Arbeitspsychologie 1 Flashcards

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1
Q

Die vier Modelle des Arbeitshandelns?

A
  • Verhaltenstheoretische Ansätze des Arbeitshandelns (S-R Model)
  • Kognitionspsychologische/-theoretische Ansätze (Informationsverarbeitungsmodell von Rasmussen
  • Handlungstheoretische Ansätze (TOTE Modell)
  • Tätigkeitstheoretische Ansätze (Makrostruktur der Tätigkeit)
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Q

Informationsverarbeitungsansatz?

A

Ohne Rückmeldungsvorgänge (Vorher-Nachher-Vergleich) kann keine gezielte oder koordinierte Bewegung oder Handlung ausgeführt werden
Diese Vergleichs- und Bewertungsprozesse zur Steuerung der Ausführungsorgane finden in höheren psychophysischen Teilsystemen statt.

In der Arbeitspsychologie werden solche Modellvorstellungen im Rahmen von Mensch-Maschine-System-Betrachtungen bzw. bei der Analyse von Regel- und Steuertätigkeiten herangezogen. (Informationsverarbeitungsmodell nach Rasmussen)

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3
Q

Beschreiben Sie das Modell der Kognitionpsychologische/-theoretische Ansätz(Rasmussen)

A

Informationsverarbeitungsmodell nach Rasmussen

  • Individuen greifen aktiv auf Informationen aus Umwelt zu, die für ihre aktuellen Zielen und Bedürfnissen relevant sind
  • Wahrnehmung und selektive Verarbeitung der Informationen durch primäres Verarbeitungsystem unterhalb der Bewusstseinsschwelle
  • Primäres System wird durch sekundäres System überwacht und kontrolliert
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4
Q

Beschreiben Sie das Modell des Handlungstheoretischen Ansatzes(TOTE)

A

Das TOTE Modell
Test Operate Test Exit

  1. Test - Vergleich Soll-Ist
  2. Operate -Handlung zum Erreichen des Ziels
  3. Test - Prüfen der Fortschritte
  4. Entscheiden (Aufhören, weitermachen)
  5. EXIT - wenn Ziel erreicht oder nicht möglich
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5
Q

Beschreiben Sie das Modell des Handlungstheoretischen Ansatzes (Handlungsregulationstheorie)

A

Handlungsregulationstheorie

  • Effektive Arbeitsanalyse, - Bewertung, -Gestaltung nur möglich wenn bekannt ist wie Arbeitstätigkeiten physisch reguliert werden
  • Arbeitsverhalten/-handeln durch Ziele geleitet und gesteuert
  • Zwei Perspektiven: Prozessorientiert (Handlung>Ziel>Plan>Ausführung), Strukturell - wie Handlungsverlauf durch bestimmte hieratischen strukturierte Firmen der Informationsverarbeitung gesteuert
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6
Q

Beschreiben Sie den Tätigkeitstheoretischen Ansatz

A

Leontjews
Tätigkeit – Bewusstsein – Persönlichkeit
führte daher eine Gliederung von Ebenen ein:
die Ebene der Tätigkeit (Gesamtprozess, vollständiger Arbeitsprozess wie das Jagen),
die Ebene der Handlungen (Teilaufgaben wie das Treiben der Herde) sowie die Ebene der Operationen (Handgriffe, instrumentelle Fertigkeiten).

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7
Q

Die Handlungstheorien?

A

Menschliches Arbeitshandeln wird hierbei als zielgerichtete gegenständliche Tätigkeit beschrieben

Grundelemente menschlichen Handelns sind sog. Zyklische Einheiten, die hierarchisch sequentiell organisiert sind.

Die Steuerung des Handelns bei der Ausführung erfolgt durch Vergleichs-Veränderungs-Rückkopplungseinheiten.

Konzept der Regulationsebenen: Nach Haker finden die Regulationen des Arbeitshandelns auf unterschiedlichen kognitiven Ebenen statt: sensomotorische Regulationsebenen, perzeptiv-begriffliche Regulationsebenen und intellektuelle Regulationsebenen

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8
Q

Reiz-Reaktions-Modell (S-R-Modell)?

A

Reize sind Gegenstände die ein Arbeitsverhalten auslösen bzw. verändern können
Reaktionen zeigen sich in beobachtbarem Verhalten(zB schnelleres Arbeiten) und/oder physiologischen Reaktionen (zB Schwitzen)

Reiz-Reaktionsverbindungen werden durch Mechanismen der klassischen Konditionierung (zB Gefühlsreaktion) oder der operanten Konditionierung(zB durch Verstärkung positiven Verhaltens erlernt)

-Das Belastungs-Beanspruchungsmodell der Ergonomie beruht auf einem vergleichbaren Modell wie das SOR-Modell: Durch Belastungen wie zB Hitze, Lärm oder Stäube werden Beanspruchungen wie Schwitzen, Taubheitsgefühl oder Hustenreize ausgelöst.

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9
Q

Informationsverarbeitungsansatz?

A

Ohne Rückmeldungsvorgänge (Vorher-Nachher-Vergleich) kann keine gezielte oder koordinierte Bewegung oder Handlung ausgeführt werden
Diese Vergleichs- und Bewertungsprozesse zur Steuerung der Ausführungsorgane finden in höheren psychophysischen Teilsystemen statt.

In der Arbeitspsychologie werden solche Modellvorstellungen im Rahmen von Mensch-Maschine-System-Betrachtungen bzw. bei der Analyse von Regel- und Steuertätigkeiten herangezogen. (Informationsverarbeitungsmodell nach Rasmussen)

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10
Q

Die Tätigkeitstheorie

A

Menschliche Tätigkeiten stellen ein System mit eigener Struktur dar. Tätigkeiten sind als vermittelnde Instanz zwischen Person und Umwelt zu verstehen, über die Handlungs- und Bedürfnisstrukturen vorgegeben und gestalten werden.

Tätigkeiten sind immer gegenständlich, da sich die Motive zum Tätigwerden auf einem Ideellen oder materiellen Gegenstand richten. Durch die Veränderung des Gegenstandes werden individuelle oder gesellschaftliche Bedürfnisse erfüllt.

Ebene der sinnglichen Wahrnemung und Erfahrung=>Tätigkeiten der Bezug zur Welt als sachliche Realität herstellt

Ebene der Kognition=> Der Mensch greift Anhang von Tätigkeiten gestaltend in die gegenständliche Welt ein

Ebene des Sinns => Tätigkeit der Träger persönlicher und lebensgesichtlicher Bedeutung

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11
Q

Nach Leontjew gibt es zwei unterschiedliche Perspektiven:

A

-Hierarisch-strukturelle Analyseperspektive (Makro)
Befasst sich mit dem Problem der Steuerung der Tätigkeit

-Dynamisch-prozessuale Analyseperspektive(Mikro)
Befasst sich mit der Vermittlungsfunktion der Tätigkeit zwischen Person und Umwelt

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12
Q

Welche Ziele verfolgen Arbeitsanalysen?

A
  • Erhaltung der Arbeits- und Gesundheitsschutzes
  • Optimierung der Arbeitsgestaltung und-organisation
  • Bestimmung von personalen Fördermaßnahmen
  • Bestimmung von Eignungsanforderungen
  • Vergleiche von Arbeitstätigkeiten
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13
Q

Typische Analyse- und Bewertungsverfahren

A
  • Befragungsmethoden
  • Beobachtungsmethoden
  • Physikalische Messmethoden (Schallmessung, Luftfeuchtigkeit etc.)
  • Physiologische Messmethoden (Atmung, Herschlag etc.)
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14
Q

Vor- und Nachteile von Befragungs- und Beobachtungsmethoden

A

Befragungsmethode
Vorteile:
-Kenntnisse der Arbeitsplatzinhaber über eigene Tätigkeit
-Beurteilung psychischer Prozesse durch die Arbeitenden

Nachteile:

  • Mangelnde Verbalisierbarkeit psychischer Prozesse
  • Probleme bei Übersetzung wissenschaftlicher Begriffe
  • Risiko von Fehleinsätzung bei mangelndem Sprachverstädnis

Beobachtungsmethode
Vorteile:
-Elemenierung von Beweruns- und Interpretationsprozessen bei Arbeitenden
-Einsatzmöglichkeit bei prospektiver Arbeitsgestaltung

Nachteile:

  • Einschränkung durch begrenzte Beobachtungszeit
  • Halo-Effekte
  • Effekte teilnehmender Beobachtung
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15
Q

Vorgehen bei Arbeitsanalyse

A
  1. Festlegung der Untersuchungsziele
  2. Auswahl und Anpassung der Instrumente
  3. Durchführung einer Psychologischen Aufgaben- und Tätigkeitsanalyse
  4. Datenauswertung
  5. Evaluation
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16
Q

Worin unterscheiden sich Arbeitsanalyse und Anforderungsanalyse?

A

Arbeitsanalysen sind auf bestimmte Arbeitsaufgaben, die dazu erforderli-
chen Tätigkeiten und die dafür notwendigen Arbeitsmittel sowie andere
Aspekte der Arbeitsumgebung gerichtet (Merkmale und Bedingungen von
Arbeitstätigkeiten). Anforderungsanalysen versuchen dagegen zu ermitteln, welche Anforderungen an die an einem bestimmten Arbeitsplatz tätige Person gestellt werden (Anforderungen an Personen, die bestimmte Tätigkeiten ausführen).

17
Q

Wodurch unterscheiden sich bedingungs- und personenbezogene Arbeitsanalysen?

A

Bedingungsbezogene Arbeitsanalysen sollen (Regulations-Anforderungen,
Regulationshindernisse und Ausführungsbedingungen von Arbeitstätigkeiten erfassen und sehen dabei von konkreten Personen und individuellen Besonderheiten der psychischen Regulation ab.
Personenbezogene Arbeitsanalysen legen ihren Fokus dagegen auf die subjektive Wahrnehmung und Einschätzung von Arbeitstätigkeiten und Ausführungsbedingungen durch die an einem Arbeitsplatz tätigen Personen.

18
Q

Nennen Sie kurz die theoretischen Grundlagen, Gegenstandsbereiche und
Zielsetzungen der Arbeitsanalyseverfahren VERA (Verfahren zur Ermittlung von Regulationserfordernissen), ISTA (Instrument zur stressbezogenen Arbeitsanalyse) und JDS (Job Diagnostic Survey).

A

VERA: Bedingungsbezogenes Verfahren auf der Grundlage der Handlungs
regulationstheorie, das mithilfe von Beobachtungsinterviews die Regulationsanforderungen für industriell-gewerbliche bzw. Büro-Arbeitsplätze erfassen soll.

ISTA: Bedingungsbezogenes Verfahren auf der Grundlage der Handlungsregulationstheorie sowie stresstheoretischer Konzepte, das mithilfe Beobachtungsinterviews oder Fragebögen mögliche Beinträchtigungen und Stressoren identifizieren soll (z.B. unangemessener Regulationsaufwand, Zielunsicherheit, Handlungs- und Tätigkeitsspielräume).

JDS: Personenbezogenes Verfahren auf der Grundlage des Job Characteristics Model, das mithilfe eines Rating-Fragebogens auf fünf Bewertungsdimensionen (Anforderungsvielfalt, Aufgabengeschlossenheit, Bedeutsamkeit der Aufgabe, Autonomie und Rückmeldung) die Arbeitstätigkeit bewertet und daraus Rückschlüsse auf das Motivationspotenzial der Tätigkeit ermöglichen soll

19
Q

Kriterien und Hinweise zur Persönlichkeitsförderung(nach Dunckel) (Arbeitsgestaltung)

A
  • großen Entscheidungsspielraum gewähren
  • Angemessenen zeitlichen Spielraum zur Verfügung stellen
  • frei von organisatorischen oder technischen Behinderungen/Belastungen
  • ausreichend körperliche Aktivität
  • vielfältige Sinnesqualitäten beanspruchen
20
Q

Unternehmensbezogene Ziele der Arbeitsgestaltung (nach Grob & Haffner)

A
Kostenziele (z.B. Senkung Material- und Arbeitskosten)
Organisatorische Ziele (zB Verbesserung Informationsfluss)
Technische Ziele (Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung
21
Q

Mitarbeiterbezogene Ziele der Arbeitsgestaltung

A

Mitarbeiterbezogene Ziele
Ausführbarkeit (Arbeit kann zuverlässig erledigt werden
Schädigungslosigkeit
Beeinträchtigungsfrei (Vermeidung Unter-/Überforderung)
Persönlichkeitsförderlichkeit

22
Q

Merkmale vollständiger Arbeitsaufgaben (nach Ulich, 2004)

A

1) Zielsetzung: Selbstständiges Setzen von Zielen
2) Vorbereitung: Selbstständige Handlungsvorbereitung (Wahrnehmung von Planungsfunktionen)
3) Organisation und Entscheidung: Auswahl der Mittel, Aktionen zur Zielerreichung
4) Ausführung mit Feedback (Möglichkeit zur Korrektur)
5) Kontrolle mit Resultatfeedback (Qualitätskontrolle)

23
Q

Strategien der Arbeitsgestaltung

A

Korrektiv → nachträgliche Korrektur erkannter Mängel
Präventiv → vorwegnehmende Vermeidung gesundheitlicher Schädigungen oder
Beeinträchtigungen
Differenziell → Berücksichtigung interindividueller Unterschiede
Prospektiv → Schaffung von Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung

Theoretisch fundierte Konzepte der Arbeitsgestaltung

24
Q

Theoretisch fundierte Konzepte der Arbeitsgestaltung

Ansatz der soziotechnischen Systemgestaltung?

A

Ausganspunkt primäre Arbeitssysteme die abgrenzbare Subsystemen innerhalb der Arbeitsorganisation innerhalb des Unternehmens darstellen

Grundgedanke des Ansatzes: Teilkomponenten eines soziotechnischen Systems (Technik, Organisation, Mensch) können nur zusammen optimiert werden

Folgende Prinzipien bedeutsam

  • Bildung relativ unabhängiger Organisationseinheiten – ganzheitliche Aufgabenübertragung, Voraussetzung ist Untergliederung der Arbeits- bzw. Produktionsprozesse in relativ unabhängige (Teil-)Prozesse
  • Zusammenhang der Aufgaben in der Organisationseinheit – Aufgaben bzw. Tätigkeiten in der Einheit sollten inhaltlichen Zusammenhang aufweisen
  • Einheit von Produkt und Organisation – technisch-organisatorische Ablauf sollte so gestaltet sein, dass Arbeitsergebnis in qualitativen und quantitativen Form auf Organisationseinheit rückführbar ist
25
Q

Theoretisch fundierte Konzepte der Arbeitsgestaltung

Ansatz Tätigkeits- bzw. handlungstheoretische Konzepte?

A

Handlungsspielraum, Gestaltungsspielraum und Entscheidungsspielraum führt zu Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung.

Merkmale motivations-persönlichkeits- und lernförderlicher Aufgabengestaltung:

  • Ganzheitlichkeit
  • Anforderungsvielfalt
  • Möglichkeit der sozialen Interaktion
  • Autonomie
  • Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten
  • Zeitelastizität und stressfreie Regulierbarkeit
  • Sinnhaftigkeit

Merkmale vollständiger Arbeitsaufgaben (nach Ulich, 2004)

1) Zielsetzung: Selbstständiges Setzen von Zielen
2) Vorbereitung: Selbstständige Handlungsvorbereitung (Wahrnehmung von Planungsfunktionen)
3) Organisation und Entscheidung: Auswahl der Mittel, Aktionen zur Zielerreichung
4) Ausführung mit Feedback (Möglichkeit zur Korrektur)
5) Kontrolle mit Resultatfeedback (Qualitätskontrolle)

26
Q

Ansatz der soziotechnischen Systemgestaltung

Ansatz Tätigkeits- bzw. handlungstheoretische Konzepte?

A

Motivationstheoretische Ansätze

Zwei Faktoren Theorie

Kontextfaktoren
Gehalt
Statuszuweisungen
Führung durch den Vorgesetzten

Kontentfaktoren
Leistungserlebnisse
Anerkennung
Arbeitsinhalt
Beruflicher Aufstieg

Kontextfaktoren sind eher mit Unzufriedenheit verbunden und motivieren nicht, da es Hygenefaktoren sind. Kontentfaktoren dagegen erzeugen intrinsische Faktoren und motivieren.

Das Konzept des Job Enlargement bezeichnet einen Gestaltungsansatz, der
einseitige und eng umgrenzte Tätigkeiten dadurch auflösen will, dass die
Arbeitsaufgabe durch weitere Aufgaben ähnlicher Art ergänzt wird.

Das Konzept des Job Enrichment bezeichnet einen Ansatz der Arbeitsgestaltung, der die Arbeitsaufgabe durch qualitativ unterschiedliche Tätigkeiten anreichert, d.h. Handlungs- und Entscheidungsspielräume einführt, die nicht zuletzt die Arbeitsmotivation im Sinne von Kontentfaktoren der Tätigkeit fördern sollen.