Acute respiratory distress syndrome_Brainscape Flashcards
Acute respiratory distress syndrome: Synonyme (3)
akut progressives Lungenversagen
ARDS
Schocklunge
Acute respiratory distress syndrome: Definition
- Alte Konsensusdefinition (1)
- Neue Definiton/ “Berlin-Definition” (4)
Alte Konsensusdefinition: akuter Beginn und folgende drei Kriterien:
- —- Verhältnis PaO2/FiO2 unter 200mmHg
- —- wedge Druck unter 18mmHg bzw kein V.a. erhöhten linksatrialen Druck (AUsschluss kardiale Genese)
- —- beidseitig diffuse Infiltrate im Rö Thorax
Neue Definiton/ “Berlin-Definition”
- akuter Beginn innerhaklb einer Woche oder neues respiratorisches Ereignis
- beidseitig diffuse Infiltrate im Rö Thorax
- respiratorische Insuffizienz lässt sich nicht durch kardiale Ursache oder Volumenüberschuss erklären (Ausschluss mittels Echo möglich, Pulmonaliskathter nicht zwingend erforderlich)
- reduziertes PaO2/FiO2 in Abhängigkeit vom Schweregrad (siehe gesonderte Lernkarte)
Acute respiratory distress syndrome: Ätiologie
- Schaden primär an Lunge (7)
- systemische Ursachen (5)
- mehr als 30% aller Fälle haben Infektion als Ursache!!!
Schaden primär an Lunge
- Pneumonie
- Lungenkontusion
- Aspiration
- Inhalationstrauma (zB durch hyperbares O2)
- Beinahe-Ertrinken
- toxische Gase
- Fettembolie/ Fruchtwasserembolie
systemische Ursachen
- SIRS, Sepsis, Schock
- Polytrauma
- Verbrennungen
- akute Pankreatitis, Peritonitis
- Medis (Salicylate, TZA, Bleomycin etc)
Acute respiratory distress syndrome: Pathophysiologie (2)
Grundlage der respiratorischen Insuffizienz ist eine schwere, diffuse Schädigung des Lungenparenchyms -> Perfusions-, Permeabilitäts- und Gerinnungsstörungen an den Alveolarwänden; Inaktivierung von Surfactant; bindegewebiger Umbau des Parenchyms
pathogenetisch werden drei Entstehungsphasen unterschieden
- exsudative Phase -> Ausbildung eines proteinreichen interstitiellen Lungenödems
- alveoläres Lungenödem, Bildung von Atelektasen und hyalinen Membranen
- proliferative Phase mit Ausbildung einer irreversiblen Lungenschädigung (Lungenfibrose)
Acute respiratory distress syndrome: Klinik: dreiphasischer Verlauf (3)
dreiphasischer Verlauf
- arterielle Hypoxämie (wegen ausgeprägtem intrapulmonalem RL-Shunt)
- progressive Luftnot mit sichtbaren Befunden im Rö Thorax (v.a. durch Flüssigkeitseinlagerungen)
- respiratorische Globalinsuffizienz (deutliche Befunde im Rö Thhorax nachweisbar)
Acute respiratory distress syndrome: Diagnostik (5)
BGA: respiratorische Partialinsuffizienz mit arterieller Hypoxämie
- —- PaO2 erniedrigt
- ——– -> FiO2 bei Beatmung erhöhen
- ——– -> Hyperventilation -> zunächst respiratorische Alkalose
- ——– -> Pa/Fi unter 200mmHg
- —- im weiteren Verlauf respiratorische Globalinsuffizienz mit Hyperkapnie
Bildgebung: Rö Thorax und CT Thorax
- —- beidseitige diffuse Verschattungen (Schmetterlingsinfiltrat)
- —- positives Bronchopneumogramm
- —- ATelektasen
- —- Ergüsse
eingeschränkte Lungenfunktion
Echokardiographie und Pulmonaliskatheter (wedgedruck): zum Ausschluss kardialer Ursache
=> ARDS ist dann wahrscheinlich, wenn ein typischer Auslöser vorliegtl, eine therapierefraktäre arterielle Hypoxämie besteht und im Rö die relevanten Veränderungen ohne kardiale Pathologie zu sehen sind!
Acute respiratory distress syndrome: DD (5)
Lungenödem bei…
- Linksherzinsuffizienz
- Hypervolämie (zB aufgrund Niereninsuffizienz)
Pneumonie
Lungenembolie
Transfusion related Acute Lung injury (siehe gesonderte Lernkarte)
Transfusion associated circulatory overload (TACO): = Übertransfusion mit ähnlicher rspiratorischer Symptomatik PLUS HYPERVOLÄMIE
Acute respiratory distress syndrome: Therapie
- kausal (1)
- symptomatisch (2)
kausal: Ausschaltung der Ursache des ARDS
symptomatisch
- assistierte Spontanatmung
- —- OK-Hochlagerung
- —- bei insuffizienter Oxygenierung frühzeitige Intubation mit lungenprotektiver Beatmung: Kennzeichen lungenprotektiver Beatmung (siehe gesonderte Lernkarte)
- Rescue Maßnahmen
- —- pumpenlose extrakorporale Membranoxygenierung (pECLA)
- —- ultima ratio ECMO oder Lungentransplantation: ECMO und ECLS (siehe gesonderte Lernkarte)
Acute respiratory distress syndrome: Prognose (4)
akut lebenbedrohliches Krankheitsbild mit hoher Letalität!!!
ohne Thoraxtrauma bei posttraumatischem ARDS: Letalität bei ca 10%
bei gleichzeitigem MOV kann Letalität über 80% liegen!!
prognoseverschlechternde Faktoren: Thoraxtrauma, Sepsis
Acute respiratory distress syndrome: Definition: Neue Definiton/ “Berlin-Definition”: reduziertes PaO2/FiO2 in Abhängigkeit vom Schweregrad
- mildes ARDS: PaO2/FiO2 = 201-300mmHg bei PEEP größer/gleich 5cmH2O (1)
- moderates ARDS: PaO2/FiO2 = 101-200mmHg bei PEEP größer/gleich 5cmH2O
- schweres ARDS: PaO2/FiO2 kleiner/gliech 100mmHg bei PEEP größer/gleich 5cmH2O
mildes ARDS: PaO2/FiO2 = 201-300mmHg bei PEEP größer/gleich 5cmH2O: mildes ARDS = ehemals acute lung injury
Acute respiratory distress syndrome: DD: Transfusion related Acute Lung injury
- Beschreibung (1)
- Ätiologie (3)
- Klinik (2)
- Therapie (1)
- Prognose (1)
Beschreibung: Lungeninsuffizienz, die nach Transfusionen von Blutprodukten auftritt
Ätiologie
- ursächlich sind AK des Spenderplasmas gegen Granulo-Ag des EMpfängers
- Beginn während oder bis zu 6h nach Transfusion
- Auftreten v.a. bei Applikation von FFP oder TKs
Klinik
- Symptomatik und Befinde in Bildgebung nich von ARDS zu unterscheiden (Dyspnoe, Hypotonie, Fieber, diffuse Infiltrate im Rö)
- zeitlicher Zusammenhang mit Transfusion -> TRALI und ARDS bedenken
Therapie: entspricht weitesgehend symptomatsicher Therapie eines ARDS
Prognose: im Vergleich zum ARDS deutlich besser (Letalität 5% vs 10-80%)
Acute respiratory distress syndrome: Therapie: symptomatisch: assistierte Spontanatmung: bei insuffizienter Oxygenierung frühzeitige Intubation mit lungenprotektiver Beatmung: Kennzeichen lungenprotektiver Beatmung
- = beschreibt druckkontrollierte Beatmung mit niedrigen Tidalvolumina und möglichst niedrigen Spitzendrücken
- zur Vermeidung zusätzlicher Lungenschädigung
- ansteigende pCO2-Werte werden toleriert = permissive Hyperkapnie (1)
ansteigende pCO2-Werte werden toleriert = permissive Hyperkapnie: Kennzeichen permissiver Hyperkapnie (siehe gesonderte Lernkarte)
Acute respiratory distress syndrome: Therapie: symptomatisch: Rescue Maßnahmen: ultima ratio ECMO oder Lungentransplantation: ECMO und ECLS
- Bedeutung der ABkürzungen (2)
- Beschreibung (2)
- Indikation (2)
- Durchführung (3)
Bedeutung der ABkürzungen
- ECMO = Extrakorporale Membranoxygenierung
- ECLS = extrakorporales Life support system
Beschreibung
- ECMO = künstliche Blutzirkulation, die einem künstlichen O2/CO2-Austausch durch eine künstlice Membranlunge bei fehlender Lungenfunktion dient (idR veno-venöses System)
- ECLS = veno-arterielles System, das nicht nur den Gasaustausch unterstützt, sondern auch das gesamte HZV des Pat übernehmen kann
Indikation
- bei Erwachsenen: schweres therapierefraktäres respiratorisches nzw kardirespiratorisches Versagen (zB ARDS, schweres Lungenödem, akutes Herzversagen)
- bei Neugeborenen: Mekoniumaspirationssyndrom, Atemnotsyndrom, neonatale Sepsis
Durchführung
- Heparinisierung
- ECMO: zwei-Kanülen-System: blutabführende Kanüle in V. femoralis, blutzuführende Kanüle in V. jugularis interna ODER doppellumenkanüle in V. jugularis
- ECLS: venöse Abfluss aus V. femoralis, V. subclavia oder re Vorhof; arterieller Zufluss über Aorta, A. femoralis oder A. subclavia
Acute respiratory distress syndrome: Therapie: symptomatisch: assistierte Spontanatmung: bei insuffizienter Oxygenierung frühzeitige Intubation mit lungenprotektiver Beatmung: Kennzeichen lungenprotektiver Beatmung: ansteigende pCO2-Werte werden toleriert = permissive Hyperkapnie: Kennzeichen permissiver Hyperkapnie (7)
im Rahmen einer lungenprotektiven Beatmung toleriert man höhere CO2-Konzentrationen
niedrige Todalvolumina (4-6ml/kg KG)
SpO2 möglichst über 90%
evtl Prone Position (Bauchlage)
FiO2 kleiner als 0,5 (Schäden der Lunge durch zu hohe O2-Konzentrationen vermeiden)
initial eher höherer PEEP, dann langsame vorsichtige Senkung
idR sind hohe AF nötig