B05 & B06 Prüfungsfragen Flashcards
Wie sind die Kategorien der ABC-Analyse definiert?
A-Produkt: Produkt-DBU größer Unternehmens-DBU
B-Produkt: Produkt DBU gleich Unternehmens-DBU
C-Produkt: Produkt-DBU kleiner Unternehmens-DBU
Vier geeignete strategische Aktionen zur Abschöpfung eines nicht mehr zum Kerngeschäft zählenden Segments im Einklang mit dem Ziel der mittelfristigen Desinvestition
Abschöpfung
- Verkürzung der Bindungsfristen von bezogenen Produktionsfaktoren durch Anpassung der Vertragsgestaltung (“Fixkostenvariabilisierung”)
- Ausmelken der Substanz, Investitionsstopp
- Maximierung der Auslastung zur Minimierung der Anlagenamortisation und Steigerung des Perioden-Deckungsbeitrags
- Annahme von Zusatzaufträgen mit evtl. Absenkung der Preisforderung nahe der Preisuntergrenze
- Verringerung der Wertschöpfungstiefe durch Auslagerung von Randaktivitäten
Beachte: Der Kunde darf keine Kenntnis von der Austrittsentscheidung erlangen!
Zwei Risiken von Ausbreitung auf internationale Märkte
Risiken von Ausbreitung auf internationale Märkte
- Globale Ziele = globaler Wettbewerb. Letzterer hat häufig niedrigere Produktionskosten und länderspezifische Vertriebswege.
- Je nach Land niedrige Kaufkraft = hohe Preiselastizität. Das absatzpolitische Preispotential schrumpft, d.h. Kunden wechseln vermehrt zu Billiganbietern.
Skizziere eine Strategy map / Balanced Score Card inklusive einiger Zielkonflikte
Welche Beziehungstypen werden typischerweise gekennzeichnet?
Welche Kategorien von Zielen entstehen je nach Beziehungsmenge und -typen?
Die Perspektiven der BSC werden übereinander geschrieben.
- Finanzen
- Kunden
- Prozesse
- Lernen/Wachstum
Neben jede Perspektive wird je eine gleiche Anzahl an Teilzielen in Kästchen geschrieben (maximal je 5; besser je 3).
Beziehungstypen: Positive Zielbeiträge, negative Zielbeiträge und positive Rückkopplungen können durch unterschiedliche Pfeiltypen dargestellt werden, die die Kästchen miteinander verbinden (normal, fett, gestrichelt, etc.).
- Ziele mit vielen ausgehenden Pfeilen werden “organisationsaktive” Ziele genannt und ihre Erfüllung hat höchste Priorität.
- Ziele mit vielen eingehenden Pfeilen werden “organisationspassive” Ziele genannt und werden dadurch quasi als Selbstläufer erreicht.
- Ziele mit wenigen Pfeilen sind Randziele und genießen nur niedrige Priorität.
- Ziele mit zahlreichen konfliktären Pfeilen sind Störziele, ihre Aussonderung sollte überdacht werden.
Maßgrößen für Benchmarking
Benchmarking
- FuE-Quote
- Projekterfolgsquote
- Messepräsenzen
- gewonnene Preise
Operationlisiere das Ziel “Beziehungen in den Regionen” mit zwei Kennzahlen und benenne die zugehörige BSC-Perspektive.
Ziel “Beziehungen in den Regionen”
- Lieferantennetzwerk
- Lieferanten pro Artikel
- JIT-Quote
- Rücklaufquote
BSC-Perspektive: Prozesse
Für zwei strategische Geschäftsfelder liegen folgende Ergebnis- und Cashflow-Prognosen vor. Unterstellen Sie, dass die beiden SGF den Produktlebenszyklus idealtypisch durchlaufen. An welcher Stelle des Zyklus befinden sich die beiden Einheiten heute (20t1) und wie ist die erwartete Entwicklung (unter Berücksichtigung des Boston-Portfolios)?
SGF 1
- 20t1
- EBIT: 200
- Free-Cashflow: -400
- 20t2
- EBIT: 350
- Free-Cashflow: -150
- 20t3
- EBIT: 450
- Free-Cashflow: 0
- 20t4
- EBIT: 500
- Free-Cashflow: 250
- 20t5
- EBIT: 510
- Free-Cashflow: 400
SGF 2
- 20t1
- EBIT: 320
- Free-Cashflow: 500
- 20t2
- EBIT: 300
- Free-Cashflow: 600
- 20t3
- EBIT: 280
- Free-Cashflow: 580
- 20t4
- EBIT: 260
- Free-Cashflow: 540
- 20t5
- EBIT: 220
- Free-Cashflow: 500
Gemäß dem Verlauf des Produktlebenszyklus „wandert“ in zeitlicher Perspektive ein Geschäftsfeld ausgehend vom Fragezeichen-Bereich idealtypisch im Uhrzeigersinn durch das Portfolio. Das EBIT indiziert die Ertragskraft und der Free Cashflow die Finanzkraft.
SGF 1 hat eine hohe und wachsende Ertragskraft, aber aufgrund von Investitionen eine
schwache Finanzkraft, die sich im Verlauf bessert. Es handelt sich folglich um einen Star.
SGF 2 hat eine mittlere, im Verlauf abflachende Ertragskraft, jedoch eine hohe Finanzkraft. Es handelt sich um eine Cash-Kuh.
Umreiße eine Break-even-Analyse
Die Break-even-Analyse erfolgt mit dem Ziel der Berechnung der Gewinnschwelle (Break-even-Punkt; BEP) als derjenigen Produktionsmenge, bei deren Erreichung ein Nullgewinn erzielt wird und bei deren Überschreiten das Unternehmen in die Gewinnzone gerät.
Für die Stückzahl xBEP gilt (aufzurunden auf das nächste ganzzahlige Stück):
xBEP = Kfix / (p - kvar) bzw.
xBEP = Kfix / Stück-Deckungsbeitrag
Der BEP lässt sich als diejenige Stückzahl ausdrücken, bei der die Summe der Stück-Deckungsbeiträge identisch mit dem Fixkostenblock ist.
Bei Berechnung eines Mindestgewinns statt eines Nullgewinns wird der Fixkostenblock entsprechend vergrößert.
Um den Auslastungsgrad im BEP zu ermitteln, wird die Break-even-Menge in Beziehung zur Kapazitätsgrenze (maximale Stückzahl) gesetzt.
Um den Break-even-Umsatz (BEU) zu ermitteln, werden die Fixkosten durch den DBU geteilt:
BEU = Kfix / (Gesamt-Deckungsbeitrag / Gesamt-Umsatz) bzw.
BEU = Kfix / Gesamt-DBU
Maßgrößen für Breite des Produktspektrums
Benenne die zugehörige BSC-Perspektive
Breite des Produktspektrums
- Durchschnittliche Varianten pro Artikel
- Durchschnittliche Seriengröße
BSC-Perspektive: Lernen/Wachstum oder Prozesse
Zwei Nachhaltigkeitsziele nebst operablen Kennzahlen für die Perspektive “Finanzen” der BSC
Perspektive “Finanzen” der BSC
-
Nachhaltige Börsenperformance steigern
- Langfristige Kursentwicklung
- Marktkapitalisierung des Aktienkapitals
- Anteil des langfristig gehaltenen Eigenkapitals
-
Nachhaltigen Unternehmenswert schaffen
- Entwicklung des Free Cashflow
- ROCE
- Nachhaltiges internes/externes Wachstum
- Wirtschaftlichkeit der Leistungen
- Angemessene Rentabilität/Finanzkraft
Zwei Nachhaltigkeitsziele nebst operablen Kennzahlen für die Perspektive “Kunden” der BSC
Perspektive “Kunden” der BSC
-
Nachhaltige Kundenbeziehungen
- Stammkundenquote
- Wiederkaufrate
-
Kundenzufriedenheit, gutes Image
- Zufriedenheitsindex
- Stornoquote
- Mehrwertleistungen, Prävention
Zwei Nachhaltigkeitsziele nebst operablen Kennzahlen für die Perspektive “Lernen/Wachstum” der BSC
Perspektive “Lernen/Wachstum” der BSC
-
Soziale Infrastruktur ausbauen
- Sozialausgaben pro VZÄ p.a.
- Nutzungsgrad der Sozialeinrichtungen
-
Mitarbeiterpotentiale nutzen
- Schulungen
- A+W-Stunden pro VZÄ p.a.
- Anteil erfüllter Zielvereinbarungen
- Hohes Qualifikationsniveau, A+W
- Umsatz/Betriebsergebnis pro Mitarbeiter
- A+W-Aufwand pro Mitarbeiter
- Technologische Innovation
- Personalbindung und -entwicklung
- Betriebszugehörigkeitsdauer
Zwei Nachhaltigkeitsziele nebst operablen Kennzahlen für die Perspektive “Prozesse” der BSC
Perspektive “Prozesse” der BSC
-
Umweltschutz fördern
- Energieverbrauch
- Umweltbilanz
- Emissionen
- Recyclingquote
-
Arbeitsschutz fördern
- Arbeitsunfälle pro VZÄ p.a.
- Krankenstand
- Standardisierung der Prozesse
- Zertifizierung, Qualitätsmanagement
- Hohe interne Bezugsquote, Synergien
Was ist der Deckungsbeitrag und wie berechnet er sich?
Die den Leistungseinheiten (Produkten) zurechenbare Differenz zwischen Erlös und variablen Kosten wird als Deckungsbeitrag bezeichnet.
Der Produkt-Deckungsbeitrag ist die Summe der Deckungsbeiträge die auf ein bestimmten Produkt im Protfolio des Unternehmens entfällt.
= Summe Produkterlöse ./. Summe var. Kosten des Produkts
Der Unternehmens-Deckungsbeitrag wird durch die Summe der Produkt-Deckungsbeiträge aus dem Produkt-Portfolio des Unternehmens gebildet.
Aus dem Deckungsbeitrag lässt sich als indizierender Faktor der Eigenwertschöpfung der DBU als Deckungsbeitrag / Umsatz berechnen (Auf Produkt- wie auch auf Unternehmensebene).
Der DBU-Faktor gibt den Anteil an 1 € Umsatz in € an, der zur Deckung der fixen Kosten nach Abzug aller variablen Kosten verbleibt und nimmt somit Werte von null bis eins an.
Operationalisierung der Unternehmenswerte: Design, Markenbildung
Design, Markenbildung
- Bekanntheitsgrad in Umfragen oder Testkäufen
- Aufwand für Markenbildung und Design in % des Umsatzes
Umreiße eine Engpassplanung
Engpassplanung
Anstelle des Stück-Deckungsbeitrags (absoluter Deckungsbeitrag) ist das Produkt anhand des Deckungsbeitrags pro Engpasseinheit (relativer Deckungsbeitrag) zu ordnen. Engpasseinheiten sind z.B. €/min (maschineller Engpass), €/m² oder €/m³ (räumlicher Engpass) oder €/kg bzw. €/l (Rohstoffengpass).
Zuerst wird die benötigte Engpasseinheitenmenge zur Erreichung evtl. Mindestabsatzmengen errechnet und dann in Reihenfolge des Rankings des relativen Deckungsbeitrags die Höchstabsatzmenge der jeweiligen Produkte abgesetzt, bis alle Engpasseinheiten aufgebraucht sind.
Dies ergibt das optimale Produktprogramm.
Je ein Input- und ein Outputindikator für ein Frühwarnsystem zum Erfolg der Forschung und Entwicklung zu folgenden Erfolgssegmenten:
- Design
- Kreativitätsmanagement
- Vorschlagswesen
- Trenderkennung
- Kooperationen
Frühwarnsystem Erfolg der Forschung und Entwicklung
-
Design
- Input: Anteil an den Neuprodukten mit innovativem Design
- Output: Preise, Auszeichnungen, PR-Erfolg
-
Kreativitätsmanagement
- Input: Arbeitszeit in Workshops/Kreativitätszirkeln in % der Gesamtarbeitszeit der Mitarbeiter
- Output: Anteil zur Marktreife gebrachter Vorschläge in % aller registrierten Vorschläge
-
Vorschlagswesen
- Input: Teilnehmerrate am BVW
- Output: Umsetzungsgrad der eingereichten Vorschläge, Kostensparvolumen
-
Trenderkennung
- Input: Ausgaben für Marktforschung intern/extern, Zyklusdauer relevanter Marktstudien
- Output: Produktinnovationsrate, Dauer Produktlebenszyklen, Fehlschlagsrisiko Markteinführungen
-
Kooperationen
- Input: Anzahl der Ausgaben für externe Kooperationen in % der gesamten FuE-Kosten
- Output: Anteil der in Kooperationen entwickelten Neueinführungen
Umreiße kurz das Controlling der Five Forces nach Porter. Nenne zu jeder der Forces mindestens eine operable Maßgröße.
Das branchen- und konkurrenzbezogene Controlling operationalisiert die speziellen Marktbedingungen des Unternehmens unter Zugrundelegung des Modells der Triebkräfte der Wettbewerbsintensität von Porter (Teilbereich der Umwelt-Analyse).
-
Bestehender Wettbewerb
- Marktanteile der relevanten Konkurrenten
- kumulierter Marktanteil der „x Größten“
- Umsatzwachstum
- Gewinnwachstum
- Rentabilität
-
Potenzieller Wettbewerb
- Messung der Markteintrittsbarrieren wie z.B.
- FuE-Quote (FuE-Aufwand in % des Umsatzes)
- Investitionen in % der Bilanzsumme
- Anlagenintensität (Anlagevermögen in % der Bilanzsumme)
- Vermögensproduktivität (Umsatz in % der Bilanzsumme)
- qualitative Messgrößen, wie
- Wirksamkeit des Patentschutzes
- rechtliche Zugangsbeschränkungen (z.B. Konzessionen)
- Messung der Markteintrittsbarrieren wie z.B.
-
Substitutionsmöglichkeiten
- Stammkundenquote
- Wiederkaufrate
- Produktlebenszyklusdauer
- Produktinnovationsrate (Anteil der Produkte am Umsatz, die weniger als x Jahre am Markt sind)
- Bedeutung langfristiger Vertragsbindungen
- Einschätzung von Werbewirkung und Imagebedeutung (Markenbindung)
-
Marktmacht der Abnehmer
- Anzahl und Marktanteile der Abnehmer
- Entwicklung der Absatzpreise
- ABC-Analyse Verkaufsgeschäfte (Konzentrationsanalyse)
- Neukundenquote
- Cross-Selling-Quote
-
Marktmacht der Lieferanten
- Anzahl und Marktanteile der Lieferanten
- Entwicklung der Bezugspreise
- ABC-Analyse Bezugsgeschäfte (Konzentrationsanalyse)
- Verfügbarkeit
- Fehlbestandsquote
Was ist bei der Kalkulation der Gewinne auf Normalbasis nach BAB zu tun?
Gegeben sind:
- Ist-Kosten in €
- Ist-Materialgemeinkosten (MGK)
- Materialeinzelkosten (MEK)
- Ist-Fertigungsgemeinkosten (FGK)
- Fertigungseinzelkosten (FEK)
- Ist-Verwaltungs-/Vertriebsgemeinkosten
- Normal-Zuschlagssätze in %
- Material
- Fertigung
- Verwaltung/Vertrieb
Mit “Normalbasis” ist die Grundlage der Berechnung auf den kalkulatorischen Normal-Zuschlagssätzen statt den Ist-Werten einer vergangenen Periode gemeint.
Hier steht das Produkt / die Produkte in Spalten den folgenden Zeilen gegenüber:
- Stückzahl
- MEK in €
- MGK in €
- FEK in €
- FGK in €
- HK in € (Summe (1) bis (5))
- VV in €
- SK in € (Summe HK und VV)
- VP in € (gegeben)
- Gewinn in € (Differenz aus VP und SK)
Operationlisiere das Ziel “Globaler Dienstleister” mit zwei Kennzahlen und benenne die zugehörige BSC-Perspektive.
Ziel “Globaler Dienstleister”
- Exportanteil
- Anteil der Marktpräsenzen mit „TOP 3“-Stellung
BSC-Perspektive: Kunden bzw. Finanzen
Operationalisierung der Unternehmenswerte: Globalität (“international führend”)
Globalität
- Auslandsanteil am Umsatzerlös in %
- Exportquote
- Länder-Markteintritte in % der bisher belieferten Länder p.a.
- Anzahl Länder mit Umsatz von mehr als xx Mio. € p.a.
Operationalisierung der Unternehmenswerte: Guter Ruf des Firmennamens (“ein Name, der uns verpflichtet”)
Benenne die zugehörige BSC-Perspektive
Guter Ruf des Firmennamens
- Sponsoringquote in % des Geschäftsvolumens
- Investitionen in Umweltschutz
- Modernität und Energieeffizienz des Anlagenparks
- (Emissionsquote)
BSC-Perspektive: Lernen/Wachstum
Was ist Ambiguitätstoleranz?
Ambiguitätstoleranz ist die Fähigkeit, Widersprüchlichkeiten aushalten zu können.
Nenne die sechs Schritte zur Analyse von Konfliktsituationen nach Mayer und Boness.
- Wo findet der Konflikt statt? (Kontext)
- Warum findet er statt? (Gründe/Ursachen)
- Was/welche ist die Einstellung oder Haltung und Aktion der Beteiligten bezüglich des Konfliktes? (Werte)
- Wie wird mit Konflikt und Konfliktlösung umgegangen? (Einstellungen)
- Welche Verhaltensmuster werden im Konflikt genutzt? (Verhalten und Gefühle)
- Welche Kommunikationsstile beeinflussen das Konfliktverhalten?
