7. PP - Tumorpathologie Flashcards
1
Q
Grundlagen der Tumore
A
- Tumor bedeutet nur Schwellung
- Das Wort Tumor unterscheidet nicht zwischen gutartigen (benignen) und bösartigen
(malignen) Gewebsneubildungen - Eine Neoplasie ist ein neu aufgetretener Tumor, der selbständiges Wachstum zeigt.
- Entscheidend ist die Dignität eines Tumors.
2
Q
Benigne Tumore
A
- Benigne (gutartige) Tumore zeigen keine Anzeichen von Malignität
- Sie wachsen (meist) langsam, die Umgebung verdrängend.
- Metastasieren nicht, rufen keine B-Symptomatik hervor
- Nach vollständiger Entfernung in der Regel auch Heilung
3
Q
Typen der benignen Tumore
A
- Epithelialer Ursprung
– Werden Papillome genannt. Wenn sie von Drüsen ausgehen Adenome. - Mesenchymaler Ursprung
– Wortbildung aus Ursprungsgewebe + -om. Lipom, Chondrom, Myom…
4
Q
Semimaligne Tumore
A
- Weisen sowohl Merkmale eines benignen als auch malignen Tumors auf.
- Wachsen lokal verdrängend, haben kaum Metastasen, neigen aber zu Rezidiven nach
Entfernung - Beispiel: Basaliom der Haut
5
Q
Präkanzerose
A
- Bestimmte klinische Erkrankungen, die mit erhöhter Inzidenz von Tumoren einhergehen
- Können dabei genetische oder erworbene Erkrankungen sein, oder auch genau histologisch
definierte Läsionen.
Müssen nicht in Krebs entarten
6
Q
Maligne Tumore
A
- Bösartige Tumore, „Krebs“
- Wachsen lokal infiltrativ, auch in andere Organe.
- Keine scharfe Begrenzung
- Zellen oft völlig entartet
- Bei Entfernung oft (Lokal-)Rezidive
- Können Metastasieren
- Zeigen häufig B-Symptomatik (Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Schmerzen)
- Epithelgewebstumore nennt man Karzinome, mesenchymale Sarkome.
7
Q
Sonderfall: der Tumor in situ (Tis)
A
- Tumor in situ (Tis) oder auch Carcinoma in situ (Cis) ist ein Tumor im Ursprungsgewebe
- Beispielsweise ist ein Cis eines epithelialen Tumors nicht durch seine Basalmembran
gebrochen - Häufig zu sehen bei Tumoren der Milchgänge der Brust (DCIS), oder Tumoren der Harnblase
8
Q
Tumorepidemiologie
A
- Risikofaktoren bestimmen die Chance an einem bestimmten Tumor zu erkranken.
- Insgesamt in Österreich 41.775 (Stand 2019*) neue Tumorerkrankungen. Es liegt eine
deutliche Steigerung in den letzten Jahren vor.
9
Q
Risikofaktoren
A
- Es gibt viele verschiedene Risikofaktoren für die Entstehung von Tumoren (folgend einige
Beispiele)
– Alter: Viele maligne Tumore treten erst in fortgeschrittenem Alter auf, einige aber
auch bereits im Kindesalter (z.B. Retinoblastom)
– Geografische Lage: Abhängig vom Lebensstil und der Ernährung treten
unterschiedliche Tumorentitäten in verschiedenen Ländern häufiger auf (z.B.
Magentumore in Asien)
– Rauchen: Durch Tabakkonsum steigt das Risiko für viele verschiedene maligne
Tumore
10
Q
Entstehung eines Tumors
A
- Es gibt keinen einheitlichen Grund für die Entstehung eines Tumors, oft ein Zusammenspiel
mehrerer Faktoren - Maligne Zellen entstehen meist bei der Zellteilung, da fehlerhafte Informationen
weitergegeben wird. - Gleichzeitig muss auch immer ein Versagen der Schutz- und Reparaturmechanismen des
Körpers vorliegen
11
Q
Mutationen
A
- Mutationen in Genen können von einer Mutterzelle an die Tochterzellen weitergegeben
werden. - Können auch an Kinder weitergegeben werden, wenn Mutationen auch in den
Spermien/Eizellen vorkommen - Eine Mutation muss nicht unmittelbar zum Krebs führen, kann auch still existieren.
- In einem Tumor meist mehrere Mutationen
12
Q
Wie entsteht nun ein Krebs?
A
- Die Zellteilung ist durch mehrere Mechanismen geregelt
– Protoonkogene regulieren die Zellteilung und verhindern Wucherung. Können bei
Mutationen ihre Funktion verlieren oder gar ins Gegenteil ändern, werden dann als
Onkogene bezeichnet.
– Tumorsupressorgene hemmen ebenso Vermehrung von Zellen (deren Proliferation)
und fördern ihre Differenzierung.
– Apoptoseregulierende Gene lösen bei zu alten oder geschädigten Zellen eine
Apoptose aus. Bei Ausfall leben Tumorzellen länger, können sich daher auch häufiger
Teilen - Meist fallen mehrere dieser Mechanismen zugleich aus
- Durch die häufige Teilung kommt es zu immer mehr Mutationen, durch die wiederum
weitere Mechanismen ausgeschaltet werden können
13
Q
Onkogene
A
- Mutationen in bestimmten Genen können vererbt werden, es kann zu familiären Häufungen
kommen
– z.B. BRCA (Breast-Cancer-Gene) - Bei Entstehung von Onkogenen in somatischen Geweben hat dies keine Auswirkung auf die
Kinder der Erkrankten - Bei Keimbahnmutationen besteht nur eine Auswirkung auf die Kinder.
14
Q
Risikofaktoren für die Entstehung für Tumore
A
- Die Vorgänge, die eine Zelle zur Krebszelle entarten lassen nennt man Karzinogenese
- Unterschiedliche Ursachen können an der Karzinogenese beteiligt sein.
- Es können auch mehrere Ursachen gleichzeitig an der Karzinogenese beteiligt sein
15
Q
Karzinogenese
A
- Genetische Faktoren
– Vererbte Fehler in Genen die entweder Supressorgene ausschalten oder zu
Onkogenen führen. Teilweise auch Syndrome (familiäre Dickdarmadenomatose) die
mit hoher Wahrscheinlichkeit bei Vererbung zu Krebs führen. - Chemische Noxen
– Karzinogene, die Liste erscheint endlos. Bekannte Vertreter: Zigarettenrauch beim
Lungenkrebs, Nitrate bei Magenkrebs. Auch Hormone können zur Karzinogenese
beitragen (z.B. Östrogen beim Mamma-Ca) - Physikalische Noxen
– Bekannte Vertreter sind die UVB-Strahlen der Sonne beim Hautkrebs
(Basaliom/Melanom) und die ionisierende Strahlung (Entstehung von freien
Radikalen, multiple Tumorentitäten) - Infektionen mit onkogenen Viren
– Bestimmte Viren (RNA Viren) benutzen die DNA der Wirtszelle für ihre eigenen
Zwecke. Es kann zur Aktivierung von Onkogenen kommen (z.B. Hepatozelluläres
Karzinom bei Hepatitis B/C)