6 Risikomanagement Flashcards
Was ist ein Risiko?
Risiko
= unangenehmer Sachverhalt (Problem), der eventuell eintreten kann.
Entgangener Gewinn und/oder zusätzliche Kosten (Schadensersatz)
Projekte ohne Risiken lohnen nicht! (Kein Gewinn möglich)
Risiko ist mit “Unsicherheiten” verbunden
- Was ist Risikomanagement?
- Was wird dabei bewertet?
- Was ist die Risikoprioritätszahl?
- Teamorientierte Präventivmethode zur periodischen Bewertung von Produkten, Prozessen und Systemen, das alle möglichen, denkbaren Probleme in Projekten auflistet.
- Bewertet werden
I. Auftretenswahrscheinlichkeit (A),
II. Entdeckungswahrscheinlichkeit (W) und
III. Auswirkung auf den Projekterfolg (Risikoanalyse)
- Risikoprioritätszahl (RPZ) ist das Produkt aus diesen 3 Faktoren.
RPZ (also das Risiko) verringern sich bei geeigneten Gegenmaßnahmen deutlich.
Je früher Problem erkannt desto größer der Nutzen -> Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Was sind 5 wichtige Fragen des Risikomanagements?
- Welche Probleme sind möglich? (Strategisch, Operativ, Technisch)
- Welche Situationen führen zum Problemeintritt (Schadensfall)? Was könnte sich im Schadensfall ereignen? Potentielle Auswirkungen auf das Projekt?
- Was sind die Problemursachen? Wie kann man sie erkennen?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens?
- Wo könnten sich weitere Probleme verbergen?
Probleme (und Folgen) → Szenarien (Situationen, die zu Problemen führen) → Risiken (Ursachen)
Was sind die Ergebnisse des Risikomanagements?
- Priorisierte Risikoliste
- Vorsichts- und Korrekturmaßnahmen
- Stetige Verbesserungsmaßnahmen
Nenne die 3 Phasen des Risikomanagements.
Phase I: Vorselektion über Checklisten
Phase II: Risikomanagement-Sitzung
Phase III: Realisierungsphase
Phase I: Vorselektion über Checklisten
Die wichtigsten und kritischsten Punkte, über die die Risikoanalyse durchgeführt wird, werden festgelegt.
Phase II Risikomanagement - Sitzung
- Wer sollte an der Risikomanagement-Sitzung teilnehmen?
- Was wird dort gemacht
In der Risikomanagement-Sitzung sollten Experten der einzelnen Gebiete sitzen, die am besten über das Produkt bzw. den Prozess Bescheid wissen.
Probleme-Folgen-Ursachen-Analyse wird durchgeführt.
Derzeitiger Zustand und Risikobewertung werden beschrieben.
Festhalten & Entscheidung über die Durchführung von Abstellmaßnahmen.
Festlegen von Verantwortliche und Termine der Umsetzung werden festgelegt.
Phase III: Realisierungsphase
Ausgewählte Abstellmaßnahmen werden umgesetzt.
Risikofortschreibung und erneute Risikobewertung.
Prozess zur ständigen Aufdeckung bisher unbekannter Risiken.
Nenne die 8 Schritte zur Durchführung des Risikomanagements
- Mögliche Probleme und deren Folgen
- Mögliche Ursachen und derzeitige Kontrollmaßnahmen
- Auftretenswahrscheinlichkeit (A) angeben
- Effekte für den Prozess/den Benutzer
- Entdeckungswahrscheinlichkeit (W)
- Risikoprioritätszahl berechnen (RPZ)
- Abstellmaßnahmen empfehlen
- Maßnahmen treffen und Verantwortlichkeiten zuteilen
Mögliche Probleme und ihre Folgen
Probleme
Für alle ermittelten Eigenschaften, Funktionen und Arbeitsschritte alle denkbaren Probleme und Fehlermöglichkeiten sammeln.
Alle Probleme unabhängig davon betrachten, ob ihr Auftretenswahrscheinlichkeit gering ist, ihre Folgen besonders schwerwiegend sind, oder ob sie nur unter bestimmten Bedingungen möglich sind.
Folgen
Für alle Probleme alle Folgen auflisten mit der Annahme, dass Problem oder Fehler eingetreten ist alle Auswirkungen so beschreiben, wie sie die Betroffenen wahrnehmen.
Was wird getan, wenn alle Probleme und ihre Folgen gelistet wurden?
Mögliche Ursachen – die “6-M“
Zu jedem denkbaren Problem alle denkbaren Ursachen sammeln – vollständig, aber knapp (in Form von Szenarien)
Ursachen können Prozess-,Technik-, Durchführungs- oder Nutzungsbedingt sein.
Bestehende Maßnahmen zur Vermeidung der Ursachen notieren:
Arbeitsanweisungen, Prüfvorschriften, Regelungen etc.
Auftreten (A) der Ursachen
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Wahrscheinlichkeit des Problem-Auftritts (Schadensfall) anhand der möglichen Ursachen beurteilen.
Von 1 (unwahrscheinlich) bis 10 (sehr wahrscheinlich)
1 Unwahrscheinlich, dass Problem auftritt
2-3 Sehr gering: Projekt entspricht früheren Projekten, bei denen geringe Problemzahlen gemeldet wurden
4-6 Gering: Projekt entspricht früheren Projekten, bei denen gelegentlich Probleme gemeldet wurden.
7-8 Mäßig: Projekt entspricht früheren Projekten, die früher immer Schwierigkeiten verursachten.
9-10 Hoch: Es ist nahezu sicher, dass Probleme in größerem Umfang auftreten werden.
Folgen (F) für das Projekt
<span><span>*</span>Vergleich Kritikalitätsklasse für Systeme unten</span>
Folgen des Eintretens jedes Problems für das Projekt bewerten; Durchführbarkeit steht im Vordergrund.
1 (kein Effekt) bis 10 (schwerwiegende Effekte)
Betroffen sind meistens weiterverarbeitende Vorgänge (Nachfolger)
1 Problem wahrscheinlich keine wahrnehmbare Auswirkung
2-3 Problem ist unbedeutend; Projekt nur geringfügig behindert, man wird nur geringfügige Verzögerung bemerken
4-6 Mittelschweres Problem, das bei Nichtbeachtung den Projekterfolg
gefährden; Projektverzögerung wahrscheinlich
7-8 Schweres Problem bis hin zu Projektabbruch; Sicherheitsaspekte oder Gesetze sind aber nicht betroffen.
9-10 Äußerst schweres Problem, das möglicherweise die Sicherheit und/oder gesetzliche Konformität beeinträchtigt.
Zum Vergleich: Kritikalitätsklassen für Systeme
Klasse A: Unkritisch
Klasse B: Gering, z.B. Zeit/Komfortgefährdung, Imageverlust
Klasse C: Mittel, z.B. Finanzieller Schaden
Klasse D: Hoch, z.B. großer finanzieller Schaden
Klasse E: Sehr hoch, z.B. Personengefährdung/Sachgefährdung
Klasse A B C D E
1-2 3-4 5-6 7-8 9-10
gering → → hoch
Entdeckungswahrscheinlichkeit (W) des Problems !!!
Wahrscheinlichkeit, dass ein Problem entdeckt wird, bevor es das Projekt gefährden kann.
1 (sehr wahrscheinlich) bis 10 (unwahrscheinlich)
Achtung: Skala umgekehrt als bei den anderen!
Merken: 1 ist bei allen gut!
Indikatoren zur Problementdeckung angeben
Bewertung der Wirksamkeit der bereits bestehenden Maßnahmen für den Schadensfall.
*rechtzeitig, bevor es einen Schaden anrichten kann!!!
Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung
1 Hoch (>99.99%); Problem wird nahezu sicher bemerkt
2-5 Mittel (>99.7%); offensichtliches Problem, das z.B. 100% automatisch festgestellt wird und andere Projektmitarbeiter wahrscheinlich nicht erreichen wird
6-8 Gering (>98%); leicht zu erkennendes Problem, des z.B. mit einem Routine-Projektreview entdeckt wird
9 Sehr gering (>90%); nicht leicht zu erkennendes Problem, das nur durch ein externes Projektreview erkennbar wird
10 Unwahrscheinlich; verdecktes Problem, das im Projektverlauf nicht erkannt wird, da die Folgen nicht unmittelbar erkannt werden
Risikoprioritätszahl RPZ
Wozu dient es und wie lässt es sich berechnen?
RPZ = A * F * W
= Auftretenswahrscheinlichkeit * Folgen * Entdeckungswahrscheinlichkeit
RPZ dient der Abschätzung des Gesamtrisikos einer möglichen Problemursache. 1 (kein Risiko) bis 1000 (sehr hohes Risiko)
Probleme nach RPZ-Größe reihen, um Rangfolge für das Beseitigen von Problemursachen festzulegen. Hohe RPZ-Problemursachen müssen vorrangig durch Verbesserungsmaßnahmen beseitigt werden.
A = Auftretenswahrscheinlichkeit F = Folgen W = Entdeckungswahrscheinlichkeit