B01 Mikroökonomie Flashcards
Was ist das Konzept der Pareto-Effizienz?
Man kann nur dann eine Person besser stellen, wenn man eine andere schlechter stellt.
Definition der Mikroökonomie?
Wissenschaft von
- der Funktionsweise der Märkte und
- der Institutionen wirtschaftlichen Handelns.
Was sind Opportunitätskosten?
Wenn Sie sich für etwas entscheiden, geben Sie gleichzeitig etwas anderes dafür auf. Das, was Sie aufgeben, entspricht den Opportunitätskosten bzw. Alternativkosten einer Handlung.
Zu den Opportunitätskosten eines Theaterbesuchen gehören beispielsweise die alternative Verwendung des Geldes für ein Abendessen bzw. der monetäre Gegenwert der im Theater verbrachten Zeit.
Nenne die 10 Regeln mikroökonomischen Denkens.
- Menschen stehen aufgrund der Knappheit vor Güterabwägungen.
- Entscheidungen führen zu Opportunitätskosten.
- Rational entscheidende Menschen denken in Grenzbegriffen.
- Durch Handel, Spezialisierung und Arbeitsteilung kann es uns besser gehen.
- Märkte und Wettbewerb sind häufig gut für die Organisation der Wirtschaft.
- Menschen reagieren auf Anreize.
- Märkte sind häufig durch Informations- und Anreizprobleme sowie Risiko gekennzeichnet.
- Märkte sind geprägt durch unvollkommenen Wettbewerb und strategisches Verhalten.
- Externe Effekte führen zum Versagen von Märkten. Gleiches gilt für öffentliche Güter und Allmendegüter, denen keine Eigentumsrechte zugeordnet sind.
- Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern.
Nennen Sie Ausprägungen des ökonomischen Prinzips.
- Maximumprinzip: Gegebener Input und maximaler Output
- Minimumprinzips: Gegebener Output mit minimalem Input
- Extremumprinzip: maximaler Output bei minimalem Input
Zwei wichtige Prinzipien dazu:
- Autonomieprinzip: In einer Marktwirtschaft haben Unternehmen die Freiheit, Produktions- und Absatzpläne autonom aufzustellen.
- erwerbswirtschaftliches Prinzip: Ziel ist es, zumindest langfristig Gewinne zu erzielen.
Was unterstellt die Mikroökonomie mit der Annahme eines Homo Oeconomicus?
Zweckrationales Handeln im Sinne des ökonomischen Prinzips, d.h. die Haushalte maximieren ihren Nutzen.
Was ist Gewinn und wie errechnet er sich?
Gewinn ist definiert als Differenz von Erlösen und Kosten:
- Kx = r * q
- E = p * x
- G = E – Kx
- Kx = Produktionskosten von Gut x
- q = Einsatzmenge von Produktionsfaktoren
- r = Preis eines Produktionsfaktors
- E = Erlös
- x = Produktionsmenge eines produzierten Gutes
- p = Absatzpreis eines produzierten Gutes
- G = Gewinn Zur Realisierung von Gewinnzielen stehen die Möglichkeiten der Kostensenkung, der Preiserhöhung und/oder der Mengenausweitung zur Verfügung.
Was ist Produktivität?
Die Produktivität ist definiert als Beziehung zwischen dem Produktionsergebnis und dem Einsatz eines Produktionsfaktors.
- Durchschnittsprodukt = Produktionsergebnis / Produktionsfaktor
Was ist eine Isoquante?
Isoquante: Kurve, die alle möglichen Inputkombinationen wiedergibt, mit denen der gleiche Output erstellt werden kann.
Die Steigung der Isoquanten zeigt, wie bei konstantem Output die Menge des einen Inputs durch die Menge des anderen substituiert werden kann.
Sie misst die Grenzrate der technischen Substitution (GRTS), d.h. die Fähigkeit des Unternehmens, unter Beibehaltung des Produktionsniveaus Kapital durch Arbeit zu ersetzen. Allgemein gilt:
- GRTS = - ∆K/∆A
Was ist Substitution?
Wörtlich: Ersatz.
Also zum Beispiel kann Arbeit mit Kapital zumindest teilweise substituiert werden.
Vollkommene Substitute: Austauschverhältnis konstant. Das Eine kann im Extremfall komplett durch das Andere ersetzt werden und umgekehrt (z.B. Butter & Margarine).
Feste Einsatzverhältnisse: Keine Substitution möglich. Es gibt nur eine mögliche Kombination von Produktionsfaktoren (z.B. kann eine Gabel kein Messer ersetzen wenn man damit eine Pizza kleinschneiden will).
Was sind Skalenerträge?
Die Skalenerträge geben die Rate an, mit der sich der Output bei proportionaler Erhöhung der Inputs erhöht.
Zu unterscheiden sind zunehmende, konstante und fallende Skalenerträge.
- zunehmende Skalenerträge: deltaOutput größer deltaInput
- konstante Skalenerträge: deltaOutput gleich deltaInput
- fallende Skalenerträge: deltaOutput kleiner deltaInput
Je größer der anvisierte Markt ist, desto höher sind in der Regel die Chancen zur Realisierung von Größen- und Verbundvorteilen.
Nenne traditionelle Produktionsfaktoren.
-
Arbeit
- Erweitert: Humankapital / Hochqualifiziert, Geringqualifiziert
- Besonderheit: Mit Menschen untrennbar verknüpft
-
Kapital
- Erweitert: Investitionsgüter
- Besonderheit: Entsteht durch Kombination anderer Faktoren
-
Boden
- Erweitert: Rohstoffe, Umwelt / Natur
- Besonderheit: Nicht vermehrbar, unbeweglich
-
Technischer Fortschritt
- Erweitert: Wissen
- Besonderheit: Lässt sich leicht verteilen
Wofür steht der Begriff der Kostenremanenz?
Der fließende Übergang zwischen fixen und variablen Kosten wird als Kostenremanenz bezeichnet.
Dieser Übergang ist auch vom Zeitraum der Betrachtung abhängig:
- Kurzfristig sind viele Kosten fix,
- langfristig ist die Mehrzahl von Kosten hingegen variabel.
Was sind Grenzkosten?
Die Grenzkosten bezeichnen die zusätzlichen Kosten, die sich aus der Erhöhung des Outputs um eine Einheit ergeben.
Was sind Durchschnittskosten?
Die Durchschnittskosten entsprechen den Kosten des Unternehmens geteilt durch die produzierten Mengeneinheiten. Es werden
- totale Durchschnittskosten (DTK; im Zähler die Gesamtkosten),
- variable Durchschnittskosten (DVK; im Zähler die variablen Kosten) und
- fixe Durchschnittskosten (DFK; im Zähler die fixen Kosten)
unterschieden.
- DTK und DVK haben typischerweise einen U-förmigen Verlauf: Bei steigender Produktion anfänglich sinkende Durchschnittskosten die nachher wieder steigen.
- DFK sinken immer weiter (L-förmiger Verlauf).
Was ist eine Isokostengerade und wie ergibt sich daraus die kostenminimale Inputkombination?
Bei gegebenen Faktorpreisen stellt die Isokostengerade alle Kombinationen von Arbeit und Kapital dar, die für eine bestimmte Kostensumme eingesetzt werden können.
- TK = l * A + i * K
Das Verhältnis der Faktorpreise bestimmt die Steigung der Isokostengerade.
Die kostenminimale Inputkombination für ein bestimmtes Outputniveau wird durch den Tangentialpunkt von Isoquante und Isokostengerade beschrieben.
Was ist ein Expansionspfad?
Die Verbindungslinie der kostenminimalen Inputkombinationen (Schnittpunke der Isokostengeraden und der Isoquanten). Die Steigung beträgt delta K / delta A.
Was sind Verbundvorteile (economies of scope)?
Economies of scope / Verbundvorteile liegen vor, wenn die Herstellung und der Vertrieb mehrerer Produkte in einem Unternehmen kostengünstiger sind als die Herstellung und der Vertrieb der einzelnen Güter in verschiedenen Unternehmen. Es handelt sich um die Betrachtung eines Mehrproduktfalls. Voraussetzung ist, dass zur Produktion der einzelnen Güter gemeinsame Ressourcen (z.B. Fertigungsanlagen, Technologien, Vertriebskanäle) verwendet werden können. Derartige Effekte können verschiedene Ursachen haben: - Sachlich: Durch Kuppelproduktion wird die Produktion des Gutes günstiger, weil sich die Fixkosten auf zwei Güter verteilen. Das zweite Gut entsteht sozusagen zwangsläufig im Produktionsprozess. - Räumlich: Beispiele sind die gemeinsame Nutzung von Strom- und Telefonleitungen oder die gemeinsame Beförderung von Passagieren und Frachtgut. - Zeitlich: Durch die parallele Entwicklung mehrerer Produkte werden Kosten gespart. Je größer der anvisierte Markt ist, desto höher sind in der Regel die Chancen zur Realisierung von Größen- und Verbundvorteilen.
Was ist die Preis-Absatz-Funktion?
Die Preis-Absatz-Funktion beschreibt den Zusammenhang zwischen der Höhe des Angebotspreises eines Anbieters als Aktionsparameter und der erwarteten Absatzmenge eines Gutes. Die Preis-Absatz-Funktion (PAF) hat formale Ähnlichkeiten mit der preisabhängigen (Markt-)Nachfragefunktion (N(x)). Dennoch gibt es Unterschiede zwischen beiden Funktionen: - Die (Markt-)Nachfragefunktion beschreibt die auf einem Markt von allen Haushalten nachgefragte Menge. Diese Menge ist identisch mit der von allen Unternehmen maximal erreichbaren Verkaufsmenge auf dem relevanten Markt, d.h. dem Marktpotential oder Marktvolumen. - Die Preis-Absatz-Funktion beschreibt die von einem einzelnen Unternehmen realisierte Verkaufsmenge, d.h. das Absatzpotential oder das Absatzvolumen. Sie stellt damit eine Teilmenge der gesamten Marktnachfrage dar. Nur im Monopol sind Marktnachfrage und PAF identisch. Der Verlauf der PAF hängt ab von der Höhe der Gesamtnachfrage und dem Verhalten der Konkurrenten in der Marktform.
Was ist eine horizontale PAF?
Ein Extremfall der Preis-Absatz-Funktion. Im Fall einer horizontalen PAF kann ein Unternehmen den herrschenden Preis nicht beeinflussen. Der Preis ist ein Datum. Bei einer höheren Preisforderung schwindet die absetzbare Menge auf Null, bei einem niedrigen Preis kann die gesamte Menge abgesetzt werden, was aber auch bereits zum herrschenden Marktpreis möglich ist. Die Erlösfunktion ist eine Gerade und der Marktpreis entspricht dem Grenzerlös. Das Erlösmaximum liegt an der Kapazitätsgrenze. Dieser Fall wird im vollständigen Wettbewerb betrachtet.
Was ist eine linear fallende PAF?
Eine Sonderform der Preis-Absatz-Funktion. Im Fall einer linear fallenden PAF geht ein Unternehmen davon aus, dass es eine höhere Menge nur zu einem geringeren Preis absetzen kann. Die Erlösfunktion ist dann eine gleichseitige Hyperbel mit einem Maximum in der Mitte. Die lineare Grenzerlösfunktion hat dem absoluten Betrag nach eine doppelt so große Steigung wie die PAF. Dieser Fall wird uns im Monopol beschäftigen.
Was ist die Preis-Grenzkosten-Regel?
Gewinnmaximierung liegt vor, wenn: p = dK(x) / dx Also wenn der Preis den Grenzkosten - den entstehenden Kosten je zusätzlich abgesetzter Einheit - entspricht.
Was ist die Angebotsfunktion? Und was ist das Betriebsminimum und das Betriebsoptimum?
Die Angebotsfunktion ist ein Teil der Grenzkostenkurve, beginnend mit dem Betriebsminimum und aufsteigend. Das Betriebsminimum entspricht dem Schnittpunkt von Grenzkosten und variablen Durchschnittskosten. Es werden also nur die Kosten der Produktion gedeckt. Es entsteht Verlust in Höhe der fixen Kosten. Unter dem Betriebsminimum lohnt sich nicht mal mehr die Produktion. Das Betriebsoptimum entspricht dem Schnittpunkt von Grenzkosten und totalen Durchschnittskosten. Also der Deckung aller Kosten des Unternehmens ohne Gewinn (SK).
Was ist die Bedeutung der Preiselastizität des Angebots?
Die Preiselastizität des Angebots (εA) ist ein Maß für die Sensitivität der angebotenen Menge auf Preisänderungen. Sie beschreibt die Reaktion der angebotenen Menge in Abhängigkeit von einer Preisänderung eines Gutes.
Da steigende Preise in der Regel eine Zunahme der angebotenen Menge zur Folge haben, ist die Preiselastizität des Angebots positiv.
- Ein preisunelastisches Angebot liegt vor, wenn die Angebotselastizität εA 1 ist. Die Angebotsfunktion weist dann einen relativ flachen Verlauf auf. Geringe Preisänderungen führen auf der Angebotsseite zu großen Mengenänderungen. Dies ist u.a. ein Indiz für eine vergleichsweise große Flexibilität der Produktionsfaktoren, die vor allem in längerfristiger Sicht gegeben ist.
- Wenn beliebige Mengen langfristig zu konstanten Stückkosten produziert werden können, verläuft die Angebotsfunktion horizontal. Das Angebot ist im Extrem unendlich elastisch, d.h. εA = ∞. Beispiel ist der Kaffeeanbau. Hier steht Land in großem Umfang für den Anbau zur Verfügung. Während die Kosten des Anbaus und der Pflege der Sträucher konstant bleiben, steigt die Menge des produzierten Kaffees.
Nur wenn die langfristige Angebotsfunktion eine positive Steigung hat, d.h. das Angebot nicht vollkommen elastisch reagiert, können Produzentenrenten erzielt werden.
Was ist die Produzentenrente?
Die Produzentenrente hängt von der Kostenstruktur des jeweiligen Unternehmens ab. Der Marktpreis entspricht genau den Produktionskosten desjenigen Anbieter, der sich gerade noch am Markt halten kann (Grenzanbieter). Alle Unternehmen die günstiger Produzieren als der Grenzanbieter erwirtschaften Extragewinne (Produzentenrente). Die Produzentenrente entspricht aber nicht dem Gewinn, da sie nur im Vergleich mit variablen Kosten ermittelt wird. Fixe Kosten werden anschließend abgezogen. Nur wenn die langfristige Angebotsfunktion eine positive Steigung hat, d.h. das Angebot nicht vollkommen elastisch reagiert, können Produzentenrenten erzielt werden.
Nenne vier Bestimmungsgrößen für die individuelle Nachfrage eines Haushaltes nach einem Gut x1.
- Die Präferenzstruktur des Haushalts (U). - Der Preis des Gutes x1. - Der Preis eines anderen Gutes x2. - Das Einkommen (Y). Daraus resultierende Nachfragefunktion: N(x) = f (U, Y, p(x1), p(x2))
Was ist Konsumentensouveränität?
Die Verbraucher entscheiden, was gewünscht ist. Es besteht kein Verkaufszwang und Vertragsfreiheit bei Kaufverträgen.
Was ist das Wasser-Diamanten-Paradoxon?
Das lebensnotwendige Wasser besitzt einen großen Nutzen hat aber einen geringen Wert (Preis), da die verfügbare Menge des Wassers größer als die Nachfrage ist. Diamanten haben einen geringen Nutzen aber einen großen Wert (Preis), da die Nachfrage nach Diamanten größer als ihre verfügbare Menge ist. Diese Wertschätzung von Wasser und Diamanten kann sich aber schnell in das Gegenteil verkehren. Welchem Gut würden Sie in der Wüste ohne größeren Wasservorrat den Vorzug geben? Wasser hätte in dieser Situation des Überlebens die deutlich größere Bedeutung, da ein höherer Grenznutzen gegeben ist. In der Mikroökonomie fallen Nutzen, Wert und Preis eines Gutes auseinander, d.h. es gibt keinen objektiven Wertbegriff.
Was empfiehlt die Grenznutzenregel?
„Konsumiere so lange zusätzliche Einheiten eines Gutes, bis der Grenznutzen des Gutes genau seinem Preis entspricht.“ In diesem Fall wird auch stets das Maximum an Konsumentenrente erzielt.
Was ist die Konsumentenrente?
Die Konsumentenrente bezeichnet das Verhältnis von individueller Wertschätzung und dem Marktpreis eines Gutes. Die Konsumentenrente misst, um wie viel Personen besser gestellt werden können, wenn sie solche Kameras kaufen. Da Verbraucher dem Kauf einer Kamera einen unterschiedlichen Wert beimessen, sind die maximalen Zahlungsbereitschaften unterschiedlich. Die Konsumentenrente entspricht der Differenz zwischen dem Marktpreis und dem maximalen Preis, den Konsumenten für ein Gut zu zahlen bereit sind. Nehmen wir an, dass eine Kunde bereit ist, 400 € für eine Kamera auszugeben. Muss er 250 € zahlen, dann beträgt seine Konsumentenrente 150 €. Addieren wir die Konsumentenrenten aller Personen, messen wir den Gesamtvorteil, den die Konsumenten aus dem Kauf von Gütern auf einem Markt erzielen können.
Was ist eine Indifferenzkurve und was zeichnet sie aus?
Indifferenzkurven sind zweidimensionale Ableitungen der Nutzenfunktion. Sie kennzeichnen Orte gleichen Nutzens, die mit unterschiedlichen Kombinationen zweier Güter erreicht werden können. Die Grenzrate der Substitution (GRS) entspricht dem Anstieg der Indifferenzkurve. Sie misst das Verhältnis, zu dem ein Konsument gerade noch bereit ist, das eine Gut gegen eine Einheit des anderen einzutauschen (marginale Tauschbereitschaft). Die GRS ist in der Regel abnehmend und weist eine negative Steigung auf. Sie gibt Auskunft über die relative Wertschätzung. Die Krümmung der Indifferenzkurven gibt Auskunft über den Grad der Substituierbarkeit. Sind die Güter perfekte Substitute (z.B. Butter, Margarine) haben die Indifferenzkurven eine konstante Steigung, sie sind also Geraden. Im Fall komplementärer Güter (z.B. linker, rechter Schuh) verlaufen die Indifferenzkurven im rechten Winkel und sind L-förmig. Je weiter Indifferenzkurven vom Ursprung entfernt liegen, desto höher ist ihr Nutzenniveau. Dies liegt an der Annahme, dass mehr Güter immer besser sind als weniger Güter. Der optimale Konsumplan ist gefunden, wenn Budgetgerade und Indifferenzkurve die gleiche Steigung aufweisen. Allgemein ergibt sich die Steigung der Budgetgeraden, wenn wir die Budgetrestriktion nach x2 auflösen: x2 = Y/p2 – p1/p2 * x1
Was ist die Preis-Konsum-Kurve, sowie die damit verknüpften Begriffe des Substitutions- bzw. Einkommenseffektes?
Die Preis-Konsum-Kurve zeigt die nutzenmaximalen Kombinationen von zwei Gütern, die bei der Änderungen des Preises eines Gutes realisiert werden können. Der dabei sichtbar werdende Substitutionseffekt zeigt, dass mehr vom günstiger werdenden Gut konsumiert wird, während der Konsum des konstant teuren (relativ teureren) Gutes zurückgeht. Graphisch entspricht dies einer veränderten Steigung und Drehung der Budgetgeraden. Die aus der Änderung der realen Kaufkraft resultierende Veränderung der Nachfrage wird als Einkommenseffekt bezeichnet. Graphisch entspricht dies einer Parallelverschiebung der Budgetgeraden.
Wofür steht die Ceteris-paribus-Annahme?
„Unter sonst gleichen Bedingungen“. Die Ceteris-paribus-Annahme ist eine Modellannahme die die Untersuchung eines einzelnen Wertes bei konstanten Randbedingungen erlaubt.
Was versteht man unter superioren bzw. inferioren Gütern?
Jene Güter, deren nachgefragte Menge im Falle eines positiven Anstiegs der Einkommens-Konsum-Kurve zunimmt, sind normale Güter oder superiore Güter (höherwertige Güter). In einigen Fällen sinkt die Nachfrage jedoch bei steigenden Einkommen. In diesem Fall wird das Gut als inferior (minderwertig) bezeichnet.
Was ist das Gesetz der Nachfrage?
Das Gesetz der Nachfrage stellt die These auf, dass Menschen nur dann mehr von einem Gut nachfragen, wenn der Preis dieses Gutes sinkt. Es basiert auf dem Gossenschen Gesetz: „Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt“ (Gossen, 1854).
Was ist das Gossensche Gesetz?
„Die Größe eines und desselben Genusses nimmt, wenn wir mit der Bereitung des Genusses ununterbrochen fortfahren, fortwährend ab, bis zuletzt Sättigung eintritt“ (Gossen, 1854). Je mehr ein Haushalt von einem Gut konsumiert, desto weniger ist eine zusätzliche Einheit dieses Gutes geeignet, den Nutzen weiter zu erhöhen (abnehmender Grenznutzen). Das Gossensche Gesetz ist Basis für das Gesetz der Nachfrage.
Was versteht man unter Giffen-Gütern?
Güter, die trotz steigenden Preisen mehr nachgefragt werden. Der Begriff stammt aus Großbritannien zur Zeit der Industrialisierung, als Familien trotz steigender Lebensmittelpreise mehr Lebensmittel (Brot, Kartoffeln) gekauft haben während andere - noch teurere - Nahrungsmittel (Fleisch) vom Speiseplan genommen wurden (um den Ernährungseffekt des Fleisches zu substituieren). Ein Giffen-Gut ist also dadurch gekennzeichnet, dass Einkommens- und Substitutionseffekt entgegengesetzt zueinander verlaufen und der Einkommenseffekt den Substitutionseffekt überwiegt.
Wie sind die zu erwartenden Substitutions- bzw. Einkommenseffekte steigender Preise (und dadurch geringerem Realeinkommen) bei superioren, inferioren und Giffen-Gütern?
Superiore Güter werden sowohl durch den Substitutions- (günstigere Produkte werden bevorzugt) als auch durch den Einkommenseffekt (Veränderung der Nachfrage durch neues Realeinkommen) geringer nachgefragt. Die Gesamtnachfrage sinkt. Die Nachfrage nach inferioren Gütern wird durch den Substitutionseffekt geringer, allerdings durch den Einkommenseffekt größer. Insgesamt sinkt die Nachfrage. Giffen-Güter sind mit inferioren Gütern vergleichbar, allerdings ist der Einkommenseffekt größer als der Substitutionseffekt und die Gesamtnachfrage steigt.
Was bedeutet perfekte Substitution bzw. was sind absolute Komplemente?
Perfekte Substitution tritt ein, wenn zwei Güter in beliebiger Menge ausgetauscht werden können (z.B. Schokolade verschiedener Marken). Absolute Komplemente sind zwei Güter, die nur in einem bestimmten Verhältnis zusammenpassen (z.B. Fahrrad und zwei Reifen, zwei Fahrräder und vier Reifen, …).
Wie werden die beiden Endpunkte der Nachfragefunktion genannt?
Prohibitivpreis (Schnittpunkt mit der Preisachse): Die Nachfrage ist Null, da der Preis zu hoch ist oder das Produkt für den Haushalt keine Bedeutung hat. Sättigungsmenge (Schnittpunkt mit der Nachfrageachse): In diesem Punkt ist die Nachfrage nach einem Gut bei einem Preis von Null gesättigt, d.h. das Gut wird praktisch verschenkt (z.B. Nahverkehr zum Nulltarif, kostenloser Download von Browsern).