Arterielle Blutgasanalyse (BGA) Flashcards
Normalwerte von pO2, pCO2, pH, HCO3-, Base Excess
- pO2: 65–100 mmHg (9,5–13,9 kPa): Altersabhängig!
- pCO2: 32–45 mmHg (4,6–6,1 kPa): Altersunabhängig!
- pH: 7,35–7,45
- HCO3−: 22–26 mmol/L
- Base Excess: –2 bis +2 mmol/L (bzw. abhängig von der Messmethode auch ±3 mmol/L).
Interpretation pathologischer Werte
- Unter Belastung erniedrigte pO2-Werte → Latente respiratorische Insuffizienz
- pO2↓ = Respiratorische Partialinsuffizienz
- pO2↓ und pCO2↑ = Respiratorische Globalinsuffizienz
Verschiebungen des Säure-Basen-Haushaltes - respiratorische Azidose
- pH*↓
- pCO2↑
- HCO3− n/↑ (Kompensation)
- Ursachen - Hypoventilation
Verschiebungen des Säure-Basen-Haushaltes - respiratorische Alkalose
- pH* ↑
- pCO2↓
- HCO3−
- Ursachen : Hyperventilation
Verschiebungen des Säure-Basen-Haushaltes - metabolische Azidose
- pH* ↓
- pCO2 : n/↓ (Kompensation)
- HCO3−↓
- Ursachen: Hypoxämie, Niereninsuffizienz u.a
Verschiebungen des Säure-Basen-Haushaltes - metabolische Alkalose
- pH* ↑
- pCO2 : n/↑ (Kompensation)
- HCO3− ↑
- Ursachen: Erbrechen (Magensaftverlust), Hyperaldosteronismus u.a.
Anionenlücke - Bedeutung/Indikation
- Errechneter Parameter zur weiteren Abklärung einer metabolischen Azidose.
- Eine vergrößerte Anionenlücke spricht für eine “Additionsazidose”
Anionenlücke - Berechnung
Anionenlücke = Na+ - (HCO3− + Cl−)
-Normbereich:
> 7 ± 4 mmol/L (also 3–11 mmol/L) , ggf. auch labormethodenabhängig 12 ± 4 mmol/L (also 8–16 mmol/L)
-Diskriminierender Wert:
> Bei einer Anionenlücke >16 mmol/L ist mit großer Sicherheit von einer Additionsazidose (s.u.) auszugehen.
Interpretation - Normale Anionenlücke - Ursachen
„Bikarbonatverlust“
Ein primärer Verlust von Bikarbonat wird i.d.R. durch einen Zuwachs an Chlorid kompensiert (hyperchlorämische Azidose), sodass die Anionenlücke unverändert bleibt.
Mögliche Ursachen
-Endogen:
> Diarrhö,
Galle- oder Pankreasfistel (Verlust von Galle- oder Pankreassekret) ,
renal tubuläre Azidose
-Exogen:
> Medikamente (Carboanhydrasehemmer),
Zufuhr von Säuren deren Anion Chlorid ist (z.B. HCl)
Interpretation - Vergrößerte Anionenlücke - Ursachen
„Additionsazidose“
Mögliche Ursachen
-Endogen:
> Laktatazidose , (Abklärung durch Bestimmung des Laktats im Serum)
> Ketoazidose , (Abklärung durch Bestimmung der Ketonkörper im Urin)
> Niereninsuffizienz/Urämie (Verminderte Säureausscheidung)
-Exogen:
> Vergiftung durch Salicylsäure,
Ethanol,
Methanol,
Ethylenglykol (in Frostschutzmittel enthalten)
Merkwort für Ursachen einer vergrößerten Anionenlücke „Kuss-Maul“: Ketonkörper, Urämie, Salicylsäure, Methanol, Äthylenglykol (bzw. Ethylenglykol), (Urämie), Laktat
Störfaktoren der Anionenlücke
- Hypalbuminämie (Verringerung der Anionenlücke),
- Hyperphosphatämie (Vergrößerung der Anionenlücke)
Sauerstoffbindungskurve - Definition
- Beschreibt die Abhängigkeit der O2-Sättigung vom O2-Partialdruck, d.h. die Bindungsaffinität des Hämoglobins (Hb) zu O2
- Hb-Bindungsaffinität wird von äußeren Faktoren moduliert, die zu einer Links- bzw. Rechtsverschiebung der Sauerstoffbindungskurve führen können
Rechtsverschiebung - Ursachen
- Rechtsverschiebung → Sauerstoffbindung an Hämoglobin schwächer → Begünstigte Abgabe an Gewebe
- Ursachen
> Anstieg des CO2-Partialdrucks pCO2↑
Temperatur↑
pH↓
2,3-Bisphosphoglycerat↑
Linksverschiebung - Ursachen
- Linksverschiebung → Sauerstoffbindung an Hämoglobin stärker → Geringere Abgabe an Gewebe
- Ursachen
> Abfall des CO2-Partialdrucks pCO2↓
Temperatur↓
pH↑
2,3-Bisphosphoglycerat↓