierungsfähig
  4. umfasst ver. Selbstkonzepte (vergangene, gegenwärtige, zukünftige)
21
Q

Narrative Identität: Meilensteine in der Entwicklung der Narrativen Identität

A

2-3 Jahre: Mit der Entwicklung des episodischen autobiographischen Gedächtnisses beginnen sich Kinder an Dinge zu erinnern, welche ihnen wiederfahren sind oder was sie getan haben

3-4 Jahre: Kinder beginnen andere Menschen zu verstehen als solche mit eigenen Zielen, Werten und Überzeugungen, welche sie antreiben (Theorie of mind –> Motivated Agents)

5-6 Jahre: Kinder beginnen zu verstehen, wie eine Geschichte struktuiert sein sollte (Motivated Agent –> Ziele –>Konflikte –> dramatischer Höhepunkt –> Ende)

7-14 Jahre: Kinder und Jugendliche lernen, wie der Lebenslauf typischerweise strukturiert ist mit kulturtypischen Lebensphasen

12-25 Jahre: Jugendliche und junge Erwachsene legen persönliche Bedeutung in autobiographische Events (Kausale Kohörenz) und verbinden diese zu lebensrelevanten Themen (Thematische Kohärenz)

22
Q

Narrative Identität: nach McAdams und Pals (2006)

A

Die Narrative Identität ist die Geschichte, die die Person versucht am Laufen zu halten. Eine internalisiertes und sich entwickelndes Narrativ von einem selbst, welche die rekonstruierte Vergangenheit und die vorgestellte Zukunkt mit einander verbindet und das leben der Person so it Einheit, Sinn und Zielen füllt
s. F. 30

23
Q

Eine Integrative Perspektive: Die Drei Ebenen des Psychologischen Selbst (McAdams 2015)

A
  1. Actor: Level I: Dispositional traits
    temperments, traits, dispositions
    “What are my basic tendencies?”
    “how do i act and react?”
  2. Agent: Level II:Characteristic adaptions
    personal strivings, goals and tasks coping
    “What do i want and value?”
    “how do i cope?”
  3. Author: Level III: Narrative identitiy
    self-defining life stories
    self-history
    “Who am I?”
    “how did i become like this?”
    “where am i goning to?”
24
Q

Eine Integrative Perspektive: Die Drei Ebenen des Psychologischen Selbst (McAdams 2015) - Verbindung von Autor, Akteur und Agent mit Motiven, Temperament, Charakter, Eigenschaften, Fähigkeiten und subejtkivem Wissen

A
  1. Autor: mit subjektiven Wissen über sich selbst
  2. Agent: mit Motiven und Werten
  3. Akteur:mit Eigenschaften
    a) Temperamet und Charakter
    b) Fähigkeiten und Kompetenzen
25
Q

Selbstbezogene Schemata: 1. Selbstwert: wichtige Befunde: individuelle Kontrasteffekte

A
  1. Das Selbstwertfgefühl ist bereichsspezifisch organisiert. Unterschiede zweischen Bereichen werden durch intrainidividuelle Kontrasteffekte übertrieben –> wer z.B.: gut in Mathe ist, unterschätzt seine sprachlichen Leistungen und umgekehrt
  2. Das bedeutet, obwohl:
    a) sprachliche und Mathematische Leistungen hoch mtieinander korrelieren
    b) korrelieren die jeweiligen bereichsspezifischen Selbstwerte nicht miteinander
    c) Matheleistung korreliert negativ mit dem verbalen Selbstwert und umgekehrt
    s. F. 16
26
Q

Selstbezogene Schemata

A
  1. subjektives Wohlbefinden
  2. Subjektive Attratikivtät
  3. Selbstwert
  4. Selbstdarstellung
  5. Kontrollerwartungen und Selbstwirksamkeit