Begriffe Flashcards
Ethnologischer Zugang
- Emisch
- Holistisch
- Vergleichend
- relativistisch
Emisch/Ethisch
“Etisch: Beschreibung eines Beobachters von außen. Objektiv.
“Emisch”: Beschreibung aus Sicht eines Teilnehmers. Subjektiv.
Was uns alle verbindet - Universalienforschung
- Universalien sind Charakteristika, die empirisch nachweisbar und regelmäßig in (fast) allen Kulturen vorkommen
- Motto: Suche nach den fundamentalen kulturellen Gemeinsamkeiten der Menschheit
Holistisch
- griechisch: ganz, umfassend
- Aristoteles: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
- Teilgebiete/-aspekte eingegliedert in weiteren Kontext
Relativistisch
- lat.: Verhältnis, Beziehung
- ethisch: keine absoluten Werte
- semantisch: keine wirkliche Übersetzbarkeit
- Perspektivenübernahme: Urteile nie über einen anderen, bevor du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist.
- “Fremd ist der Fremde nur in der Fremde”
Ethnie
- griech: Volk, Stamm
- Gruppe mit kollektiver Identität
- Kriterien z.B. Ursprungsmythos, gemeinsame Geschichte, Sprache, Religion, Kleidung
- Konstruierte Abgrenzung zu anderen Gruppen
- empirisch schwer zu fassen
Volk
- “einfaches Volk”, im Gegensatz zu Eliten
- Vorstellung religiöser Gruppe: “auserwähltes Volk”
- Ethnische/Sprachliche Einheit
- nicht gleich Staat!
- > kaum zu definieren, entsprechend schwierig wissenschaftlich zu verwenden
Rasse
- Ordnungsbegriff für Lebewesen, vergleichbar mit Klasse, Art bzw. Unterart
- Rassentheorien gelten als wissenschaftlich nicht haltbar und überholt; Homo sapiens wird weder in Unterarten, noch Rassen unterteilt
Rasse und Hautfarbe
- Bestimmt durch Pigmentierung der Haut und Struktur der Blutgefäße
- Evolutive Entwicklung in Abhängigkeit von UV-Strahlung
Stereotyp
- “fest in seiner Art”
- Einprägsame, kondensierte Beschreibung mit der Basis der Abgrenzung
- Dient der kognitiven Strukturierung und Komplexitätsreduktion, erleichtert Interaktion
Rolle
- Set von Erwartungen für angemessenes Verhalten bei einer bestimmten sozialen Position in einer Gruppe; Nicht-Erfüllung geht mit Sanktionen einher
- abgegrenzt von anderen Rollen, jeweils ausgestattet mit Rechten und Pflichten
Rolle, Autorität und Gehorsam
- Nilgram Experiment: Angeblich Experiment zu Lernerfolg und Bestrafung. Lehrer und Schüler werden angeblich durch Los bestimmt. Lehrer muss Schüler steigende elektrische Schläge verabreichen.
- Bei akustischer Rückmeldung gehen 62,5% der “Lehrer” bis zum max. Schock, bei Berührungsnähe nur 30%
- Sozialpsychologische Erklärung für Nazi-Verbrechen
Ethnozentrismus
- Basis: Gruppenkategorisierung nach Wahrnehmung von Unterschieden -> Gruppenformation mit Ähnlichen, sich verstärkender Effekt
- Eigene Gruppe im Mittelpunkt und als Maßstab
- Oft als Gegenbegriff zu Relativismus
Theorie der sozialen Identität
- Individuen streben nach positiver sozialer Selbsteinschätzung
- Ein Teil der Selbsteinschätzung ist die soziale Identität, zusammengesetzt aus Gruppenmitgliedschaften
- Die soziale Identität ergibt sich aus dem Vergleich mit relevanten out-groups entsteht.
- Falls der Vergleich negativ ausfällt, versucht das Individuum die Gruppe zu verlassen oder die Gruppe zu verbessern oder auf anderer Dimension aufzuwerten
Minimalgruppenparadigma
Gruppenbildung:
- kein erkennbarer Grund
- Anonymität bzgl. der Gruppe
- Keine Interaktion
- Kein Eigenprofit
Experiment: Punkteverteilung anhand von Matrizen mit unterschiedlichen Möglichkeiten zwischen in-group und out-group Mitlgied.
-> Nicht nur maximaler In-group-Profit, sondern auch maximale Differenz!
Überkommen der Ingroup-Favorisierung
- Kooperation bei gemeinsamen Feind, “der Feind von meinem Feind ist mein Freund”
- Umstände, die signifikante Ähnlichkeit zeigen
- Arbeit an gemeinsamen Ziel
- Horizonterweiterung
Gruppen und Konformität
Konformitätsexperiment:
- Anschluss an Gruppenmeinung trotz besseren Wissens
- je größer die Gruppe desto mehr Konformität
- > Ausbildung sozialer Normen, die Konformitätsdruck erzeugen
Schweigespirale:
- Isolationsfurcht -> Bild der Meinungsverteilung in der Öffentlichkeit -> Minderheiten schweigen eher, wodurch Mehrheiten größer erscheinen
- Bedeutung der Massenmedien