Chirurgische Notfälle Flashcards

1
Q

Welche Unfallursachen können Hinweise auf schwere Verletzungen geben?

A
  • Rasanztraum
  • Starke Fahrzeugdeformationen
  • Mitfahrer tot oder schwer verletzt
  • Weg- bzw. Herausschleudern
  • Angefahrene Personen > 30 km/h *
  • Sturz aus großer Höhe > 3m *
  • Einklemmungen und Verschüttungen *
  • Explosion
  • Stich- und Schussverletzungen*
  • Annahme einer gefährlichen Verletzung bis Beweis des Gegenteils
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2
Q

Welche Versorgungskonzepte gibt es und was besagen diese?

A

“stay and play”: Umfangreiche Versorgung vor Ort auf Kosten der Einsatzdauer
-> Z.B. Herzinfarkt

“treat and run”: suffiziente lebensrettende Sofortmaßnahmen bei relativ kurzer Einsatzdauer
-> Z.B. Öffnung einer Unterarmarterie

“load and go”: schneller Transport und kurze Einsatzdauer auf Kosten der Maßnahmen
-> Z.B. Beckentrauma

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3
Q

Was ist ein Schädelhirntrauma?

A

Kopfverletzung mit Beteiligung des Gehirnes und/oder seiner umgebenen Strukturen (z.B. Hirnhäute, Blutgefäße).

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4
Q

In welche Schweregrade wird das SHT unterteilt? Wie lässt sich ein SHT weiter unterteilen?

A

SHT Grad I / Gehirnerschütterung (Comotio Cerebri):

  • Bewusstlosigkeit < 15 Min
  • verlangsamt und verwirrt
  • Unfallhergang vergessen (retrograde Amnesie)

SHT Grad II / Gehirnprellung (Contusio Cerebri):

  • Bewusstlosigkeit > 15 Min, < 24 h
  • Schädigung der Hirnsubstanz

SHT Grad III / Gehirnquetschung (Compressio Cerebri):

  • Bewusstlosigkeit > 24 h
  • Schwere Schädigung der Hirnsubstanz

Weitere Unterteilung:

Geschlossenes SHT <=> Offenes SHT
-> Abhängig Verletzung Dura Mater (außer Hirnhaut)

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5
Q

Was weist auf eine Schädelbasisfraktur hin?

A
  • Starke Gewalteinwirkung
  • Häufig von außen keine Verletzung sichtbar
  • Liquoraustritt aus Ohr und Nase, Häufig mit Blut vermengt
  • > Tupftest (setzt sich gelblich ab)
  • Monokel- oder Brillenhämatom
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6
Q

Was ist die Glasgow Coma Scale (kurz GCS)?

A

Hilfsmittel zur Beurteilung des Neurologischen Zustandes eines Pat.

13-15: leichtes SHT
9-12: mittleres SHT
3-8: schweres SHT -> Schutzintubation

Augen öffnen: spontan (4), auf Aufforderung (3), auf Schmerzreiz (2), keine Reaktion (1)
verbale Kommunikation: konversationsfähig, orientiert (5); konversationsfähig, umorientiert (4); unzusammenhängende Wörter (3); unverständliche Laute, Stöhnen (2); keine verbale Reaktion (1)
motorische Reaktion: befolgt Anweisungen (6); Schmerzabwehr gezielt (5); Schmerzabwehr ungezielt (4); Beugesynergismen auf Schmerzreiz (3); Strecksynergismen auf Schmerzreiz (2); keine Reaktion auf Schmerzreiz (1)

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7
Q

Welches Symptome gehören zu den Hirndruckzeichen?

A
  • Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit (GSC erheben)
  • “Cheyne Stokes” oder “Biotatmung” (Atemmuster mit Apnoe-Phasen)
  • Druckpuls
  • hocher RR u. niedriger Puls (-> “Cushing Reflex”)
  • Pupillendifferenz oder lichtstarre Pupillen
  • Krampfanfälle
  • Meningismuszeichen (Nackensteifigkeit, Test durch STU/Bodycheck)
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7
Q

Welches Symptome gehören zu den Hirndruckzeichen?

A
  • Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit (GSC erheben)
  • “Cheyne Stokes” oder “Biotatmung” (Atemmuster mit Apnoe-Phasen)
  • Druckpuls
  • hocher RR u. niedriger Puls (-> “Cushing Reflex”)
  • Pupillendifferenz oder lichtstarre Pupillen
  • Krampfanfälle
  • Meningismuszeichen (Nackensteifigkeit, Test durch STU/Bodycheck)
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8
Q

Welche Symptome weisen auf ein SHT hin?

A
  • Amnesie (Gedächtnisverlust)
  • Evtl. Sprachstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit u. Erbrechen
  • Blutungen aus Nase u. Ohr
  • Monokel- bzw. Brillenhämatom
  • Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit
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8
Q

Welche Symptome weisen auf ein SHT hin?

A
  • Amnesie (Gedächtnisverlust)
  • Evtl. Sprachstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit u. Erbrechen
  • Blutungen aus Nase u. Ohr
  • Monokel- bzw. Brillenhämatom
  • Bewusstseinseintrübung bis Bewusstlosigkeit
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9
Q

Welche Maßnahmen sind bei einem SHT zu ergreifen?

A
  • cABCDE-Schema
  • OKH-Lagerung
  • Notarztnachforderung (ggf. RTH in Erwägung ziehen)
  • O2-Gabe (Ziel: 94-98%)
  • i.V.-Zugang mit VEL
  • Monitoring: SpO2, RR, EKG, BZ
  • Zügiger Transport -> “Load&Go”
  • Voranmeldung in neurologischer Zielklinik
  • Medikamente (Analgesie, evtl. Narkose)
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10
Q

wie lassen sich das Thoraxtrauma unterteilen?

A

Stumpfes Thoraxtrauma <=> Spitzes/Penetrierendes Thoraxtrauma

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11
Q

Was versteht man unter „paradoxer Atmung“ ?

A

Folge einer Rippenserienfraktur bei der es durch ein völlig frei bewegliches Segment zu einer paradoxen Atmung kommt.

Inspiration: Einfallen des Segmentes
Exspiration: Ausdehnen des Segmentes

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12
Q

Was ist ein Pneumothorax?

A

Verletzung des Pleuraspalt, dadurch entweichen des negativen intrapleuralen Drucks
-> Luftansamlung im Pleuraraum, Sauerstoffaustausch reduziert

Sonderform: Spontanpneumothorax

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13
Q

Was ist ein Spannungspneumothorax?

A

Form des Pneumothorax, Besonderheit: Ventilmechanismus („Luftsaugende Wunde“)

Hoher interpleuraler Druck, Verdrängung des Mediastinum (u.A. Herz)Druck auf Hohlvene, gesunde Lungenseite
-> Sauerstoffaustausch reduziert

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14
Q

Was ist ein Hämathotorax?

A

Verletzung von Herz und/oder Lunge
-> Ansammlung von Blut in Pleuraspalt

Vermutung durch Perkusion bzw. wachsende Hämathome auf der betroffenen Thoraxhälfte
! Evtl. hoher Blutverlust, hämorrhagischer Schock möglich

15
Q

Welche Symptome weisen auf ein Thoraxtrauma hin?

A
  • Dyspnoe
  • Zyanose
  • Tachypnoe
  • Atemabhängige Schmerzen
  • Gestaute Halsvenen
  • Luftansammlung unter der Haut (Emphysem)
  • Aufgehobenes oder abgeschwächtes Atemgeräusch
  • Pathologische Atemtypen (z.B. paradoxe Atmung)
16
Q

Welche Maßnahmen sind bei einem Thoraxtrauma zu ergreifen?

A

Basismaßnahmen:

  • cABCDE-Schema
  • „Load and Go“ Situation?
  • OKH-Lagerung
  • O2-Gabe, hochdosiert
  • Monitoring: SpO2, RR, EKG
  • Wärmeerhalt
  • i.V.-Zugang mit VEL
  • Notarztnachforderung

Erweitert:

  • Schmerzbekämpfung (Analgesie)
  • Evtl.Schocklagerung
  • Evtl. Schockbehandlung (RR: niedriges, stabiles Neveau!)
  • Evtl. Entlastungspunktion
  • Evtl. Thoraxdrainage
  • Ggf. Intubation mit Narkose
17
Q

Wie lassen sich Extremitätentraumatha einteilen?

A

Verstauchung (Distorsion): Gelenk wird kurzzeitig überdehnt

Verrenkung (Luxation): Gelenkbildende Knochen sind fehlgestellt (zueinander)

Bruch (Fraktur): Kontinuitätsunterbrechung eines Knochen (zwei oder mehr Bruchstücke)

Abriss oder Abtrennung (Amputation): Teilweise (subtotale) oder vollständige (totale) Abtrennung von Körperteilen

18
Q

Welche Gefahren bestehen bei einem Extremitätentrauma?

A
  • Blutungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Nervenschäden
  • Kompartmentsyndrom (Sammlung von Flüssigkeit in Muskelgruppen -> Erhöhter Druck u. gestörte Blutversorgung)
19
Q

Welche Blutverluste können bei einzelnen Blutungsräumen kommen?

A
Oberarm: 1l
Unterarm: 0,5 l
Becken: 5l ! Verbluten in das eigene Becken
Oberschenkel: 2l
Unterschenkel: 1l
20
Q

Welche Frakturformen gibt es?

A

Inkomplett:
- Knochen teilweise intakt: Risse, Spalt im Knochen (Fissur), Grünholzfraktur (bei Kindern)

Komplett:

  • Disloziert: Bruchstücke sind deutlich zueinander verschoben
  • Nicht disloziert: Bruchstücke stehen zueinander
21
Q

In welche Grade lassen sich Frakturen unterteilen?

A

Grad I: Mind. teilweise durchstoßene Haut, keine größere Weichteilschädigung
Grad II: Größere Haut oder geringer Weichteilschaden, z.B: durch Quetschung
Grad III: Massive Verletzung wichtiger Begleitstrukturen (Muskeln, Blutgefäße, Sehnen oder Nerven)
Grad IV: Vollständige oder teilweise Amputation

22
Q

Wie wird eine Fraktur versorgt?

A
  • Offene Verletzungen steril abdecken
  • Entfernen von Kleidung und Schmuck
  • DMS-Kontrolle
  • Wundauflage entfernen
  • Verband mit Wundauflage
  • Immobilisation
23
Q

Was sind sichere und unsichere Frakturzeichen?

A

Sicher:

  • Krepitation (Knochenreiben)
  • Fehlstellung (Dislokation)
  • Sichtbare Knochenteile
  • Abnormale Beweglichkeit

Unsicher:

  • Schmerzen
  • Schwellung/Hämatom
  • Funktionsstörung/-Ausfall
  • Schonhaltung
24
Q

Welche Stufen gibt es bei der Blutstillung?

A
  1. Manuelle Kompression und Hochlagerung
  2. Druckverband
  3. Manuelles Abdrücken der Arterie proximal der Verletzung
  4. Kontrollierte Blutdruckmanschette / Tourniquet

Nicht RD:
5. Direktes Klemmen der Arterie

25
Q

Was ist das KISS-Schema?

A

K - Kinematik: Unfallmechanismus
I - Inspektion: Verletzungen/Hämathome/Ablederungen
S - Schmerz: Im Bereich des Becken

-> S - Stabilisierung: Beckenschlinge!

26
Q

Welche Maßnahmen sind bei einem Beckentrauma zu ergreifen?

A
  • cABCDE-Schema
  • „Load and Go“
  • Notarztnachforderung
  • Situative Lagerung
  • O2-Gabe, hochdosiert
  • i.V.-Zugang, Ziel-RR = 90 mm/Hg systolisch
  • Monitoring: SpO2, Puls, RR; restliches Monitoring wie EKG während der Fahrt
  • Wundversorgung
27
Q

Welche Ursachen gibt es für eine Verbrennung?

A
  • Offene Flammen
  • Explosionen
  • Kontakt mit heißen Gegenständen
  • Verbrühungen (heiße Flüssigkeit oder Dampf)
  • Starker elektrischer Strom
  • Strahlungen (Sonnen, Atomare-Strahlung)
  • Chemische Verbrennungen (Säure, Laugen)
  • Mechanische Reibung
28
Q

Wie ist eine Verbrennung definiert?

A

Schädigung des Gewebes durch lokale Hitzeeinwirkung. Die schwäre ist dabei von Dauer u. Intensität, Tiefe und Ausdehnung (Körperfläche) abhängigen. Sie kann z einer systemischer Verbrennungskrankheit führen.

29
Q

In welche Schweregrade lassen sich Verbrennungen unterteilen?

A
  1. Grad
    Symptome: Hautrötung, keine Blasenbildung, Schmerzen vorhanden
    Abheilung: Spontan u. Narbenfreiheit, nach ca. 1. Woche

2a. Grad
Symptome: Hautrötung u. Schwellung, Blasenbildung, feuchter, gut durchbluteter Wundgrund, Schmerzen bei Berührung verstärkt, Sensibilität erhalten
Abheilung: Spontan und Narbenfrei, nach ca. 2 Wochen wahrscheinlich

2b Grad
Symptome: Hautrötung u. Schwellung, aufgeplatzte Blasen, trockener, weißer Wundgrund, Schmerzen bei Berührung unverändert, Sensibilität eingeschränkt
Abheilung: Narbenbildung, langsame Heilung

  1. Grad
    Symptome: Haut gräulich bis schwarz, keine Schmerzen
    Abheilung: Narbenbildung, sehr langsame Heilung
  2. Grad
    Symptome: Haut meist gräulich bis schwarz, Verkohlung, keine Schmerzen
    Abheilung: Keine Heilung möglich
30
Q

Wie verteilt sich die Verbrennungsfläche bei Erwachsenen?

A
Kopf: 9%
Rümpfe: 18% (je vorne und hinten)
Arme: 9%, je
Genitalien: 1%
Beine: 18%, je

-> Handfläche (des Pat.) entspricht 1%

31
Q

Welche Indikationen gibt es für ein Verbrennungsbett?

A
  • Verbrennungen 3. Grades > 10%
  • Verbrennung 2-3. Grades > 15%
  • Kinder unter 8 Jahren
  • Hand- und Gelenkbeteiligung
  • Genitalbeteiligung
  • Großflächige Rumpfbeteiligung
  • Inhalationstrauma mit Beteiligung der Lunge
    ==> Koordination über BF Hamburg
32
Q

Was ist ein Inhalationstrauma?

A

Begleiterkrankung zu Verbrennung, Schädigung durch eingeatmete Heiße Luft oder Brandrauch. Schädigung der Schleimhäute der Atemwege bis in die Alveolen -> Hypoxie mit Atemnot

33
Q

Welche Maßnahmen sind bei einer Verbrennung zu ergreifen?

A
  • cABCDE-Schema
  • Lagerung situativ
  • O2-Gabe, Ziel: 94-98%, ggf. Airwaymanagement
  • Vollständig entkleiden, festgebannten belassen
  • Wundversorgung (metallbedampftes Verbandmittel)
  • Wärmeerhalt !
  • Monitoring: SpO2, RR, EKG
  • i.V.-Zugang, 500ml in der ersten Stunde
  • Medikation zur Analgesie und bei Inhalationstrauma
34
Q

Welchen Flüssigkeitsbedarf haben Schwerverbrannte?

A

2-4 ml *kgKG * Prozentzahl verbrannte Körperfläche -> Gesamtdosis 24h

Max. 500 ml an Einsatzstelle + 500 ml während Transport