5. ANWENDUNGSBEREICHE DER DIAGNOSTIK Flashcards

1
Q
  1. Theoretische Grundlagen der Entwicklungsdiagnostik ( Kap. 2)
A

„Entwicklungsdiagnostik möchte feststellen, wie weit jemand in Relation zu anderen gleichen Alters entwickelt ist, wie das individuelle Entwicklungsniveau erklärt werden kann, welche Prognose daraus für die weitere Entwicklung getroffen werden kann und welche Möglichkeiten der Beeinflussung/Optimierung von Entwicklung gegeben sind“ (Knopf & Goertz).

Historisch lassen sich die Wurzeln auf frühe Untersuchungen der Schulreife zurückführen. Neben frühen Intelligenztests für Kinder (Simon & Binet) gab es die ersten Kleinkindertests von Bühler & Hetzer(1932).
Untersuchungen zu Beginn der sechziger Jahre widmeten sich der Untersuchung von benachteiligten Kindern und ihren Fördermöglichkeiten.

Inzwischen bezieht sich die Entwicklungsdiagnostik auf die Entwicklungsbedingungen der gesamten Lebensspanne und ist schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Testbatterien beschäftigt.

Die Besonderheiten der Entwicklungsdiagnostik ergeben sich daraus, dass in relativ kurzen Zeitabständen (10 Jahre) eine Neunormierung der Tests durchgeführt werden muß, da sich das Entwicklungsniveau in einer Reihe von Bereichen verändert

Die Normwerte sollten sich auf möglichst repräsentative Stichprobe beziehen.
Besonderer Wert sollte auf die Unterscheidung von auffälligen und nicht auffälligen Personen gelegt werden, wobei Stigmatisierungen vermieden werden müssen.
Wichtig vor allem sind die Früherkennungen von Störungen.

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2
Q
  1. Anwendungen der Psychodiagnostik in der Arbeits-und Organisationspsychologie (Kap. 3)
A

Eigentlich sind es zwei Themen, die für die Diagnostik in diesem Bereich schwerpunktmäßig von Bedeutung sind:

  1. Die berufliche Beratung
  2. Die Berufseignungsdiagnostik
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3
Q
  1. Die berufliche Beratung
A

Zum Thema Berufsberatung zählen z.B. die unterschiedlichen Ansätze und die damit verbundenen methodischen Probleme

„Trait-and-Factor-Ansatz“ der Berufsberatung:

  • Fit zwischen Person und Beruf, so dass die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten sich in allgemeiner Form auch in den Berufen wiederfindenàoptimale Berufswahl = Übereinstimmung beider Dimensionen
  • Berufsberatung liefert eine Orientierungshilfe und -Förderung für die Ratsuchenden
  • Nach der Berufswahltheorie von Super muss der -Beruf zum Selbstkonzept einer Person passen

RIASEC – Modell von Holland (1997)
– Sechs Grundorientierungen:
– realistic, investigative, artistic, social enterprising, conventional
– Soll zur Beschreibung v. Personen wie zur Kennzeichnung v. Berufen verwendbar sein-> Ansatz f. Überlappung v. Person und Beruf

Self-Directed-Search (SDS) Verfahren
– (deutsch = EXPLORIX) von Joenen et al. (2002)

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3
Q
  1. Die berufliche Beratung
A

Zum Thema Berufsberatung zählen z.B. die unterschiedlichen Ansätze und die damit verbundenen methodischen Probleme

„Trait-and-Factor-Ansatz“ der Berufsberatung:

  • Fit zwischen Person und Beruf, so dass die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten sich in allgemeiner Form auch in den Berufen wiederfindenàoptimale Berufswahl = Übereinstimmung beider Dimensionen
  • Berufsberatung liefert eine Orientierungshilfe und -Förderung für die Ratsuchenden
  • Nach der Berufswahltheorie von Super muss der -Beruf zum Selbstkonzept einer Person passen

RIASEC – Modell von Holland (1997)
– Sechs Grundorientierungen:
– realistic, investigative, artistic, social enterprising, conventional
– Soll zur Beschreibung v. Personen wie zur Kennzeichnung v. Berufen verwendbar sein-> Ansatz f. Überlappung v. Person und Beruf

Self-Directed-Search (SDS) Verfahren
– (deutsch = EXPLORIX) von Joenen et al. (2002)

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4
Q
  1. Berufseignungsdiagnostik
A

empirische Ermittlung einer möglichst guten Passung zw. Person & Beruf -> Informationssammlung zum Zwecke der Personalauswahl und Personalentwicklung

„Eignungsdiagnostisches Dreieck“:
– Rahmenmodell ist gut geeignet, um auf Grundlage der Arbeits- und Anforderungsanalyse die jeweiligen Verfahren zu ermitteln, die zur Überprüfung des Berufserfolges dienen sollen.

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4
Q
  1. Berufseignungsdiagnostik
A

empirische Ermittlung einer möglichst guten Passung zw. Person & Beruf -> Informationssammlung zum Zwecke der Personalauswahl und Personalentwicklung

„Eignungsdiagnostisches Dreieck“:
– Rahmenmodell ist gut geeignet, um auf Grundlage der Arbeits- und Anforderungsanalyse die jeweiligen Verfahren zu ermitteln, die zur Überprüfung des Berufserfolges dienen sollen.

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5
Q

Klassifikation von Anforderungen (und Verfahren):

A

-Aufgaben- bzw. Ergebnisanforderungen
-Verhaltens- und Eigenschaftsanforderungen (eigenschaftsorientierte Verfahren)
– Kurzbezeichnung für Personenmerkmale - KSAO: knowledge, skills, abilities, others
-Simulations-orientierte (primär verhaltensbezogen) Verfahren
-Biografieorientierte Verfahren

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6
Q

Klassifikation von Anforderungen (und Verfahren):

A

-Aufgaben- bzw. Ergebnisanforderungen
-Verhaltens- und Eigenschaftsanforderungen (eigenschaftsorientierte Verfahren)
– Kurzbezeichnung für Personenmerkmale - KSAO: knowledge, skills, abilities, others
-Simulations-orientierte (primär verhaltensbezogen) Verfahren
-Biografieorientierte Verfahren

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7
Q

„Kompetenzmanagement“ – Systeme (Höft, 2011):

A
  • Primär ist eine stellenübergreifende (keine stellenspezifische) Kompetenzanalyse gefragt.
  • Hier wird nach KSA-Konstrukten gesucht.
  • Kompetenzen werden mithilfe einer „Top-down“ Strategie ermitteltà„Was für Kompetenzen benötigt unsere Organisation?“.
  • Entsprechende Kompetenzen werden in Workshops unter Beteiligung der Organisationsspitze und von Organisationsberatern ausgewählt und in Personalentscheidungen umgesetzt.
  • Gleichzeitig dienen Kompetenzlisten als Analyseaspekte für Stärken und Schwächen der Organisation -> wichtig für zukünftige Strategieplanung.
  • Eine Expertengruppe der SIOP (Society of Industrial and Organizational Psychology innerhalb der APA) bewertete im Jahre 2000 Kompetenzmanagement vs. Arbeits- und Anforderungsanalysen.
  • Ergebnis: Arbeits- und Anforderungsanalysen haben mehr Vorteile und größere Validität.
  • Weiterer Problembereich: Diagnose ethischen und unethischen Verhaltens (Schwierigkeit einer konzeptuell brauchbaren Definition)
  • Vorschläge zur Konzeption und Erfassung: Als Alternative werden simulationsorientierte Verfahren (Postkorb – und Rollenspiele, Gruppendiskussionen, etc.) oder biografieorientierte Verfahren vorgeschlagen.
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8
Q

Kontrolltechniken:

A

• Training der Beobachter und entsprechende anforderungs- relevante Verhaltensweisen in den Verfahren
• Vermeidung von Auslösern für Reaktionen der Teilnehmer, die auf positive Verstärker der Beobachter aus sind („Ich versteh, was Sie meinen; Darüber denke ich genau so edel wie Sie, etc.)
• positive Selbstdarstellung in eignungsdiagnostischen Interviews ist anfällig für IM-Techniken (da nur gefragt, nicht aber gehandelt wird)
• Der Nachweis des Einsatzes solcher Beeinflussungsversuche durch die Probanden kann als nachgewiesen gelten
– vor allem assertive Techniken (andere intensiv loben, Verbindungen zu prominenten Personen darstellen, Berichte über eigene Erfolge, evtl. sogar auf eigene Schwächen hinweisen, etc.)

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9
Q

3 Psychodiagnostik im Kontext der Personalauswahl (Kap.4)

A

Meta-Analyse von Barrick et al. (2009):
• 37 Einzelstudien
• zeigt, dass Selbstdarstellungstechniken (neben IM auch physische Darstellung) einen Einfluss haben
→um so mehr, je unstrukturierter das Gespräch geführt wird!
• „Der Zusammenhang mit Berufserfolgskriterien fällt deutlich niedriger aus (r=.14 und r=.23) im Vergleich zu den Zusammenhängen mit Interviewergebnissen, die überwiegend zwischen r=.30 und r=.50 liegen (bleibt aber substanziell).“

• 37 Einzelstudien
• zeigt, dass Selbstdarstellungstechniken (neben IM auch physische Darstellung) einen Einfluss haben
→um so mehr, je unstrukturierter das Gespräch geführt wird!
• „Der Zusammenhang mit Berufserfolgskriterien fällt deutlich niedriger aus (r=.14 und r=.23) im Vergleich zu den Zusammenhängen mit Interviewergebnissen, die überwiegend zwischen r=.30 und r=.50 liegen (bleibt aber substanziell).“

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10
Q
  1. Interkulturelle Eignungsdiagnostik (Kap.5)
A

Probleme der Interkulturellen Eignungsdiagnostik (Deller, Warszta & Albrecht) entstehen primär durch die Rahmenbedingungen, die durch die jeweilige Kultur gesetzt werden und zu z.T. erheblichen grundsätzlichen Problemen

Definition: „Diagnostik von Menschen aus anderen Kulturen
oder für den Einsatz in anderen Kulturen“

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10
Q
  1. Interkulturelle Eignungsdiagnostik (Kap.5)
A

Probleme der Interkulturellen Eignungsdiagnostik (Deller, Warszta & Albrecht) entstehen primär durch die Rahmenbedingungen, die durch die jeweilige Kultur gesetzt werden und zu z.T. erheblichen grundsätzlichen Problemen

Definition: „Diagnostik von Menschen aus anderen Kulturen
oder für den Einsatz in anderen Kulturen“

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11
Q

Unterscheidung: INPATRIATION, EXPATRIATION

A

INPATRIATION
eine Organisation wählt eine Person mit einem kulturellen Hintergrund aus, die nicht dem kulturellen Umfeld der Organisation entspricht

EXPATRIATION (Auslandsentsendung)
eine Organisation wählt eine Person für einen Einsatz in einer Kulturregion aus, die nicht der Heimatregion der Organisation entspricht

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12
Q

Bartram & Coyne (1988):

A
  • Untersucht wurde die Nutzung von Testverfahren in 36 verschiedenen Ländern .
  • Untersuchung zeigte, dass es erhebliche Unterschiede im Ausbildungsstand der Anwender von Tests gibt.
  • Feststellung, dass der Anteil der ausgebildeten Psychologen von fast ausschließlich (Finnland, Japan ca. 99%) bis eher selten (Deutschland, GB um 23%) variiert.

Ergebnisse der GLOBE-Studie:
• Es ließen sich Merkmale finden, die von allen beteiligten Befragten in allen untersuchten Kulturen als positiv und wünschenswert für eine Führungskraft eingestuft wurden (z.B. dynamisch, ehrlich, gerecht, informiert, vertrauensvoll, etc.).
• Merkmale wie autonom, dominierend, unabhängig etc. wurden in einigen Ländern als positiv, in anderen als negativ eingestuft.
→ Erfolgreiche Führung ist in Abhängigkeit von der Kultur zu definieren!

• Bei der Übersetzung von Test in eine andere Sprache verändert sich möglicherweise der Schwierigkeitsgrad:
– dieFragenwerdenlänger,
– evtl.verändertsichdieStrukturderSätze
• Die Erstellung äquivalenter Testformen ist kaum zu überschätzen, deren Schwierigkeiten allerdings auch nicht. Hierbei ist auf Äquivalenz zu achten:
– SprachlicheÄquivalenz:ÄpfelundBirnenzuvergleichenmachtmanim Englischen mit „compare apples and oranges“
– funktionaleÄquivalenz:HändeschüttelninDeutschlandistVerbeugung in Japan
• Konzeptionelle Äquivalenz bezieht sich darauf, das jeweils gleiche Konstrukt in unterschiedlichen Ländern zu erfassen
• Entsprechende Richtlinien liegen in den 22 Richtlinien der ITC, International Test Commission vor.

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13
Q

Meta-Analyse von Bhaskar-Shrinivas et al. (2005):

A

• Untersuchung des zeitlichen Verlaufs von Anpassung
– imAnschlussandieHoneymoonPhase(ca.12Monate)
– kommtdiePhasedesKulturschocks
– daranschließtsichdiePhasederBesserungoderAnpassung (nach 4 Jahren)
à die Autoren berichten Zusammenhänge von r = .19 zwischen Anpassung und genereller Leistung

14
Q

Meta-Analyse von Hechanova et al. (2003):

A

• Einbezug von Belastung und Commitment
– 35%derVarianzderArbeitsleistungwerdendurchdiedrei Anpassungsdimensionen erklärt
– r=.14zwischenLeistungundallgemeinerAnpassung

15
Q
  1. Diagnostik in der Pädagogischen Psychologie (Kap.7)
A

Definition des Persönlichkeitsbegriffs:
„alle psychischen, über Zeit und Situationen relativ stabilen Personenmerkmale, die nicht Fähigkeiten sind“

• Verweis auf BIG FIVE:
– Meta-AnalysenzumZusammenhangvonFFM-Dimensionenund Noten, Intelligenz, Selbst- und Fremdeinschätzung zeigen durchgängige Korrelationen der einzelnen Kompetenzen mit dem Faktor G (Gewissenhaftigkeit)
- Weitere Persönlichkeitsmerkmale wie Selbstdisziplin oder Leistungsmotivation korrelieren (zwischen .20 und .35) z.B. mit Hochschulnoten
- Psychotizismus korreliert negativ (in der Größenordnung von -.25) mit Noten und Intelligenz

• Eingesetzte Verfahren sind z.B. STAI (State-Trait- Angstinventar) & LMT (Leistungs Motivations Test)
• Die meisten Korrelationen von nichtfähigkeits-/ leistungsbezogenen Skalen waren eher gering und auch nicht immer stabil
• Die Korrelationen der schulspezifischen Prüfungs- ängstlichkeit wird jedoch fast immer bestätigt (r= -.23 mit
Intelligenz & r=-.28 mit Noten aus 562 Studien nach Hembree, (1988); r=-.33 aus 21 Studien nach Ackerman & Heggestad, (1997)).
• In Crossed-lag-Panel Analysen (Heller, 2002) zeigen sich bei Schülern der 7. und 9. Klassen nach jeweils zwei Jahren negative Effekte der Schulangst auf spätere Intelligenz und Schulleistung
• Zusammenhang von Interessen und Studienleistungen: r = .33

  • Wechselwirkungen & vermittelnde Variablen zw. Selbstkonzept und Leistungen sind nur unzureichend geklärt.
  • Untersuchungen zu Kausalattributionen (Attribuierung von Erfolg und Misserfolg auf Begabung, Anstrengung, Zufall, Schwierigkeit) erzielen insgesamt eher geringe, wiewohl differenzierte Korrelationen zwischen der Attribuierung von Erfolg und Misserfolg .
  1. didaktische Kompetenz (Schwieriges verständlich machen, Stoff zusammenfassen, Anregung zum Mitdenken, Aufzeigen von Praxisbezügen etc.)
  2. soziale Kompetenzen &Verhaltensweisen und damit einhergehende Persönlichkeitsmerkmale wie Motivierung, Engagement, Freundlichkeit, Kooperativität, Interaktionsförderung
    • aus Stukturgleichungsmodellen aus Sicht von Lehrenden wie Studierenden ergeben sich relativ hohe Korrelationen zwischen didaktischen Komponenten und Persönlichkeitsmerkmalen und Sozialverhalten

Kritik:
• bloß korrelative Ansätzen
• bei der Erklärung von Persönlichkeitsmerkmalen für Kompetenzen fehlt es an den vermittelnden Lern- und Leistungsprozessen
• wenn festgestellt wird, dass Prüfungsängstlichkeit Lernen und Leistung beeinträchtigt, finden sich keine Hinweise auf die vermittelnden Lern -und Leistungsprozesse.

  • „Als häufigste Anlässe für Diagnose und Intervention im Aufgabenbereich der Pädagogischen Psychologie sind individuelle Lernschwierigkeiten.“
  • Damit geht es um die Diagnose der benötigten und der aufgewendeten Lernzeit,
  • aber auch um Instruktionsverständnis (mit Verweis auf Anweisungs- und Sprachverständnistests, Hörverstehenstests) und Verbesserung des Unterrichts.
16
Q

5 Diagnostik in der Pädagogischen Psychologie

Hochbegabtendiagnostik

A

Definition:
-> In der Regel legt man sich auf ein Kriterium(derIntelligenz) fest.
-> Bereits dann, wenn man nur die oberen 2%derVerteilung (z.B. der Intelligenz) herausfiltern will, muss man 2500 Personen testen.
-> Eine akzeptierte Definition unter Berücksichtigung nur eines Kriteriums lautet:
„Die Feststellung einer intellektuellen Hochbegabung orientiert sich als Richtwert an einem Intelligenzquotienten (IQ) von 130 bzw. einem Prozentrangwert (PR) von 98“.
• Die Autoren sprechen sich dafür aus, Spezialbegabungen – in Mathematik, Musik, Sport- nicht zum Begriff der Hochbegabung zu zählen, der „für eine hohe Allgemeine Intelligenz reserviert bleiben sollte“

16
Q

5 Diagnostik in der Pädagogischen Psychologie

Hochbegabtendiagnostik

A

Definition:
-> In der Regel legt man sich auf ein Kriterium(derIntelligenz) fest.
-> Bereits dann, wenn man nur die oberen 2%derVerteilung (z.B. der Intelligenz) herausfiltern will, muss man 2500 Personen testen.
-> Eine akzeptierte Definition unter Berücksichtigung nur eines Kriteriums lautet:
„Die Feststellung einer intellektuellen Hochbegabung orientiert sich als Richtwert an einem Intelligenzquotienten (IQ) von 130 bzw. einem Prozentrangwert (PR) von 98“.
• Die Autoren sprechen sich dafür aus, Spezialbegabungen – in Mathematik, Musik, Sport- nicht zum Begriff der Hochbegabung zu zählen, der „für eine hohe Allgemeine Intelligenz reserviert bleiben sollte“

17
Q
  1. Diagnostik in der Pädagogischen Psychologie

Weitere Themebereiche

A

• Diagnostik in der Schule
– Schullaufbahndiagnostik
– Arten von Lerntests (Langzeit- und Kurzzeitlerntests)
– Emotionale & motivationale Probleme: Konzept Selbstwirksamkeit & Ängstlichkeit
– Lernstrategien
– Schulleistungstests
• Familiale Interaktion und Erziehungsverhalten
– Konzept der Erziehungsstile (Erfassung durch z.B. FDTSI – Familiendiagnostisches Testsystem von Schneewind et al. 1985)

18
Q
  1. Klinisch-psychologische Diagnostik (Kap.8)

Ziele und Aufgaben

A

Ziele und Aufgaben
1. deskriptive Diagnostik:
die qualitative und quantitative Erhebung, Beschreibung und Bewertung der vorliegenden Probleme und die Kompetenzen und Ressourcen einer Person
2. funktionale Diagnostik:
die Exploration der Rahmenbedingungen, unter denen die Symptome auftreten
3. biografische Diagnostik:
die Erhebung besonderer lebensgeschichtlicher Bedingungen bei der Entstehung und dem bisherigen Verlauf der Störung
4. klassifikatorische Diagnostik:
die Klassifikation der vorhandenen Problematik
-Klassifikatorische Diagnostik ist kategorial und führt zu einem Urteil darüber, ob und ggf. welches Problem vorhanden ist
5. psychometrische Diagnostik:
die Erhebung von bedeutsamen Komponenten des Erlebens und Verhaltens sowie derjenigen Merkmale, Eigenschaften und Verhaltensweisen und kognitiven Faktoren, die im Zusammenhang mit der klinischen Fragestellung stehen (durch psychometrische Verfahren)
6. Verlaufs- oder Prozessdiagnostik:
Beobachtung des Verlaufs der Intervention und der Veränderung der Problematik, nach dem Erstellen eines Interventionsplanes werden therapeutische Strategien und Behandlungsteile an den jeweiligen Behandlungsverlauf angepasst
7. prognoseorientierte Diagnostik:
„Zuverlässige Diagnostik ist eine unbedingte Voraussetzung
für das Erstellen fundierter Prognosen über den Verlauf von psychischen Störungen.“
8. Veränderungs- und zielorientierte Diagnostik:
„Eine zuverlässige Verlaufs- und Abschlussdiagnostik sowie die methodisch fundierte Beurteilung der beobachteten Änderungen ist Grundlage der Dokumentation des Behandlungserfolgs.“

19
Q
  1. Klinisch-psychologische Diagnostik

Methoden

A
  1. Das klinische Interview
    (das offene bzw. diagnostische Gespräch)
  2. Klassifikatorische Diagnostik psychischer Störungen:
    a) ICD-10 (International Statisticial Classification of Diseases and Related Health Problems). Die Ziffer 10 bezeichnet die 10. Revision der Klassifikation. Die „Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits- probleme“ wurde 1992 von der WHO erstellt und im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit vom Deutschen Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) ins Deutsche übertragen und herausgegeben (1994). Für verschiedene Organbereiche sind insgesamt 22 Kapitel erarbeitet worden, die jeweils mit einem Buchstaben gekennzeichnet sind. „Das fünfte Kapitel, welches die psychischen Störungen umfasst, trägt den Kennbuchstaben F. Dort werden insgesamt 10 Hauptgruppen psychischer Störungen gelistet.
    b) Das Klassifikationssystem DSM wird von der APA verwendet. Das DSM-IV-TR 2000 liegt derzeit in der vierten Auflage mit Textrevision (TR) vor, die aktuelle deutsche Version wurde 2003 publiziert. Dieses „Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen“ ist multiaxial aufgebaut, d.h. im Diagnoseprozess erfolgen dia-gnostische Einschätzungen für insgesamt fünf Bereiche (oder Achsen): z.B. Achse I Klinische Störungen und Symptomstörungen, Achse II Persönlichkeitsstörungen und spezifische Entwicklungsstörungen. Zu jeder Achse werden dann noch eine Reihe von Hauptkategorien von Symptomstörungen genannt (für Achse I sind es 15 Hauptkategorien).
    c) Strukturierte und standardisierte Verfahren zur klassifikatorischen Diagnostik psychischer Störungen, wie z.B. SKID-I und SKID-II (Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV)
    d) Psychometrische Verfahren /psychodiagnostische Verfahren, z.B FPI, BDI (Beck-Depressions-Inventar, KSI Kieler Schmerz-Inventar; KAT – Kinder-Angst-Test; TAT)

• Das Klassifikationssystem DSM wird von der APA verwendet. Das DSM-IV-TR 2000 liegt derzeit in der vierten Auflage mit Textrevision (TR) vor, die aktuelle deutsche Version wurde 2003 publiziert. Dieses „Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen“ ist multiaxial aufgebaut, d.h. im Diagnoseprozess erfolgen dia-gnostische Einschätzungen für insgesamt fünf Bereiche (oder Achsen): z.B. Achse I Klinische Störungen und Symptomstörungen, Achse II Persönlichkeitsstörungen und spezifische Entwicklungsstörungen. Zu jeder Achse werden dann noch eine Reihe von Hauptkategorien von Symptomstörungen genannt (für Achse I sind es 15 Hauptkategorien).

Weitere Verfahren:
• psychodynamisch orientierte diagnostische Verfahren
• Verfahren auf der Grundlage der klientzentrierten Gesprächspsychotherapie
• Verfahren in der systemischen Therapie und interpersonellen Diagnostik
• psychophysiologische, biologische und neuropsychologische Messverfahren

20
Q

7 Gesundheitspsychologische Diagnostik (Kap.11)

A
  • Grobschematisch wird der Klinischen Psychologie eher die Behandlung, das Insgesamt an psychischen Störungen und der Einzelne als Patient bzw. Untersuchungseinheit zugeordnet.
  • Der Gesundheitspsychologie wird schwerpunktmäßig die Prävention, der psychophysischer Gesundheitsstatus“ und das „Kollektiv“ als Erhebungseinheit zugeordnet.

-L-Daten (life-record Daten)
sind objektive Lebensdaten (Beruf, Einkommen, Zahl der Geschwister etc.) und Daten aus Fremdbeobachtungen und Fremdbeurteilungen (durch Vorgesetzte, Lehrer etc.)
-Q-Daten (questionnaire Daten)
sind subjektive Daten, die über Selbstbeurteilungen der Probanden gewonnen werden (d.h. alle Fragebogen- Daten)
-T-Daten (Test Daten)
als Messungen von Verhalten, Leistungen und psychophysiologischen Reaktionen

20
Q

7 Gesundheitspsychologische Diagnostik (Kap.11)

A
  • Grobschematisch wird der Klinischen Psychologie eher die Behandlung, das Insgesamt an psychischen Störungen und der Einzelne als Patient bzw. Untersuchungseinheit zugeordnet.
  • Der Gesundheitspsychologie wird schwerpunktmäßig die Prävention, der psychophysischer Gesundheitsstatus“ und das „Kollektiv“ als Erhebungseinheit zugeordnet.

-L-Daten (life-record Daten)
sind objektive Lebensdaten (Beruf, Einkommen, Zahl der Geschwister etc.) und Daten aus Fremdbeobachtungen und Fremdbeurteilungen (durch Vorgesetzte, Lehrer etc.)
-Q-Daten (questionnaire Daten)
sind subjektive Daten, die über Selbstbeurteilungen der Probanden gewonnen werden (d.h. alle Fragebogen- Daten)
-T-Daten (Test Daten)
als Messungen von Verhalten, Leistungen und psychophysiologischen Reaktionen

21
Q
  1. Gesundheitspsychologische Diagnostik (Kap. 11)

Bereiche & Konzepte

A

Bereiche der gesundheitspsychologischen Diagnostik
• Lebensqualität
• Bestimmte Verhaltensweisen wie Rauchen, Bewegung, Ernährung, Hygiene
• bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Typ A-Verhalten, Optimismus, Stressbewältigung etc.
Konzepte
-> z.B. das Work-Life-Balance Konzept, Stress und Mobbing, aber auch Prävention von Sucht- und Risikofaktoren
-> Auch für Organisationspsychologie bzw. Organisationsdiagnostik von Bedeutung

22
Q
  1. Neuropsychologische Diagnostik (Kap. 13)
A

Die Autoren dieses Enzyklopädiebeitrages – (Sturm, Fimm & Willms) schreiben einleitend:
Ziel der neuropsychologischen Diagnostik ist die Erfassung und Objektivierung von kognitiven und affektiven Funktionsstörungen nach einer Hirnfunktionsstörung oder Hirnschädigung ggf. der emotionalen Reaktionen des Patienten auf diese Störung“ (p. 555)

• „Das diagnostische Vorgehen orientiert sich einerseits an allgemeinen Kriterien der psychologischen Diagnostik,… andererseits an den medizinischen,insbesondere neurologischen und ggf. psychiatrischen,internistischen und umweltmedizinischen,neuroradiologischen und elektrophysiologischen Informationen der vermuteten oder
oder verifizierten zerebralen Funktionsstörung oder Schädigung des Patienten …“

  • An Testverfahren, die zum Einsatz kommen, werden u.a. genannt:
    1. Aufmerksamkeitstests, Vigilanz-Tests (Reaktionen auf selten auftretende Ereignisse)
    1. Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar
    1. Lern-und Gedächtnistests
    1. Turm von London
    1. Test für kognitives Schätz
    1. Aphasietests