2.2 Kommunikation und Teamarbeit: Die „Menschliche Komponente“ der Aufbau-Organisation Flashcards
Kodierung:
Wie lauten die
4 Seiten der Nachricht
nach Schulz von Thun
Eine Nachricht besteht immer aus:
Sachinformation: Was wird gesagt?
Appell: Was möchte der Sender beim Empfänger erreichen?
Beziehungshinweis: Wie steht der Sender zum Empfänger?
Selbstkundgabe: Wie fühlt sich der Sender momentan?
Teufelskreise:
Zirkularität zwischenmenschlicher Kommunikation
Teufelskreise können schnell bei unterschiedlichen Kommunikationsarten entstehen. Bspw. wenn einer eher auf der Sachinformation unterwegs ist, aber der andere sehr viel als Appell wahrnimmt.
Wie löst man Teufelskreise in der Kommunikation wieder auf?
Allein die zirkuläre Betrachtungsweise hilft meistens enorm
Aus dem Teufelskreis aussteigen und vom reagierenden “Opfer“ zum agierenden “Täter“ werden
Do´s:
- Auf Sachinhalte eingehen
- Beziehungshinweise und Selbstkundgaben erkennen
-
Appelle herauslesen und ggf. bestätigen lassen:
- Aktiv zuhören – Feedback geben!
- Anerkennung signalisieren.
- Gegenseitige Wertschätzung. - Vor der Reaktion prüfen, ob sich das Verhalten des Anderen nicht auch anders deuten lässt, als man es bisher getan hat
- In einem Meta-Gespräch über den Teufelskreis austauschen:
– Senkrechte Kommunikation im Konflikt (Nur die äußere Reaktion sehen)
– Waagerechte Kommunikation im Meta-Gespräch (Auch die inneren Beweggründe erkennen)
!!!
Wie lassen sich Teufelskreise verhindern?
- Gespräche fordern Wollen sie darüber sprechen? Kann ich ihnen helfen?
- Aktiv zuhören – Feedback geben Ich verstehe – sie meinen also, dass …
- Ich-Botschaften mit Erklärung liefern Ich bin ärgerlich, weil ich mich übergangen fühle …
- Offene Fragen stellen Was meinen sie mit Arbeitsfrei? Nicht: Wollen sie blaumachen?
- Kommunikationssperren vermeiden
Keine Lösungen liefern, Keine Vorträge halten
Und nicht moralisieren, predigen, verhören, urteilen/kritisieren, schmeicheln, beruhigen, ablenken und ausweichen
Wozu dient Feedback und
wo wird es genutzt?
- Was ist Feedback?
- In welchen Feldern wird Feedback eingesetzt?
- Was passiert, wenn Kritik nicht in einer entwicklungsfördernden, konstruktiven Art und Weise kommunziert wird?
- Mit Feedback lassen sich neue Informationen entwickeln.
- Felder, in denen Feedback genutzt wird:
cross
in Führungs- und Mitarbeiterzirkeln auf unterschiedlichen Ebenen und über die verschiedenen Bereichsgrenzen hinaus;
top-down bottom-up
Führungskräften → Mitarbeitern umgekehrt
in der Teamarbeit und Projektarbeit
Wird Kritik nicht in einer entwicklungsfördernden, konstruktiven Art und Weise kommuniziert, ist die
Reaktion des Kritisierten zumeist defensiv.
→ Daher zunächst etwas Positives über Person sagen und
→ dann etwas Entwicklungsförderndes und Konstruktives!
Haltung und Regeln beim Erteilen von Feedback
Auf eigene Beobachtungen und konkrete Ereignisse beziehen und diese so ehrlich und konkret wie möglich beschreiben.
Beschreiben ohne zu kritisieren.
Nicht auf Meinung anderer beziehen. Verdeutlichen, dass die eigene Meinung über die anderer wiedergegeben wird.
Es ist keine objektive Wahrheit. “Aus meiner Sicht..”, “Auf mich macht es den Eindruck, dass…”
Meine Beobachtungen, Bewertung und Meinung gebe ich als Hinweis und als eine Information, die der andere hören und auch nutzen kann, aber nicht nutzen muss.
Haltung und Regeln beim Empfangen von Feedback
Genau zuhören!
Fragen, ob man es richtig verstanden hat.
Um konkrete Beispiele bitten.
Nicht kommentieren & keine Erklärungen abgeben! (Keine Diskussion, keine Rechtfertigungen, kein Richtigstellen!)
Erst nachdenken und dann antworten.
Für die Hinweise bedanken, die man bekommen hat.
Was ist ein Team?
Was sind die Merkmale eines Teams?
Gruppe aus ca. 3-15 Personen*, die über längeren, aber endlichen Zeitraum (Projektdauer) besteht und sich in regelmäßigen Abständen trifft.
Eindeutige, gemeinsame Ziele, leistungsorientiert und organisiert seine Prozesse selbst.
Kontrolliert sich in hohem Maße selbst.
Klare Regeln, hat bestimmte (Entscheidungs)Befugnisse.
Klima gegenseitiges Vertrauens und Unterstützung.
* (manche sagen auch 6-11 oder 2-5…)
Merkmale:
- Mehrere Personen (3-15)
- Zeitliche Dauer (endlich!)
- Gemeinsame Werte und Ziele
- Wir-Gefühl
- Rollenverteilung
- Unmittelbare Zusammenarbeit
- Gemeinsame Spielregeln
Vorteile von Teamarbeit
Vorteile
Mehr Leistung und Motivation
Höhere Identifikation mit Projektzielen
Emotionale Faktoren (Kontakt, Geborgenheit, Sicherheit, Solidarität, Identität)
Verschiedene Perspektiven & kollektive Kontrolle
Tragfähigere Entscheidungen, mehr Kontinuität
Verschiedene Arten von Geschicklichkeit und Sachwissen
Synergien (Multiplikatoreneffekte), Arbeitserleichterung
Risiko wird auf Gruppe verteilt → erhöht Risikobereitschaft
Nachteile von Teamarbeit
Höherer Kommunikations- und Koordinationsaufwand
Verantwortung schlechter zuzuordnen, Mitläufertum
Überzogener Optimismus, blinde „Gruppenmoral“
Langsame Entscheidungsfindung bis hin zur <strong>Entscheidungslosigkeit</strong>
Möglichkeit von Konflikten zwischen den Teammitgliedern (Konkurrenz, Profilneurosen, in großen Gruppen Bildung rivalisierender Teilgruppen, …)
Gefahr der Selbst- und Gruppenzensur durch Zugehörigkeitswunsch und Gruppendruck/Mobbing („Bedenkenträger“, …)
!!! Teambildung nach Tuckman
- Abtastphase
Definieren von Projektziel, Aufgaben und Zusammenarbeit
- Konfrontationsphase (Storming)
Austragen von Kontroversen & Festlegen der Rollen
- Organisationsphase (Norming)
Festlegen von Gruppenregeln, Arbeitsweise und Vorgehen
- Arbeitsphase (Performing)
-
Auflösung (Adjourning)
* Falls kein Konsens besteht (vlt. durch persönliche Unstimmigkeiten), wird entsprechend in den Schritten “zurückgegangen”.*
Teamrollen und Persönlichkeiten
(nach Belbin, 1970)
Beschreibe diejenigen,
die in die Kategorie “Handlungen” fallen.
Umsetzer effektiv setzt Pläne in Tat um.
- diszipliniert, & verlässlich
- aber unflexibel
Macher hat Mut, Hindernisse zu überwinden.
- dynamisch & arbeitet gut unter Druck
- aber ungeduldig & neigt zu Provokation
Perfektionist vermeidet Fehler & stellt optimale Ergebnisse sicher.
- gewissenhaft, pünktlich
- aber überängstlich & delegiert ungern
Teamrollen und Persönlichkeiten
(nach Belbin, 1970)
Beschreibe diejenigen,
die in die Kategorie “Mensch” fallen.
Teamarbeiter/Mitspieler verbessert Kommunikation & baut Reibungsverluste ab.
- kooperativ, diplomatisch
- aber unentschlossen in kritischen Situationen
Wegbereiter / Weichensteller entwickelt Kontakte.
- kommunikativ, extrovertiert
- aber oft zu optimistisch
Koordinator / Integrator fördert Entscheidungsprozesse.
- selbstsicher, vertrauensvoll
- aber kann als manipulierend empfunden werden
Teamrollen und Persönlichkeiten
(nach Belbin, 1970)
Beschreibe diejenigen,
die in die Kategorie “Wissen” fallen.
Beobachter untersucht Vorschläge auf Machbarkeit.
- nüchtern, strategisch & kritisch
- aber mangelnde Fähigkeit zur Inspiration
Neuerer / Erfinder bringt neue Ideen ein.
- unorthodoxes Denken
- aber oft gedankenverloren
Spezialist liefert Fachwissen & Information.
- selbstbezogen, engagiert, Fachwissen
- aber verliert sich oft in technischen Details
Zähle die Rollen im
Projekt-Team (pro Aufgabe) auf.
Product Owner
Repräsentant
Moderator
Protokollant
Mitarbeiter (alle!)