B01 Mikroökonomie Flashcards

1
Q

Was ist das Konzept der Pareto-Effizienz?

A

Man kann nur dann eine Person besser stellen, wenn man eine andere schlechter stellt.

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2
Q

Definition der Mikroökonomie?

A

Wissenschaft von

  • der Funktionsweise der Märkte und
  • der Institutionen wirtschaftlichen Handelns.
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3
Q

Was sind Opportunitätskosten?

A

Wenn Sie sich für etwas entscheiden, geben Sie gleichzeitig etwas anderes dafür auf. Das, was Sie aufgeben, entspricht den Opportunitätskosten bzw. Alternativkosten einer Handlung.

Zu den Opportunitätskosten eines Theaterbesuchen gehören beispielsweise die alternative Verwendung des Geldes für ein Abendessen bzw. der monetäre Gegenwert der im Theater verbrachten Zeit.

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4
Q

Nenne die 10 Regeln mikroökonomischen Denkens.

A
  1. Menschen stehen aufgrund der Knappheit vor Güterabwägungen.
  2. Entscheidungen führen zu Opportunitätskosten.
  3. Rational entscheidende Menschen denken in Grenzbegriffen.
  4. Durch Handel, Spezialisierung und Arbeitsteilung kann es uns besser gehen.
  5. Märkte und Wettbewerb sind häufig gut für die Organisation der Wirtschaft.
  6. Menschen reagieren auf Anreize.
  7. Märkte sind häufig durch Informations- und Anreizprobleme sowie Risiko gekennzeichnet.
  8. Märkte sind geprägt durch unvollkommenen Wettbewerb und strategisches Verhalten.
  9. Externe Effekte führen zum Versagen von Märkten. Gleiches gilt für öffentliche Güter und Allmendegüter, denen keine Eigentumsrechte zugeordnet sind.
  10. Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern.
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5
Q

Nennen Sie Ausprägungen des ökonomischen Prinzips.

A
  • Maximumprinzip: Gegebener Input und maximaler Output
  • Minimumprinzips: Gegebener Output mit minimalem Input
  • Extremumprinzip: maximaler Output bei minimalem Input

Zwei wichtige Prinzipien dazu:

  • Autonomieprinzip: In einer Marktwirtschaft haben Unternehmen die Freiheit, Produktions- und Absatzpläne autonom aufzustellen.
  • erwerbswirtschaftliches Prinzip: Ziel ist es, zumindest langfristig Gewinne zu erzielen.
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6
Q

Was unterstellt die Mikroökonomie mit der Annahme eines Homo Oeconomicus?

A

Zweckrationales Handeln im Sinne des ökonomischen Prinzips, d.h. die Haushalte maximieren ihren Nutzen.

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7
Q

Was ist Gewinn und wie errechnet er sich?

A

Gewinn ist definiert als Differenz von Erlösen und Kosten:

  1. Kx = r * q
  2. E = p * x
  3. G = E – Kx
  • Kx = Produktionskosten von Gut x
  • q = Einsatzmenge von Produktionsfaktoren
  • r = Preis eines Produktionsfaktors
  • E = Erlös
  • x = Produktionsmenge eines produzierten Gutes
  • p = Absatzpreis eines produzierten Gutes
  • G = Gewinn Zur Realisierung von Gewinnzielen stehen die Möglichkeiten der Kostensenkung, der Preiserhöhung und/oder der Mengenausweitung zur Verfügung.
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8
Q

Was ist Produktivität?

A

Die Produktivität ist definiert als Beziehung zwischen dem Produktionsergebnis und dem Einsatz eines Produktionsfaktors.

  1. Durchschnittsprodukt = Produktionsergebnis / Produktionsfaktor
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9
Q

Was ist eine Isoquante?

A

Isoquante: Kurve, die alle möglichen Inputkombinationen wiedergibt, mit denen der gleiche Output erstellt werden kann.

Die Steigung der Isoquanten zeigt, wie bei konstantem Output die Menge des einen Inputs durch die Menge des anderen substituiert werden kann.

Sie misst die Grenzrate der technischen Substitution (GRTS), d.h. die Fähigkeit des Unternehmens, unter Beibehaltung des Produktionsniveaus Kapital durch Arbeit zu ersetzen. Allgemein gilt:

  1. GRTS = - ∆K/∆A
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10
Q

Was ist Substitution?

A

Wörtlich: Ersatz.

Also zum Beispiel kann Arbeit mit Kapital zumindest teilweise substituiert werden.

Vollkommene Substitute: Austauschverhältnis konstant. Das Eine kann im Extremfall komplett durch das Andere ersetzt werden und umgekehrt (z.B. Butter & Margarine).

Feste Einsatzverhältnisse: Keine Substitution möglich. Es gibt nur eine mögliche Kombination von Produktionsfaktoren (z.B. kann eine Gabel kein Messer ersetzen wenn man damit eine Pizza kleinschneiden will).

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11
Q

Was sind Skalenerträge?

A

Die Skalenerträge geben die Rate an, mit der sich der Output bei proportionaler Erhöhung der Inputs erhöht.

Zu unterscheiden sind zunehmende, konstante und fallende Skalenerträge.

  • zunehmende Skalenerträge: deltaOutput größer deltaInput
  • konstante Skalenerträge: deltaOutput gleich deltaInput
  • fallende Skalenerträge: deltaOutput kleiner deltaInput

Je größer der anvisierte Markt ist, desto höher sind in der Regel die Chancen zur Realisierung von Größen- und Verbundvorteilen.

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12
Q

Nenne traditionelle Produktionsfaktoren.

A
  1. Arbeit
    • Erweitert: Humankapital / Hochqualifiziert, Geringqualifiziert
    • Besonderheit: Mit Menschen untrennbar verknüpft
  2. Kapital
    • Erweitert: Investitionsgüter
    • Besonderheit: Entsteht durch Kombination anderer Faktoren
  3. Boden
    • Erweitert: Rohstoffe, Umwelt / Natur
    • Besonderheit: Nicht vermehrbar, unbeweglich
  4. Technischer Fortschritt
    • Erweitert: Wissen
    • Besonderheit: Lässt sich leicht verteilen
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13
Q

Wofür steht der Begriff der Kostenremanenz?

A

Der fließende Übergang zwischen fixen und variablen Kosten wird als Kostenremanenz bezeichnet.

Dieser Übergang ist auch vom Zeitraum der Betrachtung abhängig:

  • Kurzfristig sind viele Kosten fix,
  • langfristig ist die Mehrzahl von Kosten hingegen variabel.
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14
Q

Was sind Grenzkosten?

A

Die Grenzkosten bezeichnen die zusätzlichen Kosten, die sich aus der Erhöhung des Outputs um eine Einheit ergeben.

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15
Q

Was sind Durchschnittskosten?

A

Die Durchschnittskosten entsprechen den Kosten des Unternehmens geteilt durch die produzierten Mengeneinheiten. Es werden

  • totale Durchschnittskosten (DTK; im Zähler die Gesamtkosten),
  • variable Durchschnittskosten (DVK; im Zähler die variablen Kosten) und
  • fixe Durchschnittskosten (DFK; im Zähler die fixen Kosten)

unterschieden.

  • DTK und DVK haben typischerweise einen U-förmigen Verlauf: Bei steigender Produktion anfänglich sinkende Durchschnittskosten die nachher wieder steigen.
  • DFK sinken immer weiter (L-förmiger Verlauf).
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16
Q

Was ist eine Isokostengerade und wie ergibt sich daraus die kostenminimale Inputkombination?

A

Bei gegebenen Faktorpreisen stellt die Isokostengerade alle Kombinationen von Arbeit und Kapital dar, die für eine bestimmte Kostensumme eingesetzt werden können.

  1. TK = l * A + i * K

Das Verhältnis der Faktorpreise bestimmt die Steigung der Isokostengerade.

Die kostenminimale Inputkombination für ein bestimmtes Outputniveau wird durch den Tangentialpunkt von Isoquante und Isokostengerade beschrieben.

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17
Q

Was ist ein Expansionspfad?

A

Die Verbindungslinie der kostenminimalen Inputkombinationen (Schnittpunke der Isokostengeraden und der Isoquanten). Die Steigung beträgt delta K / delta A.

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18
Q

Was sind Verbundvorteile (economies of scope)?

A

Economies of scope / Verbundvorteile liegen vor, wenn die Herstellung und der Vertrieb mehrerer Produkte in einem Unternehmen kostengünstiger sind als die Herstellung und der Vertrieb der einzelnen Güter in verschiedenen Unternehmen. Es handelt sich um die Betrachtung eines Mehrproduktfalls. Voraussetzung ist, dass zur Produktion der einzelnen Güter gemeinsame Ressourcen (z.B. Fertigungsanlagen, Technologien, Vertriebskanäle) verwendet werden können. Derartige Effekte können verschiedene Ursachen haben: - Sachlich: Durch Kuppelproduktion wird die Produktion des Gutes günstiger, weil sich die Fixkosten auf zwei Güter verteilen. Das zweite Gut entsteht sozusagen zwangsläufig im Produktionsprozess. - Räumlich: Beispiele sind die gemeinsame Nutzung von Strom- und Telefonleitungen oder die gemeinsame Beförderung von Passagieren und Frachtgut. - Zeitlich: Durch die parallele Entwicklung mehrerer Produkte werden Kosten gespart. Je größer der anvisierte Markt ist, desto höher sind in der Regel die Chancen zur Realisierung von Größen- und Verbundvorteilen.

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19
Q

Was ist die Preis-Absatz-Funktion?

A

Die Preis-Absatz-Funktion beschreibt den Zusammenhang zwischen der Höhe des Angebotspreises eines Anbieters als Aktionsparameter und der erwarteten Absatzmenge eines Gutes. Die Preis-Absatz-Funktion (PAF) hat formale Ähnlichkeiten mit der preisabhängigen (Markt-)Nachfragefunktion (N(x)). Dennoch gibt es Unterschiede zwischen beiden Funktionen: - Die (Markt-)Nachfragefunktion beschreibt die auf einem Markt von allen Haushalten nachgefragte Menge. Diese Menge ist identisch mit der von allen Unternehmen maximal erreichbaren Verkaufsmenge auf dem relevanten Markt, d.h. dem Marktpotential oder Marktvolumen. - Die Preis-Absatz-Funktion beschreibt die von einem einzelnen Unternehmen realisierte Verkaufsmenge, d.h. das Absatzpotential oder das Absatzvolumen. Sie stellt damit eine Teilmenge der gesamten Marktnachfrage dar. Nur im Monopol sind Marktnachfrage und PAF identisch. Der Verlauf der PAF hängt ab von der Höhe der Gesamtnachfrage und dem Verhalten der Konkurrenten in der Marktform.

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20
Q

Was ist eine horizontale PAF?

A

Ein Extremfall der Preis-Absatz-Funktion. Im Fall einer horizontalen PAF kann ein Unternehmen den herrschenden Preis nicht beeinflussen. Der Preis ist ein Datum. Bei einer höheren Preisforderung schwindet die absetzbare Menge auf Null, bei einem niedrigen Preis kann die gesamte Menge abgesetzt werden, was aber auch bereits zum herrschenden Marktpreis möglich ist. Die Erlösfunktion ist eine Gerade und der Marktpreis entspricht dem Grenzerlös. Das Erlösmaximum liegt an der Kapazitätsgrenze. Dieser Fall wird im vollständigen Wettbewerb betrachtet.

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21
Q

Was ist eine linear fallende PAF?

A

Eine Sonderform der Preis-Absatz-Funktion. Im Fall einer linear fallenden PAF geht ein Unternehmen davon aus, dass es eine höhere Menge nur zu einem geringeren Preis absetzen kann. Die Erlösfunktion ist dann eine gleichseitige Hyperbel mit einem Maximum in der Mitte. Die lineare Grenzerlösfunktion hat dem absoluten Betrag nach eine doppelt so große Steigung wie die PAF. Dieser Fall wird uns im Monopol beschäftigen.

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22
Q

Was ist die Preis-Grenzkosten-Regel?

A

Gewinnmaximierung liegt vor, wenn: p = dK(x) / dx Also wenn der Preis den Grenzkosten - den entstehenden Kosten je zusätzlich abgesetzter Einheit - entspricht.

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23
Q

Was ist die Angebotsfunktion? Und was ist das Betriebsminimum und das Betriebsoptimum?

A

Die Angebotsfunktion ist ein Teil der Grenzkostenkurve, beginnend mit dem Betriebsminimum und aufsteigend. Das Betriebsminimum entspricht dem Schnittpunkt von Grenzkosten und variablen Durchschnittskosten. Es werden also nur die Kosten der Produktion gedeckt. Es entsteht Verlust in Höhe der fixen Kosten. Unter dem Betriebsminimum lohnt sich nicht mal mehr die Produktion. Das Betriebsoptimum entspricht dem Schnittpunkt von Grenzkosten und totalen Durchschnittskosten. Also der Deckung aller Kosten des Unternehmens ohne Gewinn (SK).

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24
Q

Was ist die Bedeutung der Preiselastizität des Angebots?

A

Die Preiselastizität des Angebots (εA) ist ein Maß für die Sensitivität der angebotenen Menge auf Preisänderungen. Sie beschreibt die Reaktion der angebotenen Menge in Abhängigkeit von einer Preisänderung eines Gutes.

Da steigende Preise in der Regel eine Zunahme der angebotenen Menge zur Folge haben, ist die Preiselastizität des Angebots positiv.

  • Ein preisunelastisches Angebot liegt vor, wenn die Angebotselastizität εA 1 ist. Die Angebotsfunktion weist dann einen relativ flachen Verlauf auf. Geringe Preisänderungen führen auf der Angebotsseite zu großen Mengenänderungen. Dies ist u.a. ein Indiz für eine vergleichsweise große Flexibilität der Produktionsfaktoren, die vor allem in längerfristiger Sicht gegeben ist.
  • Wenn beliebige Mengen langfristig zu konstanten Stückkosten produziert werden können, verläuft die Angebotsfunktion horizontal. Das Angebot ist im Extrem unendlich elastisch, d.h. εA = ∞. Beispiel ist der Kaffeeanbau. Hier steht Land in großem Umfang für den Anbau zur Verfügung. Während die Kosten des Anbaus und der Pflege der Sträucher konstant bleiben, steigt die Menge des produzierten Kaffees.

Nur wenn die langfristige Angebotsfunktion eine positive Steigung hat, d.h. das Angebot nicht vollkommen elastisch reagiert, können Produzentenrenten erzielt werden.

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25
Q

Was ist die Produzentenrente?

A

Die Produzentenrente hängt von der Kostenstruktur des jeweiligen Unternehmens ab. Der Marktpreis entspricht genau den Produktionskosten desjenigen Anbieter, der sich gerade noch am Markt halten kann (Grenzanbieter). Alle Unternehmen die günstiger Produzieren als der Grenzanbieter erwirtschaften Extragewinne (Produzentenrente). Die Produzentenrente entspricht aber nicht dem Gewinn, da sie nur im Vergleich mit variablen Kosten ermittelt wird. Fixe Kosten werden anschließend abgezogen. Nur wenn die langfristige Angebotsfunktion eine positive Steigung hat, d.h. das Angebot nicht vollkommen elastisch reagiert, können Produzentenrenten erzielt werden.

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26
Q

Nenne vier Bestimmungsgrößen für die individuelle Nachfrage eines Haushaltes nach einem Gut x1.

A
  • Die Präferenzstruktur des Haushalts (U). - Der Preis des Gutes x1. - Der Preis eines anderen Gutes x2. - Das Einkommen (Y). Daraus resultierende Nachfragefunktion: N(x) = f (U, Y, p(x1), p(x2))
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27
Q

Was ist Konsumentensouveränität?

A

Die Verbraucher entscheiden, was gewünscht ist. Es besteht kein Verkaufszwang und Vertragsfreiheit bei Kaufverträgen.

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28
Q

Was ist das Wasser-Diamanten-Paradoxon?

A

Das lebensnotwendige Wasser besitzt einen großen Nutzen hat aber einen geringen Wert (Preis), da die verfügbare Menge des Wassers größer als die Nachfrage ist. Diamanten haben einen geringen Nutzen aber einen großen Wert (Preis), da die Nachfrage nach Diamanten größer als ihre verfügbare Menge ist. Diese Wertschätzung von Wasser und Diamanten kann sich aber schnell in das Gegenteil verkehren. Welchem Gut würden Sie in der Wüste ohne größeren Wasservorrat den Vorzug geben? Wasser hätte in dieser Situation des Überlebens die deutlich größere Bedeutung, da ein höherer Grenznutzen gegeben ist. In der Mikroökonomie fallen Nutzen, Wert und Preis eines Gutes auseinander, d.h. es gibt keinen objektiven Wertbegriff.

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29
Q

Was empfiehlt die Grenznutzenregel?

A

„Konsumiere so lange zusätzliche Einheiten eines Gutes, bis der Grenznutzen des Gutes genau seinem Preis entspricht.“ In diesem Fall wird auch stets das Maximum an Konsumentenrente erzielt.

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30
Q

Was ist die Konsumentenrente?

A

Die Konsumentenrente bezeichnet das Verhältnis von individueller Wertschätzung und dem Marktpreis eines Gutes. Die Konsumentenrente misst, um wie viel Personen besser gestellt werden können, wenn sie solche Kameras kaufen. Da Verbraucher dem Kauf einer Kamera einen unterschiedlichen Wert beimessen, sind die maximalen Zahlungsbereitschaften unterschiedlich. Die Konsumentenrente entspricht der Differenz zwischen dem Marktpreis und dem maximalen Preis, den Konsumenten für ein Gut zu zahlen bereit sind. Nehmen wir an, dass eine Kunde bereit ist, 400 € für eine Kamera auszugeben. Muss er 250 € zahlen, dann beträgt seine Konsumentenrente 150 €. Addieren wir die Konsumentenrenten aller Personen, messen wir den Gesamtvorteil, den die Konsumenten aus dem Kauf von Gütern auf einem Markt erzielen können.

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31
Q

Was ist eine Indifferenzkurve und was zeichnet sie aus?

A

Indifferenzkurven sind zweidimensionale Ableitungen der Nutzenfunktion. Sie kennzeichnen Orte gleichen Nutzens, die mit unterschiedlichen Kombinationen zweier Güter erreicht werden können. Die Grenzrate der Substitution (GRS) entspricht dem Anstieg der Indifferenzkurve. Sie misst das Verhältnis, zu dem ein Konsument gerade noch bereit ist, das eine Gut gegen eine Einheit des anderen einzutauschen (marginale Tauschbereitschaft). Die GRS ist in der Regel abnehmend und weist eine negative Steigung auf. Sie gibt Auskunft über die relative Wertschätzung. Die Krümmung der Indifferenzkurven gibt Auskunft über den Grad der Substituierbarkeit. Sind die Güter perfekte Substitute (z.B. Butter, Margarine) haben die Indifferenzkurven eine konstante Steigung, sie sind also Geraden. Im Fall komplementärer Güter (z.B. linker, rechter Schuh) verlaufen die Indifferenzkurven im rechten Winkel und sind L-förmig. Je weiter Indifferenzkurven vom Ursprung entfernt liegen, desto höher ist ihr Nutzenniveau. Dies liegt an der Annahme, dass mehr Güter immer besser sind als weniger Güter. Der optimale Konsumplan ist gefunden, wenn Budgetgerade und Indifferenzkurve die gleiche Steigung aufweisen. Allgemein ergibt sich die Steigung der Budgetgeraden, wenn wir die Budgetrestriktion nach x2 auflösen: x2 = Y/p2 – p1/p2 * x1

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32
Q

Was ist die Preis-Konsum-Kurve, sowie die damit verknüpften Begriffe des Substitutions- bzw. Einkommenseffektes?

A

Die Preis-Konsum-Kurve zeigt die nutzenmaximalen Kombinationen von zwei Gütern, die bei der Änderungen des Preises eines Gutes realisiert werden können. Der dabei sichtbar werdende Substitutionseffekt zeigt, dass mehr vom günstiger werdenden Gut konsumiert wird, während der Konsum des konstant teuren (relativ teureren) Gutes zurückgeht. Graphisch entspricht dies einer veränderten Steigung und Drehung der Budgetgeraden. Die aus der Änderung der realen Kaufkraft resultierende Veränderung der Nachfrage wird als Einkommenseffekt bezeichnet. Graphisch entspricht dies einer Parallelverschiebung der Budgetgeraden.

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33
Q

Wofür steht die Ceteris-paribus-Annahme?

A

„Unter sonst gleichen Bedingungen“. Die Ceteris-paribus-Annahme ist eine Modellannahme die die Untersuchung eines einzelnen Wertes bei konstanten Randbedingungen erlaubt.

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34
Q

Was versteht man unter superioren bzw. inferioren Gütern?

A

Jene Güter, deren nachgefragte Menge im Falle eines positiven Anstiegs der Einkommens-Konsum-Kurve zunimmt, sind normale Güter oder superiore Güter (höherwertige Güter). In einigen Fällen sinkt die Nachfrage jedoch bei steigenden Einkommen. In diesem Fall wird das Gut als inferior (minderwertig) bezeichnet.

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35
Q

Was ist das Gesetz der Nachfrage?

A

Das Gesetz der Nachfrage stellt die These auf, dass Menschen nur dann mehr von einem Gut nachfragen, wenn der Preis dieses Gutes sinkt. Es basiert auf dem Gossenschen Gesetz: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt“ (Gossen, 1854).

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36
Q

Was ist das Gossensche Gesetz?

A

„Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt“ (Gossen, 1854). Je mehr ein Haushalt von einem Gut konsumiert, desto weniger ist eine zusätzliche Einheit dieses Gutes geeignet, den Nutzen weiter zu erhöhen (abnehmender Grenznutzen). Das Gossensche Gesetz ist Basis für das Gesetz der Nachfrage.

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37
Q

Was versteht man unter Giffen-Gütern?

A

Güter, die trotz steigenden Preisen mehr nachgefragt werden. Der Begriff stammt aus Großbritannien zur Zeit der Industrialisierung, als Familien trotz steigender Lebensmittelpreise mehr Lebensmittel (Brot, Kartoffeln) gekauft haben während andere - noch teurere - Nahrungsmittel (Fleisch) vom Speiseplan genommen wurden (um den Ernährungseffekt des Fleisches zu substituieren). Ein Giffen-Gut ist also dadurch gekennzeichnet, dass Einkommens- und Substitutionseffekt entgegengesetzt zueinander verlaufen und der Einkommenseffekt den Substitutionseffekt überwiegt.

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38
Q

Wie sind die zu erwartenden Substitutions- bzw. Einkommenseffekte steigender Preise (und dadurch geringerem Realeinkommen) bei superioren, inferioren und Giffen-Gütern?

A

Superiore Güter werden sowohl durch den Substitutions- (günstigere Produkte werden bevorzugt) als auch durch den Einkommenseffekt (Veränderung der Nachfrage durch neues Realeinkommen) geringer nachgefragt. Die Gesamtnachfrage sinkt. Die Nachfrage nach inferioren Gütern wird durch den Substitutionseffekt geringer, allerdings durch den Einkommenseffekt größer. Insgesamt sinkt die Nachfrage. Giffen-Güter sind mit inferioren Gütern vergleichbar, allerdings ist der Einkommenseffekt größer als der Substitutionseffekt und die Gesamtnachfrage steigt.

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39
Q

Was bedeutet perfekte Substitution bzw. was sind absolute Komplemente?

A

Perfekte Substitution tritt ein, wenn zwei Güter in beliebiger Menge ausgetauscht werden können (z.B. Schokolade verschiedener Marken). Absolute Komplemente sind zwei Güter, die nur in einem bestimmten Verhältnis zusammenpassen (z.B. Fahrrad und zwei Reifen, zwei Fahrräder und vier Reifen, …).

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40
Q

Wie werden die beiden Endpunkte der Nachfragefunktion genannt?

A

Prohibitivpreis (Schnittpunkt mit der Preisachse): Die Nachfrage ist Null, da der Preis zu hoch ist oder das Produkt für den Haushalt keine Bedeutung hat. Sättigungsmenge (Schnittpunkt mit der Nachfrageachse): In diesem Punkt ist die Nachfrage nach einem Gut bei einem Preis von Null gesättigt, d.h. das Gut wird praktisch verschenkt (z.B. Nahverkehr zum Nulltarif, kostenloser Download von Browsern).

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41
Q

Was sind Funktion und Eigenschaften von Elastizitäten?

A

Elastizitäten formulieren allgemein eine Ursache-Wirkungs-Beziehung, wobei die relative Wirkung zur auslösenden relativen Ursache in Beziehung gesetzt wird: Elastizität = Wirkung (in %) / Ursache (in %) Elastizitäten können Werte von 0 bis unendlich annehmen und werden häufig als absolute Zahlen dargestellt ( |x| ). Ausgehend von den Elastizitätswerten lassen sich die Stärke von Preis- und Mengenreaktionen unterscheiden. Die Elastizität hat einen Einfluss auf die Verteilung der Steuerlast. Je höher die relative Elastizität von Angebot oder Nachfrage, je geringer der jeweilige Steuerlast.

42
Q

Was sind die vier wesentlichen Einflussfaktoren auf die Preiselastizität?

A
  • Betrachtungszeitraum (Je länger der Analysehorizont ist, desto höher ist in der Regel die direkte Preiselastizität) - Substitute (Je zahlreicher die Alternativen und je enger die Verfügbarkeit von Substituten ist, desto höher ist in der Regel die direkte Preiselastizität) - Wichtigkeit (Je wichtiger ein Gut für eine Person ist, desto geringer ist in der Regel die direkte Preiselastizität) - Ausgabenanteil (Je höher der Anteil eines Gutes am Budget ist, desto höher ist in der Regel die direkte Preiselastizität)
43
Q

Wie beeinflussen steigende Preise die Erlöse bei hohen/niedrigen Elastizitäten?

A

Elastizität > 1: Erlös sinkt. Elastizität =1: keine Veränderung. Elastizität

44
Q

Wie beeinflussen sinkende Preise die Erlöse bei hohen/niedrigen Elastizitäten?

A

Elastizität > 1: Erlös steigt. Elastizität =1: keine Veränderung. Elastizität

45
Q

Was ist die Kreuzpreiselastizität?

A

Die indirekte Preiselastizität der Nachfrage wird auch Kreuzpreiselastizität genannt. Eine positive Kreuzpreiselastizität liegt bei substitutiven Gütern vor. Je höher die Kreuzpreiselastizität eines Gutes ist, desto stärker werden die Verbraucher bei einseitigen Preiserhöhungen auf Konkurrenzprodukte ausweichen. Die Höhe der Kreuzpreiselastizität ist daher ein Indikator für die Höhe der Substitutionsfähigkeit zweier Güter. Bei einer hohen positiven Kreuzpreiselastizität ist der Spielraum für einseitige Preiserhöhungen der Hersteller gering. Insoweit liefert die Kreuzpreiselastizität auch Informationen über das Ausmaß der Konkurrenz zwischen verschiedenen Produkten. Bei komplementären Gütern ist die Kreuzpreiselastizität negativ, d.h. Preis- und Mengenänderungen verlaufen entgegengesetzt zueinander. Je höher die negative Kreuzpreiselastizität bei komplementären Gütern ist, desto mehr wird die Nachfrage nach einem Gut von Preisänderungen eines dazu komplementären Gutes beeinflusst (z.B. mehr verkaufte Software bei Preissenkung eines PCs). Bei nachfrageunabhängigen Gütern ist die Kreuzpreiselastizität Null. Die nachgefragte Menge eines Gutes (z.B. Kleidung) ist gänzlich unabhängig von Preisänderungen eines anderen Gutes (z.B. PKW).

46
Q

Soziales Nachfrageverhalten kann in Netzwerkexternalitäten beschrieben werden. Was ist der Mitläufereffekt?

A

Der Mitläufereffekt ist eine positive Netzwerkexternalität (die durch einen Konsumenten nachgefragte Menge erhöht sich als Reaktion auf eine Zunahme der Käufe durch andere Konsumenten). Der Effekt verstärkt die Reaktion der Nachfrage auf Preisveränderungen, d.h. die Nachfrage wird dadurch elastischer.

47
Q

Soziales Nachfrageverhalten kann in Netzwerkexternalitäten beschrieben werden. Was ist der Snobeffekt?

A

Der Snobeffekt ist eine negative Netzwerkexternalität (die durch einen Konsumenten nachgefragte Menge senkt sich als Reaktion auf eine Zunahme der Käufe durch andere Konsumenten). Die nachgefragte Menge eines Snobgutes ist umso höher, je weniger Menschen es besitzen. Der Wert, der einem Konsumenten aus dem Konsum eines bestimmten Gutes erwächst, ist auf Prestige, Status oder Exklusivität zurückzuführen. Die Marktnachfrage verläuft durch den Snobeffekt unelastischer. Ziel der Unternehmen muss es bei solchen Gütern sein, die Nachfrage z.B. durch gezielte Marketing-Aktivitäten weniger elastisch zu machen. In diesem Fall kann das Unternehmen die Preise und seinen Erlös erhöhen.

48
Q

Soziales Nachfrageverhalten kann in Netzwerkexternalitäten beschrieben werden. Was ist der Veblen-Effekt?

A

Der Veblen-Effekt ist eine nach Thorstein Veblen (1857 – 1929) benannte Variante des Snobeffekts und kennzeichnet die Erscheinung des auffälligen Geltungskonsums. Zum Teil wird damit auch die Erwartung verbunden, dass mit einem Gut aus dem Hochpreissegment eine höhere Qualität einhergeht. Die Nachfrage nach einem Konsumgut nimmt zu, weil es mehr anstatt weniger kostet. Ist der Veblen-Effekt stark genug, kann er den Preiseffekt überkompensieren und trotz Preissteigerungen zur Erhöhung der nachgefragten Menge führen (Gesamteffekt).

49
Q

Was ist eine Produktionsfunktion?

A

Eine Produktionsfunktion beschreibt die Produktionsmenge eines Gutes, die ein Unternehmen mit einer gegebenen Kombination z.B. von Arbeit und Kapital produzieren kann.

50
Q

Was ist das Grenzprodukt?

A

Das Grenzprodukt beschreibt den zusätzlichen Output, der produziert wird, wenn der Einsatz eines Produktionsfaktors um eine Einheit erhöht wird. Grenzprodukt = ∆ Produktionsergebnis / ∆ Produktionsfaktor Das Grenzprodukt ist nur solange positiv, wie der Output ansteigt. Danach wird es negativ. Ist das Grenzprodukt höher als das Durchschnittsprodukt, erhöht sich das Durchschnittsprodukt. Beide entsprechen sich, wenn das Durchschnittsprodukt seinen maximalen Wert erreicht. In der Mikroökonomie wird für die Mehrzahl der Produktionsprozesse ein abnehmendes Grenzprodukt unterstellt. Damit wird beschrieben, dass die gleichmäßige Erhöhung des Inputs ab einem bestimmten Punkt zu einem geringeren Zuwachs des Outputs führt. Das Grenzprodukt ist beispielsweise im Fall der Arbeit rückläufig, weil die Arbeitnehmer für immer weniger ertragreiche Tätigkeiten eingesetzt werden können.

51
Q

Was ist die mindestoptimale Betriebsgröße?

A

Die MOB wird definiert durch das Outputniveau, bei dem die langfristige Durchschnittskostenkurve ihr Minimum erreicht. Die MOB ist jene Kapazität eines Unternehmens, die erforderlich ist, um wettbewerbsfähig zu sein. Sie stellt die Mindestgröße dar, bei der Skalenerträge (economies of scale) zu Kostenvorteilen führen und eine Produktion zu Wettbewerbspreisen erlauben. Oberhalb der MOB lassen sich Größennachteile (diseconomies of scale) beobachten. Diese entstehen z.B. dann, wenn Informations- und Kontrollkosten mit steigender Unternehmensgröße überproportional ansteigen oder die Steuerbarkeit von Unternehmensfunktionen durch organisatorische Ineffizienzen erschwert wird.

52
Q

Was sind Größenvorteile (economies of scale)?

A

Economies of scale / Größenvorteile werden durch das Gesetz der Massenproduktion beschrieben. Dabei wird der Fixkostendegressionseffekt ausgenutzt.

53
Q

Was sind die vier Funktionen von Preisen?

A

Koordinierung: Unsichtbare Abstimmung von Angebot und Nachfrage Information: Verfügbarkeit und Knappheit von Gütern und Produktionsfaktoren Lenkung: Allokation von Gütern und Produktionsfaktoren Auslese: Ausscheiden vom Markt, Realisierbarkeit von Kaufwünschen Preise nehmen diese zentralen Funktionen nur dann richtig wahr, wenn sie sich unter Wettbewerbsbedingungen frei bilden können (Wettbewerbspreise).

54
Q

Nenne drei Formen der Preisbildung.

A
  • Kostenorientiert: Basis sind die Kosten der Produktion, hinzu kommt ein Gewinnaufschlag. - Wettbewerbsorientiert: Orientierungspunkt ist der Angebotspreis der Konkurrenz. - Nachfrageorientiert: Ausgangspunkt ist die Zahlungsbereitschaft der Kunden.
55
Q

Was ist der Unterschied zwischen administrieren und administrativen Preisen?

A

Administrierte Preise bezeichnen die Preise, die bei Beschränkungen des Wettbewerbs durch Unternehmen zustande kommen. Administrative Preise sind vom Staat vorgegebene bzw. genehmigte Preise zur Regulation des Marktgeschehens.

56
Q

Was sind die fünf Merkmale eines vollkommenen Marktes?

A

Preisbildungsverfahren: Auktionator bzw. Makler bestimmt einen Gleichgewichtspreis Räumliche Marktausdehnung: Punktmarkt, räumliche Distanzen spielen keine Rolle Produktmerkmale: Güter sind vollkommen homogen (gleichartig) Markttransparenz: Nachfrager kennen jeden Anbieter, Anbieter jeden Nachfrager Präferenzen: Nachfrager und Anbieter haben keine Vorlieben für bestimmte Handelspartner

57
Q

Was ist eine Powerauktion?

A

In dieser Auktionsform richtet sich das begrenzte Angebot des Verkäufers nicht nur an den Bieter mit dem höchsten Gebot, sondern an mehrere Bieter. Das Gebot eines Bieters erlischt dann, wenn höhere Gebote auf alle verfügbaren Güter vorliegen. Der letzte Höchstbietende wird als Grenznachfrager bezeichnet.

58
Q

Was ist eine Vickrey-Auktion?

A

Die Vickrey-Auktion, benannt nach dem Nobelpreisträger William Spencer Vickrey (1914 - 1996) formuliert wie auch andere Auktionen die Regel, dass der Höchstbietende den Zuschlag erhält. Er zahlt aber nur die Höhe des zweithöchsten Gebots (z.B. ebay in abgewandelter Form).

59
Q

Nenne zwei Kriterien mit denen Märkte beschrieben werden können.

A
  • Kriterium 1: Anzahl der Verkäufer (Monopol, Oligopol, Polypol) - Kriterium 2: Vollkommenheit der Marktbedingungen (vollkommen [homogenes Gut], unvollkommen [heterogenes Gut])
60
Q

Was ist das Meistausführungsprinzip an das sich Makler an der Börse bei der Preisbestimmung halten müssen?

A

Der Makler muss den Preis so festlegen, dass die maximale Menge am Markt umgesetzt wird. Dies ist dort erreicht, wo sich die Angebots- und Nachfragekurven schneiden (Gleichgewichtspreis). Der Gleichgewichtspreis garantiert die höchste Gesamtrente (Summe aus Produzenten- und Konsumentenrente) und damit den höchsten Wohlfahrtsgewinn.

61
Q

Was sind die drei zentralen Ergebnisse des Wettbewerbsmarktes?

A
  1. Das Güterangebot wird durch den Wettbewerb jenen Käufern zugeteilt, die es gemessen an der Zahlungsbereitschaft am höchsten schätzen und bewerten. 2. Die Güternachfrage wird durch den Wettbewerb jenen Verkäufern zugeteilt, die die Produktion mit den niedrigsten Kosten erstellen können. 3. Im Marktgleichgewicht wird ein Maximum an Produzenten- und Konsumentenrenten erreicht (Pareto-Optimum). In diesem Fall kann kein Marktteilnehmer besser gestellt werden, ohne dass zugleich ein anderer Marktteilnehmer schlechter gestellt wird.
62
Q

Was bedeutet eine Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts?

A

Steigende Nachfrage. Nachfrager fragen bei einem bestimmten Preis eine höhere Menge nach. Effekt der unsichtbaren Hand: Preise und Mengen steigen.

63
Q

Was bedeutet eine Verschiebung der Nachfragekurve nach oben?

A

Steigende Nachfrage. Nachfrager zahlen mehr für eine bestimmte Menge. Effekt der unsichtbaren Hand: Preise und Mengen steigen.

64
Q

Was bedeutet eine Verschiebung der Angebotskurve nach oben?

A

Sinkendes Angebot. Anbieter verlangen mehr für eine bestimmte Menge. Effekt der unsichtbaren Hand: Preise steigen, Menge sinkt.

65
Q

Was bedeutet eine Verschiebung der Angebotskurve nach links?

A

Sinkendes Angebot. Anbieter bieten bei einem bestimmten Preis eine geringere Menge an. Effekt der unsichtbaren Hand: Preise steigen, Menge sinkt.

66
Q

Was ist mit der unsichtbaren Hand des Marktes (Adam Smith (1723 – 1790)) gemeint?

A

Die Anpassung des Marktgleichgewichts nach Verschiebung der Angebots- oder Nachfragekurve. Verschiebung der Nachfragefunktion: Gleichgerichtete Entwicklung von Mengen und Preisen. Verschiebung der Angebotsfunktion: Gegengerichtete Entwicklung von Mengen und Preisen.

67
Q

Was versteht man unter dem Schweinezyklus?

A

Ein Beispiel für die dynamische Entwicklung von Märkten. Der Schweinezyklus entsteht durch eine exogene Störung des Gleichgewichts basierend auf fehlenden und/oder falschen Informationen bezogen auf die erforderliche Anpassung von Produktion und Angebot. Plötzlich steigende Preise und weiterhin erwartete hohe Preise führen erst nach einer Verzögerung zu einem erhöhten Marktangebot, das die Preise sinken lässt. Werden nun zukünftig niedrige Marktpreise erwartet, wird das Angebot mit zeitlicher Verzögerung geringer werden und wieder zu höheren Preisen führen.

68
Q

Was ist das Spinnweb-Theorem?

A

Das Spinnweb-Theorem beschäftigt sich mit der Frage, ob ein Markt nach Veränderung des Gleichgewichtes (bspw. ausgelöst durch einen Schweinezyklus) wieder in ein Gleichgewicht kommt. Ist die Angebotskurve (absolut) steiler als die Nachfragekurve, dann ist der Prozess stabil (stabiler Cobweb). Bei gleichen (absoluten) Steigungen wird kein Marktgleichgewicht entstehen, allerdings auch keine Verschlechterung (zyklischer Cobweb). Ist die Angebotskurve hingegen (absolut) flacher als die Nachfragekurve, dann führt der Prozess vom Markgleichgewicht weg (instabiler Cobweb).

69
Q

Was ist ein Wohlfahrtsverlust?

A

Ein Wohlfahrtsverlust bezeichnet die durch eine Marktstörung im Vergleich zur Situation vollkommener Konkurrenz verursachten Einbußen an Konsumenten- und Produzentenrente. Ursache ist, dass die gehandelte / produzierte Menge vom Pareto-Optimum abweicht das im Gleichgewichtspreis des vollkommenen Marktes entsteht.

70
Q

Nenne drei mögliche Eingriffe des Staates in die Preisbildung.

A
  • Steuern (Staat erhebt Mengen- oder Wertsteuern) - Subventionen (Staat gewährt Subventionen) - Preisfestsetzungen (Staat setzt Höchst- oder Mindestpreise)
71
Q

Nenne zwei Formen der Gütersteuer.

A
  • Die Mengensteuer ist ein fixer Steuerbetrag, der pro Mengeneinheit erhoben wird. Der Steuerbetrag pro Einheit ist für alle gehandelten Einheiten konstant. - Die Wertsteuer ist ein Prozentsatz, der auf den Preis eines Gutes erhoben wird. Dadurch nimmt der Steuerbetrag mit der Produktionsmenge bzw. dem Wert der Produktion zu.
72
Q

Woraus lässt sich die Verteilung der Steuerlast ableiten?

A

Aus dem Verhältnis der Elastizitäten von Angebots- und Nachfragefunktionen. Beispiele: Mineralöl; elastisches Angebot und unelastische Nachfrage: Konsument trägt höhere Steuerlast. Yachten; unelastisches Angebot und elastische Nachfrage: Produzent trägt höhere Steuerlast.

73
Q

Was sind die grundsätzlichen Effekte einer Steuer?

A
  • Die neue Gleichgewichtsmenge ist nach Einführung einer Steuer geringer als vorher. - Die Konsumenten müssen einen Preis zahlen, der über dem Gleichgewichtspreis liegt. Die Produzenten erhalten nach Abzug der Steuer einen geringeren Preis als vor der Steuererhebung. - Der Staat erhält ein Steueraufkommen. - Es kommt zunächst einmal zu einem Wohlfahrtsverlust (Verringerung der Gesamtwohlfahrt), der aber durch wohlfahrtssteigernde Verwendung des Steueraufkommens ausgeglichen werden kann.
74
Q

Was ist die zentrale Aussage des Laffer-Theorems?

A

Das Laffer-Theorem verdeutlicht den Zusammenhang, dass das Steueraufkommen ab einem bestimmten Steuersatz wieder rückläufig ist. Nach Erreichen eines maximalen Steueraufkommens führen weitere Steuererhöhungen aufgrund ihrer leistungsfeindlichen Anreize zu einem sinkenden Steueraufkommen

75
Q

Was ist die Wirkungsweise von Subventionen?

A

Aus ökonomischer Sicht ähneln Subventionen negativen Steuern. Sie wirken bei den begünstigten Unternehmen wie eine Senkung der Kosten oder eine Erhöhung der Erlöse. Sie üben Anreize zu einem verstärkten Einsatz von Produktionsfaktoren und zur Erhöhung der Produktion aus. Subventionen erhöhen die Renten von Produzenten und Konsumenten. Insgesamt geht aber der Subventionsbetrag als Negativposten in den Wohlfahrtsvergleich ein. Die Differenz zwischen zusätzlicher Produzenten- und Konsumentenrente und Subventions-betrag stellt den Nettoeffekt dar. Da der Subventionsbetrag in der Regel die Rentengewinne der Produzenten und Konsumenten übersteigt, führen Subventionen aus gesamtwirtschaftlicher Sicht zu Wohlfahrtsverlusten.

76
Q

Was sind die Funktionen und zu erwartenden Wirkungen von staatlich festgesetzten Höchstpreisen?

A

Höchstpreise legen einen Verkaufspreis unterhalb des Gleichgewichtspreises fest um auch weniger kaufstarken Konsumenten Zugang zu einem bestimmten Gut zu verschaffen. Die umgesetzte Menge ergibt sich wie üblich aus der kürzeren Marktseite. Es entsteht also ein Nachfrageüberhang bzw. eine Angebotslücke. Wir sehen, dass durch den Höchstpreis - die Konsumentenrente steigt, - die Produzentenrente sinkt, - die Wohlfahrt insgesamt abnimmt. Mögliche Folgen sind insgesamt eine Bindung von Produktionsfaktoren, ausbleibende Modernisierungen, Korruption und Bildung von Schwarzmärkten. In einer Monopolsituation kann die Festsetzung von Höchstpreisen Wohlfahrtsverluste reduzieren oder sogar eliminieren.

77
Q

Was sind die Funktionen und zu erwartenden Wirkungen von staatlich festgelegten Mindestpreisen?

A

Mindestpreise legen einen Verkaufspreis oberhalb des Gleichgewichtspreises fest und werden z.B. dazu eingesetzt, ein bestimmtes Einkommen zu sichern. Die umgesetzte Menge ergibt sich wie üblich aus der kürzeren Marktseite. Es entsteht also ein Angebotsüberhang bzw. eine Nachfragelücke. Wir sehen, dass durch den Mindestpreis - die Konsumentenrente sinkt, - die Produzentenrente steigt, - die Wohlfahrt insgesamt abnimmt. Sofern nicht geeignete Maßnahmen zur Angebotsverminderung oder Nachfrageausweitung ergriffen werden, können sich graue Märkte herausbilden. Dort werden die nicht absetzbaren Güter zu preiswerten Angeboten. Insgesamt scheinen staatliche Preisfestsetzungen eher zu Nachteilen zu führen.

78
Q

Nenne zwei Möglichkeiten zur Reduzierung des Überschusses nach bspw. staatlich festgesetzten Höchstpreisen.

A
  • Kontingentierung (Linksverlagerung der Angebotsfunktion): Die angebotene Menge wird so weit beschränkt, bis sie der beim Mindestpreis nachgefragten Menge entspricht. Die Menge muss in Produktionsquoten aufgeteilt werden, die für jeden Anbieter die Obergrenze darstellt. Der administrative Aufwand für diese Maßnahme ist erheblich. Ineffiziente Unternehmen sitzen auf ihren Produktionsquoten und haben keinen Anreiz zur Durchsetzung z.B. technischer Innovationen. - Abnahmegarantien (Rechtsverlagerung der Nachfragefunktion): Angebotsüberschüsse werden zum Mindestpreis vom Staat aufgekauft. Grundsätzlich ergibt sich bei dieser Lösung die Gefahr eines hohen Wohlfahrtsverlustes. Wie hoch die Kosten tatsächlich ausfallen, hängt u.a. von der Verwendung der Überschussmenge ab.
79
Q

Welche Möglichkeit gibt es, dem Nachfrageüberhang nach staatlich festgesetzten Höchstpreisen auf dem Immobilienmarkt zu begegnen?

A

Insgesamt muss das knappe Angebot durch andere Mechanismen einer möglichst gerechten Verwendung zugeführt werden. Denkbar wäre eine Verschiebung der Nachfragefunktion nach links. Möglich sind - Rationierungen des Wohnraums, - Windhundverfahren (Wer zuerst kommt, erhält die Wohnung), - „Türsteherprinzip“ (Zuteilung der Wohnungen nach bestimmten Kriterien, Diskriminierung).

80
Q

Was sind die Bedingungen die für einen vollkommenen Markt erfüllt sein müssen?

A

(1) Der Markt ist homogen (Homogenitätsbedingung), d.h. (a) sachliche Gleichartigkeit der Güter, (b) keine persönlichen Präferenzen, (c) keine räumlichen Präferenzen (Punktmarkt). (2) Es besteht vollständige Markttransparenz. Alle Akteure sind über alle entscheidungsrelevanten Tatbestände informiert. (3) Auf veränderte ökonomische Angebots- und Nachfragebedingungen reagieren die Marktteilnehmer ohne zeitliche Verzögerung. (4) Der Markteintritt neuer Anbieter und Nachfrager ist jederzeit möglich. Ist auch nur eine der genannten Bedingungen des vollkommenen Marktes verletzt, so liegt ein unvollkommener bzw. heterogener Markt vor.

81
Q

Nenne drei häufige Marktzutrittsbeschränkungen auf einem heterogenen / unvollkommenen Markt.

A
  • natürliche Ausstattung mit Ressourcen (z.B. Vorkommen an Öl, Diamanten, seltenen Metallen). - staatliche Beschränkung durch Konzessionen, Zulassungen und Lizenzen (z.B. Zulassung von Ärzten). - Durch Unternehmen gesetzte Beschränkungen (Unterscheidung zwischen marktleistungsbedingten Wettbewerbsvorteilen und nicht-marktleistungsbedingten Beschränkungen)
82
Q

Nenne drei Formen des Wettbewerbs.

A
  • Preiswettbewerb (z.B. durch Gewährung von Rabatten und Sonder-konditionen), - Präferenzenwettbewerb (z.B. durch Werbung, Service, Herstellung persönlicher Kontakte), - Qualitätswettbewerb (z.B. Markennamen).
83
Q

Nenne drei Funktionen des Wettbewerbs.

A

Er soll Unternehmen anhalten zur - flexiblen Anpassung an sich verändernde Marktdaten, - Reallokation von Ressourcen, d.h. Umlenkung knapper Faktoren in effiziente Produktionsverfahren und - Bereitstellung eines Angebots, das den Bedürfnissen der Verbraucher entspricht.

84
Q

Was ist mit wirtschaftsfriedlichen Verhaltensweisen gemeint?

A

Wenn im Rahmen des Wettbewerbs die Existenz der Marktform und/oder das Marktgeschehen durch die Verhaltensweise nicht in Frage gestellt werden. Dazu zählt die Anpassung an die vom Markt vorgegebenen Bedingungen (z.B. Preis). Das Unternehmen agiert dann als Mengenanpasser.

85
Q

Wo werden Überlegenheits- bzw. Kampfstrategien angewendet und worauf zielen sie ab?

A

Überlegenheits- bzw. Kampfstrategien werden im Wettbewerb zwischen Unternahmen angewendet zielen darauf ab, die eigene Position zu verbessern und/oder bestehende Marktformen umzuwandeln.

86
Q

Erläutere mögliche Strategien und den Verlauf der Preis-Absatz-Funktion (PAF) für folgende Marktformen: - Monopol - Polypol - Oligopol - monopolistischer Wettbewerb

A

Monopol: Mengen-, Preis-Fixierung nach belieben; linear fallende PAF Polypol: Mengenanpasser, Preisnehmer (wirtschaftsfriedlich); horizontale PAF Oligopol: Aktive Preispolitik bis hin zu Preisabsprachen (je nach Reak-tionsverbundenheit); nach außen geknickte PAF monopolistischer Wettbewerb: Produktdifferenzierung, Herausbildung von Präferenzen z.B. durch Service, Werbung, Qualitäten; Z-förmige PAF

87
Q

Warum ist eine Änderung des Preises im vollkommenen Wettbewerb keine Option?

A

Vollständige Konkurrenz bedeutet, dass jeder Versuch eines einzelnen Anbieters, einen höheren Preis als den Gleichgewichtspreis zu verlangen, durch niedrigere Preise der übrigen Anbieter unterlaufen wird. Da der Absatz in Relation zum Gesamtmarkt relativ klein ist, macht auch eine Preissenkung wenig Sinn, da die Nachfrage nicht befriedigt werden kann.

88
Q

Wie verläuft die Erlöskurve im Monopol und wie verändert sich die Preiselastizität im Kurvenverlauf?

A

Zwischen Prohibitivpreis (kein Absatz) und Sättingsmenge (maximaler Absatz) verläuft die Erlöskurve als Parabel mit ihrem Scheitelpunkt genau in der halben Sättigungsmenge. Die Elastizität ist links vom Erlösmaximum größer als absolut Eins, rechts vom Erlösmaximum hingegen kleiner. Beim maximalen Erlös ist sie genau Eins.

89
Q

Was ist eine Cournot-Lösung?

A

Die gewinnmaximierende Mengen-/Preiskombination im Monopol. Das Gewinnmaximum ergibt sich graphisch als Schnittpunkt der Grenzerlösfunktion (Grenzerlös = erste Ableitung der Erlösfunktion) und Grenzkostenkurve. Der Monopolist erzielt einen Preis, der über seinen Grenzkosten liegt. Der Preis ist höher als in der Marktform der vollständigen Wettbewerbs. Er bietet zudem auf einem Bereich der Nachfragefunktion an, bei dem die Elastizität größer als Eins ist. Die Mengen sind damit geringer als in der Marktform der vollständigen Konkurrenz.

90
Q

Was ist Lerners Maß der Monopolmacht?

A

Lerners Maß der Monopolmacht beschreibt die Differenz zwischen Preis und Grenzkosten dividiert durch den Preis: Monopolmacht = (p – K’)/p Je höher der Wert ist, desto größer ist die Monopolmacht des Unternehmens. Im Fall der vollständigen Konkurrenz ist dieser Wert Null, da die Marktpreise den Grenzkosten entsprechen.

91
Q

Wofür steht der Sachverhalt der X-Ineffizienz (Harry Leibenstein)?

A

Die X-Ineffizienz beschreibt die negativen Negativen Folgen des Monopols. Umverteilung der Konsumenten- und Produzentenrenten unter Verringerung der Gesamtwohlfahrt, was folgende Effekte nach sich ziehen kann: - schlechterer Service und/oder Qualität der Güter - fehlende unternehmerische Dynamik (keine Innovationen)

92
Q

Was bedeutet Preisdifferenzierung im Monopol und welche Formen gibt es?

A

Die Preisdifferenzierung kann verschiedene Formen annehmen: - Gelingt es dem Anbieter, von jedem Konsumenten den individuellen Reservationspreis zu erhalten, so liegt eine Preisdifferenzierung ersten Grades vor. In diesem Fall wird die gesamte Konsumentenrente abgeschöpft. - Eine Preisdifferenzierung zweiten Grades (Selbstselektion) liegt vor, wenn die Kunden selbst die für sie günstigsten Bierpreise aussuchen (z.B. 0,2 Liter für 2 €, 0,3 Liter für 2,50 € und 0,4 Liter für 3 €). In diesem Fall liegt beim Anbieter keine Kenntnis der individuellen Zahlungsbereitschaften vor. Er kann die Zahlungsbereitschaft jedoch durch Gestaltung von Preis, Menge und Produkt ausreizen. - Eine Preisdifferenzierung dritten Grades liegt vor, wenn der Wirt z.B. eine gruppenspezifische Einteilung der Kunden (z.B. Studentenpreise) oder eine räumliche Segmentierung vornimmt (z.B. höhere Bierpreise in Biergärten mit besonders schöner Lage).

93
Q

Warum ist ein zeitlich begrenztes Monopol für sinnvoll?

A

Um einen Anreiz für Innovationen zu bieten. Monopolistische Extragewinne sind ein Ausgleich für das Investitionsrisiko eines Innovators. Ein Patentschutz garantiert eine zeitlich begrenzte Monopolrente. Ohne solchen Schutz würden Innovationen unterbleiben und die Volkswirtschaft würde „ärmer“.

94
Q

Was ist rent-seeking und warum schadet es der Gesamtwohlfahrt?

A

Rent-seeking bezeichnet politische Einflussnahme von Unternehmen (z.B. Verbandsaktivitäten, Lobbyismus, Spenden, Korruption) zur Sicherung von Vorteilen (z.B. Markteintrittsschranken für Wettbewerber). Dazu müssen Mittel aufgewendet werden, die an anderer Stelle fehlen (ineffiziente Nutzung knapper Ressourcen). Es kommt zu Wohlfahrtsverlusten.

95
Q

Was ist ein natürliches Monopol und welche Besonderheiten gibt es im Vergleich zum “normalen” Monopol?

A

In Fall des natürlichen Monopols kann der Markt durch ein Unternehmen zu niedrigeren Kosten und damit Preisen versorgt werden, als dies mehrere Unternehmen zusammen gewährleisten können. Beispiele sind Güter, bei deren Erstellung hohe Fixkosten, Unteilbarkeiten oder sunk costs vorliegen, die bei einem Marktaustritt nicht mehr einzuholen sind (z.B. Infrastrukturkosten der Energieversorgung, Telekommunikation, Eisenbahn). Preisregulierung ist sinnvoll um einerseits Wohlfahrtsverlust vorzubeugen und andererseits den Bestand des Unternehmens am Markt zu sichern. Würde die Regulierungsbehörde einen Wettbewerbspreis festlegen, kann der Preis die Durchschnittskosten nicht decken und das Unternehmen muss den Markt verlassen. Sinnvoll ist die Regulierung daher auf einem Niveau, in dem die Menge so groß wie möglich ist und das Unternehmen keine zusätzlichen Gewinne durch seine Monopolstellung erlangen kann (p1). In der Praxis verwenden Regulierungsbehörden dazu häufig folgende Formel: p1 = VK/x + (α + s + e ● K)/x Neben den durchschnittlichen variablen Stückkosten (VK/x) werden Abschreibungen (α), Steuern (s) und der gegenwärtige Kapitalstock (K) einschließlich einer „fairen“ Ertragsrate (e) je Stück berücksichtigt. In der Praxis ist die Berechnung vor allem der „fairen“ Ertragsrate mit Schwierig-keiten behaftet, da häufig Bezugspunkte fehlen.

96
Q

Was ist monopolistische Konkurrenz (auch heterogenes Polypol genannt)? Nenne Hauptmerkmale.

A

In der monopolistischen Konkurrenz bieten viele Anbieter differenzierte Güter für die gleiche Gruppe an Nachfragern an (Beispiele sind CDs, Bücher, Spielfilme, Computerspiele und Möbel sowie Tankstellen und Restaurants). Anbieter handeln somit nicht als Preisnehmer oder Mengenanpasser, sondern sehen sich einer fallenden Nachfragekurve gegenüber, die strategische Preisreaktionen ermöglicht. Die Unternehmen können in den Markt ohne Beschränkungen eintreten und ausscheiden. Die Anbieterzahl im Markt passt sich solange an, bis die Gewinne auf Null sinken. Andere strategische Faktoren als der Preis gewinnen an Gewicht (z.B. Werbung). Durch Markteintritte wegen der Möglichkeit auf Gewinn kommt es zu Überkapazitäten. Preise liegen über den Grenzkosten durch Marktmacht der Unternehmen. Im Vergleich zum vollkommenen Wettbewerb kommt es aus wohlfahrtstechnischer Sicht zu einer Zusatzlast (Wohlfahrtsverlust). Diese Zusatzlast ist der Preis für die Vielfalt des Angebots.

97
Q

Wie lässt sich die Bedeutung von Werbung für differenzierte Güter auf die Preisfindung im Allgemeinen und die PAF im Besonderen beschreiben?

A

Da jedes differenzierte Gut in einem gewissen Rahmen einmalig ist, gewährt es dem Anbieter einen Spielraum in der Preisfindung der in einem senkrechten Abschnitt der PAF sichtbar wird. Passiert der Preis aber gewisse Schwellenwerte nach oben oder unten gerät der Anbieter in Wettbewerb mit der Konkurrenz und die Nachfrage reagiert elastisch. Käufer wechseln zu einem ähnlichen Produkt bzw. die Nachfrage steigt schnell über einen Wert, der je nach Betriebsgröße nicht mehr bedient werden kann. Der vertikale Abschnitt kann durch Maßnahmen wie Werbung, weitere Produktdifferenzierung und persönliche Kundenbindung vergrößert werden.

98
Q

Was ist das Nash-Gleichgewicht?

A

Das Nash-Gleichgewicht bezeichnet die auf oligopolistischen Märkten herrschende Abhängigkeit vom Wettbewerb. Jedes Unternehmen optimiert seine Entscheidungen unter Berücksichtigung des Handels seiner Konkurrenten. Dieser Sachverhalt ist als Nash-Gleichgewicht bekannt und nach dem Mathematiker John Nash benannt.

99
Q

Was ist das Gefangenendilemma?

A

Das Gefangenendilemma findet Anwendung zum Beispiel auf Oligopolmärkten. Dort ist es ein Nebeneffekt des Nash-Gleichgewichts. Das Dilemma wird dadurch deutlich, dass die wenigen Anbieter relativ niedrige Preise wählen, um nicht als teuerster Anbieter Absatzeinbrüche zu erleiden. Wenn alle Anbieter hochpreisig anbieten würden, wäre das für sie eigentlich von Vorteil. Das Misstrauen der Konkurrenten sorgt aber dafür, dass sich ein geringer Verkaufspreis ergibt, der die Konsumenten besser stellt. Ursache ist eher das Gefangenendilemma und der Wunsch der Unternehmen, einen ruinösen Preiswettbewerb zu vermeiden.

100
Q

Was ist ein Edgeworth-Zyklus?

A

Ein Modell, dass die Folgen der Preisführerschaft (ein Anbieter kündigt eine Preisänderung an und alle anderen folgen) im Oligopol verdeutlicht: Die Theorie des Edgeworth-Zyklus’ sagt voraus, dass Preiserhöhungen seltener vorkommen als Preissenkungen, diese aber höher ausfallen. Durch lokalen Wettbewerb fällt der Preis bis auf das Niveau der Grenzkosten, so dass keine Gewinne mehr erzielt werden. Anschließend erhöht einer der Marktführer den Preis, der daraufhin wieder herunterkonkurriert wird.

101
Q

Was bedeutet der Begriff der Preisstarrheit?

A

Ein auf manchen Oligopolmärkten vorkommendes asymmetrisches Reaktionsverhalten von Oligopolisten, bei denen jeder Anbieter davon ausgeht, dass … - …eigene Preissenkungen die Konkurrenten gleichfalls zu Preissenkungen veranlassen werden, um Marktanteile nicht zu verlieren. - …eigene Preiserhöhungen die Konkurrenten nicht zu Preisänderungen veranlassen, weil deren Marktanteile dadurch erhöht werden können. Die asymmetrischen Preiserwartungen der Oligopolisten führen ausgehend von einem bestimmten Preis zu unterschiedlichen Steigungen der subjektiven PAF. Die Preiselastizität der Nachfrage wird bei individuellen Preiserhöhungen relativ höher eingeschätzt, dagegen relativ geringer bei allgemeinen Preissenkungen. Kalkulieren alle Anbieter in gleicher Weise, dann tendiert der Markt zur Preisstarrheit.