D2. Motive, Ziele und Interessen Flashcards

1
Q

Vom Wie zum Warum des Verhaltens - Raymond Cattell: Abgrentungsversuch zwischen Temperament und Motiven

A
  1. Temperament: bezeichnet verschiedene Verhaltensstile und das Gefühslerleben bei der Verfolgung eines bestimmtes Ziels (z.B.: Reizbarkeit, Ängstlichkeit, Diszipliniertheit, Geselligkeit, Aktivität)
  2. Motive: sind dynamische Persönlichkeitseigenschaften, die unser Verhalten motivieren und energetisieren (Leistungsorientierung, künstlerisches Interesse, Interesse an anderen Menschen, Werte, Bedürfnisse, Einstellungen, Präferenzen)
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2
Q

Vom Wie zum Warum des Verhaltens - McAdams (2015)

A

Abgrenzungsversuch zwischen dispositionalen Traits und in erster Line “motivationalen” chatkteristischen Adaptationen

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3
Q

Vom Wie zum Warum des Verhaltens - Begriffsklärung: Worauf beziehen sich Ziele, motive, Interessen und worauf Temperament und Charakter?

A
  1. Bedürfnisse/Ziele/Motive/Interessen: beziehn sich primär auf die Richtung des Verhaltens (“zu welchem Zweck?”) –> aus ihnen ergibt sich eine Handlungsmotiviation (Warum)
  2. Temperament/ Charakter: beziehn sich primär auf Form und Stil des Verhaltens (“auf welche Art und Weise”)
    –> bestimmen die Handlungsausführung (Wie)
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4
Q

Motive - Definition

A

grundlegende (bewusste oder unbewusste) menschliche Impulse, die
1. sich in spezifischen situativen Bedürfnissen (needs) und persönlichen Zielen (goals) individuell ausdrücken und
2. in der Häufigkeit und Intensität des Auftretens zwischen Menschen variieren können
–> Gefühle wären allgemeiner als Motive
–> Ziele sind teile von Motive, welche uns bewusst sein können

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5
Q

Motive & Bedürfnisse: Klassische Konzepte - Freud

A

unterschied zwischen
1. Eros (Libido): Sexualitrieb
a) Erneuerung, Fortpflanung und Selbsterhaltung
b) Liebe

  1. Thanatos (Destrudo): Aggressionstrieb
    a) Zerstörung, Verteidigung und Weiterentwicklung
    b) Arbeit
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6
Q

Motive & Bedürfnisse: Klassische Konzepte - Adler

A

unterschied zwischen:
1.Horizontales Streben:
a) Bedürfnis, ein Teil der Gemeinschaft zu sein
b) Kooperationsbereitschaft
c) Hilfsbereitschaftn
d) Streben nach Zusammenhalt und Harmonie in einer Gruppe

  1. Vertikales Streben:
    a) sozaile Anerkennung erreichen
    b) Geltung und Überelgenheit über adnere gewinnen
    c) Macht auf andere ausüben
    d) Leistungsstreben
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7
Q

Motive & Bedürfnisse: Klassische Konzepte - Murray

A

unterschied zwischen:
1. Primär Motive (visceral needs):
a) Angeborene Motive, die für das Überlegeben und die Erhaltung der Art unabdingbar sind und sich in viszerogenen Bedürfnissen ausdrücken
b) Beispiel: Bedürfnis nach Sexualität, Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahmen, Ausscheidung, Schlaf, Schutz und Vermeidung von körperlichen Schmerz und Krankheit –> prmär körperliche Befridigung

  1. Sekundäre Motive (psychical needs):
    a) Aus den primären Motiven entwicklte psychogene Bedürnisse oder psychologisch relevante Ziele im Laufe der Sozialisation
    b) Beispiele: Bedürfnis nach Leistung, Bindung, Unabhängigkeit, Macht, Vermeidung psychischen Leids, ordnung, Selbstdarstellung oder Sinnhaftigkeit –> primär psychische Befridigung
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8
Q

Motive & Bedürfnisse: Klassische Konzepte - Maslow

A

unterschied zwischen:
1. Defizitmotive (deficiency motives): reslutieren aus einem Zustand des Mangels und zielen darauf ab, diesen zu beseitigen
a) Nahrung, Flüssigkeit, Sauerstoff, Schalf, Sexualität
b) materieller Schutz, ordnung und Berechenbarkeit der Umwelt
c) Zugehöhgiekeit zu einer Gemeinschaft, D-Liebe, Intimität
d) Achtung und Wertschätzung durch andere und sich selbst
–> Homöostase: unangenehmen Gefühle als Ausdruck eines Mangelzustandes, der Ist-Soll-Deskrepanz signalisiert und Handlungsmotivation um einen angenehmen Zustand, das Ist-Soll-Gleichgewicht widerherzustellen

  1. Wachstumsmotiv (grwoth motives): entsprechen dem Streben nach Selbstverwirklichung, seine eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten auszuleben und Sinn im Leben zu finden
    –> Heterostase: setzten eines ständig neuen Sollzustanden (z.B.: guten Abschluss machen) führt zu einer Handlungsmotivation um diesem Sollzustand zu erreichen. Wenn dieser erreicht ist, wird ein neuer Sollzustand gesetzt
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9
Q

Motive & Bedürfnisse: Klassische Konzepte - Maslow - Eigenschaften der Motive

A
  1. angeboren: Motive sind angeboren
  2. Hierarchie: Motive folgen einer hierarischen Ordnung. Dabei müssen tendenziell zunächst niedrigere Bedürfnisse befridigt werden, bevor übergeordnete Bedürfnisse zum Tragen kommen können:
    Körperliche Bedürfnisse
    Sicherheit
    Soziale Beziehungen
    Soziale Anerkennung
    Selbstverwirklichung
    s.F 17
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10
Q

Motive & Bedürfnisse: Das Leistungsmotiv - Atkinson (1957) & Heckhausen (1980)

A
  1. Atkinson (1957): Leistungsmotivation resultiere aus einem Leistungsmotiv und der subjektiven Einschätzung des Erfolgens in einer bestimmten Situation
  2. Heckhausen (1980): Der Grad und der Ausdruck des Leistungsmotive ergebe sich aus dem Verhältnis zwischen:
    a) Erfolgsannäherungatendenz (Hoffnung auf Erfolg) und
    b) Misserfolgsvermeidungstendenz (Furcht vor Misserfolg)
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11
Q

Motive & Bedürfnisse: Das Leistungsmotiv - Korrelate

A
  1. Gewissenhaftigkeit: Leistungsmotivation ist positiv mit Gewissenhaftligkeit korreliert und im Rahmen des Fünf-Faktoren-Modells als eine Facette von Gewissenhaftigkeit aufgeführt
  2. Neurotizismus: Vermeidungstendenz ist korreliert mit Neurotizismus
  3. Extraversion: Annäherungstendenz hängt mit Extraversion zusammen
    s. F. 19/20/21
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12
Q

Motive & Bedürfnisse: Das Leistungsmotiv - Review zur empirischen Befundlage (Brunstein & Heckhausen 2010)

A
  1. Erfolgsannäherungstendenz scheint eine einheitliche Facette des Ausdrucks des Leistungsmotivs zu sein
  2. Misserfolgsvermeidungstendenz scheint sich weiter zu splitten in:
    a) Handlungsorientiertes Misserfolgsmotiv (z.B.: Vermeidung)
    b) lageorientiertes Misserfolgsmotiv (z.B.: Verdrängung)
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13
Q

Motive & Bedürfnisse: Das Leistungsmotiv - Implizites vs. explizites Leistungsmotiv: Messung, Korrelation und wichtiger Befund

A
  1. Messung:
    a) implities Leistungsmotiv: mit dem Thematischen Apperzeptionstest (TAT), der Picture Story Exercise (PSE) oder anderen projektiven/impliziten Verfahren (z.B.: impliziter Assoziationstest)
    b) explizite Leistungsmotivmessung: durch Selbstbericht/ Bekanntenbericht im Fragebogen oder Interviewverfahren
  2. Korrelation zwischen impliziten und expliziten Motiv:
    sind gering bis nicht signifikant (r = .10 - .20)
  3. wichtiger Befund: Die Kongruenz zwischen impliziten (projektiv erfassen) Motiven und expliziten Motiven (formuleirten Zielen) fördert Gesundheit und Wohlbefinden
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14
Q

Motive & Bedürfnisse: Das Leistungsmotiv - unbewusstes vs. bewusstes Leistungsmotiv (McClelland 1989) - Dual-Prozess-Hypothese

A

McClelland schloss aus den geringen bis nicht signifikanten korrelationern zwischen explizitem und implizitem Leistungsmotiv:

  1. Implizites Motiv führt zu intrinsisch motiviertem (operanten) Leistungsverhalten
  2. explizites Motiv fürhrt zu extrinisch motivertem (respondentem) Leistungsverhalten
    s. F.24
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15
Q

Motive & Bedürfnisse: Das Anschlussmotiv - Atkinson (1953)

A
  1. Grad/ Ausdruck des Bindungsmotivs: ergebe sich aus dem Verhältnis zwischen einer Annäherungstendenz (hoffnung auf Anschluss) und einer Vermeidungstendenz (Furcht vor Zurückweisung)
  2. mögliche Kombinationen:
    a) Annäherungstendenz niedrig & Vermeidungstendenz niedrig: ungesellig
    b) Annäherungstendenz hoch und Vermeidungstendenz niedrig: Gesellig
    c) Annäherungstendenz niedrig & Vermeidungstendenz hoch: vermeidend
    d) Annäherungstendenz hoch & Vermeidungstendenz hoch: Schüchtern
    –> Bezug zu dem Eigenschaften Neurotizismus und Extraversion, die mit Annäherungs- und Vermeidungstendenzen assoziiert sind
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16
Q

Ziele und Zielorientierung: Ziele - Definition

A
  1. bewusst repräsentierte individuelle, für wichtig gehaltene, mittel- oder langfristige Bestrebungen
  2. Personalisierte Ziele: Persönliche Ziele sind verflochten mit, aber erheblich spezifischer als Motive
    s. F. 30
17
Q

Ziele & Zielorientierungen: Messung von Zielen

A
  1. idiographische: Erfahrung/ Nennung von persönlich wichtigen Zielen
  2. GOALS: Fragebogen zur Erfassung persönlicher Ziele über sechs Bereiche (GOALS) hinsichtlich ihrer Wichtigkeit, Realisierbarkeit und dem Grad der Erreichung (Pöhlmann & Brunnstein 1997):
    a) Wirksamkeitsziele (Agency):
    Macht ausübern, Leistungen vollbrignen, Abwechslung erleben
    b) Gemeinschaftssinn (Communion):
    sozialen Anschluss finden, Hilfe leisten, Intimität fühlen
18
Q

Interessen - Begriffsbestimmung

A

= Intrnisische Motivation in Bezug auf bestimmte Tätigkeiten und Handlungen

  1. Abgrenzung zu Motiven: Während Motive mit Aussicht auf ein bestimmtes Ziel Handlungen motivieren, beziehen sich Interessen auf die Motivation bezüglich der Ausübung von Handlungen an sich
  2. Intressen können nicht nur in Bezug auf die Motivationsstärke sondern auch in Bezug auf die Art der Tätigkeitsobjekts untersucht werden
19
Q

Interessen - Aspekte der Darstellung/ Erfassung von Interessen

A
  1. Neugier: Ausmaß in dem die Tätigkeit die Neugier weckt (INteresse im engeren Sinne)
  2. Valenz: Ausmaß in dem die Ausübung der Tätigkeit als angenehm oder als unangenehm empfunden wird
  3. Häufigkeit:
    a) subjektive: wie wird die Tätigkeit von mir ausgeführt
    vs.
    b) objektive: Wie oft ist es mir überhaupt möglich diese Tätigkeit auszuführen
20
Q

Interessen - Berufsinteressen: Das Hexagonmodell von Holland (1973) Berufstätigkeiten + wichtiger Befund

A

sechs Berufsinteressen und Berufsgruppen/-tätigkeiten:
1. Praktisches Interesse: z.B.: LAndwirt, ingenier, Kfz-Mechaniker, …
2. Wissenschaftliches Interesse: Physiker, Biologe, Mathematiker, Soziologe
3. Künstlerisches Interesse: Musiker, Bildhauer, Schriftsteller, Schauspieler
4. Soziale Interessen: Sozialarbeiter, Krankenpfleger, Erzieher, Lehrer
5. Unternehmerisches Interesse: Geschäftsführer, manager, Anwalt, Politiker
6. Interesse an Büroberufen: Buchhalter, Verwaltungsangesteller, Verkäufer

–> Wichter Befund: Die Passung zwischen Berufsinteressen und Arbeitsinahlten korreliert mit der Arbeitszufriedenheit

21
Q

Interessen - Berufsinteressen: Das Hexagon Modell - Dimensionen

A

Das Hexagon Modell kann man auf zwei Dimensionen runterbrechen:
1. Dinge vs. Menschen
2. Daten vs. Ideen

Dinge + Mittel von Daten&Ideen: Realistic (praktisches Interesse)
Dinge + Ideen: Invetigativ (wissenschaftliches Interesse)
Mittel von Dingen& Menschen + Ideen: Artistic (künstlierisches Interesse)
Menschen + Mittel von Daten& Ideen: Social (soziales Interesse)
Mittel von Menschen & Dingen + Daten: Enterprising (unternehmerisches Interesse)
Daten + Dinge: conventional (Ineresse an Büroberufen)
s. F. 36

22
Q

Interessen - Berufsinteressen: Geschlechterverteilung (Su et al. 2009)

A

Es gibt kein anderes Merkmal, dass so stakr mit Berufsineressen korreliert wir das biologische Geschlecht:
1. Bei Frauen: ist das Berufsinteresse größer in
a) Soziale
b) conventionelle
c) künstlerische

  1. bei Männern: ist das Berufsineressen größer in
    a) praktische Berufe
    b) Investigative Berufe
    c) unternehmerische Berufe (die Dominanz von Männern ist hier statistisch jedoch nicht signifikant)
23
Q

Eine integrative Perspektive: Beürfnispyramide nach Maslow

A

Von unten nach oben:
1. ökologisches Gleichgewicht: Stabilität, Zyklizität, Elastizität & Reslilienz
2. Grundbedürfnisse: Essen, Trinken, Schlafen
3. Sicherheitsbedürfnisse: Materielle und berufliche Sicherheit (Wohnen, Arbeit)
4. Soziale Bedürfnisse: Freundschaften, Liebe, Gruppenzugehörigkeit
5. ICH Bedürfnisse: Anerkennung/ Geltung
6. Selbstverwirklichung

1 - 4 = Defizitbedürfnisse
5&6 = Wachstumsbedürfnisse
s. F. 38

24
Q

Eine Integrative Perspektive - Soziales Streben vs. Individuelles Streben

A
  1. Soziales Streben (“getting along”):
    a) Sexualtreib (Liebe)
    b) Bedürfnis nach sozialen Beziehungen
    c) Anschluss- und Intimitätsmotive
    d) Communion (Kooperation)
    e) soziale Interessen
  2. Individuelles Streben (“getting Ahead”):
    a) Aggressionstreib (Arbeit)
    b) Bedürfnis nach sozialer Anerkennung
    c) Leistungs- und Machtmotiv
    d) Agency (konkurrenzkampf)
    e) Unternehmerische Interessen
25
Q

Eine Integrative Perspektive - Streben nach Sicherheit, Struktur & Stabilität vs. Streben nach Selstbestimmung, Stimulation & Selbstverwirklichung

A
  1. Streben nach Struktur, Stabilität und Sicherheit:
    a) Sexualtrieb (Selbsterhaltung)
    b) Aggressionstrieb (Selbstverteidigung)
    c) Bedürfnis nach Sicherheit und Schutz
    d) Bedürfnis nach Struktur und Ordnung
    e) Communion (Konformität)
    f) Konventionelle/ realistische Berufsinteressen
  2. Streben nach Selbstbestimmung, Stimmulation & Selbstverwirklichung:
    a) Sexualtrieb (Fortpflanzung)
    b) Aggressionstreib (Förderung des Fortschritts)
    c) Bedürfnis nach Wachstum und Selbstentfaltung (Mastery)
    d) “Need for Cogontion”, Neugier und Selbstaktualisierungstendenz
    e) Intellektuelle/ Künstlerische Berufinteressen