4. Gedächtnis Flashcards

1
Q

3 Stufen - Gedächtnis als Prozess

A
  1. Encodierung
    - physikalischer Input ins ZNS
  2. Speicherung
    - dauerhafte mentale Repräsentation
  3. Abrufen
    - Wiederfinden der gespeicherten Infos
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2
Q

Hermann Ebbinghaus

A
  • 1850-1909
  • Gründer der experimentellen Gedächtnispsychologie
  • Variablen seiner Forschung: Menge des Lernstoffs, Anzahl der Wiederholungen, Zeit
  • N=1 - er war einziger Teilnehmer
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3
Q

Ebbinghaus Versuche

A
  • hat unterschiedlich lange Listen mit unsinnvollen Silben (Bsp.: REK, MIS, TOF) auswendig gelernt - Vorwissen ausschließen -Wie viele Wiederholungen zum auswendig lernen?
  • Funde:
    1) Gesamtzeit-Hypothese - je mehr Versuche desto besser gelernt
    2) Ersparnismethode: Vorteil bei Wiedererlernen einer Liste
    3) Vergessenskurve: in den ersten 10 Stunden werden um 70% vergessen
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4
Q

Frederik Barlett - Kritik an Ebbinghaus

A
  • Gedächtnis kein passiver Speicher
  • Beeinflussung von Vorwissen kann nicht ausgeschlossen werden
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5
Q

Barlett - Forschung

A
  • Aufgabe: Indianergeschichte lesen und anschließende Wiedergabe
  • Barlett hat Rekonstruktionsfehler gefunden
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6
Q

Rekonstruktionfehler Barlett

A

1) weglassen/nivellierung
2) Linkages
3) Akzentuierung
4) Transformation/Assimilation

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7
Q

Weglassen/Nivellierung

A

ungewöhnliche Elemente werden weggelassen, Geschichte vereinfacht

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8
Q

Linkages

A

Verbindungen oder ad hoc Erklärungen werden eingeführt für bessere Kohärenz

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9
Q

Akzentuierung

A

Bestimmte Details werden hervorgehoben/überbetont

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10
Q

Transformation/Assimilation

A

Details werden geändert damit sie besser zum Vorwissen passen (Änderungen von nicht Vertrautem in Vertrautes)

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11
Q

Gedächtnistypen

A

1) sensorisches Gedächtnis
2) kurzzeit Gedächtnis
3) langzeit Gedächtnis

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12
Q

KZG vs. LZG - Patient HM

A
  • Anamnetsiches Syndrom
  • Hippocampus herausoperiert (wegen Epilepsie)
  • Auswirkungen KZG: intakt
  • Auswirkungen LZG: geschädigt, konnte keine weiteren Erinnerungen speichern
  • anterograde Amnesie
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13
Q

Arbeitsgedächtnis

A

= KZG
- speichert nur wenige sek
- Infos können durch Rehearsal (inneres Wiederholen) aufrechterhalten werden
- Kapazität begrenzt ( 7+/-2 Items) - gemessen mit Digitalen Span Aufgabe
- Zentrale Executive
- phonologische Schleife
- visuell räumlicher Notizblock
- episodischer Puffer

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14
Q

LZG - implizit/nicht-deklarativ/prozedual

A

= unbewusst
- Prozedurales Gedächtnis
- Gedächtnisinhalte nicht unmittelbar bewusst
- werden ohne Mühe abgerufen
- langsam & unflexibel - ist nur in Zusammenhängen einsetzbar in denen es erworben wurde
- schwer in Sprache zu fassen, drückt sich im Verhalten aus
- Bsp.: Fertigkeiten, Gewohnheiten, Konditionierung
- Priming
- Klassisches Konditionieren
-> anekdotische Evidenz: Patient mit Reißnagel gestochen, erinnert sich nicht aber weigert sich Arzt die Hand zu geben

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15
Q

LZG - explizit/deklarativ

A

= bewusst
- Gedächtnisinhalte sind unmittelbar bewusst, schnell verfügbar und flexibel einsetzbar
- Man muss “bewusst nach Infos suchen” - gewisse Anstrengung zur Anrufung wird benötigt

Episodisch:
- Autobiografisches Wissen
Semantisch:
- Faktenwissen (Ort und Zeit nicht verknüpft)

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16
Q

Sensorisches Gedächtnis

A
  • Modalitätsspezifisch - für jeden Sinn eigenen Speicher
  • Ultra-KZG
  • Schnittstelle zwischen Gedächtnis & Wahrnehmung
  • wenn keine Aufmerksamkeit auf sensorische infos gelenkt wird werden infos einfach wieder gelöscht und ersetzt
  • wenn Aufmerksamkeit auf infos gelenkt werden diese in Arbeitsgedächtnis weitergeleitet
  • auditive infos: Echo-Gedächtnis
  • visuelle Infos: Ikonisches Gedächtnis
  • sensorischer Speicher
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17
Q

Echo-Gedächtnis

A
  • “Play-Back” Funktion
  • Untersuchung dichotisches Hören:
    • Nicht-beachteter Inhalt kann wiedergegeben werden wenn max. 4 zwischen Input und Frage liegen
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18
Q

Ikonisches Gedächtnis - Test

A
  • Darbietung 4x3 Buchstaben Matrix für 50ms
    1. Version: Wiedergabe des gesamten Displays
    • im durchschnitt 4,32 Elemente
    • Gefühl dass Gedächtnis während berichten zerfällt
      1. Version: nach der Präsentation zeigen hoher mittlerer oder tiefer Ton und Pfeile an welche Zeile berichtet werden soll
  • nicht vorhersehbar für Teilnehmer
  • Durchschnitt 3,04 Elemente wiedergegeben

=> Unmittelbar nach Präsentation ist fast alles vorhanden (75%), Gedächtnis zerfällt aber sehr schnell - innerhalb von 1s nur noch 30%

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19
Q

Digit Span Test

A

Reihenfolge von Zahlen wird genannt, Testteilnehmer müssen Zahlen in selber Reihenfolge wiederholen

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20
Q

Atkinson & Shiffrin - Mehrspeicher Modell

A
  • vom sensorischen Gedächtnis werden Infos wenn Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird ins KZG
  • bleibt im KZG durch Wiederholung
  • gerät durch Wiederholung ins LZG
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21
Q

Problem - Atkinson & Shiffrin - Mehrspeicher Modell

A
  • reine Wiederholung nicht wirklich zielführend
  • KZG beschränkte Kapazität - wie kommt dann all das Wissen ins LZG
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22
Q

chunking - Atkinson & Shiffrin - Mehrspeicher Modell

A
  • Kapazitätsproblem wird umgangen indem Chunks (sinnvolle Einheiten) gebildet werden
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23
Q

Serial Position Effekt

A

Wahrscheinlichkeit sich an Wort auf einer Liste zu erinnern hängt von Position auf der Liste ab
- primacy Effekt
- recency Effekt

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24
Q

primacy effekt

A

Wörter am Beginn der Liste werden besser erinnert
- sind schon im LZG
- schnelle Präsentation kann Effekt reduzieren
- Wörter in verschiedenen Geschwindigkeiten präsentieren: 3s -> weniger Zeit zur Wiederholung weniger Wörter gelangen ins LZG

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25
Q

recency effekt

A

Wörter am Ende der Liste werden besser erinnert
- sind noch im KZG
- kann in Versuchen durch Distraktionen verhindert werden
- bei 3s Delay bis Wörter notiert werden - weniger Wörter da nicht mehr im KZG

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26
Q

KZG - Ursprüngliche Annahme

A
  • reine Aufrechterhaltung der Infos
  • nur Übergang zum LZG
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27
Q

Baddley & Hitch - Arbeitsgedächtnis

A
  • Arbeitsgedächtnis als alternatives Modell zu KZG
  • Funktion mehr im Vordergrund - Unterstützung von komplexen kognitiven Prozessen
  • Aufgabe: Neue & alte Infos aus dem LZG aufrechterhalten, modifizieren & aktualisieren um Austausch der Infos zwischen Aktivitäten zu ermöglichen
  • besteht aus:
    • Zentrale Executive interagiert mit:
      • phonologische Schleife
      • visuell räumlicher Notizblock
      • episodischer Puffer
        -> interagieren mit sensorischem Input und LZG
28
Q

zentrale Executive

A

aufmerksamkeitsausrichtende Kontrollinstanz

29
Q

phonologische Schleife

A

(innere Stimme) hält Infos in sprachlich basierter Form aufrecht

Komponenten:
- passiver phonologischer Speicher - direkter Weg - Sprachwahrnehmung akustisch dargebotener Infos
- artikulatorischer Kontrollprozess - indirekter Weg - visuelle Infos (z.B. Schrift) wird in phonologischen Code umgewandelt, haben dann Zugang zum phonologischen Speicher

  • Infos werden durch Rehearsal aufrechterhalten, zerfällt sonst in 1-2 sek
30
Q

episodischer Puffer

A

multimodales Speichersystem, hält und integriert diverse Infos in Episoden

31
Q

visuell-räumlicher Notizblock

A

(inneres Auge) hält Infos in räumlicher und visueller Codierung
- Imagery: mentale Aufrechterhaltung von visuellen Infos (vergleichbar mit rehearsal)
- Mentale Rotation: gedankliche Operation, die aus der Betrachtung zwei- oder dreidimensionaler Objekte eine Vorstellung entwickelt, welchen Anblick sie nach einer Drehung bieten würden
-> Aufgabe: Personen mussten beurteile ob geometrische Figur gleich ist wie obere Figur
-> Ergebnis: Reaktionszeit steigt linear mit Rotiationwinkel - Schluss dass Figur von Teilnehmern mental so lange rotiert wurde bis es passt

32
Q

phonologische Schleife - Wortlängeneffekt

A

kurze Wörter kann man sich besser merken werden als lange
- vermutlich Zusammenhang mit Rehearsal
- lange Wörter brauchen mehr Zeit um sie auszusprechen, daher können kurze Wörter häufiger Wiederholt werden - daher können mehr kurze Wörter wiedergegeben werden als lange

33
Q

Mere Exposure Effekt (implizites LZG)

A
  • Einfluss von Bekanntheit
  • Dinge mit denen wir häufiger konfrontiert werden bewerten wir als sympathischer
  • wird mit vertrauenswürdig gleichgesetzt - wird in der Werbung/bei Wahlplakaten genutzt
34
Q

Gedächtnistests - Free recall

A

freies Abrufen
- an welche Inhalte erinnern Sie sich?

35
Q

Gedächtnistests - Cued recall

A

abrufen mit Cues (Hinweisen)
- an welche Wörter der Kategorie “Tiere” erinnern Sie sich?

36
Q

Gedächtnistests - Recognition

A

alte & neue Wörter gemischt - welche wurden schon zuvor präsentiert?

37
Q

implizierte Gedächtnistests

A

Ablauf:
1. VPs bekommen Listen von Wörtern – müssen diese unter einem Vorwand bearbeiten (z.B. „Wie angenehm ist das Wort?“, „Wie häufig kommt es in der deutschen Sprache vor?“, etc.)
2. Im Anschluss: Impliziter Gedächtnistest (kein Bezug zur Lernphase)
=> Größere Wahrscheinlichkeit Wort zu erkennen wenn es vorher auf Liste war

38
Q

Formen impliziter Gedächtnistest

A
  • Wortstammvervollständigen: Ele_____
  • Word-Fragment Vervollständigen: E__fa_t
  • Wortidentifikation: 15 ms: “Elefant”. Was war das Wort?
  • Allgemeine Wissensfragen: Mit welchen Tieren überquerte Hannibal die Alpen?
  • Kategorienbildung: Nenne 8 Tiere!
  • Fragmentierte Bilder/ Wörter Identifikationen: savings
39
Q

Schlaf & Gedächtnis - Schlaf nach dem Lernen

A
  • in seichter Schlafphase findet lernen statt
  • Wissen verfestigt sich
  • Gehirn “übt” nachts
  • regelmäßiger Schlafrythmus ist wichtig
40
Q

Schlaf & Gedächtnis - Schlaf vor dem Lernen
- Macht der Allnighter sinn? TED Talk

A
  • Experiment: Schlaf-Gruppe, Schlafentzug-Gruppe
    -> nächster Tag MRT, Liste von Fakten auswendiglernen
    -> Schlafentzug-Gruppe um 40% schlechter
  • Unterschied: keine Aktivität des Hippocampus festgestellt bei Schlafentzug-Gruppe
  • beim Schlaf: Tiefschlafphasen mit Schlafspindeln (sehr starke Gehirnwellen) - sorgt für Speicherung von Infos
41
Q

Faktoren, die bestimmen ob etwas ins LZG gelangt

A
  • Elaboration - wie detailliert wurde Material bei encodierung ausgearbeitet
  • Organisation - Wie gut wurde Wissen vor Einspeicherung organisiert?
    => Tiefe der Verarbeitung, Generierungseffekt, Elaboration des Lernmaterials
  • Kontext - Übereinstimmung Kontext beim Einspeichern & Abrufen
    => Transferadäquate Verarbeitung, Kontexteffekte
42
Q

Tiefe der Verarbeitung - Experiment von Craik & Tulving

A
  • VP sahen 60 Wörter:
  • 3 Bedingungen, die die Tiefe der Verarbeitung manipulierten
    1. 20 VP: oberflächlich: Ist das Wort in Großbuchstaben geschrieben?
    2. 20 VP: phonetisch: Reimt sich das Wort auf Tonne? Sonne
    3. 20 VP: semantisch: Passt das Wort Gras in folgenden Satz?: „Die Kuh kaute genüsslich das saftige ____“
  • Im Anschluss: unerwarteter Recognition Gedächtnistest
    -> semantisch am besten behalten, Oberflächlich am schlechtesten
  • Kritik: Könnte auch daran liegen dass semantische Gruppe höchste Verweildauer bei den einzelnen Worten hat
43
Q

Folgeexperiment Craig & Tulving - Tiefe der Verarbeitung

A

Gruppe 1 statt “Ist das Wort in Großbuchstaben geschrieben?”, „Wie viele Vokale befinden sich in dem Wort“
Trotzdem: Fazit: Es liegt an der Tiefe der Verarbeitung und nicht an der Verweildauer; Je tiefer verarbeitet, umso besser wird es behalten

44
Q

Generierungseffekt (Slamecka und Graf)

A
  • Aufgabe: Versuchspersonen sollten entweder Wörter lesen (weiß, lang, hell, etc.) oder immer die gegenteiligen Wörter generieren:
    ▪ Schwarz - ______
    ▪ Kurz - _____
    ▪ Dunkel - _____
  • Im Anschluss: unerwarteter Recognition Test (Entscheidung, ob das Wort zuvor schon mal gelesen bzw. ergänzt wurde)
  • Ergebnis: Höhere Wiedererkennungshäufigkeiten für die selbst generierten Wörter im Vergleich zu den bloß gelesenen Wörtern
    => Fazit: selbst generiertes Material wird besser behalten als nur passiv aufgenommenes
45
Q

Organisation des Lernmaterials - Experiment Bower et al.

A
  • Versuchspersonen mussten 4 Wortlisten lernen
  • Experimentalgruppe: Wortlisten in Form von hierarchischen Strukturen
  • Kontrollgruppe: Gleiche Wortlisten in zufälliger Struktur
  • Ergebnisse: Experimentalgruppe erinnert 65% richtig & in vorgegebener Reihenfolge; Kontrollgruppe nur 19% der Wörter
    => Fazit: gut organisiertes Lernmaterial wird besser behalten als unsortiertes
46
Q

Transferadäquate Verarbeitung - Experiment Morris und Kollegen

A
  • Je ähnlicher die Prozesse bei Enkodierung und Abruf, desto besser ist die Gedächtnisleistung
  • Lernphase:
    • 20 VP: phonetisch: Reimt sich das Wort auf Tonne? Sonne
    • 20 VP: semantisch: Passt das Wort Gras in folgenden Satz?: „Die Kuh kaute genüsslich das saftige ____“
  • Abruf:
    • Welche Wörter waren auf der Liste? → Semantisch besser
    • „Gab es Wörter, die sich auf Tonne gereimt haben?“→ Phonetisch besser

Fazit: Je ähnlicher die Prozesse, desto besser der Abruf

47
Q

Kontexteffekte

A

Eine Übereinstimmung von Enkodier- und Abrufkontext führt zu einem besseren Abruf aus dem Langzeitgedächtnis
Kontext = Ort, Zeit, emotionale/physiologische/kognitive Zustände

Experiment Goddon & Baddeley:
1. Einspeicherung von Wortlisten entweder an Land oder unter Wasser
2. Abrufen von Wortlisten entweder an Land oder unter Wasser
Zeigt besseres Abrufen bei gleichen Kontext beim Lernen & Abrufen

48
Q

Vergessen - retroaktive Interferenz

A

Beeinflussung bzw. Überlagerung von früher Gelerntem durch später Gelerntes
Bsp.: Schwierigkeiten alte Pin abzurufen da neue Pin gelernt wurde

49
Q

Vergessen - proaktive Interferenz

A

Beeinflussung bzw. Überlagerung von neu erworbenen Gedächtnisinhalten durch früher Gelerntes
Bsp.: alte Pin stört abrufen von neuer Pin

50
Q

Kontexteffekte - Text

A

= Übereinstimmung von Encodier- & Abrufeffekten führt zu verbesserertem Abrufen aus dem LZG
- Bsp.: Kaffe beim Lernen & bei der Klausur
- verschwindet wenn Rekognitionsaufgabe gestellt wird die schon einen Gedächtnishinweis enthält
- auch kardio-vaskuläre Aktivität kann Kontexteffekt sein
- auch emotionale Zustände wie Stimmung können Kontexteffekte sein
- kognitive Zustände Bsp.: Sprache

51
Q

Retrograde Amnesie

A

Person kann sich nicht mehr an Infos erinnern. die vor der Schädigung/dem Trauma passiert sind

52
Q

anterograde Amnesie

A

nach dem Trauma/der Schädigung ist es für Betroffene nicht mehr möglich neue Infos abzuspeichern/neues Gedächtnis aufzubauen

53
Q

Statistische Sichtweise

A

Gedächtnis ist wie ein Film

Selber Gedächtnisinhalt bei jedem Abruf

Speicherung ist ewig

Vergessenes mit Techniken zugänglich

Erinnerte Ereignisse haben stattgefunden

54
Q

Dynamische Sichtweise

A

Erinnerungen ändern sich über Zeit

Abruf/neue Inhalte verändern Gedächtnis

Gedächtnis wird ergänzt

wenn Quelle des Ereignisses vergessen wird entsteht Gedächtnisillusion

Gedächtnis kann auch falsch sein

55
Q

Verzerrungen beim Einspeichern - Assoziationen - Deese’s Paradigma

A
  • Experiment: Versuchspersonen müssen Wortlisten mit 12 Wörtern lernen, Wörter werden mit bestimmten Wort assoziiert (Bsp.: Wut), dieses Wort wird aber nicht genannt
    -> 40% nannten assoziiertes Wort beim free Recall
    1. Experiment: längere Wortlisten - 15 Wörter: 55% erinnerten sich an assoziiertes Wort
56
Q

Verzerrung durch Abruf - Experiment: Lotus & Palmer

A
  • zeigen mehrere kurze Filme wie Autos in einander krachen
    -> fragten Teilnehmer mit verschieden Formulierten Fragen danach die Schnelligkeit zu schätzen
    (wie schnell waren die Autos als sie ineinander gekracht sind/ kollidiert sind/ sich berührt haben)
  • verwendetes Verb hatte Einfluss auf Schätzung der Geschwindigkeit
57
Q

Verzerrung durch Vorwissen - Barlett

A
  • Weglassen/Nivellierung
  • Linkages
  • Akzentuierung
  • Transformation/Assimilation
58
Q

Verzerrung durch Vorwissen - Millner & Gazzaniga

A
  • zeigten Bilder von prototypischen Szenen, dann wurde Bild noch einmal gezeigt, allerdings wurde ein Objekt entfernt
  • Teilnehmer sollten sagen ob Objekte vorhanden/nicht vorhanden/nicht vorhanden aber typisch (Lures) waren
  • Lures wurden fast so häufig wie Objekte die vorhanden waren “wiedererkannt”

=> Gedächtnis wird durch Vorwissen ergänzt

59
Q

Gedächtnsiillusionen

A
  • Quellenverwechslungen: erinnern uns an Inhalt aber nicht an Quelle - macht anfällig für Illusionen
60
Q

Gedächtnsiillusionen - Interview mit Kriegsveteranen

A

Kriegsveteranen wurden in Interviews gebeten, über ihre Kriegserlebnisse zu berichten.
- Zahlreiche dieser Erlebnisse waren mehr oder weniger deckungsgleich mit jenen Ereignissen die im Film „Die Brücke“ dargestellt sind.

61
Q

Gedächtnsiillusionen - Der Fall Binjamin Wilkomirski

A

Buch über seine Kindheitserfahrungen im KZ - ABER: er war nachweislich nie im KZ

62
Q

Gedächtnsiillusionen - Lost in the Shopping Mall (Loftus und Pickrell, 1995)

A
  • Phase 1: Nahe Verwandte wurden nach Kindheitserinnerungen
    der Versuchspersonen befragt.
  • Phase 2: Aufgabe: Geschichten wurden den Versuchspersonen vorgelegt
    -> Eine dieser Geschichten war frei erfunden („Lost in the shopping Mall“)
    -> Versuchspersonen wurden gebeten, sich an so viele Details wie möglich zu erinnern
    -> Wenn keine Erinnerung → sollten das angeben
  • Ergebnis: 29% der Versuchspersonen erinnerten sich an das „Lost in the Shopping Mall“ Ereignis, obwohl sie dieses tatsächlich nie erlebt hatten
63
Q

Gedächtnsiillusionen - falsche Fotos

A
  • Phase 1: Nahe Verwandte wurden um Kindheitsfotos der Versuchspersonen gebeten
  • Phase 2: Aufgabe: Versuchspersonen sahen Kindheits-Fotos & wurden gebeten, sich an das Ereignis zu erinnern, ein Bild war „fake“
  • Ergebnis: 50% der Versuchspersonen erinnerten sich an die Fahrt mit dem
    Heißluftballon, obwohl diese tatsächlich nie stattgefunden hat
64
Q

Gedächtnsiillusionen - Einfluss von Bildern auf das Gedächtnis (Lindsay et al, 2004)

A
  • Phase 1: Eltern der Versuchspersonen wurden gebeten kurze Episoden aus der
    Schulzeit der Versuchspersonen zu erzählen (3&4/ 5&6 Schulstufe)
    -> Klassenfoto ihrer Kinder in der jeweiligen Schulstufe, Namen und das Geschlecht des jeweiligen Klassenlehrer/in
  • Phase 2: Manipulation durch Schulfoto, welches Hälfte der Teilnehmer gezeigt wurde
    -> Geschichte aus der Schulzeit wurde vorgelesen & Versuchspersonen sollten sich auf Ereignisse konzentrieren und sich Situation vorstellen
  • Sie sollten in der nächsten Woche jeden Tag versuchen, sich an dieses Ereignis zu erinnern -> bekamen Kopie der Erzählungen & (1⁄2 eine Kopie des Klassenfotos als „Gedächtnisstütze“)
  • Sie sollten mit anderen über das Ereignis zu sprechen.
  • Sie bekamen nach 4 Tagen einen Anruf vom Interviewer zur Überprüfung und Ermunterung
  • Ergebnis: 45% “erinnerten” sich ohne Foto, 78% mit Foto

=> perzentuelle Infos fördern falsche Erinnerungen

65
Q

Gedächtnisillusionen - Erinnerung an ein nie stattgefundenes Verbrechen (Shaw & Porter, 2015):

A
  • Phase 1: Infos über Leben der Teilnehmer von Eltern
  • Phase 2: den Teilnehmern wurde entweder erst richtiges und dann falsches Ereignis verbal präsentiert
    -> falsches Ereignis war Verbrechen oder emotionales Ereignis
  • 3 Befragungen danach mit abstand von jeweils 1 Woche:
    1. Befragung: keine Erinnerungen, Versuchspersonen wurden mit diversen Techniken ermutigt
    2. Befragung: Versuchspersonen sollten so viele Details wie möglich berichten + Follow Up Fragen bei jedem Detail
    3. Befragung: Frage nach falschen Ereignis & Aufklärung

falsche Erinnerung (= wenn bei 3. Interview Erinnerung wiedergegeben wurde, Details die von Versuchsleiter stammen wiedergegeben wurden, mind. 10 zusätzliche Details hinzugefügt wurden
- 70% hatten falsche Erinnerung an ein Verbrechen das sie begangen haben

=> Befragungstechniken fördern falsche Erinnerungen

66
Q

Shaw & Porter - used methods to induce false memory

A
  • wahre Infos in falsche Geschichte einbauen
  • ermutigen dass andere Menschen sich auch an so etwas erinnern können - sozialer Vergleich/Norm (social Pressure)
  • Erinnerungstechniken anwenden
  • Visualisierung des falschen events
  • Beziehung mit Teilnehmer aufbauen
  • Bestätigungen (Sehr gut, nicken, zulächeln)
  • Pausen & Stille während Teilnehmer über Antwort nachdenkt/antwortet
  • offenes Ende - “what else?”
  • Teilnehmer wurde gesagt dass Versuchsleiter detailliertes Wissen über Event von den Eltern hat
  • Enttäuschung & Notizen wenn Teilnehmer sich nicht erinnern konnte
  • Bücher über Gedächtnis um Eindruck zu verstärken dass es um Gedächtnis geht bei dem Experiment