AMBOSS: Bakterien Flashcards

1
Q

Wie werden runde Bakterien bezeichnet und wie können sie angeordnet sein?

A

Bakterien mit runder Form werden Kokken genannt.

Sie können haufenförmig (Staphylokokken),
kettenförmig (Streptokokken)
oder paarweise (Diplokokken) angeordnet sein.

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2
Q

Was ist der häufigste Erreger von Harnwegsinfektionen? Beschreibe seine Form und sein Gramverhalten!

A

Der häufigste Erreger von Harnwegsinfektionen ist Escherichia coli (E. coli) – ein gramnegatives Stäbchenbakterium, das zur physiologischen Darmflora gehört.

Es kann insb. bei Frauen aufgrund der anatomischen Nähe leicht aus dem Darm in die Harnwege gelangen und dort eine Infektion hervorrufen.

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3
Q

Welcher Erregertyp lässt sich häufig in eitrigen Abszessen finden? Beschreibe seine Form und sein Gramverhalten!

A

Eitrige Abszesse werden meist durch Staphylokokken (insb. Staph. aureus) hervorgerufen.

Es handelt sich um grampositive, haufenförmig zusammengelagerte Bakterien.

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4
Q

Beschreibe die Form der Spirochäten-Bakterien! Welche Erkrankung löst das zu den Spirochäten gehörende Treponema pallidum aus?

A

Die Spirochäten haben eine spiralförmige, flexible Form.
Zu ihnen gehört der Erreger der Syphilis, Treponema pallidum.

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5
Q

Wo findet in der Bakterienzelle die Energiegewinnung statt?

A

Prokaryoten gewinnen wie Eukaryoten ihre Energie über die Atmungskette.

Da sie jedoch keine Mitochondrien besitzen, sind die Proteinkomplexe der Atmungskette bei Prokaryoten an der Innenseite der Zellmembran verankert.

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6
Q

Die sog. Lipopolysaccharide (LPS) kommen nur in gramnegativen Bakterien vor.
Wo genau sind sie lokalisiert und was geschieht mit ihnen beim Zerfall der bakteriellen Zelle?

A

Die Lipopolysaccharide liegen in der äußeren Phospholipidmembran der Zellwand von gramnegativen Bakterien.

Beim Absterben der Bakterienzelle lösen sie als sog. Endotoxine toxische Reaktionen beim Wirt aus (z.B. Aktivierung der Gerinnungskaskade, Vasodilatation), die schlimmstenfalls zu einem Schock führen können.

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7
Q

Welche Zelleigenschaft bestimmt, ob sich ein Bakterium grampositiv oder gramnegativ anfärben lässt?

A

Grampositive Bakterien haben dicke Schichten aus Murein (sog. Mureinsacculus), die sich durch die Gramfärbung stark anfärben lassen und sich unter dem Mikroskop blau-violett darstellen. Die Färbung bleibt auch nach einer Spülung mit Alkohol erhalten.

Gramnegative Bakterien dagegen haben meist nur einen einschichtigen Mureinsacculus, weshalb sich die Gramfärbung komplett auswaschen lässt und die Bakterien (nach einer weiteren Färbung) rot dargestellt werden.

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8
Q

Die Mykobakterien, zu denen auch der Erreger der Tuberkulose gehört (Mycobacterium tuberculosis), besitzen einen besonderen Zellwandaufbau.
Wodurch zeichnet er sich aus und welche Auswirkungen hat dies auf die Zellprozesse?

A

Mykobakterien besitzen einen atypischen Zellwandaufbau aus Wachs und Lipiden.

Hierdurch gelangen Nährstoffe nur schwer in das Innere der Bakterien,
folglich können Zellwachstum und -vermehrung nur sehr langsam ablaufen.

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9
Q

Wie entfaltet Penicillin seine antibiotische Wirkung? Gegen welche Bakterienart ist es vor allem wirksam?

A

Penicillin verhindert durch die irreversible Hemmung des Enzyms Transpeptidase die Quervernetzung der Untereinheiten des Mureins und damit die bakterielle Zellwandsynthese.

Es kommt zur osmotisch bedingten Zelllyse, d.h. Penicillin tötet die Bakterien aktiv ab (bakterizide Wirkung).

Es wirkt besonders gut gegen grampositive Erreger, deren Zellwände aus dicken Mureinschichten bestehen.

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10
Q

Auf welche gemeinsame Art und Weise entfalten die Antibiotikagruppen der Makrolide und Tetracycline sowie Chloramphenicol ihre Wirkung?

A

Entfalten ihre antibakterielle Wirkung über die Bindung an prokaryotische Ribosomen (an unterschiedlichen Untereinheiten).

Sie greifen damit auf Höhe der Translation (Proteinbiosynthese) ein und verhindern das Zellwachstum (bakteriostatische Wirkung).

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11
Q

Wo befindet sich die bakterielle DNA und wie liegt sie vor?

A

Ihre DNA befindet sich frei im Zytoplasma.

Sie liegt zum einen als Nukleoid vor (= ringförmiges, doppelhelikales DNA-Molekül),
zum anderen in Form von Plasmiden (= kleine DNA-Ringe).

Die Plasmide codieren zusätzlich zum Nukleoid u.a. für wichtige Eigenschaften (bspw. Antibiotikaresistenzen und Pathogenitätsfaktoren) und können sich unabhängig von ihm vervielfältigen.

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12
Q

Beschreibe die Form und das Gramverhalten der Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae)!
Welches ist ihr wichtigster Pathogenitätsfaktor und welche Funktion hat dieser?

A

Pneumokokken stellen sich im Mikroskop als grampositive, paarweise gelagerte Kokken (sog. Diplokokken) dar.
Ihr wichtigster und zugleich charakteristischer Pathogenitätsfaktor ist die Ausbildung einer Schleimkapsel aus Polysacchariden und Polypeptiden, welche die Phagozytose der Bakterien durch Makrophagen verhindert.

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13
Q

Wie tragen die sog. Pili (= Fimbrien) zur Infektiosität eines Bakteriums bei? Für welches Bakterium sind sie der wichtigste Pathogenitätsfaktor?

A

Pili oder Fimbrien sind von der Zellwand ausgehende Zellfortsätze, die der Anheftung von Bakterien untereinander oder an Wirtszellen (sog. Adhärenz) dienen.

Sie sind der wichtigste Pathogenitätsfaktor der uropathogenen E. coli, die sich mit ihrer Hilfe an das Urogenitalepithel heften können.

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14
Q

Was sind Geißeln (= Flagellen)? Woraus bestehen sie?

A

Geißeln oder Flagellen sind fadenförmige Zellfortsätze aus Flagellin, die in der Zellwand verankert sind.

Sie können sich ähnlich einem Propeller um ihre eigene Achse drehen und dadurch zielgerichtete Bewegungen der Bakterien ermöglichen.

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15
Q

Wie nennt man die sehr resistente Dauerform von Bakterien, die von einigen Bakterien bei ungünstigen äußeren Verhältnissen gebildet werden kann? Welche Bakterien sind das typischerweise?

A

Einige Erreger sind in der Lage, Sporen zu bilden. Dies sind Dauerformen von Bakterien, die ungünstige Bedingungen überstehen können und resistent gegenüber Hitze oder Desinfektionsmitteln sind.

Typischerweise werden sie von grampositiven Stäbchenbakterien wie bspw.
- Bacillus anthracis (Erreger des Milzbrands) oder den
- verschiedenen Clostridienarten
gebildet.

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16
Q

Nenne ein Bsp. für ein Bakterium, welches keinen eigenen Energiestoffwechsel besitzt und daher für seine Vermehrung auf das ATP der Wirtszelle angewiesen ist!

A

Chlamydien sind obligat intrazelluläre Bakterien;
sie können sich also nur innerhalb einer Wirtszelle vermehren.
Das liegt daran, dass sie keinen eigenen Energiestoffwechsel besitzen und das ATP des Wirts benötigen (sog. Energieparasiten).

17
Q

Wie nennt man Bakterien, die nur unter sauerstoffarmen Bedingungen wachsen können? Nenne einen typischen Vertreter!

A

Bakterien, die nur unter sauerstoffarmen Bedingungen wachsen können, werden auch obligat anaerob genannt.
Sie gewinnen ihre Energie durch anaerobe Glykolyse.

Zu den obligat anaeroben Bakterien gehören typischerweise Clostridien (z.B. Clostridium tetani, Clostridium difficile).

18
Q

Durch welche interzellulären Mechanismen kann ein Bakterium zusätzliche genetische Informationen (bspw. Pathogenitätsfaktoren) erhalten?

A

Transduktion bezeichnet die Übertragung von genetischer Information (insb. Pathogenitätsfaktoren) auf ein Bakterium durch die Infektion mit einem Bakteriophagen (auf Bakterien spezialisiertes Virus).

Konjugation beschreibt den Austausch von Plasmiden zwischen Bakterien (bspw. zur Weitergabe von Resistenzen),

Transformation bezeichnet die Aufnahme freier DNA durch die Zellwand.

19
Q

Nenne und beschreibe Resistenzmechanismen von Bakterien!

A
  1. Enzymatische Inaktivierung
    - Betalactamasen (Zellwandbiosynthese)
    - Aminoglycosidasen (Translation 30s)
  2. Veränderung der Zielstruktur
  3. Enzymatische Modifikation von Antibiotika
    - Chloramphenicol-Acetyltransferasen (Translation 50s)
  4. Permeabilitätsmechanismen
    - reduzierter/gesteigerter Influx