8. VL: Stichprobenauswahl & Erhöhung der Rücklaufquote Flashcards

1
Q

Definiere die Grundgesamtheit (= Population).

A

Die Gesamtmenge von Individuen, Fällen oder Ereignissen, auf die sich die Aussagen der Untersuchung beziehen soll.

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2
Q

Was ist eine Vollerhebung.

A

Werden alle Objekte einer Population untersucht, spricht man von Vollerhebung (Anzahl der untersuchten Objekte: N).

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3
Q

Was ist eine Stichprobenerhebung?

A

Wird nur ein Ausschnitt der Population untersucht, spricht man von Stichprobenerhebung (Anzahl der untersuchten Objekte: n)

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4
Q

Wann wählt man eine Stichprobenerhebung?

A
  • Wenn die Population unendlich gross ist (z.B. Untersuchung zur Verbreitung nationaler Stereotyp in allen Ausgaben der in der Schweiz - täglich neu - erscheinenden Tageszeitungen).
  • Wenn die Population nur teilweise bekannt ist (z.B. Medikamentenabhängige Frauen in der Schweiz)
  • Wenn die Art der Untersuchung die Population zu stark beeinträchtigt oder gar zerstört (z.B. Crashtest zur Qualitätskontrolle bei Autos).
  • Wenn die Untersuchung der gesamten Population zu aufwendig wäre (z.B. Umfrage zum Musikgeschmack bei allen europäischen Jugendlichen zwischen 14 und 16 Jahren).
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5
Q

Nicht bei allen Untersuchungen muss die Stichprobe unbedingt repräsentativ für die Population sein, über die man Aussagen machen will.

Entsprechend muss man nicht immer all die aufwendigen Bemühungen auf sich nehmen, die mit der Gewinnung einer repräsentativen Stichprobe verbunden sind. Stattdessen muss man jedoch auf andere Dinge achten. Auf was?

A

Zentral ist hierbei die Frage, um was für eine Untersuchung es sich handelt:

  1. eine populationsbeschreibende Untersuchung

vs.

  1. eine hypothesentestende Untersuchung
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6
Q

Was ist die Grundidee einer populationsbeschreibende Untersuchung und welches zentrale Problem ist damit verbunden?

A
Idee:
Eine Population (Grundgesamtheit) soll hinsichtlich der Ausprägung eines oder mehrerer Merkmale beschrieben werden.

Grundlage dieser Beschreibung ist in der Regel die Ausprägung der interessierenden Merkmale in einer Stichprobe (Mittelwerte, Häufigkeiten etc.)

Zentrales Problem:
Wie kann ich dafür sorgen, dass die anhand der Stichprobe gewonnenen Werte eine gute Schätzung der Merkmalsausprägungen in der Population darstellen
(Problem repräsentativer Stichprobe)

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7
Q

Was für eine Idee steckt hinter einer hypothesentestende Untersuchung und welches Problem ist damit verbunden?

A

Idee:
Identifikation von Ursache-Wirkungs-Beziehungen (Kausalannahmen)

  • Zusammenhangshypothese
  • Unterschiedshypothese
  • Veränderungshypothese

zentrales Problem:
Wie kann ich sicherstellen, dass der aufgetretene Effekt (Wirkung) tatsächlich auf die von mir bestimmte Ursache zurückzuführen ist?
(Problem konkurrierender Erklärungen)

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8
Q

Können auch Befragungen der Populationsbeschreibung oder aber der Hypothesentestung dienen?

A

Ja Befragungen können ihnen dienen.

Populationsbeschreibend:
Bei einer populationsbeschreibenden Befragung, ist sicherzustellen, dass die Stichprobe repräsentativ für die interessierende Population ist.

Hypothesentestende:
Handelt es sich um eine hypothesentestende Befragung, ist die Repräsentativität der Stichprobe meist weniger wichtig. Bedeutsamer ist hier, ob alternative (d. h. nicht in der Theorie vorgesehene) Erklärungen für die gefundenen Zusammenhänge/ Unterschiede ausgeschlossen werden können.

Um sicherzustellen, dass für die vermuteten (und hoffentlich auch gefundenen) Zusammenhänge/Unterschiede keine alternativen Erklärungen zutreffen, erhebt man neben den laut Theorie relevanten Variablen oft auch noch andere potenzielle Einflussgrössen, um deren Auswirkungen auf das Ergebnis später auf statistischen Weg kontrollieren zu können.

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9
Q

Gib je zwei Beispiele für populationsbeschreibende und hypothesentestende Befragungen.

A

Populationsbeschreibende Befragungen:
- Vie häufig haben Psychologiestudierende pro Monat Sex?
- Wie viel Prozent der Wähler werden bei den nächsten Wahlen die SVP wählen?
(in diesen Fällen sind die auf Basis der befragten Stichproben gewonnenen Werte nur dann aussagekräftig, wenn die Stichproben repräsentativ sind)

Hypothesentestende Befragungen:

  • Hängt die Häufigkeit des Fremdgehens mit Narzissmus zusammen?
  • Erlaubt der Selbstwert eine Vorhersage der Parteienpräferenzen? ( in diesem Fällen müssen die befragten Stichproben nicht repräsentativ sein. Man muss jedoch eine gewisse Varianz im Hinblick auf die interessierenden Merkmale sicherstellen und zugleich sollte man relevante andere Einflussgrössen, die Unterschiede im Fremdgehen bzw. in der Parteienpräferenz evtl. auch erklären könnten, ebenfalls erfassen, um später deren Einfluss statistisch kontrollieren zu können).
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10
Q

Wann soll die Stichprobe repräsentativ sein?

A

Repräsentativität:
Die Teilmenge untersuchter Individuen, Fälle oder Ereignisse ist so auszuwählen, dass die Werte (Mittelwerte, Mediane, Werteverteilungen etc.) der interessierenden Merkmale (Variablen) sich möglichst wenig von denen der Grundgesamtheit unterscheiden.

Damit Rückschlüsse von den Werten der Stichprobe auf die entsprechenden Werte der Grundgesamtheit möglich sind, muss diese ein möglichst genaues (verkleinertes) Abbild der Grundgesamtheit darstellen.

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11
Q

Kann eine Stichprobe überhaupt repräsentativ sein?

A

Eine Stichprobe ist (fast) niemals „an und für sich“ repräsentativ!

Sie ist – oder ist nicht – in der Regel repräsentativ in Hinblick auf eine ganz bestimmte, inhaltlich, zeitlich und räumlich definierte Grundgesamtheit (z.B. Wahlberechtigte im Kanton Bern für die nächsten Nationalrats-Wahlen).

Auch im Hinblick auf eine solche „wohldefinierte“ Grundgesamtheit besteht fast niemals vollständige Repräsentativität, d.h. Repräsentativität in Hinblick auf wirklich ALLE Merkmale der Elemente.

Wichtig ist die Repräsentativität in Hinblick auf „relevante“ Merkmale, d.h. solche, die die interessierenden Populationsparameter massgeblich beeinflussen.

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12
Q

Was macht man, wenn man die relevanten Merkmale für die Fragestellung nicht kennt?

A

Kennt man die für die Fragestellungen „relevanten“ Merkmale nicht, bietet eine Zufallsstichprobe die besten Chancen auf Erlangung einer global repräsentativen Stichprobe.

Global repräsentative Stichprobe:
Wenn ihre Zusammensetzung in
nahezu allen Merkmalen der Populationszusammensetzung entspricht (unabhängig davon, ob diese korrekt abgebildeten Merkmale nun tatsächlich „relevant“ für die Fragestellung sind oder nicht).

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13
Q

Die Repräsentativität einer Stichprobe steigt automatisch mit wachsender Stichprobengrösse. Richtig oder Falsch?

A

Falsch! Die Repräsentativität einer Stichprobe steigt NICHT automatisch mit wachsender Stichprobengrösse. Bei einer verzerrten Auswahl wiederholt sich der Fehler bei grösserer Fallzahl ebenfalls – nur in grösserem Stil.

Auf den ersten Blick „nicht-repräsentativ“ erscheinende Studien mit relativ geringen Stichprobenumfängen können genauso ernstzunehmend, seriös oder aussagekräftig sein wie augenscheinlich „repräsentative“ Studien, die auf sehr grossen Stichproben basieren.

Ob eine Stichprobe wirklich repräsentativ in Hinblick auf die untersuchte Fragestellung ist (korrekte Abbildung relevanter Merkmale), ist nicht immer einfach feststellbar.

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14
Q

Welche Verfahren führen nicht zu Zufallsstichproben?

A
  1. Ad-hoc-Stichprobe/Gelegenheitsstichprobe

2. Jede Form bewusster Auswahl

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15
Q

Was für Leute werden bei einer Ad-hoc-Stichprobe bzw. Gelegenheitsstichprobe untersucht?

A

Untersuchung von Objekten oder Personen, die gerade zur Verfügung stehen oder leicht zugänglich sind (z.B. Passantenbefragung am Bahnhof –> Uhrzeit beachten)

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16
Q

Welche Formen der bewussten Auswahl gibt es und was für Leute werden da untersucht?

A
  1. Auswahl nach subjektiven Kriterien
    z. B. Auswahl „typischer“ Fälle
  2. Auswahl nach objektiven Merkmalsausprägungen
    z. B. Auswahl extremer Fälle
  3. Schneeballverfahren
    Aus der Auswahl eines Objekts folgt die Auswahl eines weiteren Objekts (bzw. weiterer Objekte). Ausgangspunkt sind z.B. die eigenen Bekannten, die wiederum ihre Bekannten für die Untersuchung „rekrutieren“, die wiederum ihre Bekannten…
  4. Quota-Verfahren
    Auswahl erfolgt so, dass bestimmte Merkmale genauso häufig vorkommen wie in der Grundgesamtheit.
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17
Q

Gehe etwas genauer auf das “Quota-Verfahren” ein.

A

Jedem Interviewer wird z.B. eine bestimmte Anzahl an Interviews zugeteilt und eine Quotenanweisung mit den Merkmalen der von ihm auszuwählenden Personen ausgehändigt. Die Interviewer wählen dann gemäss Anweisung selbst ihre Interviewpartner aus (z.B. zwei alleinstehende Frauen mit Kind & vier männliche Singles im Alter zwischen 35 und 55 Jahren ohne Kinder & …).

Es erfolgt somit keine Zufallsauswahl

Relevante Merkmale sind jedoch – wenn alles gut geht - in der Stichprobe ebenso verteilt wie in der Population (Repräsentativität)

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18
Q

Was sind die Vorteile von Zufallsstichproben?

A
  1. Sie sind frei von „willkürlicher“ Auswahl; die Auswahl erfolgt durch einen „teilnahmslosen“ Zufallsalgorithmus
  2. Sie bieten die beste Gewähr für eine globale Repräsentativität der Stichprobe (jedoch keine absolute Garantie)
  3. Die Präzision ist berechenbar
    - zufällige Abweichungen von den “wahren” Werten sind möglich (Stichwort: Stichprobenfehler)
  • das Ausmass der Abweichungen ist jedoch quantifizierbar.
19
Q

Welche Auswahlverfahren führen zu Zufallsstichproben?

A
  1. Reine Zufallsauswahl (simple random Sampling)
  2. Geschichtete Stichprobe (stratifiziertes Sample)
  3. Klumpen-Stichprobe (Cluster Sample
20
Q

Gib ein Beispiel für eine reine Zufallsauswahl.

A

z.B. durch einstufiges Losverfahren: Bestimmung aller Elemente der Grundgesamtheit, dann Auswahl per Zufall (z.B. Münzwurf) für jedes Element der Grundgesamtheit, ob es an Untersuchung teilnimmt.

Merkmal: Die Wahrscheinlichkeit, in die Stichprobe zu gelangen, ist bei jedem Auswahlschritt für alle noch nicht ausgewählten Untersuchungseinheiten der Grundgesamtheit gleich (Chancengleichheit).

21
Q

Wie geschieht die Stichprobenauswahl bei einer Geschichteten Stichprobe?

A

Die Grundgesamtheit wird entsprechend der bekannten Verteilung eines Merkmals in Schichten eingeteilt. Für jede Schicht wird eine eigene Zufallsstichprobe gezogen.

Bsp.
Es ist für eine Grundgesamtheit bekannt, dass sie 300 Frauen und 700 Männer umfasst. Man zieht zwei Zufallsstichproben:

a) Eine “Frauenstichprobe” vom Umfang n=30 und eine”Männerstichprobe” vom Umfang n=70. Prozentuale Verteilung Stichproben = prozentuale Verteilung
- -> Population Gesamtstichprobe ist proportional geschichtet.

b) Eine “Frauenstichprobe” vom Umfang n=50 und eine”Männerstichprobe” vom
Umfang n=50.
Prozentuale Verteilung Stichproben ≠ prozentuale Verteilung
–> Population Gesamtstichprobe ist disproportional geschichtet.

22
Q

Wann eignet sich eine geschichtete Stichprobe?

A

Die geschichtete Stichprobe bietet sich dann an, wenn eine starke Heterogenität eines interessierenden Merkmals zwischen bestimmten Schichten besteht.

Wenn die Schichtgrössen nicht dem Verhältnis in der Grundgesamtheit entsprechen (disproportional geschichtete Stichprobe), können die Teilstichproben bei der Auswertung nicht einfach „zusammengefügt“ werden. Zur Auswertung muss dann eine Gewichtung vorgenommen werden!

23
Q

Wie geht man bei einer Klumpen-Stichprobe (Cluster Sample) vor?

A

Man zieht eine Klumpenstichprobe, indem man aus einer in natürlichen Gruppen (Klumpen) gegliederten Population nach dem Zufallsprinzip eine Anzahl von Klumpen auswählt und diese Klumpen dann vollständig untersucht.

Die Zufallsauswahl bezieht sich auf Aggregate (“Klumpen”oder “Cluster”) d.h. es werden nicht einzelne Elemente zufällig gezogen, sondern Gruppen von Elementen.

24
Q

Gib ein Beispiel für eine Klumpen-Stichprobe

A

Bei einer SchülerInnenuntersuchung werden zufällig Schulklassen einer Grundgesamtheit ausgewählt. Innerhalb jeder gewählten Klasse erfolgt eine Totalerhebung.

25
Q

Worin besteht der Unterschied zwischen einer Klumpen-Stichprobe und einer geschichteten Stichprobe?

A

Bei Klumpen-Stichproben sollte jeder einzelne Klumpen die Population annähernd gleich gut repräsentieren.

Die Klumpen sollten in sich also heterogen (ähnliche Varianz wie in der Population), aber untereinander möglichst ähnlich sein.

Demgegenüber sind bei einer geschichteten Stichprobe die einzelnen Schichten in sich möglichst homogen, aber untereinander sehr unterschiedlich!

26
Q

„Wer einen Fragebogen samt freundlichem Anschreiben ohne weitere Massnahmen verschickt, wird selten Rücklaufquoten über 20% erzielen.“

Mittlerweile wurde eine Vielzahl von Strategien und Massnahmen zur Erhöhung der Rücklaufquote erforscht.

Was ist der Ausgangspunkt für die Annahme, ob eine Person sich für die Teilnahme entscheidet?

A

Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Entscheidung zur Teilnahme an einer Befragung nach Abwägung von Vorteilen (Nutzen) und Nachteilen (Kosten und Mühen) durch die zu befragende Person erfolgt.

Nur wenn der erwartete Nutzen der Teilnahme die erwarteten Kosten überwiegen, sind Personen bereit, sich an einer Umfrage zu beteiligen.

Nutzen > Kosten!!

27
Q

Welche Massnahmen können für eine Erhöhung der Rücklaufquote treffen?

A
  1. Das Versandkuvert
  2. Das Anschreiben
  3. Der Fragebogen
  4. Das Datenschutzblatt
  5. Das Rückantwortkuvert
  6. Nachfassaktionen
  7. Anerkannte Autoritäten
  8. Incentives (materielle Anreize)
28
Q

Was sollte man beim Versandkuvert beachten?

A
  • sollte einen seriösen Eindruck vermitteln und sich von üblichen Werbebriefen auf den ersten Blick unterscheiden.
  • sollte das Logo oder eine andere Absenderkennung tragen, welche die absendende Institution eindeutig identifizierbar macht.
  • eine aufgeklebte Briefmarke (am besten Sondermarke) ist besser als ein maschinell aufgedruckter Postwertzeichenstempel (wirkt persönlicher, zeigt an, dass man sich Mühe gegeben hat).
  • die Anschrift auf dem Kuvert muss vollständig und korrekt sein – und wenn möglich individualisiert (Frau Helene Mustermann …)
29
Q

Wass soll beim Anschreiben beachtet werden?

A
  • seriöser Briefkopf (z.B. von Universität)
  • in den Text integrierte Anschrift und (wenn möglich) eine persönliche Anrede
  • Erläuterung der Zielsetzung der Studie, Informationen über den Durchführenden…
  • Zusicherung der Anonymität (darauf hinweisen, aber nicht dramatisieren – Dramatisierung der Anonymität weckt Befürchtungen, die sonst möglicherweise gar nicht vorhanden wären)
  • Name und Telefonnummer eines Ansprechpartners für Rückfragen und dessen übliche Bürozeiten, eine „handgeschriebene“ Unterschrift
  • Anschreiben nicht länger als eine Seite („Lesekosten“)
  • Motivation zur Teilnahme (Nutzen für sich selbst oder vergleichbare Personen)
30
Q

Wie soll der Fragebogen gestaltet werden?

A
  • Positiv wirkt ein ansprechend gestaltetes „Fragebogen-Heft“ mit „werbewirksamer“ Titelseite (am besten mit Bild: thematisch passend – oder Foto des Hauses, das für die Institution steht).
  • Auf Innenseite des Deckblatts: Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens und zur Rückversendung (falls Anschreiben verloren geht).
  • Schriftgrösse und Schriftart gut lesbar und Seiten überschaubar halten (nicht zu viel Text).
  • Alle Bestandteile (Fragentexte, Antwortvorgaben, Hinweise zur Bearbeitung) immer in gleicher Art und Weise präsentieren, damit sofort klar ist, was der Fragetext ist, wo was einzutragen ist, etc.
  • Logik des Befragungsablaufes soll nachvollziehbar sein; Fragen zum gleichen Thema sollten zu Fragenblocks zusammengefasst werden.
  • beginnen mit möglichst „interessanten“ aber leicht zu beantwortenden Fragen; komplexere oder schwierigere Fragen in der Mitte, am Ende wieder leicht beantwortbare Fragen (Ermüdungseffekte).
  • Am Ende des Fragebogens mindestens eine halbe Seite frei lassen für Anmerkungen und Kommentare.
31
Q

Wie soll das Datenschutzblatt aussehen?

A

Ob bei postalischen Befragungen ein „Datenschutzblatt“ vorgelegt werden muss oder nicht, hängt (ähnlich wie bei der persönlich-mündlichen Befragung) vom Befragungsdesign und vom Zeitpunkt der Datenaufnahme und –auswertung ab (vgl. Porst, 2001).

Falls ein Datenschutzblatt beigelegt wird, sollte es die folgenden Infos enthalten:

  • wie die Daten verarbeitet werden: Trennung von Adresse und Inhalt, elektronische Auswertung in anonymer Form und zu Gruppen zusammengefasst,
  • welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden: Anonymität, keine Weitergabe an Dritte und
  • wer für die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen zuständig ist: z. B. der/die Direktor/in des Instituts und betriebliche/r Beauftragte/r für den Datenschutz.
32
Q

Was soll ein Rückantwortkuvert beinhalten?

A

Rückantwortkuvert mit ausgefülltem Adressfeld (Postanschrift der Institution).

Kostenfreie Antwort ermöglichen:
- Vorfrankiert (Nachteil: Kosten entstehen auch bei Nichtantwort)

  • Mit dem Aufdruck „Gebühr zahlt Empfänger“ versehen; in diesem Fall zahlen Sie ein (leicht erhöhtes) Rückporto nur für diejenigen Fragebögen, die tatsächlich auch zurückgeschickt worden sind.
33
Q

Was ist eine Nachfassaktion?

A

Zunächst soll der Fragebogen an alle Zielpersonen zum Zeitpunkt 1 versendet werden.

Nach etwa 10 bis 14 Tagen (das hängt ein wenig von der Zielgruppe ab) an alle Personen einen kurzen Brief oder eine Postkarte senden, in denen allen Personen gedankt wird, die den Fragebogen bereits zurückgeschickt haben und diejenigen, die das noch nicht gemacht haben, gebeten werden, den Fragebogen doch noch zu bearbeiten und zurückzuschicken.

Falls technisch und finanziell möglich: Erneut 10 bis 14 Tage warten, dann den Fragebogen erneut an diejenigen verschicken, die wirklich noch nicht geantwortet haben (das Anschreiben etwas dringlicher im Ton).

34
Q

Wie macht man sich anerkannte Autoritäten zu Nutzen?

A
  • Briefkopf z.B. mit Uni-Ansender;
  • Verantwortliche: z.B. Prof. XY.;
  • Begleitschreiben von Bürgermeister,
  • Ärztekammer etc. zur Bedeutung der Untersuchung…

Unmittelbar vor Beginn Ihrer Umfrage einen Zeitungsartikel über die geplante Umfrage veröffentlichen:

  • die Umfrage wird dadurch einer größeren Öffentlichkeit bekannt.
  • eine seriöse Zeitung gilt als eine gute Referenz.
  • den Befragungsunterlagen kann eine Kopie dieses Zeitungsartikels beigelegt und damit die Wichtigkeit der Befragung signalisiert werden.
35
Q

Wie sieht es mit den Incentives (materielle Anreize) aus?

A

Wenn eine postalische Befragung durchgeführt wird und der entsprechende finanzielle Spielraum vorhanden ist, sollten in jedem Fall Incentives eingesetzt werden!

Psycho-Logik: Erhöhung des Nutzens für die Befragten

36
Q

Insgesamt gibt es 8 Empfehlungen zu den materiellen Anreize. Wie lautet die 1. Empfehlung?

A

Übertreiben Sie es nicht mit dem materiellen Wert des Incentives. Weisen Sie das Incentive in Ihrem Anschreiben nicht als Vergütung oder Bezahlung für die Teilnahme aus, sondern bezeichnen Sie es bewusst als „kleine Anerkennung“!

37
Q

Wie lautet die 2. Empfehlung?

A

Orientieren Sie sich bei der Auswahl Ihres Incentives unbedingt daran, was für Ihre jeweilige Zielgruppe interessant und attraktiv sein könnte.

38
Q

Wie lautet die 3. Empfehlung?

A

Verwenden Sie im Zweifelsfalle Geld als Incentive!

39
Q

Wie lautet die 4. Empfehlung?

A

Wenn Sie kein Geld verwenden können oder wollen, setzen Sie eher non-monetäre Incentives ein als gar keine (z.B. Kinogutscheine).

40
Q

Wie lautet die 5. Empfehlung?

A

Verzichten Sie also auf Lotterielose, Preisausschreiben oder Spendenbeiträge. Verwenden Sie stattdessen Briefmarken, Geschenkgutscheine oder Veranstaltungstickets bzw. andere Anreize, die einen direkten Bezug zu Geld besitzen. Auf Lotterielose sollten Sie nur dann zurückgreifen, wenn Sie mit großen Fallzahlen arbeiten.

41
Q

Wie lautet die 6. Empfehlung?

A

Versenden Sie das Incentive gleich mit der ersten Versandaktion, anstatt Ihren Zielpersonen Versprechungen zu machen! (Hiermit hat die Zielpersonen „Schulden“, die nur durch eine Teilnahme „beglichen“ werden können).

42
Q

Wie lautet die 7. Empfehlung?

A

Incentives erhöhen nicht nur die Rücklaufquote, sondern können auch zur Steigerung der Daten-Qualität beitragen!

43
Q

Wie lautet die 8. Empfehlung?

A

Verwenden Sie Incentives ohne Befürchtungen hinsichtlich Verzerrungen in der Stichprobe. Es gibt keine Hinweise darauf, dass durch Incentives vor allem ökonomisch schlechter platzierte Schichten angesprochen werden.