Allgemeine Psychologie (Kapitel 5) Flashcards

1
Q

Allgemeine Psychologie

A

🧑‍🧑‍🧒‍🧒 Gemeinsamkeiten bei gesunden Erwachsenen Personen

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2
Q

Was ist Kognition?

A

💭 Mentale Fähigkeiten und Prozesse (geistliches Denken)
Z. B. Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken

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3
Q

Was ist Wahrnehmung?

A

✅ Aufnahme und Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt

✅ Vorwissen, Vorerfahrung, Bewertungen und Erwartungen haben einfaches auf unsere Aufmerksamkeit und Wahrnehmung

✅ Emotionen beeinflussen die Wahrnehmung

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4
Q

Wahrnehmung kann nach Becker-Carus und Wendt (2017) in drei Stufen unterteilt werden:

A

1) sensorischen Empfindung
- Reize werden über die Rezeptoren der Sinnesorgane aufgenommen und weitergegeben
- die Rezeptoren wandeln die Reize in neuronale Signale um, welche in unserem Nervensystem verstanden werden können

2) Wahrnehmung
- Bildung einer inneren Repräsentation des wahrgenommen
- mentales Abbild entsteht

3) Klassifikation
- Abbilder werden in bereits bekannte Kategorien zugeordnet

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5
Q

Die Psychophysik

A

👨🏻‍⚕️ Gustav Theodor Fechner

📉 Zwei Schwellen sind in der Psychophysik von Bedeutung:

Die Absolutschwelle: kleinste Reizintensität, die nötig ist, damit dieser Reiz wahrgenommen wird

Die Unterschiedsschwelle: ist jene Differenz, die nötig ist, um zwei Reize voneinander unterscheiden zu können

➡️ Grenzmethode:
Reiz in abnehmender oder zunehmender Intensität (angeben ob man Reiz wahrgenommen hat oder nicht)

➡️ Konstanzmethode:
Zufällige Reihenfolge

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6
Q

Die Signalentdeckungstheorie

A

Zerlegt das Antwortverhalten des Signal-Empfängers in die beiden Komponenten Sensitivität und Antworttendenz:

Die Sensitivität ist ein Maß dafür, wie gut der Signal-Empfänger tatsächlich zwischen den beiden Zuständen “Signal vorhanden” und “Signal nicht vorhanden” unterscheiden kann

4 verschiedenen Szenarien:

✅ Treffer: Es wird ein Reiz dargeboten und die Person nimmt den Reiz wahr

☹️ Verpasser: Es wird ein Reiz dargeboten und die Person nimmt den Reiz nicht wahr

❌ Falscher Alarm: Es wird kein Reiz dargeboten und die Person nimmt aber einen Reiz wahr

👍🏻 Korrekte Zurückweisung: Es wird kein Reiz dargeboten und die Person nimmt keinen Reiz wahr

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7
Q

Aufmerksamkeit

A

💁🏻‍♀️ Filter, der vorsortiert, welche der physikalischen Reize aus der Umwelt relevant und wichtig sind

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8
Q

Exogene Aufmerksamkeit

A

🏡 Von äußeren Reizen in der Umwelt

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9
Q

Endogene Aufmerksamkeit

A

💠 Von innen (beeinflusst von kognitiven Prozessen)
💠 Wird von Erwartungen, Bewertungen, Vorwissen, Vorerfahrungen beeinflusst

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10
Q

Experimentalparadigma

A

= einen häufig verwendeten experimentellen Aufbau zur experimentellen Untersuchung eines bestimmten Gegenstandes

In diesem Lernskript werden einige Experimentalparadigmen erläutert:

✅ z.B. das Cueing-Paradigma oder das Split-Span-Paradigma.

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11
Q

Cueing Paradigma

A

👨🏻‍⚕️ Posner (1980)

Wurde erforscht ob man die Aufmerksamkeit schneller auf ein Zielreiz richtet, dessen Position mittels eines Hinweisreizes (Cue) angekündigt wird

Verschiedene Bedingungen:

1) neutrale Bedingungen 👍🏻
- zweitbeste Ergebnisse
- keine Cues

2) valide Bedingungen ✅
- beste Ergebnisse
- wahre Cues

3) invalide Bedingungen ❌
- schlechteste Ergebnisse
- falsche Cues

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12
Q

Selektive Aufmerksamkeit 🍹

A

🦍 Z. B. Gorillakostüm

🍹 Cocktailparty-Effekt
Selektives hören: z. B. Gespräche bei einer Party

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13
Q

Paradigma des dichotischen Hören

A

👨🏻‍⚕️ Experiment von Cherry

Zwei Texte werden gleichzeitig dargeboten (Linkes und rechtes Ohr)

Sie mussten laufend die Texte wiedergeben

✅ Ergebnis:
Versuchspersonen haben sich auf ein Text konzentriert, über den anderen Text wussten sie nicht den Inhalt (hörten alles aber konnten es nicht wahrnehmen)

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14
Q

Split-Span-Paradigma

A

👨🏻‍⚕️ Broadbent (1954)

Zahlenpaare wurden auf Kopfhörer gespielt ➡️ 1 Zahl links und 1 Zahl rechts

Zahlenpaare:
2 - 4 (2 links & 4 rechts)
1 - 9
8 -5

✅ Ergebnis:
Zuerst folgten die Zahlen von einer Seite und danach von der anderen anstatt Zahlenpaare
= 2, 1, 8, 4, 9, 5 oder 4, 9, 5, 2, 1, 8

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15
Q

Farbwahrnehmung 🌈

A

Farbe ist abhängig von der Wellenlänge des Lichts

Das menschliche Auge kann Wellenlängen zwischen 400 Nanometer und 700 Nanometer wahrnehmen

⭐️ Lichtintensität = Helligkeit

💧 Reinheit = Sättigung

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16
Q

Dreifarbentheorie (Young, Hermann von Helmholtz)

A

👨🏻‍⚕️ Thomas Young & Hermann von Helmholtz

jede für uns wahrnehmbare Farbe ist eine Kombination von Licht von nur drei verschiedenen Wellenlängen

✅ Wir können Farben wahrnehmen, weil Licht unterschiedliche Wellenlängen hat

✅ Durch die spezifische Kombination dreier verschiedener Lichtwellen können wir das gesamte Farbspektrum wahrnehmen

✅ Verschiedene Formen von Farbblindheit sind das Resultat des Ausfalls oder Fehlens einer oder mehrerer Rezeptortypen

17
Q

Gegenfarbentheorie (Ewald Hering)

A

Es gibt Farbpaare (Einheiten) mit jeweils zwei Komponenten:
❤️ Rot–Grün 💚
💙 Blau–Gelb 💛
🖤 Schwarz–Weiß 🤍

= Gegenfarben (die man nicht verwechseln kann)

18
Q

Komplementärfarben

A

= Paare von Farben (z. B. grünes und rotes Licht), welche sich, wenn sie kombiniert werden, gegenseitig aufheben und gemeinsam Weiß oder Grau erzeugen

Welche Farben als komplementär gesehen werden, hängt von der jeweiligen Farbtheorie ab.

z. B.
❤️ Rot - Grün 💚
💙 Blau- Gelb 💛
🖤 Schwarz - Weiß 🤍

19
Q

Tiefen- und Größenwahrnehmung

A

Durch Hinweise (Cues)
Es gibt monokularen (Informationen nur von einen Auge notwendig) und binokularen Hinweise

Monokulare Hinweise:
🟰 Linienperspektive
- parallel verkaufende Linien die in der Entfernung zulaufen = Hinweis für räumliche Tiefe

🏡 Relative Größe
- im Blickfeld mehrere gleiche Gegenstände = kleinere Gegenstände sind weiter entfernt

⛅️ Verdeckung
- verdeckt ein Gegenstand einen anderen = verdeckter Gegenstand ist weiter weg

⛰️ Atmosphärische Perspektive
- weitere Objekte wirken weniger gesättigt als nahe Objekte und werden als weiter weg wahrgenommen

Binokulare Hinweise:
- bei Betrachtung von nahen Gegenständen bewegen sich die Augen nach innen (um das Objekt bei beiden im Fokus zu haben)
- Extremfall beginnt man zum schielen
- okulomotorischen Tiefenhinweise: benutz man in einer Entfernung von 3m

20
Q

Ames-Raum (Ames)

A

👨🏻‍⚕️ Adelbert Ames (1935)

Ein Raum mit einer optischen Täuschung, die aufgrund einer gezielten Manipulation der Tiefenhinweise zustande kommt

21
Q

Der dorsale und ventrale Pfad der visuellen Verarbeitung

A

🧠 Im Gehirn gibt es 2 Pfade der visuellen Verarbeitung

🏋🏻‍♂️ Ventraler Pfad (vorne)
- früher „was Pfad“, welches Objekt sehen
- verläuft ventral im Gehirn
- ist zuständig für die Wahrnehmung von Objekten (Vision of perception)

🤸🏻‍♂️ Dorsaler Pfad (hinten)
- früher „wo-Pfad“, wo sich ein Objekt befindet
- verläuft dorsal im Gehirn
- ist zuständig für die visuelle Kontrolle bei Aktionen (Vision of Action) „wie-Pfad“

22
Q

Doppelte Dissoziation

A

👥 wenn eine Person Schwierigkeiten in der Ausführung einer Aufgabe A hat, während eine andere Aufgabe B normal ausgeführt werden kann (infolge einer Hirnschwäche)

23
Q

Lernen

A

= durch Erfahrung entstandene, relativ überdauernde Verhaltensänderungen

Das Verhaltenspotenzial entwickelt sich durch das Lernen

🚲 Was man einmal gelernt hat, verlernt man in der Regel nicht mehr (außer nicht mehr nachgegangen wird)

📚 Explizit lernen:
- bewusst
- auswendig lernen (für die Schule)

🌿 Implizit lernen:
- unbewusst
- automatisch

24
Q

Habituation und Sensitivierung

A

🚃 Habituation
= An einen Reiz gewöhnen
- Haus neben Zugstrecke > zuerst laut > mit der Zeit gewöhnt man sich > nimmt den Reiz gar nicht mehr wahr

🤕 Sensitivierung
= Reize mit erschreckender oder schmerzvoller Art
- erhöht die Reaktionsfähigkeit
- schmerzvoller nachdem man den Reiz wahrgenommen hat als zu Beginn

Habituation & Sensitivierung = nicht-assoziatives Lernen

25
Q

Klassische Konditionierung (Signallernen)
🐶 Der Pawlowsche Hund

A

👨🏻‍⚕️ Iwan Powlow (1849 - 1936)

🐶 Untersuchungen an Hunden
- die Speichel absonderten, nachdem man ihnen Futter ins Maul legte
- Reiz = stimulus
- Reaktion = reaction

Ablauf des Experiments:

  1. Vor der Konditionierung folgt die Darbietung des Futters (unkonditionierter Reiz = UCS)
  2. Der Speichelfluss = eine unkonditionierte Reaktion (UCR)
  3. Während der Konditionierung erfolgt die Darbietung des Futters (UCS), gemeinsam mit dem Läuten der Glocke (neutraler Reiz) > als Reaktion zeigt sich der Speichelfluss 🔔
  4. nach mehrmaliger gleichzeitiger Darbietung von Futter (UCS) & Glocke, wird der ursprüngliche neutrale Reiz (die Glocke) zu einem konditionierten Reiz (CS)

Ergebnis:
Der Speichelfluss erfolgt auch ohne Darbietung des Futters (nur durchs Läuten der Glocke CS)

✏️ Erwerb & Löschung

Was passiert, wenn das Läuten der Glocke zwar stattfindet, darauf aber kein Futter mehr folgt und somit der konditionierte Reiz das Futter nicht mehr ankündigt?
A: Speichelfluss wird mit der Zeit abnehmen, bis er gar nicht mehr auftritt = Löschung (Extinktion)

Löschung ist nicht gleich Verbesserungsprozess, sondern auch eine Form des Lernens

26
Q

Reizgeneralisierung und Reizdiskriminierung
🧑🏻‍🍼 Little Albert

A

👨🏻‍⚕️ John B. Watson (1878 - 1958)

🐭 Experiment
- Little Albert, 9 Monate alt

  1. Ihm wurden: eine weiße Ratte, ein Hase, ein Hund, ein Affe, Masken mit und ohne Haare und brennendes Zeitungspapier gezeigt 🐭
  2. Albert hatte von keiner dieser Gegenstände Angst
  3. danach schlug man mit einem Hammer auf eine Eisenstange
  4. Je öfter dieses laute Geräusch da geboten wurde, desto heftiger reagierte Albert
  5. Später zeigte man Albert die weiße Ratte, und es wurde gleichzeitig das laute Geräusch mit dem Hammer erzeugt = Albert erschreckte sich
  6. Eine Woche danach, wurde wieder die Ratte gezeigt, er verhält sich viel verhaltener
  7. Das gleiche wurde öfters wiederholt

Ergebnis:
🙀 Als Albert die Ratte sah, begann er zu weinen (hatte Angst)
- Watson war gelungen konditionierte Furchtreaktion herbeizuführen
🐰 Albert hatte Angst vor allem was weiß war und Fell hatte

Reizgeneralisierung
= ähnlicher Reiz, desto stärker ist die Reaktion
🐶 Ein Kind, was von einem Hund gebissen wurde, hat infolge auch von anderen Hunden Angst

Reizdiskrimination
Auf zwei ähnliche Reize unterschiedliche Reaktion zu zeigen

27
Q

Operative Konditionierung (Belohnungslernen)

A

die Konsequenzen einer Handlung bestimmen die Wahrscheinlichkeit, dass diese Handlung wiederholt wird

Das eigene Verhalten führt zu einem bestimmten Ergebnis

⭐️ Beispiele:
📚 Wir lernen = für gute Noten
💵 Wir arbeiten = um Geld zu verdienen
🪥 Wir putzen unsere Zähne = um gesunde Zähne zu haben

28
Q

Thorndike: Gesetz des Effekts

A

👨🏻‍⚕️ Edward L. Thornike

🙀 Versuch mit hungrige Tiere (meist Katzen) & einem Problemkäfig dem die Tiere entkommen mussten

🥙 Außerhalb des Käfigs war eine Schale mit Futter

😿 die Tiere mussten entkommen

🙀 Die Tiere öffneten den Käfig nach mehreren versuchen durch Zufall

😸 In weiteren Durchgängen waren die Katzen immer schneller mit dem öffnen

😼 Die Katzen haben gelernt, dass das bedienen des Mechanismus zum Öffnen des Käfigs führt

✅ Fazit:
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Reaktion wird erhöht, wenn auf die Reaktion eine befriedigende Konsequenz folgt

29
Q

Skinner-Box

A

👨🏻‍⚕️ Burrhus F. Skinner

Basierend auf dem Gesetz des Effekts

Verhalten von Tieren kann verändert werden, wenn man den Tieren Anreize für die Ausführung bestimmter Handlungen bietet

Experiment:

🐭 Er entwickelte die Skinner-Box mit einen Hebel (Operandum)

🐭 Nach jedem Hebeldruck rollte ein Futterkügelchen in die Skinner-Box

🐭 Das Verhalten wurde gefördert und trat infolge immer häufiger auf

🐭 Er untersuchte auch komplexere Zusammenhänge:
Das Tier bekommt nur Futter wenn er den Hebel betätigt & eine kleine Lampe leuchtet oder sich das Tier zuvor eingemauert gegen den Uhrzeigersinn gedreht hatte

Verstärkung & Bestrafung

✅ Verstärker = Faktoren, die das Auftreten eines Verhaltens wahrscheinlicher machen (Lob = macht man wieder)

✅ Primäre Verstärker
= befriedigen biologische Bedürfnisse (Nahrung, Wasser)
Sind für das überleben wichtig

✅ Sekundäre Verstärker
= werden durch klassische Konditionierung geschaffen
Geld für Nahrung (nicht das Geld an sich)

👍🏻 Positive Verstärker
= auf ein Verhalten = eine angenehme Konsequenz
Beispiel:
Man steckt viel Zeit in eine schriftliche Arbeit & bekommt eine gute Note (oder Taschengeld)

👍🏻 Negative Verstärker
= eine gute Note bei einer Prüfung = eine Woche von Haushaltsdiensten befreit
Ein unangenehmer Reiz wird weggenommen (Arbeit)

Sowohl positive als auch negative Verstärker führen dazu, dass die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Verhaltens erhöht wird.

❌ Bestrafung
= führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ein gewisses Verhalten gezeigt wird

❌ Positive Bestrafung
= ein unangenehmer Reiz wird hinzugefügt
Schlechte Note = zusätzlicher Küchendienst

❌ Negative Bestrafung
= ein angenehmer Reiz wird weggenommen
Schlechte Note = Fernsehverbot oder Hausarrest
Freiheit wird weggenommen

❌❌❌ Löschung ❌❌❌
= wenn die Verstärkung des Verhaltens ausbleibt
Verhalten wird nicht mehr gezeigt

Spontanremission
Verhalten tritt nach einer erfolgten Löschung wieder auf

30
Q

Beobachtungslernen (sozialkognitive Lerntheorie)

A

Lernen durch Beobachtung anderer Lebewesen
- Erwachsene
- andere Kinder

🪆 Bobo-Doll-Experimente

👨🏻‍⚕️ Albert Bandura

Modellernen bei Kindern (Kinder lernen vom Erwachsenen)

Experiment:

👧🏻 Kinder im Alter von 4 Jahren

🧔🏻 In einem Raum mit einer erwachsenen Person

🪆 Spielzeuge & eine Bobo-doll waren im Raum

🧔🏻 Das Modell war die Erwachsene Person

Es gab mehrere Versuchsbedingungen:
👍🏻 1) nicht-aggressive Bedingung (ignoriere die Puppe)
👎🏻 2) aggressive Bedingungen (aggressiv gegenüber der Puppe, verbal & handgreiflich)

Die Kinder beobachteten das Verhalten des Erwachsenen

👊🏼 Ergebnis:
Kinder die aggressive Handlungen sahen, zeigten auch aggressives Verhalten

✅ Fazit:
Verhalten wird durch das beobachten anderer Personen gelernt

👍🏻 Konsequenzen: sorgen dafür dass das Verhalten weniger auftritt (gar nicht)

👎🏻 Belohnung & keine Konsequenzen: sorgen dafür dass das Verhalten auch gezeigt wird

31
Q

🧠 Gedächtnis

A

Gedächnisprozess besteht aus:
Enkodierung > Speicherung > Abruf

Enkodierung
Aufnahme der Sinnesinformation ins Gedächtnis
📞 Telefonnummer wird aufgenommen (gelesen)

Speicherung
Aufbewahrung der enkodierten Information im Gedächtnis
📞 Telefonnummer wird im Gedächtnis aufbewahrt

Abruf
Erinnerung der gespeicherten Information aus dem
Gedächtnis
📞 Telefonnummer wird abgerufen

Erinnern erfolgt nicht immer
Ursachen:
❌ nicht genug Zeit für das Einprägen
❌ die Speicherperiode ist zu lang (man vergisst es wieder)
❌ Umstände während des Abrufs zb Müdigkeit

❌❌❌

Das Drei-Speicher-Modell
👨🏻‍⚕️ Atkinson & Shiffrin

3 Subsysteme

1) Sensorische Speicher
- Sensorische Informationen (aus den Sinnesorganen) werden für eine sehr kurze Zeit gespeichert und zerfallen dann wenn sie nicht beachtet werden
👁️ ikonische Register = visuelle Information
👂🏻 echoischen Register = auditive Informationen

2) Kurzzeitspeicher
- Informationen denen wir Aufmerksamkeit schenken kommen ins Kurzzeitspeicher
- bleiben etwa 30 Sekunden wenn sie nicht wiederholt werden
- wenn sie wiederholt werden = kommen sie ins Langzeitspeicher
- durch Verknüpfungen der Inhalte = kommen sie ins Langzeitspeicher

3) Langzeitspeicher
- Informationen sind langfristig vorhanden
⌛️ Zeitlich unbegrenzt

❌❌❌

Das Arbeitsgedächnismodell (besser als Drei-Speicher-Modell)
👨🏻‍⚕️ Baddeley & Hitch

Sie haben das Kurzzeitspeicher durch das Arbeitsgedächnis ersetzt

Das Arbeitsgedächnis setzt sich aus 4 Komponenten zusammen:

1) Zentrale Executive
2) visuell-räumlicher Notizbuch
3) Episodischer Puffer
4) Phonologische schleife

Zentrale Exekutive
Der komplexeste Bestandteil
Zuständig für:
- Die Kontrolle der Aufmerksamkeit
- Koordination der Informationen aus den anderen Bestandteilen
Die anderen Bestandteile = sind Hilfssysteme der Zentralen Exekutive

🗣️ Phonologische Schleife
Verarbeitung & kurzfristige Speicherung sprachbasierter Informationen
- Sprache, aber auch geschriebene Wörter

👁️ Visuell-räumliche Notizblock
Ist für die Speicherung von visuellen & räumlichen Informationen zuständig
- hilft bei der Vorstellung von einer Weg Beschreibung

Episodischer Puffer
Dient als Schnitt- und Speicherstelle zwischen den anderen Komponenten des Arbeitsgedächchnisses & zwischen dem Arbeitsgedächnis & der Wahrnehmung sowie dem Langzeitgedächnis
- Es ermöglicht dass Informationen aus dem Langzeitgedächtnis mit aktuellem Informationen verknüpft werden können

❌❌❌

🪄 Millersche Zahl
Wir können in unser Arbeitsgedächnis nur 7 Einheiten behalten
7 = magische Zahl

👥 Chunking
= Gruppierung mehrerer einzelnen Informationen
- zb Ziffern 1, 9, 4, 5 = das Jahr 1945
Uns fällt es schwer uns lange Zahlen zu merken (IBAN)
Durch Chunking wird das erleichtert

2️⃣ Dual-Task-Paradigma
Forschungsansätze bei denen zeitgleich 2 Aufgaben durchführt werden müssen
Leistung wird zu den separaten verglichen
❌ Liegt eine Differenz vor = spricht man von Dual-Task-Costs

32
Q

🧠 Langzeitgedächtnis

A

✅ Hohe Kapazität
- Wissen
- Fertigkeiten (Skills)
- Lernerfahrungen

✅ Lange Speicherdauer
- sehr lang, oft sogar lebenslang

✅ Explizite & Implizite Gedächtnisinhalte:

Explizit = deklaratives Gedächtnis
- Können bewusst angerufen werden
Wird unterteilt in:
1) semantischer Gedächtnis:
Fakten
- Apfel = Apple auf Englisch 🍎
- 1945 endete der 2. Weltkrieg ⚔️
2) episodischer Gedächtnis:
Persönlicher Erlebnis
- erster Kuss 💋
- letzter Urlaub 🏝️
- Bezug zur eigenen Person, Erfahrungen & Erinnerungen
Bei jeder Person unterschiedlich

Implizit = non-deklaratives Gedächtnis
- können nicht bewusst abgerufen werden

33
Q

Amnesie & Patient H. M.

A

= teilweise Verlust der Erinnerungsfähigkeit

Ursachen
🚗 Unfälle
🎆 Schlaganfall
🍻 Alkoholismus
🧠 Gehirnentzündung

🌑 Retrograde Amnesie (rückwärts gerichtete)
- Ereignisse (kurz) vor der Hirnverletzung können nicht mehr erinnert werden
- Alle anderen Gedächtnisfunktionen sind intakt

🌕 Anterograde Amnesie (vorwärts gerichtete)
- Betroffene sind nicht mehr in der Lage neue Gedächtnisinhalte einzuspeichern

❗️Häufig liegt eine Kombination von beiden Amnesien vor

🧠 Henry Molaison (H. M.)
Man entfernte ihm aufgrund starker epileptischer Anfälle Teile der Temporallappen sowie des Hippocampus
Folge der Operation:
Entwickelte sich eine ausgeprägte anterograde Amnesie
- Er konnte sich keinerlei neue Fakten & Ereignisse einprägen
- prezeptiv-motorische Lernaufgaben konnte er gut meistern

34
Q

Gedächtniseffekte

A

🏖️ Das Prinzip der Enkodierspezifität
= wenn die Zustände beim Abruf der Informationen = sind wie bei Einprägung (Enkodierung), dann hat man eine bessere Gedächtnisleistung (kann sich besser erinnern)

Serielle Positionseffekte (mit Wortliste getestet)
= Wörter von Beginn & von Ende der Liste hat man sich besser gemerkt als in der Mitte
- Wörter am Beginn der Liste = Primacy Effekt
- Wörter am Ende der Liste = Recency Effekt

🗞️ Einsetzung:
Im Marketingbereich
Unternehmen präsentieren ihre wichtigsten Punkte in einer Werbekampagne gerne zu Beginn & zum Ende

Recognition
= Wiedererkennen
Eine Wortliste > Personen müssen dann entscheiden welche Wörter bei der ursprünglichen Wortliste waren & welche nicht

Recall
= Wiedergabe
Freie Wiedergabe (Free Recall)
= die gelernten Wörter in beliebiger Reihenfolge wiedergeben
Vorgegebene Reihenfolge (Serial Recall)
= selbe Reihenfolge

35
Q

↪️ Die Vergessenskurve von Ebbinghaus

A

👨🏻‍⚕️ Hermann Ebbinhaus

📉 Er verwendete eine Liste „sinnloser Silben“ (zb FUB, KAH, BIK)

📉 Er wiederholte sie solange, bis er sie auswendig aufsagen konnte & stoppte die Zeit

📉 Nach einiger Zeit = wiederholte er sie erneut, bis er sie wieder auswendig konnte

📉 Herausgefunden:
Weniger Wiederholungen zum Wiederlernen sind nötig als beim ersten Mal

📉 Ergebnis:
Je weniger Zeit für die Wiederholungen benötigt wurde, desto mehr wurde im Gedächtnis behalten

📉 Er stellt fest dass die Gedächtnisleistung bereits in der ersten Stunde schnell zurückgeht, dann aber über längere Zeit nur noch langsam abnimmt

Nach 20 Min. = 58% Arbeitsleistung
Nach 1 St. = 44% Arbeitsleistung
Nach 24 St. = 34% Arbeitsleistung
Nach 6 Tage = 25% Arbeitsleistung

🧠 Interferenzphänomene
= andere Informationen verdrängen Inhalte die wir im Gedächtnis behalten möchten

🗣️ Proaktiver Interferenz
= alte Informationen beeinträchtigen/erschwerten das erlernen von neuen
Beispiel:
Man kann spanisch und möchte Italienisch lernen > man macht Fehler weil die Sprachen ähnlich sind

🧫 Retroaktiver Interferenz
= neue Informationen beeinträchtigen die Erinnerung älterer Informationen
Beispiel:
Zuerst Physik Test & dann Chemie > man hat dann Physik Test = der Physik Stoff wird durch den Chemie Stoff gehemmt