B01 Prüfungsfragen Flashcards

1
Q

Zwei Unternehmen bieten nahezu identische (= homogene) CD-Player zu einem Preis von 150 € an.

Was passiert, wenn beide Unternehmen deutlich unterschiedliche (= heterogene) CD-Player anbieten, die verschiedene Kundengruppen ansprechen? Begründen Sie Ihre Aussage!

A

Heterogene Güter (Produktdifferenzierung)

  • tendenziell Herausbildung der Marktform des monopolistischen Wettbewerbs
  • in einem bestimmten Preisintervall (direkte Preiselastizität = Null) kommt der Wettbewerb zum Erliegen
  • hier spielen wird dann Preiswettbewerb durch einen Präferenzen- bzw. Qualitätswettbewerb ersetzt
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2
Q

Erkläre die verschiedenen Ausprägungen der Preiselastizität des Angebots.

A

vollkommen unelastisches Angebot

  • Angebotselastizität εA = 0
  • senkrechter Verlauf der Angebotsfunktion
  • Preisveränderungen haben dann keinen Einfluss auf die angebotene Menge
  • kurzfristig gegeben, wenn die Produktion sich an der Kapazitätsgrenze befindet und Anpassungen nicht möglich sind

preisunelastisches Angebot

  • Angebotselastizität 0 < εA < 1
  • steiler Verlauf der Angebotsfunktion
  • relativ große Preisänderungen haben nur geringe Mengenänderungen auf der Angebotsseite zur Folge
  • deutet auf hohe Grenzkosten der Produktionsausweitung hin, die z.B. durch eine zu geringe Flexibilität der Produktionsfaktoren hervorgerufen wird

isoelastisches Angebot

  • Angebotselastizität εA = 1
  • 45°-Verlauf der Angebotsfunktion
  • Relative Änderung der Menge ist gleich jener des Preises

preiselastisches Angebot

  • Angebotselastizität εA > 1
  • flacher Verlauf der Angebotsfunktion
  • geringe Preisänderungen führen auf der Angebotsseite zu großen Mengenänderungen
  • Indiz für eine vergleichsweise große Flexibilität der Produktionsfaktoren, die vor allem in längerfristiger Sicht gegeben ist

vollkommen elastisches Angebot

  • Angebotselastizität εA = ∞
  • horizontaler Verlauf der Angebotsfunktion
  • beliebige Mengen werden langfristig zu konstanten Stückkosten produziert

Nur wenn die langfristige Angebotsfunktion eine positive Steigung hat, d.h. das Angebot nicht vollkommen elastisch reagiert, können Produzentenrenten erzielt werden. Dies ist immer dann der Fall, wenn nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen.

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3
Q

Welche monetären Konvergenzkriterien enthält der Vertrag von Maastricht?

A

Inflationskriterium

Ein hoher Grad an Preisniveaustabilität gilt als erreicht, wenn die Inflationsrate eines Landes ein Jahr vor der Eintrittsprüfung jahresdurchschnittlich um nicht mehr als 1,5% über der Inflationsrate jener - höchstens drei - Mitgliedstaaten liegt, die auf dem Gebiet der Preisniveaustabilität das beste Ergebnis erzielt haben.

Zinskriterium

Der durchschnittliche langfristige Nominalzins soll um nicht mehr als 2% über dem entsprechenden Satz in jenen - höchstens drei - Mitgliedstaaten liegen, die auf dem Gebiet der Preisniveaustabilität das beste Ergebnis erzielt haben.

Wechselkurskriterium

Im Hinblick auf die Wechselkursentwicklung gilt ein Land als qualifiziert, wenn es die im Rahmen des EWS vorgesehenen normalen Bandbreiten zumindest in den letzten zwei Jahren vor der Prüfung ohne starke Spannung eingehalten hat.

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4
Q

Welche geld- und währungspolitischen Instrumente stehen in einer Währungsunion nicht zur Verfügung?

A
  • Nationale Geldmengen- und
  • Zinspolitik;
  • Wechselkurs
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5
Q

Erkläre die verschiedenen Ausprägungen der Preiselastizität der Nachfrage.

A

vollkommen unelastische Nachfrage

  • Nachfrageelastizität x| = 0
  • Menge reagiert nicht auf Preisänderungen

preisunelastische Nachfrage

  • Nachfrageelastizität 0 < |εx| < 1
  • Menge reagiert weniger stark als Preis

isoelastische Nachfrage

  • Nachfrageelastizität x| = 1
  • Relative Änderung der Menge ist gleich jener des Preises

preiselastische Nachfrage

  • Nachfrageelastizität x| > 1
  • Menge reagiert stärker als der Preis

vollkommen elastische Nachfrage

  • Nachfrageelastizität x| = ∞
  • Relative Änderung der Menge ist unendlich hoch, selbst bei der kleinsten Änderung des Preises

anormal elastische Nachfrage

  • Nachfrageelastizität εx > 0
  • Erhöhung der Nachfrage trotz steigender Preise
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6
Q

Welche unterschiedlichen Geldmengenaggregate werden unterschieden?

A

M1

  • Bargeld +
  • Sichteinlagen

M2

  • M1 +
  • Spareinlagen mit dreimonatiger Kündigungsfrist +
  • Termineinlagen

M3

  • M1 + M2 +
  • Gedlmarktfonfs, Geldmarktpapiere +
  • Anleihen bis zu zwei Jahren
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7
Q

Erläutere stichwortartig die Preisbildung in folgender Marktform:

reines Monopol

A

reines Monopol

  • Preissetzer/Preisfixierer d.h.
    • der Alleinanbieter kann die Preise selbst bestimmen.
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8
Q

Beschreibe den Verlauf einer Laffer-Kurve und beurteile folgende Aussagen auf ihre Richtigkeit:

  1. Je höher der Steuersatz ist, desto höher sind die Steuereinnahmen.
  2. Je höher der Steuersatz ist, desto geringer sind die Steuereinnahmen.
  3. Eine Senkung des Steuersatzes führt zu höheren Steuereinnahmen.
A

Die Laffer-Kurve besitzt ein Maximum, das aus Sicht des Staates ein Einnahmeoptimum ist.

  1. Je höher der Steuersatz ist, desto höher sind die Steuereinnahmen.
    • Richtig bis zum Scheitelpunkt. Falsch nach dem Scheitelpunkt.
  2. Je höher der Steuersatz ist, desto geringer sind die Steuereinnahmen.
    • Richtig nach dem Scheitelpunkt. Falsch bis zum Scheitelpunkt.
  3. Eine Senkung des Steuersatzes führt zu höheren Steuereinnahmen.
    • Richtig nach dem Scheitelpunkt. Falsch bis zum Scheitelpunkt.
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9
Q

Ein Land in Rezession (A-Land) und ein Land in Hochkonjunktur (B-Land) geben beide Staatsanleihen in €-Währung heraus. Beurteile, ob A-Land dadurch zur Aufnahme hoher Schulden verleitet werden kann?

A

Würde A-Land Schulden in seiner eigenen Währung aufnehmen müssen, so müsste das Land aufgrund seiner Ausgangssituation (bereits hoch verschuldet) eigentlich höhere Zinsen zahlen.

Dieser Mechanismus funktioniert in einer Währungsunion weniger gut.

Hier hat die Schuldenaufnahme von A-Land eine geringere Wirkung auf die Zinshöhe in der Währungsunion, da die disziplinierende Wirkung des Kapitalmarkts teilweise entfällt.

A-Land kann deshalb relativ günstig an Kapital gelangen.

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10
Q

Welche Auswirkungen hat die Wechselkursveränderung sinkender Dollarpreise / steigender Eurowert normalerweise auf folgende Größen?

  1. Exportpreise in US-$
  2. Exportmengen
  3. Exporterlöse
  4. Importpreise in €
  5. Importmengen
  6. Importausgaben
  7. Handelsbilanz
A
  1. Exportpreise in US-$
    • ⇒ Steigen
  2. Exportmengen
    • ⇒ Sinken
  3. Exporterlöse
    • ⇒ Sinken
  4. Importpreise in €
    • ⇒ Sinken
  5. Importmengen
    • ⇒ Steigen
  6. Importausgaben
    • ⇒ Steigen
  7. Handelsbilanz
    • ⇒ Verschlechtert sich (d.h. ein positiver Saldo würde geringer bzw. ein negativer Saldo würde größer)
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11
Q

Welche Vor- / Nachteile ergeben sich, bei einem festgesetzten Preis in internationaler Währung?

A
  • bei steigendem Wert der eigenen Währung werden die erzielbaren Gewinne kleiner
  • bei sinkendem Wert der eigenen Währung werden die erzielbaren Gewinne größer
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12
Q

Wie errechnen sich Inflationsrate π und Geldwert (je in %) aus gegebenen Preinsniveau-Indizes P?

A

Inflationsrate π

  • = ((Pt / Pt-1) - 1) * 100

Geldwert

  • = ((Pt-1/ Pt) - 1) * 100
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13
Q

Wann entsteht ein Nachfrageüberschuss? Wie wirkt man entgegen?

A

Nachfrageüberschuss

  • entsteht bei Marktpreisen unterhalb von Gleichgewichtspreis und -menge (Höchstpreise)
  • knappes Angebot muss durch andere Mechanismen einer möglichst gerechten Verwendung zugeführt werden; möglich sind (Linksverlagerung der Nachfragefunktion):
    • Rationierungen des Wohnraums
    • Windhundverfahren (Wer zuerst kommt, erhält die Wohnung)
    • Türsteherprinzip“ (Zuteilung der Wohnungen nach bestimmten Kriterien, Diskriminierung)
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14
Q

In zwei Nachbarländern herrschen unterschiedliche Bedingungen: Land A hat Hochkonjunktur und Land B leidet unter einer Rezession.

Beurteile kurz die Konsequenzen auf

  • BIP
  • Außenbeitrag
  • Inflationsrate

in beiden Ländern und beschreibe kurz welche Veränderungen auf

  • Wechselkurs
  • Zins

für die jeweiligen Länder makroökonomisch sinnvoll sind (unter der Annahme, dass beide Länder über eigenständige Geld- und Wechselkurspolitik verfügen).

A

Land A (Hochkonjunktur)

  • BIP steigt
  • Außenbeitrag sinkt per Saldo (höhere Importe durch steigendes BIP)
  • Inflationsrate steigt
  • Wechselkurs: Aufwertung A-Mark, zur Verringerung der Inflationsgefahren
  • Zins: Erhöhung

Land B (Rezession)

  • BIP sinkt
  • Außenbeitrag steigt per Saldo (weniger Importe durch schwächelnde Wirtschaft)
  • Inflationsrate sinkt
  • Wechselkurs: Abwertung B-Mark, zur Stimulierung der Wirtschaft
  • Zins: Senkung

Über den bilateralen Außenbeitrag der beiden Länder zum Rest der Welt kann hier keine Aussage getroffen werden.

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15
Q

Die Wirtschaft befindet sich im Abschwung (Wirtschaftswachstum -1% und Anstieg Arbeitslosigkeit um +16%), dennoch liegt die Inflationsrate bei ca. 4%.

Was ist aus Sicht der Notenbank zu tun?

A
  • Die konjunkturelle Lage (Rezession) würde eine Zinssenkung nahe legen.
  • Jedoch liegt die Inflationsrate mit 4% deutlich oberhalb der Norm von „nahe unter 2“. Diese Situation würde eher eine Zinserhöhung erfordern.

Die Notenbank steht daher vor einem Zielkonflikt und damit einer schwierigen Entscheidungssituation.

Sie wird ggfs. abwarten und muss sich im Zweifel gegen eine Zinssenkung entscheiden, da sie primär dem Ziel der Preisniveaustabilität verpflichtet ist.

Hinzu kommt, dass die Notenbank in der EWWU nur eine Zinspolitik für verschiedene Staaten verfolgen kann. Es ist daher auch zu berücksichtigen, in welcher konjunkturellen Situation sich die EWWU-Staaten insgesamt befinden.

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16
Q

Wofür steht der Begriff “Handelsbilanz”?

Was ist der Unterschied zum Außenbeitrag?

A

Die Handelsbilanz bezieht sich in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung auf den Außenhandel, also den grenzüberschreitenden Warenverkehr eines Landes.

Sie ist eine rechnerische Gegenüberstellung aller Warenimporte (Einfuhr) und Warenexporte (Ausfuhr) einer Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraums und wird daher auch Außenhandelsbilanz, Warenbilanz oder Warenhandelsbilanz genannt.

Im Unterschied dazu bezieht Außenbeitrag (Nettoexporte) auch Dienstleistungsex- und importe mit ein.

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17
Q

In der Theorie optimaler Währungsräume werden verschiedene Bedingungen für das Funktionieren einer Währungsunion genannt.

Ordne den Ausprägungen einer optimalen Währungsunion jeweils eine der nachfolgenden Bedingungen zu:

  1. Hohes Maß an Verflechtung
  2. Einheitliche Ausrichtung
  3. Mobilität
  4. Kooperative Abstimmung
  5. Flexibilität
  6. Heterogen

Ausprägung der Währungsunion

  1. Geldpolitik
  2. Fiskalpolitik
  3. Arbeitskräfte
  4. Güterpreise
  5. Außenhandel
  6. Branchenstruktur
A
  1. Geldpolitik
      1. Einheitliche Ausrichtung
  2. Fiskalpolitik
      1. Kooperative Abstimmung
  3. Arbeitskräfte
      1. Mobilität
  4. Güterpreise
      1. Flexibilität
  5. Außenhandel
      1. Hohes Maß an Verflechtung
  6. Branchenstruktur
      1. Heterogen
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18
Q

Situation: Nach Festlegung eines Mindestpreises kauft ein Staat den Angebotsüberschuss auf um Verluste der betroffenen Produzenten durch geringere Nachfrage auszugleichen.

Wer sind die Gewinner/Verlierer einer solchen Maßnahme?

A

Wer sind die Gewinner/Verlierer?

  • Gewinner sind die die Produzenten. All ihre Produkte werden zum Mindestpreis - der über dem natürlichen Gleichgewichtspreis liegt - abgekauft.
  • Die Aufkäufe müssen jedoch finanziert werden. Diese finanzielle Last muss der Steuerzahler tragen.
  • Verlierer sind auch die Konsumenten, die trotz Angebotsüberschüssen zu hohe Preise bezahlen müssen.
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19
Q

Erläutere stichwortartig die Preisbildung in folgender Marktform:

vollkommener Wettbwerb (Polypol)

A

vollkommener Wettbwerb (Polypol)

  • Mengenanpasser, d.h.
    • keine aktive Preisbildung,
    • da die Preiselastizität gegen unendlich geht.
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20
Q

Erläutere den Aufbau eines Preis-Mengendiagramms.

A

Preis-Mengendiagramm:

  • x-Achse: Menge (l/a)
  • y-Achse: Preis (€/l)
  • Eintrag der Angebots- und Nachfragekurven
  • Gleichgewichtsmenge im Schnittpunkt der Kurven
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21
Q

Was ist nach Ansicht des Keynesianismus in einem Aufschwung in Bezug auf Finanz- und Geldpolitik zu unternehmen?

A

Die keynesianische Konzeption hat ab den 60er Jahren den Weg für eine antizyklische Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage bereitet.

Aufschwung

Finanzpolitik:

  • Restriktiv, z.B.
    • Steuererhöhung,
    • Senkung der Staatsausgaben,
    • Bildung von Rücklagen

Geldpolitik:

  • Restriktiv, z.B.
    • Verringerung Geldmenge,
    • Zinserhöhung
22
Q

Was ist unter dem Primärsaldo eines staatlichen Budgets zu verstehen?

A
  • Bei einem ausgeglichenen Staatshaushalt gilt Staatseinnahmen T = Staatsausgaben G (ohne Zinsausgaben), mithin ist der Haushaltssaldo „null“.
  • Ein Primärüberschuss (T > G) bedeutet, dass die Einnahmen ausreichen, um die Kernausgaben und darüber hinaus noch einen Teil der Zinsausgaben zu finanzieren.
  • Ein Primärdefizit (T < G) dagegen weist darauf hin, dass die Einnahmen nicht ausreichen, um die Kernausgaben zu finanzieren.
23
Q

Zwei Unternehmen bieten nahezu identische (= homogene) CD-Player zu einem Preis von 150 € an.

Beurteile stichwortartig die Folgen einzelner Preisstrategien für Unternehmen A in Abhängigkeit von der Reaktion des Konkurrenten B im Rahmen nachfolgender Szenarien:

  1. Entwicklung
    • Unternehmen A: 160 €
    • Unternehmen B: 140 €
  2. Entwicklung
    • Unternehmen A: 120 €
    • Unternehmen B: 120 €
  3. Entwicklung
    • Unternehmen A: 150 €
    • Unternehmen B: 120 €
A
  1. Umsatzverlust durch Preisabstand zu B von 20 €; bei homogenen Gütern kommt es zu einer Verlagerung der Nachfrage auf B.
  2. Unternehmen wird einen höheren Umsatz erzielen als zu einem Preis von 160 €/150 €, aber nicht den „erwarteten“ höheren Absatz, da Unternehmen B den Preis ebenfalls senkt; hier droht im Zweifel sogar ein ruinöser Preiswettbewerb, der beiden Unternehmen schadet.
  3. Auch hier drohen Umsatzverluste, da der Preisabstand zu B hier sogar 30 € beträgt.
24
Q

Was ist Produktivität und wie berechnet man sie?

Was ist das Durchschnittsprodukt und was das Grenzprodukt?

A

Produktivität ist definiert als Beziehung zwischen dem Produktionsergebnis und dem Einsatz eines Produktionsfaktors.

Produktivität = Produktionsergebnis / Produktionsfaktor (Zeit, Mitarbeiter, Rohstoffe,…)

Durchschnittsprodukt

  • durchschnittlicher Güteroutput je Arbeitskraft

Grenzprodukt

  • zusätzlicher Output, der produziert wird, wenn der Arbeitskräfteeinsatz um eine Einheit erhöht wird
25
Q

In ein bestehendes mikroökonomisches Marktgleichgewicht greift die Regierung durch Importverbote und dadurch Drittelung der angebotenen Menge ein. Welche Marktsituation ergibt sich?

A

Die Angebotskurve verschiebt sich um zwei Drittel nach links. Ein neues Marktgleichgewicht entsteht im Schnittpunkt.

26
Q

Was ist im Falle einer Rezension in Bezug auf Steuereinnahmen und staatliche Ausgaben zu erwarten?

Wie würde sich das Ziel eines “ausgeglichenen Haushalts” auf die Konjunktur auswirken?

A

Mit Blick auf die Rezession ist zu erwarten:

  • Steuermindereinnahmen (durch Rückgang des BIP)
  • Mehrausgaben (durch Anstieg der Arbeitslosigkeit)

Soll der Haushalt ausgeglichen werden, sind Ausgaben zu kürzen oder Einnahmen zu erhöhen. Beides würde die konjunkturelle Situation verschärfen. Es kommt zu einer prozyklischen Wirkung der Finanzpolitik.

27
Q

Erläutere stichwortartig die Preisbildung in folgender Marktform:

kompetitives Oligopol

A

kompetitives Oligopol

  • Preisbildung hängt auch von den Aktionen und Reaktionen der Konkurrenten ab
28
Q

Erläutere den Begriff “passive Stabilisierung”.

A

Die Wirkung der passiven Stabilisierung beruht darauf, dass sowohl Teile der staatlichen Einnahmen als auch der Ausgaben mit der Konjunktur schwanken.

Konjunkturelle Nachfrageschocks führen also zu Schwankungen im öffentlichen Budget, ohne dass durch politische Entscheidungen die Staatsausgaben oder Steuersätze verändert werden.

Die Akzeptanz konjunkturbedingter Defizite, die durch das Wirken der automatischen Stabilisatoren entstehen, entspricht einer passiven Stabilisierung.

29
Q

Wie errechnet sich die Arbeitsproduktivität?

Was sagt sie aus?

Wie war die Entwicklung in Deutschland und was waren die Ursachen?

A

Arbeitsproduktivität (APRET) = BIPreal/Erwerbstätige

oder

Arbeitsproduktivität (APRST) = BIPreal/Arbeitsvolumen (AV = ET * h)

Die Arbeitsproduktivität bestimmt maßgeblich den realen Lebensstandard, den ein Land für seine Bürger erzielen kann.

Auch die Lohnpolitik soll sich in ihre Ausrichtung nach Auffassung vieler Ökonomen an der Arbeitsproduktivität ausrichten.

In Deutschland ist die Arbeitsproduktivität in den letzten Jahrzehnten im Durchschnitt um rund 2% gewachsen.

Diese statistisch gemessenen Produktivität ist nicht ursächlich in dem Sinne verstehen, dass Erwerbstätige etwa „fleißiger“ geworden sind. Sie ist vielmehr eine Folge davon, dass je Erwerbstätigen im Zeitablauf mehr Kapitalgüter eingesetzt worden sind.

30
Q

Was sind die Auswirkungen verringerter Bonität (und damit steigender Risikozuschläge) auf ein ohnehin strukturell defizitäres Land mit hohem Schuldenstand?

A
  • Wenn der Zinssatz für die auszugebenden Staatsanleihen höher wird,
  • erhöht sich ceteris paribus das Budgetdefizit und
  • in der Folge der Schuldenstand.
31
Q

Wie lässt sich konjunkturelle Verschuldung erkennen?

A

Definition der konjunkturellen Verschuldung:

  • konjunkturbedingtes Sinken der Einnahmen
  • Steigerung der Ausgaben (passive Stabilisierung)
  • deficit spending als aktive Maßnahme des Staates zur Stabilisierung der Konjunktur

Je nach Datenbestand ist eine klare Interpretation schwierig (BASAV):

  1. sinkendes BIPreal
  2. steigende Arbeitslosigkeit
  3. sinkendes BIP führt zu rückläufigen Steuereinnahmen
  4. steigende Ausgaben
  5. ein sehr hohe Maß der Verschuldung deutet darauf hin, dass die konjunkturelle Verschuldung durch eine strukturelle Verschuldung überlagert wird
32
Q

Unterscheide institutionelle und ökonomische Grenzen der Verschuldung.

A

Institutionell

  • durch den Stabilitätspakt als fiskalische Konvergenzkriterien gegeben
    • Schuldenquote höchstens 60%
    • Defizitquote höchstens 3%

Ökonomisch

  • Zunahme Neuverschuldung zu Wachstumsrate BIP
    • Defizitquote höchstens BIP-Wachstum (je in %)
  • Zins-Steuer-Quote
    • gibt an, welcher Anteil Staatseinnahmen von vornherein nicht zur Finanzierung von Aufgaben zur Verfügung steht, weil er zur Bedienung der Zinslast eingesetzt werden muss
    • Zinsen / Steuereinnahmen
    • Grad der Beeinträchtigung des Staatshaushaltes
33
Q

Wie errechnet sich das inflationsneutrale Geldmengenwachstum?

A

Das inflationsneutrale Geldmengenwachstum errechnet sich aus der Summe des BIPreal-Wachstums und des Preisniveau-Wachstums abzüglich des Wahchstums der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes:

WM = WBIP,real + WP - WUG

34
Q

Erläutere den Unterschied zwischen Mengen- und Nominalgrößen.

A

Mengengrößen (Realgrößen)

  • unterschiedliche physikalische Maßeinheiten (z.b. kg, l, St, m²)
  • Untereinander nicht addierbar

Nominalgrößen

  • Realgrößen umgerechnet auf Geldwerte
  • Problem der jährlichen Preissteigerung: Veränderung Nominalwert ohne Veränderung Realwert
  • künstlich preisbereinigte “Realgrößen” sind die Lösung (Preisniveau-Index)
35
Q

Nenne die sieben zentralen Eigenschaften einer Währungsunion.

A
  1. Gemeinsame Währung (bzw. feste Wechselkurse).
  2. Gemeinsame Zentralbank und einheitliche Geldpolitik.
  3. Vollkommene Kapitalmobilität zwischen den Ländern der Währungsunion und Drittstaaten.
  4. Einheitlicher Geldmarktzinssatz in den Ländern der Währungsunion.
  5. Autonome Fiskalpolitik jedes Landes der Währungsunion.
  6. Freier Handel zwischen den Unionsländern und einheitliches Preisniveau der zwischen den Ländern gehandelten vergleichbaren Güter.
  7. Flexible Wechselkurse gegenüber Drittstaaten.
36
Q

Erkläre den Begriff “Devise” und erläutere unterschiedliche Wechselkursnotierungen.

A

Der Fachausdruck für eine Zahlungsanweisung in fremder Währung ist Devise. Fremde Währungen werden auf dem Devisenmarkt gehandelt. Dieser Handel findet zumeist zwischen den Kreditinstituten statt, die Angebot und Nachfrage in den verschiedenen Währungen untereinander ausgleichen.

Preisnotierung: Preis einer Einheit der Fremdwährung gerechnet in inländischer Währung (w = €/US-$).

Mengennotierung: Menge an Fremdwährung, die man für eine Einheit der inländischen Währung erhält (w = US-$/€).

37
Q

Was ist im Vertrag von Maastricht geregelt worden?

A

Mit dem Vertrag von Maastricht wurden die Kriterien für die Aufnahme der Mitgliedstaaten als Konvergenzkriterien (Harmonisierung der Leistungsfähigkeiten der einzelnen nationalen Wirtschaftsräume in der EU), konkretisiert. Es handelt sich um Kriterien der monetären und fiskalischen Konvergenz (sich zuneigen, annähern).

38
Q

Welche fiskalischen Konvergenzkriterien enthält der Vertrag von Maastricht?

A

Defizitquote

(BD/BIPnominal) laufende Defizite (BD) maximal 3% des nominalen BIP (auch Y).

Schuldenstandsquote

(B/BIPnominal) Schuldenstand (B) maximal 60% des nominalen BIP (auch Y).

Diese Kriterien sind gleichzeitig die institutionellen Grenzen der Staatsverschuldung.

39
Q

Wie errechnet sich die Eigenkapitalrentabilität und was passiert wenn sie negativ ist?

A

Eigenkapitalrentabilität = Gewinn / Eigenkapital

wenn Negativ ⇒ Werteverzehr

40
Q

Nenne Auswirkungen einer Währungsunion auf die Gestaltung der Wechselkurs- und Zinspolitik.

A

Wechselkurse

  1. stehen nicht mehr als Anpassungsinstrument im Fall makroökonomischer Ungleichgewichte bereit

Zins

  1. nur noch für die Staaten insgesamt vorgegeben werden (nationale Geldpolitik ist nicht mehr möglich)
  2. damit entfällt auch der Zins als eigenständiges Anpassungsinstrument im Fall makroökonomischer Ungleichgewichte
  3. Geldpolitik kann damit vor einem Zielkonflikt stehen, wenn die konjunkturelle Situation in den Mitgliedstaaten in der Währungsunion unterschiedlich ist
41
Q

Was ist nach Ansicht des Keynesianismus in einem Abschwung in Bezug auf Finanz- und Geldpolitik zu unternehmen?

A

Die keynesianische Konzeption hat ab den 60er Jahren den Weg für eine antizyklische Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage bereitet.

Aufschwung

Finanzpolitik:

  • Expansiv, z.B.
    • Steuersenkung,
    • Erhöhung der Staatsausgaben (Kreditfinanzierung)

Geldpolitik:

  • Expansiv, z.B.
    • Ausweitung Geldmenge,
    • Zinssenkung
42
Q

Erläutere den Begriff “aktive Stabilisierung”.

A

Eine aktive Stabilisierung setzt voraus, dass der Staat bereit ist, temporär die konjunkturelle Verschuldung zu erhöhen. Diese Defizite sind gemeint, wenn von deficit spending die Rede ist.

Budgetdefizite in der Rezession (deficit spending) - z.B. zur Finanzierung öffentlicher Investitionen (Konjunkturprogramme) - sind damit explizit erlaubt, müssen aber Verschuldungsregeln beachten.

43
Q

Was liegt bei folgender Preiselastizität der Nachfrage vor?

εx > 0

A

εx > 0

  • anormale Reaktion
  • Nachfrage würde bei höheren Preisen steigen
  • könnte auf einen Snob-Effekt hindeuten (Verringerung der Elastizität)
44
Q

Erläutere den Begriff der Kreuzpreiselastizität.

A

Kreuzpreiselastizität / indirekte Preiselastizität der Nachfrage

  • Diagramm stellt die Menge Gut 1 (Nx1; y-Achse) dem Preis eines Gutes 2 (px2; x-Achse) gegenüber
  • Indikator für die Höhe der Substitutionsfähigkeit zweier Güter
    • εxz > 0: substitutive Güter; Preis- und Mengenänderung in die gleiche Richtung
    • εxz < 0: komplementäre Güter; Preis- und Mengenänderungen laufen entgegengesetzt zueinander
    • εxz = 0: unverbundene Güter; Preisänderung hat keinen Einfluss auf Menge des anderen Guts
  • Insoweit liefert die Kreuzpreiselastizität auch Informationen über das Ausmaß der Konkurrenz zwischen verschiedenen Produkten
45
Q

Was liegt bei folgender Preiselastizität der Nachfrage vor?

εx = 0

A

εx = 0

  • vollkommen unelastische Nachfrage
  • entweder gibt es kein Substitutionsgut oder das Produkt ist eine Art „Grundnahrungsmittel“, auf das nicht verzichtet werden kann
46
Q

Erkläre die folgenden Begriffe und wie man sie errechnet:

  1. Nominales BIP
  2. Reales BIP
  3. Deflationierung

Welches dieser Maße dient zur Beurteilung des Wirtschaftswachstums und was ist der “Wohlfahrtsmaßstab”?

A
  1. Nominales BIP: gemessen zu aktuellen Preisniveau (P) in €:
    • BIPnominal = BIPreal * P
  2. Reales BIP: gemessen in physischen Einheiten bzw. Preisen eines Basisjahres:
    • BIPreal = BIPnominal/P
  3. Deflationierung: Preisbereinigung durch Division der nominalen Größe durch eine reale Größe (allgemeines Maß für die Inflation, da alle Güter, die in einer Volkswirtschaft produziert werden, darin eingehen):
    • BIP-Deflator = BIPnominal/BIPreal

Maß für das Wirtschaftswachstum ist das Wachstum des BIPreal.

(BIPrealt / BIPrealt-1 - 1) * 100

Als „Wohlfahrtsmaßstab“ gilt häufig die Bezugsgröße BIPreal/Bevölkerung.

47
Q

Wann entsteht ein Angebotsüberschuss? Wie wirkt man entgegen?

A

Angebotsüberschuss

  • entsteht bei Marktpreisen oberhalb von Gleichgewichtspreis und -menge (MIndestpreise)
  • folgende Möglichkeiten der Regulierung stehen zur Verfügung:
    • Kontingentierung (Linksverlagerung der Angebotsfunktion)
      • angebotene Menge wird so weit beschränkt, bis sie der beim Mindestpreis nachgefragten Menge entspricht
      • Menge muss in Produktionsquoten aufgeteilt werden, die für jeden Anbieter die Obergrenze darstellt
      • administrativer Aufwand für diese Maßnahme ist erheblich
      • Ineffiziente Unternehmen sitzen auf ihren Produktionsquoten und haben keinen Anreiz zur Durchsetzung z.B. technischer Innovationen
    • Abnahmegarantien (Rechtsverlagerung der Nachfragefunktion)
      • Angebotsüberschüsse werden zum Mindestpreis vom Staat aufgekauft
      • Gefahr eines hohen Wohlfahrtsverlustes
      • tatsächliche Kosten, hängen u.a. von der Verwendung der Überschussmenge ab
48
Q

Nenne Indikatoren einer strukturellen Verschuldungsproblematik.

A
  • Hohe (und steigende) Verschuldung
  • dennoch
    • hohe (und steigende) Arbeitslosigkeit
    • kein signifikantes Wirtschaftswachstum
  • zusätzlich budgetäre Daten
    • konstante (nicht steigende) Einnahmen
    • konstante (nicht sinkende) Ausgaben
    • trotz evtl. vorliegendem Wirtschaftswachstum
49
Q

Wie berechnet sich die Wirtschaftlichkeit der Produktion?

A

Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand bzw. Kosten / Leistung

  • allgemeines Maß für die Effizienz, bzw. für den rationalen Umgang mit knappen Ressourcen
  • Verhältnis zwischen erreichtem Erfolg und dafür benötigten Mitteleinsatz
  • Ziel ist es,
    • mit einem möglichst geringen Aufwand einen gegebenen Ertrag zu erreichen oder
    • mit einem gegebenen Aufwand einen möglichst großen Ertrag zu erreichen.
  • eng verknüpft mit dem ökonomischen Prinzip
  • wird als dimensionslose Zahl ausgewiesen
  • allgemein ist die Wirtschaftlichkeit erreicht, wenn der Quotient aus Ertrag/Aufwand bzw. Kosten/Leistung > 1 ist
50
Q

Welche Vor- / Nachteile ergeben sich, bei einem festgesetzten Preis in eigener Währung?

A
  • Währungsrisiko verschiebt sich zum ausländischen Importeur
  • einfachste “Kurssicherungsmethode
  • Verzicht auf Gewinnchancen durch sinkenden Wert der eigenen Währung
51
Q

Unterscheide weite und enge Oligopole in Hinsicht auf

  • Anzahl Anbieter
  • Chancen / Besonderheiten
  • Art des Wettbewerbs
A

enges Oligopol

  • wenige große Unternehmen
  • Preisabsprachen möglich
  • Tendenz zur Preisführerschaft

weites Oligopol

  • mehrere bis viele Anbieter
  • hohe Innovationskraft
  • Tendenz zur Produktdifferenzierung