3. PP - Pathologie des Kreislaufes und des Wasserhaushalts Flashcards
Aufbau des Kreislaufsystems
- Herz
- Lunge
- Gefäße
- Arterien
- Venen
- Kapilaren
Für den Wasserhaushalt wichtig sind grundsätzlich:
- Niere
- Lymphstrombahnen
- Nervenbahnen
Regulation des Blutdrucks
- kann sowohl kurz- als auch langfristig erfolgen
- Steuerung über das Nervensystem (für die schnelle Anpassung)
- oder über das hormonelle System (für die längerfristige Anpassung)
Schnelle Regulation des Blutdrucks
- der Blutdruck wird permanent durch Druckrezeptoren (Barorezeptoren) überwacht
- bei plötzlichen Blutdruckabfall kommt es durch vegetative, sympathische Stimulation zu einer Steigerung der Herzfrequenz und einer Verengung der Arterien (Vasokonstriktion)
Mittelfristige Blutdrcukregulation
- hierfür verantwortlich ist das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)
- bei verminderter Nierendurchblutung (z. B. bei niedrigem Blutdruck) wird Renin ausgeschüttet
- durch das RAAS folgt eine Vasokonstriktion, der Blutdruck steigt
- Achtung: Renin kann auch bei Minderdurchblutung (bei arteriellen Engstellen) der Niere ausgeschüttet werden
Langfristige Blutdruckregulation
- langfristig wird der Blutdruck durch die in Gefäßen (intravasal) gelegene Flüssigkeit bestimmt
- die Regulation unterliegt auch dem RAAS
- durch Ausschüttung von Aldosteron wird sowohl Natrium als auch in Folge Wasser zurückbehalten - der Blutdruck steigt durch das gesteigerte Volumen
Ödeme
= kann entweder durch eine erhöhte Filtration von Flüssigkeit ins Gewebe oder durch eine verminderte Reabsorption von Flüssigkeit aus dem Gewebe entstehen
Somit können sowohl ein:
- erhöhter hydrostatischer Druck (in Blut- oder Lymphgefäßen)
- eine erhöhte Durchlässigkeit der Kapillaren
- ein verminderter osmotischer Druck in den Blutgefäßen oder
- eine gestörte Lymphabfluss zugrunde liegen
Arten von Ödemen
- Blutstauungsödeme
- Lymphstauungsödeme
- Renale Ödeme
- Hungerödeme
- Toxische und entzündliches Ödem
Blutstauungsödeme
= durch Behinderung des Einstroms von Flüssigkeit ins Gefäßsystem verbleibt diese in Gewebe
als Ursache kommt dafür in Frage:
- lokale Abflusshindernisse (Venenthrombosen, Varizen = Krampfadern)
- Kardial bedingte Abflussstörungen bei Rechtsherzinsuffizienz
Lymphstauungsödeme
= fördern einen nicht unbeträchtlichen Teil der Gewebsflüssigkeit ab
- aufgrund einer ausgeprägten Vernetzung der Lymphbahnen (Kollateralgefäße) treten Ödeme erst bei massiver Schädigung auf
unterschieden werden:
- primär: aufgrund von nicht oder unzureichender angelegten Gefäßen
- sekundär: aufgrund von Erkrankungen (Parasitenbefall/Malignome) oder iatrogen (durch ärztliche Behandlung) bei Entfernung oder Bestrahlung
Renales Ödem
- bei bestimmten Nierenerkrankungen wird vermehrt Wasser in Körper zurückgehalten und/oder Eiweiß ausgeschieden
- beides führt zu einer Wasseransammlung
- typisch –> ist die Wassereinlagerung in den Augenlidern (Lidödeme)
Hungerödem
- hier steht vor allem der Eiweißmangel im Mittelpunkt
- durch den verminderten kolloidosmotischen Druck (Druck der in der Regel von Eiweiß in den Gefäßen aufgebaut wird) kann weniger Wasser rückresorbiert werden
- das Hungerödem darf nicht mit dem Aszites, der Bauchwassersucht verwechselt werden, hierbei handelt es sich um einen Erguss
Ergüsse
= sind Flüssigkeitsansammlungen in bereits bestehenden Körperhöhlen, nicht im Gewebe
- können aus eiweißarmer Flüssigkeit (Transsudat - häufig bei erhöhtem intravasalem Druck oder Eiweißmangel)
- oder eiweißreicher Flüssigkeit (Exsudat- häufig bei Entzündungen) bestehen
unterschieden:
- Pleruraerguss
- Aszites - Bauchwassersucht
Pleuraerguss
= eine Flüssigkeitsansammlung zwischen Lungen und Lungenfell
- häufig durch Stauung im Lungenkreislauf (Linksherzversagen)
- seltener aufgrund von Tumoren bzw. Metastasen der Pleura
Aszites - Bauchwassersucht
= Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle
- häufig bei Leberzirrhose durch den erhöhten portalvenösen Druck und Eiweißmangel
- seltener durch Tumore oder Metastasen der Bauchhöhle
Wasser- und Elektrolythaushalt
- der menschliche Körper besteht zu ca. 60-75% aus Wasser
- mit zunehmenden Alter sinkt der Wasseranteil
- zwei Drittel des Wassers sind intrazellulär, der Rest extrazellulär
- gelöst in dieser Flüssigkeit sind Elektrolyte (häufigsten sind Natrium (Na+) und Kalium (K+))
- 1 Liter Blut enthält 9g Kochsalz (daher kommt bei Infusionen meist eine isotone oder physiologische, also 0,9%ige Kochsalzlösung zum Einsatz)
Wassermangel - Dehydratation
- bedeutet Entwässerung des Körpers
- besonders ältere Menschen und schwer kranke Kinder sind gefährdet
- nicht nur bei Krankheit, sondern auch bei Arbeit in warmer Umgebung und, bei Sport etc. muss auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden
Dehydratation - klinische Zeichen
- als Leitsymptom zählen stehende Hautfalten, eine frisch aufgezogene Falte am Handrücken bleibt bei exsikkierten Menschen stehen
- trockene Schleimhäute können auch einen Hinweis liefern
- zusätzlich können Gewichtsverlust, verminderte Harnproduktion (Oligurie oder Anurie), Obstipation und in schweren Fällen Krämpfe und Schocksymptome auftreten
Einteilung der Dehydratation
Anhand der intravasal gelösten Elektrolyte kann eine Dehydratation in 3 Kategorien unterteilt werden:
1. Isotone Dehydratation
2. Hypertone Dehydratation
3. Hypotone Dehydratation
Isotone Dehydratation
= Wasser und Elektrolyte werden in gleichem Ausmaß ausgeschieden
Hypertone Dehydratation
= mehr Wasser als Elektrolyte werden ausgeschieden, häufig bei Diarrhoe oder starkem Schwitzen
Hypotone Dehydratation
= mehr Elektrolyte als Wasser wird ausgeschieden
Gründe für Dehydratation
- verminderte Flüssigkeitszufuhr, vor allem bei körperlicher Arbeit, warmer Umgebung, Sport, …
- Krankheiten wie: Diarrhoe, Fieber (Schweißbildung!), Verbrennungen, Diabetes
- Iatrogen durch Therapie mit Diuretika
Hyperhydratation
= ist eine Überwässerung des Körpers, intravasal befindet sich zu viel Flüssigkeit im Körper
unterschieden werden:
1. Isotone Hyperhydratation
2. Hypertone Hydratation
3. Hypotone Hyperhydratation
Isotone Hyperhydratation
= sowohl zu viel Salz als auch Wasser im selben Verhältnis, meist bei Herzinsuffizienz
Hypertone Hyperhydratation
= Überschuss von Natrium “saugt” Flüssigkeit aus den Zellen, somit zu viel Volumen im extrazellulären Raum