D3. Werte, Einstellungen und Überzeugungen Flashcards

1
Q

Begriffsbestimmung: Temperament/Charakter vs. Bedürfnisse/Ziele/Motive/Interessen vs. Überzeugungen, Werte und Einstellungen

A

1.Temperament/Charakter: beziehen sich primär auf Form und den Stil des Verhaltens (“Wie”, “Auf welche Art und Weise”)

  1. Bedürfnisse, Motive, Ziele und Interessen: beziehen sich primär auf die Richtung des Verhaltens (“Warum”, “zu welchem Zweck”)
  2. Überzeugungen, Werte und Einstellungen: beziehen sich auf bestimmte Vorstellungen und Bewertungen von etwas (Präferenzen) oder von sich selsbt, die verhaltenswirksam sein können, aber nicht müssen
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2
Q

Begriffsbestimmung: Verhaltens- vs. Bewertungsdispositionen

A
  1. Verhaltensdispositionen: Temperament/ Charaktereigenscaften beziehen sich auf individuelle Besonderheiten im Ausdruck/Stil des Verhaltens (= Verhaltensdispositionen im engeren Sinne,Wie?)
  2. Bewertungsdispositionen: Motive, Ziele, interessen sowie Einstellungen und Wertehaltungen beziehen sich auf individuelle Besonderheiten in der Richtung von Verhalten (= Bewertungsdispositionen in Bezug auf Verhalten) (Warum?)
  3. (Erwartungx) Bewertungsdisposition: Wertehaltungen, Einstellungen und Überzeugungen beziehen sich nicht nur auf das eigene Verhalten, sodnern auch auf die Bewertung von dem Verhalten anderer und die Erwartung von Konsequenzen (= Erwartungs x Bewertungsdisposition)
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3
Q

Begriffsbestimmung: Werte und Werthaltungen

A

umfassen Vorstellungen und Bewertungen (Präferenzen) in Bezug auf breite oder abstrakte Objektklassen und wünschenswerte Zustände (Grundsätze, Prinzipien, Ideale, Standards) z.B.: Liebe, Freiheit, Glück, Weisheit, …
–> Wertvorstellungen sind endlich und damit systematisierbar

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4
Q

Begriffsbestimmung: Einstellungen

A

beinahlten Vorstellungen (Vorurteile) und Bewertungen (Präfernzen) in Bezug auf belibig viele bestimmte Objekte, Sachverhalten und Personen,z.B.: Dinge, Symbole, Umwelt, Personen, Gruppen, Soziale Konventionen, Institutionen, Verhalten, Selbst, …
–> Einstellungen sind unendlich
–> Wertehaltungen kommen oft explizit in Einstellungen zum Ausdruck

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5
Q

Begriffsbestimmung: Überzeugungen

A

sind bewusste relativ stabile, kaum mehr hintergragte und generalisierte Meinungen oder feste Glaubenssätze in bezug auf bestimmte Objektive, Sachverhalte, andere Personen oder mich selbst, z.B.:
1. internale vs. externale kontrollüberzeugungen
2. gesellschaftspolitische Ideologien
3. Glauben an die Existenz “Gottes”
4. Fanatismus
5. Verschwörungsmythen
–> Überzeugunen und Einstellungen haben viele Überschneidungen, sind aber fester und tiefgreifender

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6
Q

Begriffsbestimmung: Religiösität als Eigenschaft vs. als Überzeugung

A
  1. Als Überzeugung = Das Ausmaß der Überzeugung von etwas “Göttlichem”
  2. Als Eigenschaft = Als Ausmaß der Beschäftigung mit Glaubensinhalten, der Einhaltung von Sitten und Gebräuchen

–> alles unabhängig von der spezifischen Religion

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7
Q

Wertehaltungen und Einstellungen als Persönlichkeitseigenschaften - Theorie von Raymond Cattell

A
  1. dynamisch: Wertehaltungen und Einstellungen sind dynamische Persönlichkeitseigenschaften
  2. Ergs oder Primärtriebe: angeboren Motive und Triebe (Quellen psychischer Energie), die Befriedigung verlangen (z.B.: vertikales vs. horizontales Streben)
  3. Sensiments oder Werthaltungen: aus den Ergs entwickelte und durch erlernte soziale und kutlturelle Normen geprägte algemeine Handlungsorientierungen, die auf eine Befridigung der aus den Ergs entstandenen Bedürfnissen ausgerichtet sind (z.B.: Traditionalismus, Humanismus, Selbstbestimmung)
  4. Einstellungen: Verhaltensnähere innere Hanltungen, die sich auf sich selbst, andere Menschen und konkrete Sachberhalte sowie Situationen beziehen (z.B.: Präferenzen bzgl. Politik, Kust, Unterhatltung, Sport und Wohlbefinden)
  5. Implikationen der Theorie: Cattell ging also davon aus, dass es grundlegende menschliche Motive gibt, die sich in Wertehaltungen ziegen und sich in spezifischen Einstellungen ausdrücken –> Es sollte daher einen systematischen Zusammenhang und inhaltiche Überschneidung zwischen Wertehaltungen und allgemeinen menschlichen Bedürfnisse gegen
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8
Q

Wertehaltungen und Einstellungen als Persönlichkeitseigenschaften - Theorie von McAdams (2015)

A

Abgrenzungsversuch zwischen dispositionalen Traits (von Personen als Akteure) und in erster Linie “motivationalen” charakteristischen Adaptationen (von personen als Agenten)
–> Akteure mit Temperament und Charakter
–> Agenten mit Motiven, Zielen und Werten

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9
Q

Abbildung und Erfassung von Einstellungen - Explizite Einstellungsmessung

A
  1. Methode: durch Befragung mittles Fragebögen oder Interviews
  2. Vorhersagekraft: explizite Einstellungsmessungen sagen tatsächliches Verhalten slecht vorher, wenn das Verhalten stark sozial erwünscht/unerwünscht ist
  3. Eignung: besser geeignet zur Vorhersage von willentlich kontrolliertem Verhalten
    s.F. 17
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10
Q

Abbildung und Erfassung von Einstellungen - implizite Einstellungsmessung

A
  1. Methode: durch Beobachtung oder implizite Testverfahren (IAT)
  2. Vorhersagekraft: sagt tatsächliches Verhalten besser vorher, wenn das Verhalten stark sozial erwünscht/unerwünscht ist
  3. Eignung: besser geeignt zur Vorhersage von spontanem Verhalten
    s. F. 17
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11
Q

Abbildung und Erfassung von Einstellungen - soziopolitische Einstellung

A

Kann man in zwei Dimensionen einteilen:
1. Befürwortung von Gleichheit vs. Ungleichkeitsakzeptanz:
a) Ökonomische Gleichheit
b) befürwortung einer positiven Einwanderungspolitik
c) Finanzielle Hilfen gegenüber anderen EU-Staaten
d) Gleichstellung zwischen den Geschlechtern
e) Mehr Investitionen in Bildung und Kinderbetreuung
f) Mehr Investitionen in erneuerbare Energien

  1. Progressivismus vs. Konservatismus/Veränderungsresistenz:
    a) Mehr Investitionen in Bildung/ Kinderbetreuung
    b) Mehr Investitionen in erneuerbare Energien
    c) Verringerung des Einsatzes von Milität/ Abrüstung
    d) Tempolimit auf dem Autobahnen/ Ausbau des Bahnnetzes
    e) Staatl. Kontrolle des Finanz- und Gesundheitswesens
    f) Keine Starres Festhalten an bestehenden Normen, Sitten und Gebräuchen
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12
Q

Abbildung und Erfassung von Einstellungen - soziopolitische Einstellung: Dimensionen und Einordnung in rechts und links

A
  1. Dimensionen:
    a) Egalitarismus vs. Hierarchie: Befürwortung sozialer Gleichheit vs. Akzeptanz von Ungleichheit
    b) Progressivismus vs. Konservatismus: Befürwortung von Fortschritt vs. Resistenz gegenüber Veränderung
    –> Die Dimensionen sind unabhängig voneinander. Je nach Land korrelieren die Wert aber unterschiedlich miteinander. In Ländern mit kommunistischer Vergangenheit korreliert Konservatismus und soziale Gleichtheit positiv miteinander, in den WIRED-Ländern nicht
  2. links und rechts:
    Egalitarismus + Progressivismus = Links
    Konservatismus + Hierarchie = rechts
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13
Q

Abbildung und Erfassung von Einstellungen - Soziopolitisches Interesse und Persönlichkeitseigenschaften

A

1.Rechte Einstellung:
a) Veränderungsresistenz: Korreliert posiitv mit Gewissenhaftigkeit und negativ mit Offenheit für Erfahrungen
b) Ungleichheitsakzeptanz: Korreliert negativ mit Offenheit für Erfahrungen und Verträglichkeit

  1. Linke Einstellung:
    a) Progressivismus: korreliert eher negativ mit Gewissenhaftigkeit und positiv mit Offenheit für Erfahrungen
    b) Egalitarismus: Korreliert positiv mit Offeneheit für Erfahrungen und Verträglichkeit
    s. F. 20
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14
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Werte als Verhaltensnormen und Ideale - nach Rokeach (1973)

A

Verhaltensnormen vs. Ideale und Anordnung von diesen nach individueller Wichtigkeit/ Priorität

  1. Verhaltensnormen: als Intrumentelle Werte dienen dazu ei Ideal zu erreichen (Hilfsbereitschaft, Mut, Toleranz, Ehrlichkeit)
  2. Ideale: als erstrebenswerte Endziele (Glück, Freiheit, Gleichheit, Frieden, Erlösung)

–> Unterscheidung hat sich nicht durchsetzten können

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15
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Die 10 allgemeinen Wertebereiche - Analyse der Rokeach-Werte

A

schwartz et al.: Analyse der Rokeach-Werte:
1. in ver. Kulturen
2. mit varrierenden Methoden (Force-Choice-Format, Zentralisierung und individuelle Zentralitäten)
3. bezüglich der Ähnlichkeit der individuellen Prioritäten für bestimmte Werte
4. Projektion: auf einen zweidimensionalen Raum durch multidimensionale Skalierung zur geometrischen Abbildung korrelierender und kotrastierender Wertehaltungen s. F.24

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16
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche - welche gibt es?

A
  1. Macht
  2. Leistung
  3. Hedonismus
  4. Stimulation
  5. Selbstbestimmung
  6. Universalismus
  7. Wohlwollen (Prosozialität)
  8. Konformität
  9. Tradition
  10. Sicherheit
17
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche 1. Macht

A

sozialer Status und Prestige, Kontrolle oder Dominanz über Personen und Ressourcen

18
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 2. Leistung

A

Persönlicher Erfolg durch Demonstration von Kompetenz gemäß sozialer Standards

19
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 3. Hedonismus

A

Vergnügen oder sensualistische Selbstbelohnung

20
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 4. Stimulation

A

Spannung, Neuheit, Herrausforderung im Leben

21
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 5. Selbstbestimmung

A

unabhängiges Denken und Handeln - Auswählen, Schaffen, Entdecken

22
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 6. Universalismus

A

Verständnis, Anerkennung, Toleranz und Schutz für das Wohlergehen aller Menschen und für die Natur

23
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 7. Wohlwollen (Prosozialität)

A

Erhaltung und Erweiterung des Wohlergehens von Personen mit denen man regelmäßig persönlichen Kontakt hat

24
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 8. Konformität

A

Einschränkung von Handlungen, Neigungen und Impulsen, welche andere beteiligen oder veletzen könnten und gegen soziale Erwartungen und Normen verstoßen würde

25
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 9. Tradition

A

Respekt, Verpflichtung, Akzeptanz der Sitten und ideen, die traditionelle Kulturen oder Religionen bereitstellen

26
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: 10. Sicherheit

A

Gefahrlosigkeit, Harmonie, Stabilität der Gesellschaft, von Beziehungen und von einem Selbst

27
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: Schwartz et al.: 10 allgemeine Wertebreiche: Wichtiger Befund

A

Kulturvergleichende Studien fanden eine ähnliche Struktur von Wertehaltungen mit geringen interkulturellen Unterschieden in der Beziehung zwischen Wertehaltungen
s. F. 27

28
Q

Abbildung und Erfassung von Werten: zwei grundlgende Wertedimensionen der Werte von Schwartz et al.

A
  1. Selbstwertsteigerung vs. Selbsttranszendenz:
    a) Selbstverstärkung/ Selbstwertsteigerung: die Dimensionen Macht und Leistung lassen sich hier einordnen –> Individualismus
    b) Selbsttranzendenz/ Selbstüberwindung: Humanismus und Universalisimus lassen sich hier einordnen –> Kollektivismus
  2. Offenehit für Wandel vs. Bewahrung des Status-Quo:
    a) Offenehit gegenüber Neues: Selbstbestimmung, Stimulation und Hedonismus lassen sich her verorten –> Progressivismus
    b) Bewahrung des Bestehenden: die Werte Tradition, Konformität und Sicherheit lassen sich hier einordnen –> Konservatismus
    s. F. 28
29
Q

Eine Integrative Perspektive - Motive und Wertehaltungen

A
  1. Selbstüberwindung lässst sich mit getting along integrieren
  2. Selbstverstärkung mit getting ahead
  3. Offenehit für neues lässt sich mit Streben nach Selbstgestimmung, Stimulaton & Selbstverwriklichung integrieren
  4. Bewahrung des Bestehenden: Streben anch Sicherheit, Struktur & Stabilität
30
Q

Eine integrative Perspektive: Wertehaltungen nach Schawrtz et al. und soziopolitische Einstellungen

A
  1. Egalitarismus: Selbstüberwindung = Humanismus und Universalismus
  2. Befürwortung von Fortschritt: Offenheit gegenüber Neuen = Stimulation, Hedonismus und Selbstbestimmung
  3. Akzeptanz von Ungleichheit: Selbstvertärkung= Leistung und Macht
  4. Konservatismus: Bewahrung des Status Quo = Tradition, Konformität und Sicherheit
31
Q

Persönlichkeitseigenschaften, Wertedimensionen und sozio-politische Orientierung

A

s. F. 32