6. Sprache Flashcards

1
Q

neuronale Grundlagen - lokalisationistischer Ansatz

A

Patientenstudien um Annahmen übers Gehirn zu machen
-> allerdings zu einfach da Vernetzung wichtig ist

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2
Q

Broca - Patient Tan

A
  • Patient Tan hatte eingeschränkte Sprachproduktion
  • post Mortem; Läsion in linken Frontallappen -> Broca Zentrum
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3
Q

Wernicke

A
  • Untersuchung von Patienten mit Problemen beim Sprachverständnis
  • post mortem: Läsionen in der oberen Temporalwindung -> Wernicke Zentrum
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4
Q

Broca Zentrum

A

Sprachproduktion
- aber auch bei Sprachverständnis wichtig

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5
Q

Wernicke Zentrum

A

Sprachverständnis

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6
Q

Broca Aphasie

A
  • Schädigung des Broca Areals, kann aber auch durch andere Schädigungen entstehen (z.B. umgebender Frontallappen, Inselrinde, Basalganglien, etc.)
  • Schwierigkeit Sprache zu produzieren
  • angestrengte, langsame Sprache
  • Störungen der Aussprache, Sprachrythmus & -melodie
  • Unfähigkeit längere Sätze zu wiederholen
  • Kommunikation ist möglich
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7
Q

Wernicke Aphasie

A
  • Schädigung des Wernicke Areals
  • sehr selten
  • Störung des Sprachverständnisses
  • Sprachinhalt oft unverständlich
  • normaler Sprachfluss, -geschwindigkeit & -melodie
  • Kommunikation oft schwer möglich
  • Fehler in der Wahl der Worte & Phoneme, Neologismen
  • große Schwierigkeiten Gedanken in Sprache zu fassen
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8
Q

Prozess des akustischen Sprachverstehens

A
  • wir hören durchschnittlich 7 Wörter/Sekunde
  • Austausch zwischen Arbeitsgedächtnis (Phoneme) und LZG (mentales Lexikon, lexikalisches Wissen, konzeptuelles Gedächtnis)
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9
Q

Prozess des akustischen Sprachverstehens - mentales Lexikon

A
  • Alle verfügbaren Informationen über ein Wort (Phoneme, Grapheme, Morpheme)
  • Nicht Bedeutung des Wortes
  • Aktiver Wortschatz: Zw. 30.000 bis 50.000 Wörtern
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10
Q

Prozess des akustischen Sprachverstehens - lexikalisches Wissen

A
  • umfasst die Regeln der Phonologie, Morphologie, Syntax und der Orthografie.
  • Nicht Teil des mentalen Lexikons
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11
Q

Prozess des akustischen Sprachverstehens - konzeptuelles Gedächtnis

A
  • Wissen um die Bedeutung der Wörter (=Konzepte)
  • Vorsprachlich = unabhängig vom mentalen Lexikon
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12
Q

Sprachverarbeitungsprozess

A
  • Sprache wird in Präpositionen (Wissenseinheiten) zerlegt
  • schnelles vergessen der Wörter & Struktur der Sätze
  • sinngemäßes Wiedergeben von Gehörtem mit eigenen Worten
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13
Q

Sprachverständnis

A
  • Grundlage: Erkennen von Wörtern
  • Problem:
    -> Segmentierungsproblem
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14
Q

Segmentierungsproblem

A
  • Sprachfluss läuft ohne Abfall der Schallenergie über Wortgrenzen hinaus
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15
Q

Lösung Segmentierungsproblem: Kohorten Modell

A
  • Wahrnehmung des ersten Phonems -> aktiviert ganze Gruppe/Kohorte die mit diesem Phonem beginnt
  • dann Wahrnehmung des 2. Phonems -> Aktivierung Wörter die diese beiden Phoneme haben
    => Prozess setzt sich fort bis nur noch ein Wort übrig bleibt
  • Kann frühzeitig am Uniqueness-Point abgebrochen werden
    -> wenn nur noch ein Wort im Kohort übrig ist, obwohl es noch Phoneme gibt
    -> erklärt warum wir vorzeitig Wörter erkennen, bevor vollständige Wortinformation verfügbar ist

Bsp.: Elefant
1. E (Könnte auch: Erde, eben, elastisch, etc. sein)
2. El (könnte auch elend, Elfe, etc,. sein)
3. Ele (könnte auch Element, Elementegant, etc. sein)

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16
Q

Variabilitätsproblem

A
  • Unterschiedliche Dialekte & Stimmen
  • Einzelne Phoneme werden verschluckt
  • Verschiedene Lautstärken

Lösungen:
- Verwendung visueller Infos
- Kategoriale Lautwahrnehmung

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17
Q

Kategoriale Lautwahrnehmung

A

= Wahrnehmung von Sprachlauten in Kategorien - nicht als Kontinuum
- Kategorie welche Laute alle als ein Phonem wahrgenommen werden (je nach voice onset time werden Laute als “ba” oder “pa” wahrgenommen)
- Kategorien werden durch verschiedene voice onset times unterschieden - Unterscheidung zwischen 20-25 vot

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18
Q

Pragmatik

A
  • Was will der/diejenige sagen?
  • Wie wird Sprache im Alltag verwendet?
  • Mehrdeutigkeit - das Gemeinte muss nicht mit dem Gesagten übereinstimmen
  • Interpretationen werden häufig verwendet
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19
Q

Pragmatik - Interpretation

A
  • hängt von
    Situation
    Wissen der Zuhörer
    Stimme & Intonation
    Kenntnisse über die Person der Sprecher
    ab
  • wir haben Hypothesen über Ziele des Sprechers
20
Q

denken & Sprache

A
  • Gender: grammatikalische Berücksichtigung der männlichen und weiblichen Form (z. B. Student/-innen) beeinflusst die mentale Vorstellung typischer gemeinter Personen
  • Psychologie der Zeugenaussage: Loftus und Palmer (1974) zeigten kurzen Film mit einer Unfallszene und ließen anschließend schätzen „Wie schnell fuhren die Wagen, als sie zusammenstießen vs. zusammenkrachten?“ → Verb beeinflusst Geschwindigkeitsschätzung
  • Beschreibung von Verhalten vs. Zuschreibung von Eigenschaften:
    „Paul hat am Montag einen Jungen geschlagen, weil er ihm sein Spielzeug weggenommen hat.“/„Paul ist aggressiv“
21
Q

Ebenen des Sprachprozesses

A
  1. Propositionen (Gedanke/Bedeutung)
  2. Phrasen/Sätze (Satzeinheiten)
  3. Morphene (Worteinheiten)
  4. Phoneme (Sprachlaute)
    -> Sprachproduktion
    -> anders herum Sprachverständnis
22
Q

Phoneme

A

= kleinste sprachliche Lauteinheit in einer gesprochenen
Sprache
- Kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit: Änderung eines Phonems führt zu Änderung der Bedeutung (Bsp.: Kanne vs. Wanne)
- tragen allein noch keine Bedeutung

23
Q

Grapheme

A

= kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit eines
Schriftsystems

  • symbolisiert (in Buchstabenschriften) eine sprachliche
    Lauteinheit (ein Phonem)
  • Graphem – Phonem Zuordnung nicht in allen Sprachen eindeutig (Bsp: timing)
24
Q

Morpheme

A

= kleinste bedeutungstragende Einheit

  • meist Kombination aus Phonemen & Graphemen
  • können auch nur aus einem Buchstaben bestehen (Bsp.: Schaf -> Schafe)
  • freie Morpheme: Schaf, gebundene Morpheme: Schaf-e
25
Q

Konzepte

A

= Bedeutung eines Wortes
- verschiedene Wörter können gleiches Konzept bedeuten (Bsp.: Karotte & Möhre)
- Wörter können mehr als ein Konzept benennen (Bsp.: Schloss) - welches Konzept gemeint ist ergibt sich aus Kontext

26
Q

Phrasen

A

= Satzteil/Satzeinheit
- kann nur als ganzes verschoben werden (Bsp.: “ein neues Buch”

27
Q

Propositionen

A

= kleinste Wissenseinheit (= Aussage, die einen Inhalt darstellen kann)
- kann Beziehungen zwischen Konzepten, Gegenständen oder Ereignissen ausdrückt
- Verständnis: Satz wird in Präpositionen zerlegt & gespeichert
Bsp.: Charles trinkt Tee, der stark ist und aus China kommt.
-> Charles trinkt Tee
-> der Tee ist stark
-> der Tee kommt aus China

28
Q

Grundeinheiten der Sprache - Grammatik

A
  • Phonologie - Regeln der Lautbildung
  • Morphologie - Regeln der Wortbildung
  • Syntax - Satzlehre - Regeln der Wortreihenfolge
29
Q

Grundeinheiten der Sprache - Semantik

A

Regeln, nach denen wir die Bedeutung aus Morphemen, Wörtern oder ganzen Sätzen ableiten

30
Q

Grundeinheiten der Sprache - Pragmatik

A

Sprachgebrauch – was will man sagen

31
Q

Spracherwerb - Allgemeines

A
  • Mit 5 Jahren beherrschen Kinder die Grundstruktur ihrer Muttersprache
  • Sprache ist genetisch veranlagt – wird dann durch den Sprachkontakt in spezifischer Weise ausgebildet
  • Sprache wird nur gelernt, wenn man innerhalb einer kritischen Phase Sprache ausgesetzt ist.
32
Q

Spracherwerb - Geburt (0 Monate)

A
  • Spracherwerb schon im Mutterleib: Fetus hat Präferenz für Stimme der Mutter & und ihre Sprache
  • Höhere Aufmerksamkeit für gesprochene Sprache als für Geräusche bereits bei Neugeborenen
  • Spezialisierung der linken Hemisphäre bereits bei Neugeborenen
33
Q

Spracherwerb - 1. Lallstadium (Cooing)

A
  • im Alter von 3-4 Monaten
  • Säuglinge bringen spontan verschiedene Laute hervor, wie ahhhhh, ohhhh
  • Noch kein Zusammenhang mit Umgebungssprache
34
Q

Spracherwerb - 2. Lallstadium (Babbling)

A
  • ab dem 6. Monat
  • Nach und nach werden erste Silben gebildet wie da-da, na-na oder auch ma-ma
  • Rhythmus und Tonfall ähneln zunehmend der Umgebungssprache
35
Q

Spracherwerb - Wortverständnis

A

erstes Wortverständnis ab 8- 10 Monaten

36
Q

Spracherwerb - Funktionale Taubheit

A

bis zum 12. Monat
= Säuglinge könne alle Laute aller Sprachen unterscheiden
- fangen ab 6. Monat an Lautunterscheidungen von Sprachen denen sie nicht ausgesetzt sind zu verlernen
- ab 12 Monaten komplett verlernt

37
Q

Untersuchungen bei Säuglingen zur Sprachwahrnehmung - High amplitude Sucking Procedure

A
  • Saugen (bei sehr jungen Kindern): 2-3 Monate
  • wird verwendet weil Kinder Kopf noch nicht drehen können
  • Saugen steigt bei neuen Tönen/Stimuli
  • Saugen hört auf wenn Baby auf Stimulus habituiert ist - wenn bei neuem Ton Saugrate wieder steigt kann Baby zwischen den Stimuli unterscheiden
38
Q

Untersuchungen bei Säuglingen zur Sprachwahrnehmung - Conditioned Head turn Procedure

A
  • Schauen (bei älteren Kindern)
  • Kinder sollen in eine andere Richtung schauen wenn sich der Laut/Ton verändert
  • reihe von Tönen wird abgespielt, wenn Kind unterscheid hört schaut es wo anders hin
39
Q

Spracherwerb - Einwortstadium

A
  • 1-2 Jahre
  • Kinder beginnen erste mit Bedeutung verbundene Wörter zu produzieren
  • meist einsilbig und schwer zu erkennen (wie: ma, pa, da)
  • Einzelne Wörter wie: mi können dabei auch einen ganzen Satz bedeuten (Ich möchte Milch haben)
  • Der rezeptive Wortschatz beträgt jetzt ca. um die 60 Wörter
40
Q

Spracherwerb - Wortschatzexplosion/Vokabelspurt

A
  • Schnelles Worterlernen für Objekte und Eigenschaften
  • Kinder haben gelernt: alle Dinge haben einen Namen
  • Besonderheiten:
    -> Übergeneralisierung = Geltungsbereich eines Wortes wird stark ausgedehnt (Bsp.: Schokolade = Bonbon, Lolly, Gummibärchen, Schokolade)
    ->Überdiskriminierung = Geltungsbereich eines Wortes wird stark eingegrenzt (Bsp.: Ente - das Tier)
41
Q

Spracherwerb - Zweiwortstadium

A
  • Ab ca. zwei Jahren
  • Rezeptive Wortschatz: ca. 200 Wörtern
  • Produktiver Wortschatz: ca. 50 Wörtern
  • Sätze werden meist aus zwei Wörtern gebildet
  • Sprache hat einen typischen Telegrammstil: will Saft, habe Hunger, da Kuh
  • Die syntaktischen Regeln der jeweiligen Sprache werden eingehalten (z.B.: „groß Wauwau“ und nicht „Wauwau groß“).
42
Q

Spracherwerb - Grammatikerwerb - 2 Jahre

A
  • Bildung syntaktisch richtiger Zweiwortsätze
  • Nach und nach: Verwendung von Funktionswörtern (wie Artikeln, Hilfsverben, Präpositionen)
  • Übergeneralisierungen: „Opa hat gesitzt und gelest“
43
Q

Spracherwerb - Grammatikerwerb - 4 Jahre & Grundschulalter

A
  • 4 Jahre: grammatikalischen Grundlagen der Sprache werden beherrscht
  • Kinder können komplexere Satzkonstruktionen bilden
  • Eintritt in das Grundschulalter: Kinder können Wörter in Silben zerlegen, Reime bilden und längere Geschichten (nach-)erzählen
44
Q

Spracherwerb - kritische Perioden

A

= eine (zumeist relativ kurze und frühe) Lebensphase innerhalb derer bestimmte Außenreize (eine bestimmte Stimulation) erforderlich sind, um eine normale Entwicklung zu ermöglichen
- Für Spracherwerb: zwischen 1,5 und 12 Jahren.
- Wenn keiner Sprache ausgesetzt → erlernen Sprache nicht mehr
- auch für Zweitspracherwerb: Kinder bis 12 Jahre erlernen Zweitsprache mühelos und aktzentfrei

45
Q

Fall Genie

A
  • Eingesperrt in einem Zimmer für 12 Jahre
  • hatte das mentale Alter von 18 Monaten
  • was konnte sie noch lernen:
    -> Namen von Objekten/Farben
    -> aber keine Grammatik